Mega Wave GmbH
Die Mega Wave GmbH ist eine Firma aus dem bayerischen Wörishofen[1], die seit 2012 ein Magnetfeld-Therapiegerät mit der Bezeichnung MW150 vertreibt, das mit einer Trägerfrequenz von 150 MHz und Amplitudenmodulation von 1 Hz bis 1 kHz arbeiten soll. Ideengeber für das Gerät war der deutsche Erfinder und Autor esoterisch-pseudowissenschaftlicher Bücher Dieter Broers.
Die Mega Wave GmbH wurde von dem Wörishofener habilitierten Internisten Wolfgang Pries gegründet. Anteilseigner waren neben Pries Erfinder Dieter Broers sowie Peter Feucht (FM-Elektronik / Berlin), Bärbel Mücke (ebenfalls FM-Elektronik) und ein Anwalt. Die Firma hält die Rechte für die Verwendung der Wortmarke "MegaWave". Im Jahr 2011 gaben Broers und Feucht ihre Anteile an der Mega Wave GmbH zurück; die Rechte für den Vertrieb das "Befeldungsgerät" MF150 nach Broers, eines Vorläufers des MW150, sowie das Führen der Wortmarke MegaWave liegen seit 2011 bei der Mega Wave GmbH in Bad Wörishofen.
Hersteller des MW150 ist die Berliner Firma FM-Elektronik[2] eines Peter Feucht. FM-Elektronik entwickelte 1998 ebenfalls das MF150. 2007 wurde der Broer'sche Naturfeldstabilisator NFS 8 entwickelt (ein Vorläufer des "Lebensfeldstabilisators" nach Broers), 2011 das Gerät BF 150 zur "synchronen Behandlung mit akustischen und optischen Signalen".
Therapiegerät MW150
Das Therapiegerät MW150 geht auf Einfälle von Dieter Broers zurück. Es soll mit Hilfe elektromagnetischer Wellen ausschließlich positive und gesundheitlich relevante Wirkungen entfalten, Nebenwirkungen könnten nicht auftreten. Erfinder Broers spricht in diesem Zusammenhang auch von einer so genannten "Resonanzfeld-Therapie". Das Gerät soll eine hochfrequente Strahlung von 150 MHz nutzen, die niederfrequent amplitudenmoduliert ist. Die maximale Leistung ist 4 Milliwatt. Diese Strahlung soll eine bislang wissenschaftlich unbekannte "körpereigene Strahlung" gleicher Frequenz "erhöhen", was zu den behaupteten Heilungseffekten führe. Nach Vorstellungen von Broers soll die zugeführte hochfrequente Energie mit der DNA im Zellkern der Körperzellen interagieren. Broers geht fälschlich davon aus, dass menschliche DNA 2 m lang sei. Da eine 150-MHz-Welle im freien Raum eine Wellenlänge von 2 m hat, glaubt er an die Möglichkeit einer Resonanz. Genauso gut hätte er jedoch auch 75 MHz wählen können, da bei dieser Frequenz ebenfalls (wie auch bei ganzzahligen Vielfachen von 75 MHz) Resonanz aufträte, falls es sich bei der DNA um einen gestreckten elektrischen Leiter im freien Raum handelte. Die menschliche DNA ist jedoch in verschiedene Stränge aufgeteilt, die abgewickelt jeweils einige cm lang sind. Sämtliche DNA des Menschen ist in den verschiedenen Chromosomen dreidimensional eng gepackt und passt in den nur wenige µm großen Zellkern. Eine 2 m- oder 4 m-Resonanz kann auch schon deshalb nicht auftreten, weil die DNA im Zellkern sich nicht im freien Raum befindet. Die von Broers genannte Länge von 2 m bezieht sich auf die Summe der einzelnen und voneinander getrennten DNA-Stränge. Physikalisch gesehen gibt es keine "Gesamtresonanzfrequenz" einzeln vorhandener Resonatoren mit einer bestimmten rechnerischen physikalischen Ausdehnung.
In der Werbung zum MW150 wird behauptet, dass die zugeführte Hochfrequenz zu einer Gewebsregeneration beitrage. Eine "gestörte Zell-Kommunikation" komme wieder in Gang, was zu einer Heilung führe. Die niederfrequente Modulationsfrequenz (10 Hz) werde in die Zellen transportiert, heißt es auch. Nach Werbeangaben sei das Gerät zur Schmerztherapie geeignet, stärke das Immunsystem, aktiviere Selbstheilungskräfte, steigere die Konzentration usw.
Vermarkter Wolfgang Pries, der als Firmengründer und Inhaber vom Absatz der MF150-Geräte in einem klassischen Fall eines "conflict of interest" profitieren dürfte, führte 2006 eine Studie zur MF150-Anwendung bei Kniegelenkarthrose bei 19 Patienten durch. Die Studie wurde bislang nicht veröffentlicht, erscheint jedoch auf den Webseiten des Vereins DGEIM.[3] Die Studie war weder kontrolliert noch verblindet. Pries berichtet über Zustandsbesserungen bei den Patienten und führt dies einzig auf die "Befeldung" zurück. Er bleibt jedoch den Nachweis schuldig, warum es sich nicht um Besserungen durch parallel eingenommene Medikamente, Placeboeffekte oder spontane Besserungen gehandelt haben kann. Auch eine zweite Kleinstudie von Pries mit dem Titel "Effektivität der Befeldungstherapie mit 150 Hz/Modulation 16 Hz beim Verkettungssyndrom von Erwachsenen" ändert daran nichts. Auch diese Studie wurde vom Firmeninhaber durchgeführt, ohne Kontrollen, unverblindet und ohne Datumsangabe. Der Autor Pries geht im Text ohne Literaturbezug von der Existenz hypothetisch gebliebener Biophotonen aus. Eine Veröffentlichung fand wieder nicht statt, das Dokument findet sich ebenfalls auf den Webseiten des DGEIM.[4]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Mega Wave GmbH, Hermann-Aust-Strasse 16, D-86825 Bad Wörishofen
- ↑ FM ELEKTRONIK PETER FEUCHT e.K., Franzstrasse 1, D 12247 Berlin
- ↑ http://www.dgeim.de/page5/page81/studie2_effektivitaet.pdf
- ↑ http://www.dgeim.de/page5/page81/studie_effektivitaet.pdf