Bluttitration nach Jörgensen und Stirum
Die Bluttitration nach Jörgensen und Stirum (Säurebasen-Analyse nach Jörgensen und Stirum) ist ein alternativmedizinisch-diagnostisches Verfahren zur Bestimmung der pH-Wert Pufferkapazität des Blutes. Es wird jedoch hauptsächlich zu Nachweisversuchen einer vermuteten chronischen Übersäuerung in entsprechenden Praxen eingesetzt. Hochqualitative wissenschaftliche Veröffentlichungen oder gar Validierungen fehlen völlig. Das Verfahren wird in der akademischen Medizin nicht eingesetzt, die herkömmliche Blutgasanalyse ergibt alle notwendigen Ergebnisse die zur Beurteilung des Säure-Basen Haushalts notwendig sind.
Dieser Säure- Belastungstest wurde vom Heilpraktiker Hans-Heinrich Jörgensen entwickelt und von dem schweizer Arzt und Anhänger der orthomolekularen Medizin John van Limburg Stirum weiterentwickelt.
Methode
Bei diesem Verfahren wird einer entnommenen Blutprobe eine definierte Menge Salzsäure schrittweise zugefügt und dabei regelmäßig der pH- Wert kontrolliert. Wird die Mischung dann sehr schnell "sauer", d.h. sinkt der pH- Wert schnell, dann ist nach Ansicht der Befürworter die Fähigkeit des Blutes, Säure abzupuffern eingeschränkt. Verändert sich der pH- Wert langsamer in Richtung sauer, dann sei die Pufferkapazität des Blutes hoch. Gemessen wird also die Fähigkeit des Blutes, Säuren abzupuffern. Ein schnelles Absinken des pH-Wertes bei Titrieren wird sodann mit einer chronischen Säurebelastung des Organismus gleichgesetzt. Nach Ansicht der Befürworter dieser Methode sinke die Fähigkeit, die Säuren abzupuffern bei ehöhter Belastung durch Säuren.
Interessant ist die dass mit dieser Methode Blutplasma und Vollblut getrennt untersucht werden, um den Säurezustand innerhalb der Zelle (als (Intraerythrozytäre Pufferkapazität IEP) zu erfassen. Mit einer von Limburg Stirum'schen Gleichung' wird dann die intrazelluläre Pufferkapazität errechnet.
Literatur
- Hackenberg, P. Kritische Betrachtungen zum Saure-Basen-Haushalt und der Bluttitration nach Jörgensen und van Limburg Stirum. ERFAHRUNGSHEILKUNDE, 2007, BAND 56; HEFT 8, Seiten 494-496