Clinica Dr. Spinedi

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Lebensqualität fördernde Aussicht von der Clinica Santa Croce auf den Lago Maggiore im Schweizer Tessin

Die Clinica Santa Croce (dt: Klinik zum heiligen Kreuz) ist eine Privatklinik mit 80 Betten im Schweizer Orselina (bei Locarno Tessin/Schweiz)[1], an der seit 1997 in einer Abteilung für "klassische Homöopathie" mit 20 Betten auch experimentell zu nennende Behandlungen von Krebserkrankungen beim Menschen mit Homöopathie durchgeführt werden. Aber auch Patienten mit chronischen Krankheiten wie Epilepsie, Multiple Sklerose, Diabetes mellitus, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa werden in der Homöopathieabteilung der Clinica Santa Croce homöopathisch behandelt. Für keine der genannten schweren Erkrankungen gilt die Homöopathie als erwiesenermaßen wirksame Methode.

Schwerpunktmäßig werden an der Klinik psychiatrische Patienten behandelt. Laut "Annual Report 2009" verfügt die Klinik über neun festangestellte Ärzte bei insgesamt rund einhundert Mitarbeitern.

Die Klinik liegt oberhalb von Locarno. Eigentümer der Firma "Clinica Santa Croce SA" ist der iranische Geschäftsmann Rahim Houhsmand.

Homöopathie-Abteilung

Leiter der Homöopathie-Abteilung mit 20 Betten ist der Arzt Dario Spinedi, dem weitere Homöopathie-ausgerichtete Kollegen zur Seite stehen. Einer seiner Mitarbeiter ist der deutsche Homöopath Jens Wurster.

Homöopathiebehandlung von Krebs an der Clinica Santa Croce

Klinikleitung: Dario Spinedi und Annemarie Keller (Bild: Clinica Santa Croce)
PR-Falschmeldung über einen angeblichen "Wissenschaftlichen Nachweis über Wirksamkeit der Homöopathie" bei Krebs auf Webseiten der Clinica Santa Croce (Bildmitte: Dario Spinedi, Bild: Clinica Santa Croce)

Nach Angaben einer 2009 in Deutschland veröffentlichten Dissertation sind 90% der an dieser Klinik behandelten Patienten "chronisch schwerkranke[e] Patienten".[2] Die Behandlungskosten werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, da keine Nachweise zur Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen bei Krebserkrankungen vorliegen.

Nach Klinikangaben werden an der Clinica Santa Croce bei Krebs zwei Behandlungsziele unterschieden. In einer ersten Phase sollen Nebenwirkungen vorheriger konventioneller Behandlungen angegangen werden, bevor das Tumorleiden an sich homöopathisch angegangen wird. Nach homöopathischer Anamnese wird auch nach so genannten "miasmatischen Blockaden" gesucht. Nach unbekannten Kriterien ausgesuchte Krankengeschichten und Behandlungen an der Klinik werden in einem Werk des Klinikleiters Spinedi berichtet.[3] Demnach wird an der Klinik nach Vorschriften der klassischen Homöopathie behandelt (Lycopodium, Hydrastis, Conium maculatum in Q- und C-Potenzen), ergänzt durch "moderne" Mittel wie potenziertes "Radium bromatum". Chefarzt Spinedi fasste in einem Buchvorwort das Behandlungschema wie folgt zusammen:

..In der kritischen Phase, wenn der Patient noch in einem gefährlichen Krankheitsstadium ist, wie zum Beispiel bei Metastasierung, Rückfällen des Tumorleidens, bei stark geschwächter Lebenskraft und energieraubenden Therapien wie Chemo- und Strahlentherapie, werden vorwiegend Q-Potenzen verabreicht. In manchen Fällen während Monaten oder gar Jahren. Wenn der Patient aus der kritischen Phase herausgeführt ist, geht man zur Kent'schen Skala mit C-Potenzen über..[4]

Zu den Homöopathie-Behandlungen bei Krebs an der Clinica Santa Croce (sowie einer weiteren Klinik in Deutschland sowie konventioneller Therapie) wurde von 2004-2007 eine wissenschaftliche vergleichende Studie durchgeführt, die hauptsächlich die Auswirkungen auf die Lebensqualität (quality of life) zum Thema hatte. Im Ergebnis gelang es den Autoren (darunter Harald Walach, der seine Stiftungsprofessur am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina der Europa-Universität Viadrina der Homöopathiepharmafirma Heel verdankt) nicht, in ausreichender Zahl "matched pairs" zu rekrutieren, sodass die Studienergebnisse keine endgültigen Schlüsse zuließen: ..The drawback of this study, that only the observational study part is evaluable by a very small number of comparable pairs, is obvious and does not allow for a final conclusion.. Es nahmen 259 homöopathisch behandelte und 380 konventionell behandelte Patienten teil.[5] Nach Angaben des Clinica-Arztes Wurster sei eines der Hauptkriterien der Studie die Überlebenszeit nach Behandlung gewesen (..Die Hauptkriterien der Studie sind: Überlebenszeit und Lebensqualität...).[6] Clinica-Mitarbeiter Jens Wurster zeigte sich 2008 im Nachhinein enttäuscht über das Studienergebnis, obwohl er und Kollegen "Best-Cases" an die Studienforscher abgegeben hätten.[7] Von Seiten der Clinica wurde die aussageschwache Studie dennoch fälschlich zu PR-Zwecken genutzt, indem sie behauptete: "Wissenschaftlicher Nachweis über Wirksamkeit der Homöopathie."[8] Spiegel-Online[9] und der GWUP-Blog[10] befassten sich kritisch mit den verbreiteten PR-Meldungen zu der Studie, die zwischenzeitlich auch mit einem "Forschungspreis" der Hufelandgesellschaft geadelt worden war.[11] Nicht zu PR-Zwecken hingegen wurde die Feststellung der Studie genutzt, dass die Sterblichkeit in der Homöopathiegruppe mit 23% über derjenigen der konventionell behandelten Gruppe mit 20% lag. Auf der Webseite der Klinik wird auch nicht der aktuelle wissenschaftliche Studienstand zur Wirksamkeit der Homöopathie reflektiert, sondern selektiv einige bislang nicht unabhängig replizierte Studienergbnisse zitiert, die der Pro-Homöopathiemeinung der Autoren entsprechen.

Nach nicht nachprüfbaren anekdotischen Patientenberichten, die zu dieser Klinik im Internet auffindbar sind, loben einzelne Patienten die Möglichkeit, sich mit dem Ehepartner (im gleichen Zimmer) in der Klinik mit einem schönen Blick auf den Lago Maggiore aufhalten zu können. Es finden sich sowohl Berichte über Patienten, die kurz nach dem Aufenthalt verstarben, als auch Berichte von enttäuschten Patienten, die sich finanziell ausgebeutet fühlen[12][13] sowie auch Berichte über regelrechte (zumindest vorläufige) "Wunderheilungen", die jedoch für Außenstehende nicht nachprüfbar sind und bei denen auch nicht klargestellt wird, ob eine vorhergehende konventionelle Behandlung oder die Homöopathie mit der Heilung in Verbindung gebracht werden kann.[14] Patienten berichten ferner darüber, dass sie nach der Behandlung in der Schweiz weiterhin für eine "telefonische Beratung" und für den "Versand von Medikamenten" 150 Euro im Monat an die Klinok zahlen.[15]

Webliks

Quellennachweise

  1. Clinica St. Croce, Klinik für Klassische Homöopathie, Via al Parco 27, CH 6644 Orselina (Ticino/Tessin)
  2. Lars Wolfgang Maria Günther, "Homöopathie vs. konventionelle Behandlung von Tumorpatienten - eine Querschnittsanalyse zweier onkologischer Patientengruppen mit integrierter Matched-Pairs-Bildung", Inaugural-Dissertation zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Brsg. (2009) Volltext
  3. Dario Spinedi: "L'omeopatia in oncologia. Accompagnamento e cura del malato oncologico"
  4. http://www.mickler.de/download/Brustkrebs-Homoeopathie-Wurster.pdf
  5. Matthias Rostock, Johannes Naumann, Corina Guethlin, Lars Guenther, Hans H Bartsch, Harald Walach, "Classical homeopathy in the treatment of cancer patients - a prospective observational study of two independent cohorts", BMC Cancer 2011, 11:19 doi:10.1186/1471-2407-11-19 abstract
  6. Zitat Jens Wurster: ..Leider galt als Bewertungskriterium bisher immer die von der Schulmedizin geforderte Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie. Da aber in der Homöopathie der Name einer Diagnose nicht gleich einem Heilmittel oder Therapieschema gleichzusetzen ist und die Reaktionen auf die Mittelgabe einen entscheidenden Hinweis auf die Folgeverschreibungen sind, müssen diese Studien scheitern. Aus diesem Grund wird jetzt an unserer Klinik eine sinnvolle Studie mit hunderten von homöopathisch behandelten Tumorpatienten durchgeführt. Wir arbeiten mit dem Zentrum für Tumorbiologie der Universitätsklinik in Freiburg zusammen, die schon über 300 unserer Tumorpatienten retrospektiv analysiert haben. Die Ergebnisse waren so vielversprechend, dass wir seit Anfang des Jahres 2004 eine prospektive Studie durchführen, in die jeder neue Patient aufgenommen wird. Die Vergleichsgruppe bilden rein konventionell schulmedizinisch behandelte Tumorpatienten eines onkologischen Praxiszentrums in Freiburg. Es ist eine so genannte "Matched-Pairs"-Studie, d.h es werden jeweils Patientenpaare gebildet, die untereinander vergleichbar sind. Vergleichbar im Sinne von gleicher Krebsdiagnose, gleicher Histologie, gleichem Krankheitsstadium etc. Diese Vergleichspaare werden dann von unabhängigen Onkologen in Freiburg ausgewählt. D.h. diese wissen nicht, ob es sich um einen homöopathisch behandelten Patienten handelt oder einen konventionell behandelten. Die Hauptkriterien der Studie sind: Überlebenszeit und Lebensqualität. Wir sind zuversichtlich, dass diese Studie, die wissenschaftlich nicht anfechtbar ist, einen Durchbruch in der Anerkennung der Homöopathie bei der Behandlung von Tumorpatienten bewirkt. Denn dann werden auch die Krankenkassen aufhorchen, wenn wir mit einer vergleichsweise billigen Therapie bessere oder zumindest gleiche Resultate liefern...Quelle: [1]
  7. Zitat: ..du kannst dir nicht vorstellen wie das war: wir alle haben 10 Best-Cases abgegeben, dann haben sie aus den Karteien noch willkürlich 10 herausgesucht und diese Ergebnisse analysiert.
    Ich habe ihnen zehn wunderschöne ‘Wunderheilungen’ von schulmedizinisch austherapierten, multiple metastasierten Patienten übergeben. Meine anderen – von den Wissenschaftlern willkürlich ausgewählten Fälle waren ebenfalls in der mehrheit Remissionen oder zumindestens Langzeit-Stabilisierung.
    Auch meine anderern Kollegen in der Klinik haben ähnliche Fälle eingereicht.
    Dr. Spinedi hat so viel Hoffnung auf diese Studie gesetzt, er hat erwartet jetzt kommt der Durchbruch und die Anerkennung.
    Ich war da immer eher zurückhaltend und vorsichtiger, da ich den etablierten Betrieb besser kenne und meine Skepsis hat sich tatsächlich bewahrheitet:
    Trotz unserer wunderbaren Fälle, die wir in der Klinik haben und auch eingereicht hatten, kam als vorläufiges Studien-Ergebnis “dass die Homöopathie in Einzelfällen eine subjektive Besserung der Befindlichkeit der Patienten bewirken kann”-..
  8. http://www.omeopatia.clinicasantacroce.ch/de/behandlung/wirksamkeitnachweis.html
  9. http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/homoeopathie-gegen-krebs-wie-ein-medizin-preis-verwirrung-stiftet-a-844966.html
  10. http://blog.gwup.net/2012/07/19/homoopathie-wirkt-wenn-man-ihr-einen-preis-verleiht/
  11. http://www.hufelandgesellschaft.de/fileadmin/inhalte/dokumente/Hufeland_Forschungspreis_2012.pdf
  12. Zitat: ..AW: Homöopathie/Clinica St. Croce
    Hallo Zusammen,
    ich war sehr enttäuscht von der homöopathischen Behandlung in der Klinik Santa Croce in Orselina/Locarno. War bei einem Herrn Dr. Malchow in Behandlung . Jeden Tag zehn Minuten Visite, Stuhlgang und etwas andere abgefragt, dafür 100 CHF plus 170 CHF für einen Supervisor kassiert, den ich einmal kurz gesehn habe. Kosten insgesamt ca. 8.000 CHF, von der Krankenkasse wurde nichts übernommen, trotz Zusatzversicherung, da keiner diese àrzte eine Zulassungsnummer hat.... Am Schluss war das homöopathsiche Mittel trotz tägl. Visite auch nicht sicher.
    Der Tumor ist unter der Behandlung schneller gewachsen, als je zuvor!! Und einen Uralub kann ich mir schöner vorstellen, als zwischen den psychiatrischen Patienten und wo alles aus billigem Plastik ist!...
  13. gorgio
    Neuer Benutzer
    ..AW: Homöopathie/Clinica St. Croce
    Hallo,
    ich möchte nur sagen:CLINICA SANTA CROCE;FINGER WEG!!!!!!!!eS HILFT NICHT!!!!!1 WOCHE HAT CA.3000 EURO GEKOSTET;UND HAT ÜBERHAUPT NICHT GEHOLFEN...
  14. http://www.nicole-schaefer.com/downloads/Hospitation.pdf
  15. Zitate:
    ..Hallo Steffi,
    also: ich war bisher 1 Woche (im März 2007) dort in der KLinik, und dann 1/2 Tag im August 07 und nun 1/2 Tag im August 08, immer halt zur Durchsprache mit meiner Ärztin. Was haben wir gemacht? Eine klassische homöopathische Behandlung; ich bekomme Globuli, die eine Wirkungsdauer je nach Potenz von 6-12 Wochen haben, und melde mich dann zwischendurch bei der Ärztin telfonisch bzw per mail wie es mir denn geht und was sich verändert hat. Daraus zieht sie dann wieder ihre Schlüsse für das nächste Heilmittel das sie mir zuschickt.
    Und nun arbeiten wir dran, den verbliebenen Herden "den garaus zu machen ".
    LG ; Walter..