Enzymtherapie

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Die Enzymtherapie beruht auf der Gabe meist pflanzlicher Enzyme in Tabletten- oder Drageeform zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Krankheiten. Die Enzyme werden aus verschiedenen Pflanzen gewonnen, z.B. Ananas (Bromelain)[1] oder Papaya (Papain). Auch Enzyme aus tierischen Materialien werden verwendet, wie z.B. Chymotrypsin aus der Bauchspeicheldrüse des Rindes. Die Wirksamkeit der Enzymtherapie ist wissenschaftlich nicht belegt.[2]

Enzyme sind Proteine, die als Biokatalysatoren biochemische Reaktionen steuern können und für den Organismus von zentraler Bedeutung sind. Nahezu jede biochemische Reaktion wird von Enzymen bewerkstelligt und kontrolliert. Ihre Bedeutung reicht von der Verdauung (Verdauungsenzyme, z.B. Proteasen) hin bis zur Verdoppelung der DNA (z.B. DNA-Polymerase) bei der Zellteilung, der Reizaufnahme und –weitergabe (Rezeptoren mit enzymatischer Funktion) und der Aktivierung/Deaktivierung von Hormonen.[3]

Als Begründer Enzymtherapie gilt ab 1930 der aus Wien stammende Ingenieur, Kunstmaler und Mediziner Max Wolf (1885-1975). Wolf behandelte in den USA Prominente wie Marilyn Monroe, Charly Chaplin, Marlene Dietrich, Pablo Picasso, die Kennedys und andere mit seinem "Wolf-Benitez-Enzymgemisch" (WOBE – Enzyme).

Anwendung

Enzyme werden in der Pseudomedizin vor allem bei Entzündungen der Venen, Harnwege, Nasennebenhöhlen und -schleimhäute sowie rheumatischen Erkrankungen und in der biologischen Krebstherapie[4][5] eingesetzt. Außerdem sollen sie der Ausbreitung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) bei Krebserkrankungen vorbeugen.[6] Enzyme spielen auch bei der Kelley-Gonzalez-Therapie eine Rolle.

Kritik

Enzyme sind Proteine (Eiweiße) und werden im Magen durch Einwirkung der Magensäure denaturiert und durch im Magensaft enthaltene Peptidasen (eiweißspaltende Enzyme) in ihre Einzelbestandteile, die Aminosäuren, zerlegt, wodurch die Enzyme wirkungslos oder deaktiviert werden. Durch Verwendung säurefester Kapseln, die ihren Inhalt erst im Dünndarm freisetzen, kann eine Deaktivierung durch Magensäure bzw. die Peptidasen verhindert werden.

Die Enzymtherapie ist nicht gleichzusetzen mit der Enzymsubstitution. Hier werden fehlende, für die Verdauung notwendige Enzyme von außen zugeführt. Diese Enzyme wirken auch nur im Verdauungstrakt. Ein Einsatzgebiet hierfür ist z.B. die exokrine Pankreasinsuffizienz, eine Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) keine oder zu wenig Verdauungsenzyme produziert.

Vertreter

Quellenverzeichnis