Die FID Verlag GmbH Fachverlag für Informationsdienste (kurz: FID Verlag) ist ein dem von Norman Rentrop gegründeten Verlag Norman Rentrop angehöriges Verlagsnetzwerk aus Bonn, das sich durch Adresshandel[1] und eine aggressive Vermarktung pseudomedizinischer, verschwörungstheoretischer sowie esoterischer Abonnements auszeichnet. Für die Schwesternfirma Goldan GmbH[2][3], welche ihre Gewinne direkt an den FID Verlag abführt,[4] wird unterschwellig der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln beworben.

Über einen Imprint namens "Investor Verlag", dessen Niederlassung im Jahr 2012 Teil einer internationalen Großrazzia war,[5] werden zudem Hochrisiko-Investmentprodukte und -Empfehlungen vermarktet.

Kennzeichnend für das Geschäftsmodell des FID Verlags ist stets eine Cold-Lead-Generierung (das Sammeln von Adressdaten) über das Anbieten vorgeblicher „Gratis-Informationen“, bei denen es sich jedoch ausschließlich um Werbung für Produkte aus Umfeld des FID-Verlags handelt. Bei der Vermarktung kommen häufig Strategien des Angstmarketings und Alarmismus sowie unseriöser Heilungs- oder Erfolgsversprechen zum Einsatz.

Einordnung und Historisches

Die 1990 gegründete FID Verlag GmbH ist ein Tochterunternehmen des im Jahr 1975 von Norman Rentrop in Bonn gegründeten VNR Verlag Norman Rentrop. Der FID Verlag verfährt nach ähnlichen Vertriebsmustern wie der seit mehr als 40 Jahren bestehende Mutterkonzern, der laut einem Artikel der Zeit schon zu Gründungszeiten auf den Verkauf von bis zu 500 D-Mark teuren Print-Abonnements (Loseblattsammlungen)[6] spezialisiert gewesen war. Bereits seinerzeit hatten Verbraucherzentralen vor Anlageempfehlungen der Rentrop-Unternehmen gewarnt.[7] Wurden zu Zeiten des VNR noch klassische Massenbriefe versendet, operiert die Tochter FID Verlag mittlerweile überwiegend online.

Vokabular und Vorgehensweise

Der FID Verlag bedient sich typischer Formulierungen, die aus dem Boulevardjournalismus sowie aus den Bereichen Pseudowissenschaft,, Angstmarketing, Pseudomedizin und Esoterik bekannt sind. Häufig sind begriffliche Komposita, mit denen ein gewisses „Geheim-Wissen“, Aufklärung über angebliche „Gesundheitslügen“ „verbotene Informationen“, eine „30-Tage-Heilung" von schweren Erkrankungen, „Anti-Pharma-Formeln", „Millionärsformeln“ und so weiter versprochen werden. Um naiven Rezipienten die vermeintliche Exklusivität der meist trivialen oder falschen Informationen (des „Geheim-Wissens“) weiszumachen, werden diese mitunter zur Verschwiegenheit gegenüber Dritten aufgefordert. Der FID Verlag scheint hier gezielt mit der Naivität der Rezipienten zu rechnen, da der Verlag davon ausgeht, dass diese das widersprüchliche Verhalten des Verlages nicht bemerken (das „Geheim-Wissen“ wird ja schließlich jeweils durch einen Newsletter vermittelt, dessen Abonnement vorher lautstark auf den Websiten des FID Verlags beworben worden ist).

Dieser Spezial-Report beinhaltet Informationen so geheim, dass es uns nicht möglich ist, mehr als 30 Leser in dieses Geheimnis einzuweihen![8]

Weiterhin fällt im Zusammenhang mit Jahresabonnements, deren Jahresgebühr im Bereich von mehreren tausend Euro liegen kann, eine regelmäßige Verwendung der Begriffe „Gratis“ und „Geschenk“ auf. Die Irreführung liegt dabei auch in der Tatsache, dass der FID Verlag die meisten Bestandteile eines zahlungspflichtigen Abonnements nicht als zu erwerbende Vertragsgegenstände, sondern als großzügige Geschenke deklariert.

Das Vorgehen des FID Verlags und der Rentrop-Gruppe wird deutlich, wenn man die gemeinte Ethik der als Köder genutzten Ratgeber-Artikel mit dem eigenen Verhalten des Konzerns vergleicht. So schreibt das FID-Magazin Benefit Online:[9]

Sie bekommen eine E-Mail von Amazon. Ihre Bestellung wurde storniert, steht da – sollten Sie die E-Mail öffnen oder löschen? Die Telekom lädt zum Mitmachen bei einem Gewinnspiel ein – öffnen oder löschen? Eine DirectPay GmbH mahnt eine offene Rechnung an – öffnen oder löschen? In allen drei Fällen sind Internet-Betrüger am Werk, die sich unter falscher Flagge auf Ihren Computer einschmuggeln und Ihr Vertrauen erschleichen wollen – mit dem Ziel, ohne Gegenleistung an Ihr Geld oder Ihre persönlichen Daten zu gelangen!

Viele Nutzer sind unsicher und haben Angst vor Identitätsdiebstahl, Schadsoftware, Phishing, Abo-Fallen, Verlust der Privatsphäre und Betrügereien. Eine nützliche Internetseite hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor solchen Gefahren zu warnen, die Privatnutzern und Unternehmen Jahr für Jahr Schäden in Milliardenhöhe zufügen.

Dennoch gibt es etwas, was den Gangstern das Wasser abgraben kann: informierte PC-Nutzer! Denn die meisten Betrugsmaschen funktionieren nur, weil die Nutzer aus Unwissenheit in die Falle tappen. Nur wer weiß, was sich kriminelle Gehirne alles einfallen lassen, kann sich vor den Folgen schützen. Die Internetseite informiert ständig über neue Gefahren aus dem Internet und über Sicherheitsrisiken, die sich aus der Nutzung von Soft- und Hardware ergeben können. Darüber hinaus gibt es Warnungen vor unseriösen und betrügerischen Online-Shops sowie die Möglichkeit, selbst erlebte Betrugsversuche, gefälschte E-Mails oder Schadvirenbefall zu melden. Wie die Internetseite heißt, steht im neuen BENEFIT“.

Einsatz und Beteiligung von Prominenten

Zahlreiche prominente Vertreter aus den Bereichen Gesundheit, Finanzen und Wissenschaft sind in das Marketing- und Vetriebsgeflecht des FID Verlags eingespannt, wie etwa der medienbekannte Arzt und Verschwörungstheoretiker Michael Spitzbart[10], der TV-Moderator Hans Meiser,[11][12] der Universitätsprofessor Ingo Froböse,[13] der Diabetologe Rainer Limpinsel[14] oder der Leichtathlet Thomas Wessinghage.[15]

Michael Spitzbart und Krebsheilung

Im Rahmen einer Landingpage des FID-Verlags propagiert der Urologe Michael Spitzbart eine Krebsdiät,[16] mit der jeglicher Krebs sowohl vorzubeugen als auch zu heilen sei. Er zitiert dabei angeblich durch ihn geheilte Patienten[17] und präsentiert Fotos, die jedoch in Wahrheit aus Stock-Fotoarchiven stammen.[18]

Dr. Michael Spitzbart hat uns vom FID Verlag die Erlaubnis erteilt, sein Buch 'Krebs verhindern in 42 Tagen' zu verschenken! Genau: Gratis, kostenlos, vollkommen umsonst – Sie zahlen nicht einmal 1 Cent! Ich frage Sie, wann hat Ihnen Ihr Hausarzt das letzte Mal etwas geschenkt? Mit Sicherheit noch nie!“

Wie bei allen Angeboten des FID Verlags handelt es sich hier natürlich nicht um ein Geschenk, sondern um den Aufhänger für die angeschlossene Abofalle, welche einen Vertragsabschluss über ein Jahresabonnement beinhaltet, das in der Basisversion mindestens 120 Euro kostet.[19]

Rainer Limpinsel und Schock-Marketing

Rainer Limpinsel ist ein Affiliate-Partner des FID-Verlags. Über die Newsletter-Kanäle des Verlags lässt der Arzt und Autor des (im FID-Verlag verlegten) Titels „Diabetes heilen in 28 Tagen“ Ratgeber vermarkten, in welchen er unter anderem unterstellt, dass die meisten Diabetiker für Genesungsversuche zu bequem seien. Die Mehrheit der Erkrankten wolle nach Limpinsel lieber symptomatisch medikamentös behandelt anstatt geheilt werden. In der modernen evidenzbasierten Medizin ist aktuell jedoch keine zuverlässige Möglichkeit bekannt, einen der beiden Diabetes-Typen dauerhaft zu kurieren.

Rainer Limpinsel war ebenfalls Verantwortlicher einer perfiden Werbeaktion des FID Verlags, bei der Rentner aus dem Raum Bonn Postkarten mit der Warnung erhielten, dass ihre Blutzuckerwerte gefährlich erhöht seien.[20]

Ulrich Fricke und Werbung für Nahrungsergänzungsmittel

Der Biologe, Medizinlaie und Verschwörungstheoretiker Ulrich Fricke wirbt im Auftrag des FID Verlags unter anderem für den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln.[21] Dabei wendet Fricke die üblichen Diskreditierungsparolen gegenüber der wissenschaftlichen Medizin und der pharmazeutischen Industrie an.

Investor Verlag

Der Imprint Investor Verlag ist ein zum FID Verlag gehörender Unternehmensbereich, der sich dem Thema Finanzen widmet. Aufgrund des Verdachts von Kursmanipulation waren die Bonner Räumlichkeiten des Investor Verlags im Jahr 2012 Untersuchungsgegenstand einer internationalen Großrazzia.[22]

Mick Knauff und unseriöse Renditeversprechen

Der Journalist, N24-Korrespondent und Gründer des Deutschen Anleger Fernsehens (DAF) Mick Knauff ist Affiliate-Partner des FID Verlags und Werbeträger für sämtliche Produkte aus dem Portfolio des Investor Verlags. Über den Newsletter-Verteiler des Investor Verlags vermarktet Knauff unseriöse Börsenbriefe (Abonnements), deren Jahresgebühren sich auf mehrere tausend Euro belaufen.[23] Die Jahresgebühr für einen Anlegerbrief namens „Highspeed Millionaire“ beträgt (Stand: April 2019) zum Beispiel 3995 Euro.[24] Dort heißt es: „Mit Hilfe des X-Musters werden wir nur noch Aktien kaufen, deren Wert steigt. Und das ist nur der Anfang von dem, was wir Ihnen als Highspeed Millionaire Mitglied alles bieten“. Um was für eine Anlagestrategie es sich bei dem mysteriösen „X-Muster“ handeln soll, wird nicht erklärt.

Günstigere Abonnements wie das Magazin „TAIPAN“ sind ab 500 Euro erhältlich. Die pauschalen Versprechen dieses Magazins lauten zum Beispiel, dass man durch ein Investment in drei spezifische Cannabis-Wertpapiere „einen Gewinn von 267.000 Euro“ erzielen werde.[25]

Auch empfiehlt Knauff einen sogenannten „Millionärs-Plan“, der von einem FID- bzw. Investor-Verlag-Imprint namens „Oxford Club Communiqué“ herausgegeben wird. Hier behauptet Chefanalyst Friedrich Lange, dass Börsengewinne planbar seien:[26]

Heute werde ich Ihnen zeigen, wie ein kleines Investment in nur eine Aktie Sie in wenigen Jahren durchaus zum Multi-Millionär machen könnte. Solche Gewinne sind planbar. Ich nenne es daher den 'Millionärs-Plan'. Viele von Ihnen finden die Idee, mit einer einzigen Aktie auf ein Vermögen zu spekulieren, sicher haarsträubend. Doch haben viele der wohlhabendsten Menschen der Welt ganz genau das getan“.

Dabei werden hochvolative (also sehr risikoreiche) Hype-Werte wie Clinuvel Pharmaceuticals genannt, mit Verweis auf die in der Vergangenheit liegende, positive Kursentwicklung des Papiers. Dem Leser wird dabei eindringlich die falsche und gefährliche Annahme suggeriert, dass sich die empirische Preisentwicklung einer Aktie ohne weiteres für die Zukunft extrapolieren lasse. Die hohen Totalverlustrisiken solcher Investitionsstrategien werden verschwiegen.

Irreführung im Bereich Kryptowährungen

Vom Investor Verlag werden hochspekulative Krypto-Währungen wie Bitcoin in der Kategorie „konservativer Vermögensschutz“ geführt und fälschlicherweise als „sichere Investments“ beworben. Der Bankkaufmann Markus Miller bewirbt ein entsprechendes Abonnement, dessen Jahresgebühr 1843 Euro beträgt (Stand: April 2019). Hier behauptet der Investor Verlag auch, Markus Müller sei „aktuell der einzige Vermögensschutz-Experte in Deutschland“.[27] Auf einer Landing-Page des Investor Verlags wird jedoch auch Friedrich Lange als „Vermögensschutz-Experte“ bezeichnet.[28]

Irreführung mit Hilfe von Autoritäten

Dr. Dietmar Kowertz als Gesundheits- und Steuerexperte

Unter Einsatz vermeintlicher Autoritäten und über eine geschickte Ausnutzung von Promotionstiteln führt der FID Verlag in die Irre. Beispielsweise tritt ein Dr. Dietmar Kowertz mal - abgebildet im weißen Kittel - als Herausgeber eines „Patientenschutzbriefs“ auf,[29] sodass ein Klischeebild eines Mediziners suggeriert wird; an anderer Stelle wird derselbe Dr. Kowertz dann aber als „Finanz- und Steuerexperte“ präsentiert.[30]

In Wahrheit ist der promovierte Agrarwissenschaftler Dietmar Kowertz kein Mediziner und es wird nicht erläutert, inwiefern er im Steuer- und Finanzbereich qualifiziert sein soll. Auf der Website „Benefit Online“,[31] für die er als Chefredakteur angegeben wird, stellt sich Kowertz schließlich als Universal-Experte heraus, denn bei Benefit Online handelt es sich um eine Ratgeber-Website, welche quasi alle denkbaren Themen abdeckt. Kowertz begründet dies selbst mit „Insider-Wissen“:[32]

Ich habe Kontakte zu Unternehmen, zu Banken, zu Redakteuren. Aber auch zu Insidern im Gesundheitswesen wie Ärzten, Vorständen in Verbänden, zu Bauunternehmern, Juristen, Finanzämtern, zu Detekteien, Datenschützern und sogar zur Kripo [...] Deshalb komme ich heute an Informationen, die anderen erst viel später oder nie zur Verfügung stehen“.

Missbrauch von Petitionen zur Vermarktung von Nahrungsergänzungsmittlen

Im Jahr 2013 richtete der FID Verlag unter der Domain grundrecht-gesundheit.de eine Website mit einem Petitionsaufruf ein,[33] der sich gegen die 2007/2008 in Kraft getretene EU-Verordnung „Nr. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel“[34] richtete. Im Impressum wurden unter Angabe eines „Verein Grundrecht auf Gesundheit“ die Adresse des FID Verlags sowie die FID-Geschäftsführerin Daniela Birkelbach genannt.

Die FID Verlag GmbH kontrolliert die in Saarbrücken firmierende Goldan GmbH (ehemals Goldan Pharma GmbH), die zum Konsolidierungskreis der Rentrop-Gruppe gehört und ihre Gewinne direkt an den FID Verlag abführt.[35] Bei der Goldan GmbH handelt es sich um einen Vertrieb von Nahrungsergänzungsmitteln.[36] Diese Beteiligung erklärt das starke propagandistische Engagement des FID Verlags im Bereich Nahrungsergänzungsmittel. Im Rahmen der „Petition“ erklärte Daniela Birkelbach:

Nach dieser Verordnung darf nur die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) entscheiden, welche Informationen wir künftig zur Wirkung von Naturheilmitteln noch erhalten. Das ist ein weiterer Schritt, alle alternativen Naturheilmittel und Behandlungen für den 'gesundheitsbewussten Verbraucher' verschwinden zu lassen. Im Grunde verbietet diese Todesliste 90% aller Informationen über die gesundheitsbezogenen Angaben von Inhaltsstoffe und Wirkweisen in Nahrungsergänzungsmitteln, die die EFSA als Lebensmittel betrachtet“.

Diese Behauptung ist jedoch irreführend - in Wahrheit regelt die vom FID Verlag als „Todesliste“ bezeichnete EU-Verordnung zum Beispiel, dass Hersteller von Nahrungsergänzungs- und Lebensmitteln keine willkürlichen Werbeaussagen (sogenannte Health Claims wie „beugt... vor“, „wirkt gegen...“, oder auch „fettarm“, „natürlich“ etc.) mehr machen dürfen.[37]

Den Datenschutzhinweisen der Website gemäß wurde die Petition zur Sammlung von persönlichen Daten genutzt, um diese anschließend zur Bewerbung eigener Produkte nutzen zu können.[38]

Laut GPSP hatte der FID Verlag im Laufe der Zeit immer wieder Anpassungen an der Website vorgenommen, sodass der Zusammenhang mit dem FID Verlag als dahinterstehender Initiator zunehmend verschleiert worden war.[39]

Irreführung und Ängstigung mit Schock-Postkarten

Im Jahr 2015 belästigte der FID Verlag unter Beihilfe von Rainer Limpinsel Rentner aus dem Raum Bonn, indem diesen Postkarten zugesandt wurden, auf denen behauptet wurde, dass ihre Blutzuckerwerte in gefährlicher Weise erhöht seien.[40] Der Kölner Express berichtet im April 2015:

Die 89-Jährige fand eine Postkarte in ihrem Briefkasten. Als sie den Text las, blieb ihr fast das Herz stehen. 'Bitte rufen Sie mich schnellstmöglich zurück, es geht um Ihre Blutzuckerwerte', stand da. Zusätzlich war extra angemerkt: Dringend! Unterschrieben hatte ein Dr. Rainer Limpinsel.“

Die auf der Postkarte angegebene Telefonnummer war die offizielle Telefonnummer des FID Verlags. Rainer Limpinsel war dort nicht direkt zu erreichen. Nachdem der Kölner Express den Verlag um eine Stellungnahme gebeten hatte, gab dieser an, dass es sich um ein „Missverständnis“ gehandelt habe.

Esoterik

In seiner Gesundheitssparte führt der FID Verlag eine Kategorie zu Astromedizin. Mit astromedizinischen Maßnahmen sollen laut Angaben des FID Verlags alle möglichen Erkrankungen und Allergien geheilt werden können. Per Newsletter wird das von der Heilpraktikerin Beate Helm verfasste Buch „Ganzheitlich gesund mit Astromedizin“ beworben.[41] Dabei wird explizit behauptet, dass sich mit Hilfe von Astromedizin Erkrankungen vorbeugen und heilen ließen.

Öffentliche Resonanz und Tarnungsmaßnahmen

Auffällig ist, dass dem FID Verlag - wie auch das gesamte Rentrop-Konzerngeflecht, in das der FID Verlag eingewoben ist - von seiten der Medien bislang nur eine vergleichsweise geringe Aufmerksamkeit zugekommen ist. Dies ist bemerkenswert, da die Rentrop-Gruppe, die unter den Top 20 der größten deutschen Buchverlage rangiert, mit einem Jahresumsatz deutlich jenseits der 100 Millionen Euro[42] und mehr als 400 Mitarbeitern etwa zehnmal so groß ist, wie der ähnlich strukturierte Kopp Verlag. Letzterer ist jedoch intensiver und offener agitierend, als der FID Verlag.

Ein weiterer Grund für die geringe Medienaufmerksamkeit mag sein, dass es zu den bevorzugten Strategien der Rentrop-Unternehmen gehört, sich mit Subunternehmen, prominenten Affiliates und Scheinorganisationen zu tarnen,[43] Der Spiegel sprach im Jahr 2007 von einer „Tarn-PR“.[44] Tatsächlich ist den Rentrop-Verlagen in Sachen „Tarn-PR“ ein enormer Erfolg zu attestieren: Auf dem 2013er Petersberger Forum, dessen Veranstalter seit 2002 der Verlag Norman Rentrop ist, war unter anderem das damalige GWUP-Mitglied Marc Benecke geladen,[45][46] ebenso in den Jahren davor Joschka Fischer, Otto Schilly und Marcel Reich-Ranicki.[47]

Darüber hinaus ist zu beobachten, dass der Verlag in seinen nicht-öffentlichen Bereichen (zum Beispiel auf Landing-Pages, die über Suchmaschinen nicht gefunden werden können, weil sie nur per Newsletter verlinkt werden) von erheblich aggressiveren Formulierungen und Maßnahmen Gebrauch macht. Ganz im Gegenteil wirken die Informationen, die der Verlag offiziell oder öffentlich bereitstellt,[48] geradezu harmlos im Vergleich zu den bewussten Falschinformationen, die über die verdeckten Nebenarme des Verlags (Newsletter, Landing-Pages, gefälschte Privatblogs, vorgebliche Petitionen etc.) kolportiert werden. Auch fällt der Verlag in der Öffentlichkeit durch ein fadenscheinig-beschwichtigendes Verhalten auf.[49]

Gründer Norman Rentrop gilt als pressescheu.[50]

Archivierte Newsletter (Auswahl)

Trivia

Wenn man alle Newsletter abonniert, die vom FID Verlag angeboten werden, erhält man im Monatsdurchschnitt 420 E-Mails, die größtenteils auf individuelle Landing-Pages verweisen.

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://www.spiegel.de/wirtschaft/cicero-preis-dubiose-ehre-fuer-gottschalk-a-493071.html
  2. http://archive.is/5XgLi
  3. https://www.northdata.de/Goldan+GmbH,+Bonn/HRB+20648
  4. https://www.northdata.de/%5B2014-03-06%5D?id=92885134&type=publication
  5. [ WirtschaftsWoche (03. März 2012): Aktien Skandal - Neue Details zur Großrazzia wegen Kursmanipulation, abgerufen am 04.04.2019
  6. General Anzeiger Bonn (21. Juni 2002): Rentrop trotzt Branchenflaute mit Blattsammlungen, abgerufen am 04.04.2019]
  7. https://www.zeit.de/2002/51/Portr_8at_Rentrop/seite-2
  8. http://archive.is/wQwoJ
  9. http://archive.is/3tpgJ
  10. https://www.fid-gesundheitswissen.de/pdf-ratgeber/wer-ist-dr-med-michael-spitzbart/
  11. https://kress.de/news/detail/beitrag/136870-hans-meiser-macht-auf-aktien-vermischung-von-journalismus-und-gewinnversprechen.html
  12. https://www.gesundheits-praemien.de/diabetes-limpinsel/
  13. https://www.fid-gesundheitswissen.de/experten/professor-dr-ingo-froboese/
  14. https://www.fid-gesundheitswissen.de/experten/dr-rainer-limpinsel/
  15. https://www.fid-gesundheitswissen.de/experten/prof-dhfpg-dr-thomas-wessinghage/
  16. http://archive.is/o7eQu
  17. Die exakt selben Aussagen tätigt Spitzbart auch persönlich in einem Interview-Video im Jahr 2018: https://www.youtube.com/watch?v=N8ckv5tazRo
  18. Google-Rückwärtssuche mit einem angeblichen Patientenfoto
  19. http://archive.is/o7eQu#selection-3525.0-3525.188
  20. https://www.express.de/bonn/angeblich-gefaehrliche-blutzuckerwerte--miese-werbe-aktion-schockt-oma-helene--89--864604
  21. http://archive.is/YvB9s
  22. [ WirtschaftsWoche (03. März 2012): Aktien Skandal - Neue Details zur Großrazzia wegen Kursmanipulation, abgerufen am 04.04.2019
  23. https://www.shop-investor.de/High-Performer/Highspeed-Millionaire.html?force_sid=odsvi2pghfn7ivq1a7etm5eeg5
  24. https://www.shop-investor.de/High-Performer/Highspeed-Millionaire.html?force_sid=odsvi2pghfn7ivq1a7etm5eeg5
  25. http://archive.is/01NuY
  26. http://archive.is/lohUF
  27. siehe unter Reiter "Experte": https://www.shop-investor.de/Konservativer-Vermoegensschutz/KRYPTO-X.html?force_sid=odsvi2pghfn7ivq1a7etm5eeg5
  28. http://archive.is/tPfHb
  29. https://shop.benefit-online.de/dr-dietmar-kowertz-patientenschutzbrief-vertraulich.html
  30. https://shop.benefit-online.de/dr-dietmar-kowertz-vertraulich.html
  31. https://www.benefit-online.de/
  32. https://www.benefit-online.de/index.php?id=28
  33. https://web.archive.org/web/20130818110401/http://www.grundrecht-gesundheit.de/
  34. https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CONSLEG:2006R1924:20080304:DE:PDF
  35. https://www.northdata.de/%5B2014-03-06%5D?id=92885134&type=publication
  36. http://archive.is/5XgLi
  37. https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/verordnung_ueber_naehrwert_und_gesundheitsbezogene_angaben_ueber_lebensmittel.pdf
  38. https://web.archive.org/web/20130820223824/http://www.grundrecht-gesundheit.de/datenschutz
  39. https://gutepillen-schlechtepillen.de/grundrecht-auf-gesundheit/
  40. https://www.express.de/bonn/angeblich-gefaehrliche-blutzuckerwerte--miese-werbe-aktion-schockt-oma-helene--89--864604
  41. http://archive.is/O39QQ
  42. https://www.buchreport.de/die-100-groessten-verlage/
  43. Zum Beispiel: https://gutepillen-schlechtepillen.de/grundrecht-auf-gesundheit/
  44. http://www.spiegel.de/wirtschaft/cicero-preis-dubiose-ehre-fuer-gottschalk-a-493071.html
  45. http://www.petersberger-forum.de/die_petersberger_foren.html
  46. https://youtu.be/k-mM2OGjXKc?t=124
  47. http://www.spiegel.de/wirtschaft/cicero-preis-dubiose-ehre-fuer-gottschalk-a-493071.html
  48. Gemeint sind im Wesentlichen die Informationen, die offiziell auf den Imprints des FID Verlags veröffentlich werden: https://www.fid-verlag.de/
  49. Zum Beispiel ignorante Reaktionen auf Opferbeschwerden: https://de.trustpilot.com/review/fid-gesundheitswissen.de oder merkwürdige Anbiederungen an Kunden: https://de.reclabox.com/beschwerde/190337-fid-verlag-bonn-fid-verlag-arbeitet-mit-unserioesem-geschaeftsgebahren-teil-2
  50. Hamburger Abendblatt (25. September 2012): Bibel TV Sendet im Namen des Herrn, abgerufen am 04.04.2019