Claus Fritzsche: Unterschied zwischen den Versionen

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==Aktivitäten als Pharmalobbyist und Autor von Schmähartikeln==
 
==Aktivitäten als Pharmalobbyist und Autor von Schmähartikeln==
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[[image:Fritzsche-SZ2.jpg|Artikel in Süddeutsche Zeitung (Quelle: [http://www.sueddeutsche.de/wissen/homoeopathie-lobby-im-netz-schmutzige-methoden-der-sanften-medizin-1.1397617])|320px|thumb]]
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Fritzsche ist auch Betreiber des Pharmalobby-Blogs www.cam-media-watch.de, in dessen Impressum der Name von [[Harald Walach]] erscheint. Walachs Stiftungsprofessur wird finanziert von der Firma Heel, die wiederum Fritzsches CAM-Media.Watch-Blog unterstützt. Der Blog von Walachs Institut für transkulturelle Wissenschaften wiederum verweist auf CAM Media.Watch.  
 
Fritzsche ist auch Betreiber des Pharmalobby-Blogs www.cam-media-watch.de, in dessen Impressum der Name von [[Harald Walach]] erscheint. Walachs Stiftungsprofessur wird finanziert von der Firma Heel, die wiederum Fritzsches CAM-Media.Watch-Blog unterstützt. Der Blog von Walachs Institut für transkulturelle Wissenschaften wiederum verweist auf CAM Media.Watch.  
  

Version vom 1. Juli 2012, 16:22 Uhr

Claus Fritzsche (geb. 1964) ist ein in Meerbusch wohnhafter deutscher freiberuflicher Werbetexter, Spin Doctor in Sachen Alternativmedizin, Autor und von der Pharmaindustrie gesponserter Homöopathie-Lobbyist. Der gelernte Betriebswirt betreibt mehrere Internetauftritte zu alternativmedizinischen und esoterischen Themen. Darunter seit 2005 psychophysik.com, für das er Autoren vom Format eines Helmut Hille gewonnen hat, und das homöopathiefreundliche H.Blog. Mit Partnern betreibt Fritzsche ein Netzwerk Claus Fritzsche Mentaltraining zur Vermarktung von Mentaltraining-Angeboten.

Fritzsche ist auch Redakteur eines an den Webauftritt des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte e. V. (DZVhÄ) angeschlossenen Blogs.

Bet-Service

Fritzsche machte von sich reden, als er im Mai 2005 eine Fernheil-Marktlücke auf dem Psychomarkt entdeckt zu haben glaubte: Den Gesundbet-Service Lassen Sie Menschen für sich beten im Internet, als Projekt WIR[1], deklariert als Experiment, und zusammen mit dem Schweizer Geistheiler und MLMler Perry Fehr organisiert. Nach Angabe einer E-Mailadresse und kostenloser Registrierung sollten andere Benutzer (also nicht Fritzsche selbst) sodann für den Registrierten beten. Zitat Projekt WIR: "Unter "beten" verstehen wir hier, dass Sie sich für alle am Projekt WIR teilnehmenden Menschen etwas wünschen. Wie genau Sie das machen, das bleibt alleine Ihnen überlassen." Offenbar sollte Fritzsches Gratis-Betprodukt später "zur Abdeckung der laufenden Kosten" kostenpflichtig werden. Der kommerzielle Erfolg scheint ausgeblieben zu sein, denn ab Januar 2009 wurde das WIR-Projekt nur noch von seinem Partner Perry Fehr weitergeführt.

Claus Fritzsche und der Bundestag

Homöopathie: 58% der Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben positive Erfahrungen mit einer homöopathischen Behandlung

Am 7. Januar 2010 meldete Fritzsche eine "hoch interessante" Nachricht in seinem "H.Blog": "Homöopathie: 58% der Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben positive Erfahrungen mit einer homöopathischen Behandlung"[2] und berief sich dabei auf eine Meldung des "Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)" aus dem Dezember 2009 (Homöopathische Nachrichten). Die Meldung der "Homöopathischen Nachrichten" entpuppte sich jedoch bei Prüfung tatsächlich als eine rein "homöopathische" Nachricht, denn keineswegs wurde hier der Nachweis geführt, dass 58% der Bundestagsabgeordneten positive Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht hatten. Vielmehr stellte sich heraus, dass nicht rechnerisch 360 von den 622 Bundestagsabgeordneten auf die Frage Haben Sie eigene positive Erfahrungen mit einer homöopathischen Behandlung? mit Ja geantwortet hatten. In Wirklichkeit hatten nur 61 Abgeordnete überhaupt auf die Anfrage der Homöopathen geantwortet (9,8%), und davon hatten 35 mit ja geantwortet (6% aller Abgeordneten). Dies fand Marcus Anhäuser in seinem Blog "Plazeboalarm" heraus.[3]

Kontroversen mit Nina Gerlach, GWUP, EsoWatch und anderen

Logo des GWUP-Blogs, das von Claus Fritzsche als vermeintlicher Beweis für Freimaurerei und Esoterik beim Skeptikerverein GWUP angesehen wird. Zitat Fritzsche: Man beachte nur die an ein Freimaurer-Symbol erinnernde Grafik oben links im Blog des Vereins GWUP. Diese Symbolik und der reißerische Stil des Blogs und seiner Kommentatoren unterscheidet sich kaum von dem, was manche „esoterischen“ Weltverschwörungs- und Weltuntergangsgruppen in die Welt setzen. Man sieht förmlich den Schaum vorm Mund.

Unter dem Usernamen rumsfeld2 versuchte Fritzsche, seine persönlichen Ansichten über Homöopathie in Artikel der Wikipedia zu integrieren, ohne sich dabei auf valide Quellen stützen zu können. Auch versuchte er intensiv, Links auf seine Webseite psychophysik.com unterzubringen. Als ihm das nicht gelang, verlegte er sich darauf, die gesamte Wikipedia zu verunglimpfen und Verschwörungstheorien dazu in seinem Blog zu verbreiten. Seine Wikipedia-Aktivitäten endeten mit seiner Sperrung wegen Vandalismus.[4][5] Für die Sperrung macht er eine Verschwörung des damaligen Wikimedia Deutschland e.V. Vorstandsmitgliedes Nina Gerlach verantwortlich. Als Reaktion verfolgt er Frau Gerlach seitdem im Internet, indem er ihre vorgeblichen Verfehlungen in seinem H.Blog veröffentlicht, sowie bei OpenPR ein entsprechendes Statement publizierte.[6]

Fritzsche ist ausgesprochener Ablehner des deutschen Vereins Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) mit Sitz in Rosdorf bei Göttingen. Der GWUP bzw. „Gruppierung atheistischer Fundamentalisten“ (Zitat) warf Fritzsche vor, „esoterisch“ bzw. „pseudowissenschaftlich“ und „naiv“ vorzugehen. Als einen aus seiner Sicht beweisenden Hinweis auf das von ihm gemeinte „esoterische“ an der GWUP meint Fritzsche, eine Logo-Grafik der GWUP erkannt zu haben, die ihn an ein an ein „Freimaurer-Symbol“ erinnere. Hinter dem Verein GWUP sieht Fritzsche eine Art Verschwörung, zu der er auch EsoWatch zählt.[7] Fritzsche ist zusammen mit Rolf Finkbeiner und Hans Weidenbusch einer der Urheber einer Anti-EsoWatch-Kampagne vom Frühjahr 2009. Im März 2009 verlegte er seine Aktivitäten gegen die GWUP und Nina Gerlach aus seinem H.Blog in eine Ausgründung namens GWUP.WATCH[8], welche er durch anonyme "Pressemitteilungen" begleitet.[9] Auch Autoren von scienceblogs.de, unter anderem Ulrich Berger und Florian Freistetter, werden dort durch Claus Fritzsche "beobachtet".

Seit November 2009 wird Fritzsche auch von Jocelyne Lopez unterstützt, die seine gegen EsoWatch gerichteten Veröffentlichungen auf GWUP.WATCH in ihrem Blog zitiert.[10] Es ist vermutlich nur Zufall, dass mit Zustandekommen der Kooperation zwischen Fritzsche und Lopez einer der erklärten eingebildeten Feinde von Lopez, der Internet-User webfox[11], von Fritzsche im GWUP.WATCH "enttarnt" wird. Ohne Hemmungen und ohne die geringsten Beweise werden von Fritzsche Namen von real existierenden Personen mit dem Nicknamen webfox in Verbindung gebracht und IP-Adressen, die er eigentlich nur von Lopez und Hille erhalten haben kann, veröffentlicht. Damit macht sich Fritzsche zum Erfüllungsgehilfen von Jocelyne Lopez und eventuell auch von Helmut Hille.

Aktivitäten als Pharmalobbyist und Autor von Schmähartikeln

Sponsoring von cam-media-watch durch Pharmaindustrie
Artikel in Süddeutsche Zeitung (Quelle: [2])
Artikel in Süddeutsche Zeitung

Fritzsche ist auch Betreiber des Pharmalobby-Blogs www.cam-media-watch.de, in dessen Impressum der Name von Harald Walach erscheint. Walachs Stiftungsprofessur wird finanziert von der Firma Heel, die wiederum Fritzsches CAM-Media.Watch-Blog unterstützt. Der Blog von Walachs Institut für transkulturelle Wissenschaften wiederum verweist auf CAM Media.Watch.

Eigenen Angabe zufolge soll der PR-Blog Journalisten dienen, „die einen Blick hinter die Kulissen der wissenschaftlichen Erforschung von Naturheilverfahren, Komplementärmedizin sowie unkonventioneller Verfahren werfen wollen“, also Öffentlichkeitsarbeit im Sinne Pseudomedizin, vor allem der Homöopathie, leisten soll. Dazu wird Fritzsches Blog von den Firmen Deutsche Homöopathie-Union (DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG , Karlsruhe), Hevert Arzneimittel und Biologische Heilmittel Heel GmbH, Baden-Baden jährlich mit insgesamt 43.000 Euro gesponsert.[12] Laut einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung von Juni 2012 sei Fritzsche Autor von "Schmähartikeln" und für die DZVhÄ "offenbar für das Anschwärzen von Kritikern der Homöopathie zuständig". Auf Anfrage hätten die DZVhÄ sowie mehrere "Globuli-Hersteller" bestätigt, dass sie die teils von Fritzsche selbst angebotenen, teils von ihm als Chefredakteur verantworteten und mit Texten bestückten Blogs finanziell fördern. Nach SZ-Angaben bestehe eina Art Netzwerk aus der Neuraltherapeutin Imke Plischko, Claus Fritzsche und harald Walach. Nicht mit journalistischen Prinzipien vereinbar sei beispielsweise eine der SZ vorliegende Email, in der Fritzsche den Entwurf eines "Verriss-Artikels" über den Journalisten Max Rauner-Verriss an sein Netzwerk verteilte mit der Bitte um "Prüfung von Inhalt und Stil".

Zitate aus dem SZ-Artikel:

..Arzneimittelhersteller finanzieren einen Journalisten, der die Kritiker ihrer Produkte anschwärzt - bei jedem herkömmlichen Pharmakonzern wäre dies ein Skandal.. [...] Fritzsches Sponsoren sind die bekanntesten Hersteller homöopathischer Kügelchen. Marktführer ist die DHU, eine Tochterfirma des Arzneimittelherstellers Schwabe (Kytta, Prostagutt, Tebonin).. [...] Es geht nicht um kleine Summen: Der Gesamtumsatz aller Hersteller beträgt 400 Millionen Euro, 100 Millionen davon entfallen allein auf die DHU. Über den Gewinn schweigt sich die Firma aus. Fritzsche selbst sieht kein Problem im Sponsoring: "Mit allen Sponsoren bestehen nahezu identische Verträge", teilt er auf Anfrage mit, "die mich zur Einhaltung relevanter Gesetze sowie weltanschaulicher, wissenschaftlicher und politischer Neutralität verpflichten und darüber hinaus die Unabhängigkeit von Redaktion und wissenschaftlichem Beirat vertraglich absichern." Auch Werbung für die Produkte sei ausgeschlossen.
Für ein vom Anbieter als journalistisch-redaktionell gestaltetes Angebot im Sinne des § 55 Abs. 2 RStV angesehener Blog ist aber auch der Pressekodex zu berücksichtigen. Dort heißt es: "Die Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet, dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden." Und weiter: "Wer sich für die Verbreitung oder Unterdrückung von Nachrichten bestechen lässt, handelt unehrenhaft und berufswidrig." Zu der Frage, wie er das mit seinem Sponsoring vereinbare, nahm Fritzsche trotz zahlreicher Mails, in denen er juristische Schritte nicht ausschloss und "Suggestivfragen" kritisierte, inhaltlich bis heute nicht Stellung.
Fritzsche betreibt noch weitere Seiten, auf denen er wissenschaftlich nicht anerkannte oder esoterische Therapien empfiehlt und Homöopathie-Kritiker anschwärzt, darunter Journalisten von Spiegel, Spiegel Online, Zeit, Süddeutsche Zeitung, Süddeutsche.de. Und natürlich immer wieder Edzard Ernst. Die Vorwürfe sind immer die gleichen: unseriöses Arbeiten, Inkompetenz, einseitige und verzerrte Darstellung von Fakten. Seine Seiten verlinkt Fritzsche untereinander, um ihr Google-Ranking zu erhöhen. Neben CAM Media.Watch gehören Fritzsche die Seiten www.psychophysik.com, www.neuraltherapie-blog.de und www.esowatch.org..
[13]

Siehe auch

Presseartikel

Weblinks

Quellen

  1. http://anonym.to/?http://www.psychophysik.com/html/e10-projektwir.html
  2. Claus Fritzsche, H.Blog vom 7. Januar 2010 [1]
  3. http://www.scienceblogs.de/plazeboalarm/2010/02/58-der-abgeordneten-des-deutschen-bundestags-haben-positive-erfahrungen-mit-einer-homoopathischen-behandlung.php
  4. http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rumsfeld-2
  5. Zitat: 16:46, 21. Aug. 2007 Achim Raschka (Diskussion | Beiträge) sperrte „Rumsfeld-2 (Diskussion | Beiträge)“ für den Zeitraum: Unbeschränkt (Erstellung von Benutzerkonten gesperrt) (Verstoß gegen keine persönlichen Angriffe: Meinungsmache gegen einzelne Mitarbeiter und Verbreitung schwachsinniger Verschwörungstheorien, siehe http://openpr.de/news/153137/Wikipedia-im-Privateigentum-von-Nin)
  6. http://www.openpr.de/pdf/153137/Wikipedia-im-Privateigentum-von-Nina-Gerlach.pdf
  7. http://anonym.to/?http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=81
  8. http://anonym.to/?http://gwup-skeptiker.blogspot.com
  9. http://pressemitteilung.ws/user/22028/track
  10. Der erste Verweis auf GWUP.WATCH im Blog von Jocelyne Lopez: Ideologie und Agitation bei ScienceBlogs, GWUP, ESOWATCH und Alpha Centauri am 2. November 2009
  11. Jocelyne Lopez mag es nicht, wenn auf ihr undifferenziertes Verhältnis zum Antisemitismus und ihre Relativierung des Holocausts hingewiesen wird: Vorwurf der Holocaustleugnung im MAHAG-Forum und im Blog von Thilo Kuessner. Damit avanciert webfox in die Gruppe der von Lopez so genannten "Mobbers" (Für Lopez der Plural von Mobber - Anm. d. Red.).
  12. http://anonym.to/?http://www.cam-media-watch.de/?page_id=2
  13. Jens Lubbadeh: "Homöopathie-Lobby im Netz - Schmutzige Methoden der sanften Medizin", Süddeutsche Zeitung, 30.6.2012