Julius Hackethal: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Juni 2012, 11:34 Uhr
Karl-Heinz Julius Hackethal (geb. am 06.11.1921 in Reinholterode, Kreis Heiligenstadt, heute Landkreis Eichsfeld; gest. am 17.10.1997 in Bernau am Chiemsee) war ein umstrittener deutscher Chirurg, Befürworter der Sterbehilfe, Autor vieler standeskritischer Bücher sowie Vertreter von unkonventionellen Krebstherapien.
Werdegang
Hackethal erlangte erstmals Aufmerksamkeit, als er 1963 an der Universität Nürnberg-Erlangen dem Chef der chirurgischen Klinik schwere Kunstfehler vorwarf, von den mehr als die Hälfte sogar tödlich gewesen sein sollen. Dies nahm er zum Anlass, sich nicht mehr dem Klinikbetrieb unterzuordnen, was zu seiner Entlassung führte und letztendlich seine akademische Karriere beendete. Der Klinikchef erwirkte durch eine einstweilige Verfügung, dass Hackethal die Vorwürfe nicht mehr äußern durfte. Hackethal ersetzte in der folgenden Zeit seinen bisherigen in Publikationen verwendeten Autorennamen „Karl Heinz Hackethal“ für seine nunmehr rein populären Werke, durch „Julius Hackethal“.
Nach seiner Entlassung in Erlangen wirkte Hackethal zunächst als Assistenz-, dann Chefarzt an einem städtischen Krankenhaus in der schleswig-holsteinischen Provinz, danach leitete er verschiedene Sanatorien und Rehabilitationskliniken.
Im Jahre 1984 drehte Hackethal einen Film, in dem gezeigt wurde, wie er einer an Gesichtskrebs leidenden Frau Kaliumzyanid gab, die es einnahm und infolge dessen starb. In dem drauf folgenden Strafverfahren wegen Töten auf Verlangen wurde er nicht verurteilt, weil das Gericht den Fall als Beihilfe zum Suizid wertete, was in Deutschland straffrei ist. Die Frau hatte das Gift selbständig eingenommen. Hackethal wird in der Golge zumeinem populären Verfechter einer Legalisierung der aktiven Sterbehilfe sowie ärztlicher Beihilfe zum Suizid. Später bekannte Hackethal öffentlich, auch seiner Mutter eine tödliche Spritze gesetzt zu haben.
Gegen Hackethal liefen zahlreiche weitere Straf- und standesrechtliche Verfahren. Zu einem Urteil kam es aber nie. Hackethal behielt bis zu seinem Tod seine ärztliche Approbation. Julius Hackethal starb am 17.10.1997 an Lungenkrebs.
Thesen zur Krebsbehandlung
Hackethal kritisierte die in der etablierten Medizin angewendete Krebstherapie als "VerstümmelungsStrategie", bei der Durch Operationen, Chemotherapie und Bestrahlungen unnötige Schäden angerichtet würden. Er war zudem der Meinung, viele Krebsarten wie zum Beispiel Prostatakrebs seien nicht so aggressiv, dass diese einer Behandlung beürfen ("Haustierkrebs"). Erst eine Provokation des Tumors durch eine medizinische Behandlungen würde dazu führen, dass der Tumor bösartig wird und Metastasen bildet ("Raubtierkrebs").
Hackethal sah es als Aufgabe des Arztes, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu fördern und liebevoll mit ihm umzugehen. All das würde vom ökonomieorientierten Gesundheitswesen und der "kalten Apparatemedizin" nicht berücksichtigt.