Feng-Shui: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. August 2008, 22:09 Uhr
Feng-Shui (sprich: Fong-Schü-eh) ist ursprünglich eine taoistische Lehre vom richtigen Aufenthalt am richtigen Ort, um in Einklang mit kosmischen Kräften zu kommen. Angeblich von taoistischen Weisen vor rund 2000 Jahren aus noch sehr viel älteren Quellen zusammengafasst, gründet Feng-Shui in der Vorstellung, dem Mensch müsse, um gesund und glücklich zu sein, sich und sein Lebensumfeld in Einklang bringen mit der alldurchdringenden Vitalkraft des Kosmos. Dazu gehört auch die passende Ausrichtung nach den entsprechenden Himmelsrichtungen. Als typisch asiatischer Esoterik-Export wird in Europa unter Feng-Shui inzwischen hauptsächlich Möbelrücken verstanden und kann als als fernöstliches Pendant zur europäischen Tradition des Wünschelrutengehens verstehen. Der freie Fluss einer Vitalkraft, Ki genannt und fortwährend sich zeugend aus den polaren Kräften Yin (´weiblich´) und Yang (´männlich´), könne durch Beachtung der ´kosmischen Gesetze´ angeregt bzw. durch deren Mißachtung gehemmt werden, wodurch sich ´gutes´ respektives ´schlechtes´ Feng-Shui mit entsprechendem Gesundheits- oder eben Krankheitsbefinden des einzelnen einstelle. In ganz Süd- und Südostasien gilt die Beachtung der Feng-Shui-Tradition - in regionalen Varianten und Widersprüchen - bis heute als Selbstverständlichkeit.
In westlichen Esoterikkreisen dient die Lehre des Feng-Shui in erster Linie ´kosmischer´ Wohnraumgestaltung. Möbel werden so aufgestellt, daß sie gutes Feng-Shui erzeugen: Schreibtische etwa müssen nach Norden zeigen, Betten nach Osten (Kinderbetten allerdings nach Westen). Als wichtigstes Instrument gilt ein eigener geomantischer ´Kompass´, Lo-P´an genannt, über den die vier Himmelsrichtungen abgeglichen werden mit den fünf Elementen (Feuer, Wasser, Luft, Erde und Holz), der Sonnenekliptik, der Bahn des Mondes sowie den astrologischen Daten der Hausbewohner; aus dem Ergebnis der Lo-p´an-Berechnungen werden Maßgaben für erforderliche Umbauten bzw. die Applikation energieausgleichender Hilfsmittel hergeleitet: hierzu gehören vor allem Spiegel, die, plaziert an strategisch entscheidenden Stellen, schlechtes Feng-Shui zu vermeiden hülfen, daneben Beleuchtungskörper, Pflanzen, Windspiele und vielerlei Accessoires mehr. Besonders ratsam sei ein Aquarium - im Eingang fast jedes China-Restaurants zu finden -, das schlechte Feng-Shui-Energie vertreibe (notfalls reiche allerdings auch ein Bild, auf dem ein Gewässer zu sehen sei). Grundsätzlich gelte es, Yin-Plätze (z.B. eine dunkle Ecke) mit Yang-Gegenständen (z.B. einer hellen Lampe) und umgekehrt zu ´harmonisieren´. Besonders wichtig sei es, die Toilettentür gut zu verstecken, ansonsten verschwinde der Wohlstand des Hauses gleichsam durch die Kanalisiation.
Inzwischen hat sich eine eigene Szene an ´Feng-Shui-Beratern´ etabliert, die ihre Dienste zur Überprüfung beziehungsweise Um- oder Neugestaltung des Lebensumfeldes oder des Arbeitsplatzes anbieten. Abgerechnet wird üblicherweise nach Quadratmetern des untersuchten Raumes, die Kosten variieren zwischen 15 und 60 €uro pro Quadratmeter. Eine Ausbildung zum diplomierten Feng-Shui-Berater gibt es im Wochenendkurs ab 170 €uro.
Die zahlreichen "Feng-Shui-Berater" machen ein gutes Geschäft mit dem bei Vielen anscheinend nicht mehr vorhandenen pragmatischen Menschenverstand: Ein Sessel mitten in der Türe ist tatsächlich unpraktisch und kostet, wie ein Bett direkt unter einem Fenster Energie, sei es durch darübersteigen oder frieren.
Aus einer Feng-Shui Empfehlung zu Toiletten:
...Gegenüber der Eingangstür gelegen, zieht das WC das zur Türe hereinkommende gute Qi ab, es fließt in die Toilette und wird heruntergespült, sodass nur wenig davon in die Wohnräume weitergeleitet und schlechtes Qi aus dem WC mitverteilt wird. Das unreine Qi zirkuliert im ganzen Haus und verursacht Gesundheitsprobleme. Ein kleiner Spiegel innen und außen und an der Toilettentür verhindert diese negativen Auswirkungen weitgehend... Quelle: [1].
Literatur
- Lehrerinnen- und Lehrerkalender 2001/02. Anabas-Verlag, Frankfurt/Main
Quellennachweise
Anteile des Artikels stammen von Claudia Goldner [2]