Jacques-Arsène d'Arsonval: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Jacques-Arsène d'Arsonval''' (8. Juni 1851, La Porcherie (Haute-Vienne) - Dezember 1940, ebenda) war ein französischer Physiker. | '''Jacques-Arsène d'Arsonval''' (8. Juni 1851, La Porcherie (Haute-Vienne) - Dezember 1940, ebenda) war ein französischer Physiker. | ||
− | D'Arsonval studierte Physik an den Universitäten Póitíers, Limoges und Paris. Er soll auch Humanmedizin studiert haben. Ob er Arzt wurde, | + | D'Arsonval studierte Physik an den Universitäten Póitíers, Limoges und Paris. Er soll auch Humanmedizin studiert haben. Ob er Arzt wurde, blieb unbekannt. Sicher ist, dass er als Präparator bei Claude Bernard arbeitete. Er promovierte 1877 und wurde 1894 in Paris Physikprofessor. |
Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Diathermie. Er ist auch der Erfinder des Hitzdrahtamperemeters (d'Arsonval-Galvanometer). Zusammen mit Paul Marie Oudin erfand er die [[Oudin-Spule]] zur Erzeugung von Hochspannung. Er war auch an der Einführung des Telefons in Frankreich beteiligt und arbeitete auf dem Gebiet der Wärmelehre. Das Konzept des Meereswärmekraftwerks geht auf eine Idee d'Arsonvals aus dem Jahre 1881 zurück. Ein thermisch isolierendes Gefäß (Duvar) wurde nach ihm als vase d'Arsonval benannt. Auch die Verflüssigung von Gasen war eines seiner Arbeitsgebiete. | Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Diathermie. Er ist auch der Erfinder des Hitzdrahtamperemeters (d'Arsonval-Galvanometer). Zusammen mit Paul Marie Oudin erfand er die [[Oudin-Spule]] zur Erzeugung von Hochspannung. Er war auch an der Einführung des Telefons in Frankreich beteiligt und arbeitete auf dem Gebiet der Wärmelehre. Das Konzept des Meereswärmekraftwerks geht auf eine Idee d'Arsonvals aus dem Jahre 1881 zurück. Ein thermisch isolierendes Gefäß (Duvar) wurde nach ihm als vase d'Arsonval benannt. Auch die Verflüssigung von Gasen war eines seiner Arbeitsgebiete. | ||
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− | Die Anwendung der kurz zuvor entdeckten Hochfrequenz in der Medizin war zu Lebzeiten von D'Arsonval sehr populär. Seine eigenen Anwendungen von Hochfrequenz im Gesundheitsbereich führten zum damaligen Begriff einer ''d’Arsonvalisation''. Dabei wurden Patienten mit Hochfrequenzströmen (den | + | Die Anwendung der kurz zuvor entdeckten Hochfrequenz in der Medizin war zu Lebzeiten von D'Arsonval sehr populär. Seine eigenen Anwendungen von Hochfrequenz im Gesundheitsbereich führten zum damaligen Begriff einer ''d’Arsonvalisation''. Dabei wurden Patienten mit Hochfrequenzströmen (den so genannten [[Nikola Tesla|''Teslaschen Strömen'']]) behandelt. Der Strom wird dabei direkt auf die Haut oder im Autokonduktionskäfig oder Kondensatorbett angewendet, oder in Form von Spannungströmen, die durch Resonanz oder Induktion erzeugt werden. |
Der Erfinder [[Georges Lakhovsky]] war mit ihm bekannt und dessen Erfindungen gehen auf d'Arsonvals Ideen der d'Arsonvalisation zurück. | Der Erfinder [[Georges Lakhovsky]] war mit ihm bekannt und dessen Erfindungen gehen auf d'Arsonvals Ideen der d'Arsonvalisation zurück. | ||
− | Viele der Erfindungen von d'Arsonval führten zu sinnvollen Anwendungen wie die Diathermie oder die HF-Chirurgie. | + | Viele der Erfindungen von d'Arsonval führten zu sinnvollen Anwendungen, wie die Diathermie oder die HF-Chirurgie. Auf d'Arsonval berufen sich aber auch viele Hersteller von Scharlatanerieprodukten, bei denen Hochfrequenz mit nicht haltbaren Heilversprechen angewendet wird. Dazu gehören auch Anwendungen der [[Magnetfeldtherapie]]. |
− | Explizit auf | + | Explizit auf d'Arsonval berufen sich die Betreiber eines [[Zeileis-Methode|Zeileis-Instituts]] im Österreichischen Gallspach, die ihre "Zeileis-Methode" auch als ''d’Arsonvalisation'' bezeichnen. |
Siehe auch: [[Pap-Imi Therapie]], [[Nikola Tesla]], [[Violet Wand]] | Siehe auch: [[Pap-Imi Therapie]], [[Nikola Tesla]], [[Violet Wand]] |
Version vom 17. April 2012, 11:33 Uhr
Jacques-Arsène d'Arsonval (8. Juni 1851, La Porcherie (Haute-Vienne) - Dezember 1940, ebenda) war ein französischer Physiker.
D'Arsonval studierte Physik an den Universitäten Póitíers, Limoges und Paris. Er soll auch Humanmedizin studiert haben. Ob er Arzt wurde, blieb unbekannt. Sicher ist, dass er als Präparator bei Claude Bernard arbeitete. Er promovierte 1877 und wurde 1894 in Paris Physikprofessor.
Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Diathermie. Er ist auch der Erfinder des Hitzdrahtamperemeters (d'Arsonval-Galvanometer). Zusammen mit Paul Marie Oudin erfand er die Oudin-Spule zur Erzeugung von Hochspannung. Er war auch an der Einführung des Telefons in Frankreich beteiligt und arbeitete auf dem Gebiet der Wärmelehre. Das Konzept des Meereswärmekraftwerks geht auf eine Idee d'Arsonvals aus dem Jahre 1881 zurück. Ein thermisch isolierendes Gefäß (Duvar) wurde nach ihm als vase d'Arsonval benannt. Auch die Verflüssigung von Gasen war eines seiner Arbeitsgebiete.
Die d'Arsonvalisation
Die Anwendung der kurz zuvor entdeckten Hochfrequenz in der Medizin war zu Lebzeiten von D'Arsonval sehr populär. Seine eigenen Anwendungen von Hochfrequenz im Gesundheitsbereich führten zum damaligen Begriff einer d’Arsonvalisation. Dabei wurden Patienten mit Hochfrequenzströmen (den so genannten Teslaschen Strömen) behandelt. Der Strom wird dabei direkt auf die Haut oder im Autokonduktionskäfig oder Kondensatorbett angewendet, oder in Form von Spannungströmen, die durch Resonanz oder Induktion erzeugt werden.
Der Erfinder Georges Lakhovsky war mit ihm bekannt und dessen Erfindungen gehen auf d'Arsonvals Ideen der d'Arsonvalisation zurück.
Viele der Erfindungen von d'Arsonval führten zu sinnvollen Anwendungen, wie die Diathermie oder die HF-Chirurgie. Auf d'Arsonval berufen sich aber auch viele Hersteller von Scharlatanerieprodukten, bei denen Hochfrequenz mit nicht haltbaren Heilversprechen angewendet wird. Dazu gehören auch Anwendungen der Magnetfeldtherapie.
Explizit auf d'Arsonval berufen sich die Betreiber eines Zeileis-Instituts im Österreichischen Gallspach, die ihre "Zeileis-Methode" auch als d’Arsonvalisation bezeichnen.
Siehe auch: Pap-Imi Therapie, Nikola Tesla, Violet Wand