Chronologiekritik: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Einzelne chronologiekritische Hypothesen ergänzen sich nicht bzw. stützen kein gemeinsames Konstrukt, sondern widersprechen sich in der Regel gegenseitig. Ausgangspunkt | + | Einzelne chronologiekritische Hypothesen ergänzen sich nicht bzw. stützen kein gemeinsames Konstrukt, sondern widersprechen sich in der Regel gegenseitig. Ausgangspunkt chronologiekritischer Thesen sind überlieferte Mythen, überlieferte katastrophistische Ereignisse oder religiöse Schriften wie die Bibel. |
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Version vom 16. April 2012, 22:02 Uhr
Als Chronologiekritik (Zeitenkritik, Phantomzeit) werden geschichtsrevisionistische Bestrebungen und Hypothesen bezeichnet, die die etablierte Geschichtsschreibung in Frage stellen. Derartige chronologiekritische Hypothesen und Lehren machen Aussagen zu:
- Verkürzungen oder auch Verlängerungen von Zeiträumen der Geschichtsschreibung
- Umdatierungen einzelner Perioden oder Ereignisse
- Zeitlichen Verlagerungen der Biografien von Einzelpersonen
- Räumlichen Verlagerungen geschichtlicher Ereignisse
- Zeitpunkten des Auftretens der ersten Menschen
Chronologiekritische Ansichten spielen eine Rolle in der populärwissenschaftlichen Literatur und in Romanen. Sie dienen mitunter auch politischen Zwecken und werden häufig von Einzelpersonen oder Gruppen vertreten, die auch sonst außerwissenschaftliche Positionen beziehen. So kann beobachtet werden, dass Vertreter pseudowissenschaftlicher oder schlicht absurder Konzepte gleichzeitig Anhänger chronologiekritischer Positionen sind. Chronologiekritiker bezeichnen ihre Tätigkeit auch als Chronologie-Rekonstruktion.
Im wissenschaftlichen Bereich sind pauschal chronologiekritische Hypothesen selten anzutreffen.
Chronologiekritiker sind zumeist (zwangsläufig) auch Ablehner bestimmter objektiver Untersuchungsverfahren zur Datierung, wie der Radiokohlenstoffdatierung/C14-Methode, Baumringforschung/Dendrochrologie, Eisbohrkernforschung oder der wissenschaftlichen Urkundenforschung.
Einzelne chronologiekritische Hypothesen ergänzen sich nicht bzw. stützen kein gemeinsames Konstrukt, sondern widersprechen sich in der Regel gegenseitig. Ausgangspunkt chronologiekritischer Thesen sind überlieferte Mythen, überlieferte katastrophistische Ereignisse oder religiöse Schriften wie die Bibel.
Bekannte chronologiekritische Hypothesen
Bekannte Chronologiekritiker
- Anatoli Fomenko
- Gernot L. Geise
- Heribert Illig
- Wilhelm Kammeier (1889 - 1959), Erfinder des Erfundenen Mittelalters
- Georg Menting
- Hans Ulrich Niemitz
- Hans-Peter Thietz
- Uwe Topper
- Immanuel Velikovsky (1895–1979), russischer Psychoanalytiker, der eine Neuschreibung der Geschichte des alten Ägypten mit einer Streichung von 550 Jahren verfasste. Auch habe es Katastrophen in der Geschichte gegeben, die unbekannt geblieben seien.
- Hans-Joachim Zillmer