Thiomersal: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
==[[Hans Tolzin]] und Thiomersal - Fake== | ==[[Hans Tolzin]] und Thiomersal - Fake== | ||
− | [[image:Thiomersalfake.jpg|Ausschnitt aus dem fake|thumb]] | + | [[image:Thiomersalfake.jpg|Ausschnitt aus dem fake|400px|thumb]] |
Dem Impfgegner und med. Laien Hans Tolzin wurde 2005 erfolgreich ein gefälschtes internes Schreiben zugespielt in dem auf die abwegige Behauptung zu finden war dass Thiomersal durch Verwendung von bestimmten Quecksilberisotopen derartig in Impfstoffen verwendet werden könne dass einschlägige Nachweisverfahren die Substanz nicht nachweisen könnten. Ausserdem würde hierbei Quecksilber aus Giftmüll in Impfstoffen sozusagen recyclelt. ''Belegt'' wurden die Angaben durch lächerliche Behauptungen, ansprechende Grafiken sowie Fotos einer Kaffeetasse von Aldi. Die Angaben waren so gestaltet dass sie recht einfach als fake erkannt werden konnten, bzw bei einer auch nur oberflächlichen Überprüfung als solcher erkannt werden konnten. Das fake-pdf File <ref> | Dem Impfgegner und med. Laien Hans Tolzin wurde 2005 erfolgreich ein gefälschtes internes Schreiben zugespielt in dem auf die abwegige Behauptung zu finden war dass Thiomersal durch Verwendung von bestimmten Quecksilberisotopen derartig in Impfstoffen verwendet werden könne dass einschlägige Nachweisverfahren die Substanz nicht nachweisen könnten. Ausserdem würde hierbei Quecksilber aus Giftmüll in Impfstoffen sozusagen recyclelt. ''Belegt'' wurden die Angaben durch lächerliche Behauptungen, ansprechende Grafiken sowie Fotos einer Kaffeetasse von Aldi. Die Angaben waren so gestaltet dass sie recht einfach als fake erkannt werden konnten, bzw bei einer auch nur oberflächlichen Überprüfung als solcher erkannt werden konnten. Das fake-pdf File <ref> | ||
http://de.geocities.com/zurueck_2006/fake/thiomersal.pdf</ref> wurde über eine Yahoo-Emailadresse (!) hochgeladen, hier hätten spätestens die Alarmglocken klingeln sollen. <ref>[http://de.geocities.com/zurueck_2006/fake/index.htm]</ref> <ref>[http://www.google.de/search?q=thiomersal+fake] </ref>. | http://de.geocities.com/zurueck_2006/fake/thiomersal.pdf</ref> wurde über eine Yahoo-Emailadresse (!) hochgeladen, hier hätten spätestens die Alarmglocken klingeln sollen. <ref>[http://de.geocities.com/zurueck_2006/fake/index.htm]</ref> <ref>[http://www.google.de/search?q=thiomersal+fake] </ref>. |
Version vom 17. August 2008, 12:56 Uhr
Thiomersal (in den USA auch Thimerosal) ist das Natriumsalz einer organischen Quecksilberverbindung und wird als Konservierungsstoff in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten verwendet, um diese vor mikrobiellem Abbau zu schützen. Die Substanz ist wiederholt Gegenstand von Verschwörungstheorieen gewesen, auf die sich insbesondere Impfkritiker berufen.
Wirksamkeit
Thiomersal ist bereits in sehr niedrigen Konzentrationen wirksam. Die minimale Hemmkonzentration beträgt je nach Keim 0,2 Mikrogramm bis 128 Mikrogramm pro Milliliter bei breitem Wirkungspektrum.
Verwendung in Kosmetika
In Deutschland ist Thiomersal gemäß der Kosmetik-Verordnung in Konzentrationen bis 0,007% (berechnet als Quecksilber) zur Haltbarmachung von Schmink- und Abschminkmitteln für die Augen erlaubt.[1]
Verwendung in Medizinprodukten und Arzneimitteln
Thiomersal wird zur Konservierung von Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen für Kontaktlinsen verwendet. Thiomersal wird auch zur Konservierung von Augentropfenm, Nasen- und Ohrentropfen sowie von topischen Zubereitungen verwendet. Thiomersal findet sich auch in manchen Injektionsarzneimitteln und wurde in manchen Impfstoffen verwendet. In Impfstoffen zur Anwendung am Menschen ist in Deutschland mittlerweile in der Regel kein Thiomersal mehr enthalten, oder höchstens in Spuren aus dem Herstellprozess.[2] In Tierimpfstoffen wird Thiomersal weiterhin eingesetzt..
unerwünschte Wirkungen und Verwendeung in Impfstoffen
Ende der 1990er Jahren kamen Bedenken auf an der Unbedenklichkeit von Thiomersal: einerseits aufgrund zunehmender Meldungen von unerwünschten Wirkungen, insbesondere Überempfindlichkeitsreaktionen, andererseits auch wegen der kumulierenden Quecksilberbelastung von Kindern durch die routinemäßigen Kinderimpfungen, aufgrund derer neurologische Störungen befürchtet wurden. Die Behörden in den USA und Europa empfahlen vorsorglich - ohne dass konkrete Hinweise auf eine neurologische Giftigkeit vorlagen - Thiomersal und andere organische Quecksilberverbindungen möglichst aus Impfstoffen für Säuglinge und Kleinkinder zu entfernen.[3] Im Jahr 2004 revidierte der Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA die Bewertung von Thiomersal in Impfstoffen. Die Auswertung von epidemiologische Studien hatte zu dem Schluss geführt, dass kein Zusammenhang zwischen neurologischen Entwicklungsstörungen und Thiomersal in Impfstoffen bestehe. Dennoch solle die Entwicklung quecksilberfreier Impfstoffe, auch aus ökologischen Gründen, weiter voran getrieben werden. Die EMEA betonte, der Vorteil von Impfungen überwiege bei weitem theoretischen Risiken des Thiomersals.[4]
Auch in den USA werden bei Kindern unter sechs Jahren nur noch Impfstoffe eingesetzt, die kein Thiomersal oder höchstens Spuren davon enthalten. Insgesamt sind in den USA die meisten Impfstoffe in Einzeldosisverpackungen frei von Thiomersal.[5]
Verschwörungstheorien und Behauptungen aus impfkritischen Kreisen
Thiomersal wurde von einigen Wissenschaftlern und Impfgegnern spekulativ mit dem Auftreten von Autismus in Verbindung gebracht. Aufgrund epidemiologischer Studien gilt ein Zusammenhang von Thiomersal und dem Vorkommen von Autismus heute als widerlegt.[6][7][8][9][10][11]
- „Die Weltgesundheitsorganisation WHO, das US-amerikanische "Institute of Medicine" sowie die europäische Arzneimittelbehörde EMEA sind inzwischen allerdings unabhängig voneinander zu dem Schluss gelangt, dass die verfügbaren Studien gegen einen solchen Zusammenhang sprechen.“ [12]
Hans Tolzin und Thiomersal - Fake
Dem Impfgegner und med. Laien Hans Tolzin wurde 2005 erfolgreich ein gefälschtes internes Schreiben zugespielt in dem auf die abwegige Behauptung zu finden war dass Thiomersal durch Verwendung von bestimmten Quecksilberisotopen derartig in Impfstoffen verwendet werden könne dass einschlägige Nachweisverfahren die Substanz nicht nachweisen könnten. Ausserdem würde hierbei Quecksilber aus Giftmüll in Impfstoffen sozusagen recyclelt. Belegt wurden die Angaben durch lächerliche Behauptungen, ansprechende Grafiken sowie Fotos einer Kaffeetasse von Aldi. Die Angaben waren so gestaltet dass sie recht einfach als fake erkannt werden konnten, bzw bei einer auch nur oberflächlichen Überprüfung als solcher erkannt werden konnten. Das fake-pdf File [13] wurde über eine Yahoo-Emailadresse (!) hochgeladen, hier hätten spätestens die Alarmglocken klingeln sollen. [14] [15].
Tolzin nahm den fake ungeprüft in seinen pseudowissenschaftlichen "Impf-Report" auf. Nach einer Woche wurde der fake enthüllt, und Hans Tolzin war blamiert.
Das gefälschte hochbrisante Dokument ist heute noch (2008) auf Seiten der Impfgegner zu finden [16]. Veröffentlicht wurde das Papier da: ...Da keiner der von uns befragten Fachleute mit Sicherheit die Möglichkeit der geschilderten Verfahrens ausschließen konnte.... Weiterhin wird behauptet dass ...Der aktuelle Stand ist der, dass es technisch wohl möglich zu sein scheint, ein Quecksilberisotop mit den von "Thomas" beschriebenen Eigenschaften herzustellen....
Einzelnachweise
- ↑ Anlage 6 zu § 3 der Kosmetik-Verordnung
- ↑ K. Weisser, K. Bauer, P. Volkers und B. Keller-Stanislawski (2004): Thiomersal und Impfungen. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. Bd. 47, S. 1165–1174. PDF
- ↑ Statement der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) zu Thiomersal-haltigen Arzneimitteln Juli 1999 (englisch)
- ↑ Statement der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) zur Verwendung von Thiomersal in Impfstoffen zur Anwendung am Menschen März 2004 (englisch)
- ↑ Thimerosal in Vaccines, Food and Drug Administration (FDA), Juni 2008
- ↑ Statement on thiomersal, WHO, 2006
- ↑ Verstraeten T et al.: Safety of thimerosal-containing vaccines: a two-phased study of computerized health maintenance organization databases. Pediatrics. 112(5), 2003, S. 1039–1048 PMID 14595043 (PDF, 120 kB)
- ↑ Hviid A et al.: Association between thimerosal-containing vaccine and autism. JAMA. 290(13), 2003, S. 1763–1766 PMID 14519711 (PDF, 81 kB)
- ↑ Fombonne E et al.: Pervasive developmental disorders in Montreal, Quebec, Canada: prevalence and links with immunizations. Pediatrics. 118(1), 2006, S. e139–50 PMID 16818529 (PDF, 584 kB)
- ↑ Shevell M et Fombonne E: Autism and MMR vaccination or thimerosal exposure: an urban legend?. Can J Neurol Sci. 33(4), 2006, S. 339–40 PMID 17168157
- ↑ DeStefano F: Vaccines and autism: evidence does not support a causal association. Clin Pharmacol Ther. 82(6), 2007, S. 756–759 PMID 17928818
- ↑ Robert-Koch-Institut in Schutzimpfungen – 20 Einwände und Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts
- ↑ http://de.geocities.com/zurueck_2006/fake/thiomersal.pdf
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ http://www.impfkritik.de/quecksilber/thiomersal.pdf
Weblinks
- Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie: Quecksilbersalze in Impfstoffen
Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen
Bitte Anleitung zur Benutzung der Vorlage lesen!