Hamer-Kliniken: Unterschied zwischen den Versionen
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1990 gründete Hamer in Burgau ein Beratungszentrum, das er ''Zentrum Neue Medizin'' nannte,<ref>http://home.arcor.de/paralex/content/hamer1.htm (von Krista Federspiel)</ref> und machte sich dort einen Namen, da er der Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau Wallner zu einer ''Konfliktolyse'' verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im ''alten Schloss Burgau'' für seine Behandlungsversuche zur Verfügung. | 1990 gründete Hamer in Burgau ein Beratungszentrum, das er ''Zentrum Neue Medizin'' nannte,<ref>http://home.arcor.de/paralex/content/hamer1.htm (von Krista Federspiel)</ref> und machte sich dort einen Namen, da er der Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau Wallner zu einer ''Konfliktolyse'' verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im ''alten Schloss Burgau'' für seine Behandlungsversuche zur Verfügung. | ||
Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlte jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner Burgauer Einrichtung stellte Hamer (ohne Approbation) sich als Leiter dar. Mehrere österreichischen Ärzte unterstützten ihn: Bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklarierte er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages ''Amici di Dirk'', die Kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Nach Hamers eigenen Angaben habe er dort überwiegend Krebskranke beraten, von denen er als Gegenleistung angeblich nur 'Geschenke' nahm. Belege dafür, dass sich bei ihm Krebskranke in großer Zahl für eine Behandlung eingefunden hätten, existieren jedoch nicht. Es ist eher anzunehmen, dass sich GNM-Interessierte und Angehörige von Erkrankten meldeten. Personen, die sich bei ihm vorstellten, berichten darüber, dass Hamer sie auf seine eigenen hohen Schulden aufmerksam machte, offenbar in der Hoffnung Spenden zu erhalten.<ref>http://dummenfang.wordpress.com/2009/04/24/das-marchen-von-burgau/#more-251</ref> Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen 'Mittellosigkeit' nicht einkassiert werden konnten. 1995 wurde von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen. Dabei wurden von der Polizei knapp 6.500 Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6.000 lebend angetroffen. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, dass 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden. | Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlte jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner Burgauer Einrichtung stellte Hamer (ohne Approbation) sich als Leiter dar. Mehrere österreichischen Ärzte unterstützten ihn: Bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklarierte er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages ''Amici di Dirk'', die Kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Nach Hamers eigenen Angaben habe er dort überwiegend Krebskranke beraten, von denen er als Gegenleistung angeblich nur 'Geschenke' nahm. Belege dafür, dass sich bei ihm Krebskranke in großer Zahl für eine Behandlung eingefunden hätten, existieren jedoch nicht. Es ist eher anzunehmen, dass sich GNM-Interessierte und Angehörige von Erkrankten meldeten. Personen, die sich bei ihm vorstellten, berichten darüber, dass Hamer sie auf seine eigenen hohen Schulden aufmerksam machte, offenbar in der Hoffnung Spenden zu erhalten.<ref>http://dummenfang.wordpress.com/2009/04/24/das-marchen-von-burgau/#more-251</ref> Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen 'Mittellosigkeit' nicht einkassiert werden konnten. 1995 wurde von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen. Dabei wurden von der Polizei knapp 6.500 Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6.000 lebend angetroffen. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, dass 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden. | ||
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+ | ==anderssprachige Esowatch-Artikel== | ||
+ | *italiano: [http://www.psiram.com/it/index.php?title=Cliniche_della_Nuova_Medicina Cliniche della Nuova Medicina] | ||
==Quellenangaben== | ==Quellenangaben== |
Version vom 22. Februar 2011, 19:49 Uhr
Ryke Geerd Hamer, Begründer der Germanischen Neuen Medizin® leitete einige Kliniken und "Beratungsstellen" in Deutschland und Österreich. Diese Tatsache widerspricht Aussagen von GNM-Anhängern, die immer wieder von "Verboten" der GNM sprechen und die experimentelle Umsetzung dieser Lehre in Klinken und Krankenhäusern fordern. Hamer selbst spricht nicht gerne über die Behandlungsergebnisse in denjenigen Kliniken, in denen er in alleiniger Verantwortung therapeutische Entscheidungen treffen konnte und seine Neue Medizin in die Praxis umsetzte.
Bekannt sind inzwischen folgende Einrichtungen:
Sanatorium Rosenhof in Bad Krozingen
1982 öffnet Hamer für einige Monate das private "Sanatorium Rosenhof" in Bad Krozingen in der er als einziger Arzt tätig war. Ermittlungen von Journalisten des "Stern" ergeben kurz nach Schließung des Rosenhof, dass von 50 namentlich ermittelten ehemaligen Patienten lediglich 7 überlebt hätten. Eine damalige Krankenschwester Inge bestätigt dies und kann sich in einem Stern-Interview nicht an Behandlungserfolge erinnern. Wörtliches Zitat aus dem Artikel: Der Hamer hat nie nach den Patienten geschaut. Die ganze Behandlung bestand nur noch aus gemeinsamem Singen und Essen. Sie erinnert sich an den Tod von Frau Strecker, die Lungenkrebs hatte. Als die Krankenschwester bei Dr. Hamer Alarm schlug: "Sie stirbt!", lachte er sie aus. Sie durften der schrecklich leidenden Frau, die blau im Gesicht war, lediglich ein Beruhigungsmittel geben. Der Doktor: »Die soll heimfahren.« Schwester Inge heute: »Wenn es ans Sterben ging, hat er die Patienten nach Hause geschickt.« Heimlich brachte sie die Frau ins Krankenhaus, wo sie den nächsten Tag nicht überlebte.
Krankenhaus Haus Dammersmoor im niedersächsischen Gyhum bei Bremen
Über diese Einrichtung ist wenig bekannt geworden. Diese private Einrichtung wurde von Hamer 1983 in Gyhum geöffnet (Dammersmoorerweg 17) und in Folge von den Behörden zwangsweise wieder geschlossen. Später erklärte Hamer, dass einige Patienten dort verstorben seien, da die Presse feindliche Artikel über ihn geschrieben hätte. Tatsächlich gibt es allerdings einige Bild-Zeitungsartikel aus jener Zeit über sein Haus Dammersmoor, die sehr reißerisch angebliche Behandlungserfolge kolportieren und Patienten in Scharen anzogen. So lautete eine Bild-Zeitungsüberschrift: Krebsarzt Hamer: Ich habe wieder 8 geheilt. Auch eine Sendung des NDR 3 nach 9 zog weitere Interessierte an, die sich beim NDR telefonisch nach der Adresse erkundigten.
Klinik "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz
Vor der Nutzung durch Hamer als einzigem Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb bereits genutzt worden. Über die Zustände in dieser Klinik gibt es ein Rundfunkinterview mit drei ehemaligen Mitarbeiterinnen von Hamer, nachzulesen in dieser Dokumentation, und dem Bericht eines Zeitzeugen.[1] Diese Klinik betrieb Hamer ein halbes Jahr lang von Sommer 1985 bis Dezember 1985. Die Klinik wurde illegal betrieben, Hamer ließ sie als Pension anmelden. In Katzenelnbogen wurden Krebspatienten aus verschiedenen Ländern stationär aufgenommen und nach der GNM behandelt. Von den aufgenommenen Patienten verstarben viele oder wurden kurz vor ihrem Tode schnell in umliegende Krankenhäuser abgeschoben. Im Laufe der Zeit gab es Proteste der umliegenden Krankenhäuser wegen dieser Praxis. Verstorbene Patienten wurden nach Aussage der ehemaligen Beschäftigten gerne nachts mit Leichenwagen abtransportiert, um die anderen Patienten nicht zu verängstigen. Es sind auch hier keine Patienten bekannt geworden, die eine nachgewiesene Genesung bei Krebs erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein. Auch wurden hier Patienten nicht schmerztherapeutisch behandelt. Eine Patientin soll wegen ihrer unbehandelten Schmerzen nachts rhythmisch mit dem Kopf gegen die Zimmerwand geschlagen haben. Offene Geschwüre wurden nicht chirurgisch versorgt. Hamer verließ mehrmals für mehrere Tage seine Klinik (zum Beispiel um nach Frankreich zu fahren), ohne eine Kontakttelefonnummer zu nennen, oder einen Vertreter zu verpflichten oder zu benennen. Daher wussten sich die Sekretärinnen bei einer dieser Abwesenheiten von Hamer bei einer Patientin mit starken Schmerzen nicht anders zu helfen, als einen Arzt aus dem Ort zu rufen, der Hamer anzeigte was schließlich zur Schließung der Pension führte. Die dortigen skandalösen Zustände hätten jeden seriösen Arzt zur sofortigen Schließung und zur Verlegung der Patienten bewegen müssen. Nicht jedoch Hamer, der hier erst durch die zwangsweise Schließung durch die Behörden in seinem Handeln gestoppt werden konnte. In der Klinik schien es an allem zu fehlen. Ausgebildete Krankenschwestern arbeiteten dort nicht. Stattdessen mussten zwangsläufig die Büroangestellten oder Angehörigen einspringen. Nachbarn sollen sogar Lebensmittel gespendet haben.
Burgau (Steiermark)
1990 gründete Hamer in Burgau ein Beratungszentrum, das er Zentrum Neue Medizin nannte,[2] und machte sich dort einen Namen, da er der Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau Wallner zu einer Konfliktolyse verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im alten Schloss Burgau für seine Behandlungsversuche zur Verfügung. Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlte jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner Burgauer Einrichtung stellte Hamer (ohne Approbation) sich als Leiter dar. Mehrere österreichischen Ärzte unterstützten ihn: Bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklarierte er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages Amici di Dirk, die Kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Nach Hamers eigenen Angaben habe er dort überwiegend Krebskranke beraten, von denen er als Gegenleistung angeblich nur 'Geschenke' nahm. Belege dafür, dass sich bei ihm Krebskranke in großer Zahl für eine Behandlung eingefunden hätten, existieren jedoch nicht. Es ist eher anzunehmen, dass sich GNM-Interessierte und Angehörige von Erkrankten meldeten. Personen, die sich bei ihm vorstellten, berichten darüber, dass Hamer sie auf seine eigenen hohen Schulden aufmerksam machte, offenbar in der Hoffnung Spenden zu erhalten.[3] Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen 'Mittellosigkeit' nicht einkassiert werden konnten. 1995 wurde von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen. Dabei wurden von der Polizei knapp 6.500 Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6.000 lebend angetroffen. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, dass 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden.
anderssprachige Esowatch-Artikel
- italiano: Cliniche della Nuova Medicina
Quellenangaben
- ↑ 05.12.2008, 13:43 Uhr
Pauly
Ich lebe keine 10 Km von Katzenelnbogen entfernt. Und kenne das ehemalige Krankenhaus seid meiner Kindheit sehr gut,da meine Mutter über 15 Jahre dort gearbeitet hatte,bis es geschlossen wurde. AUCH sie bekam damals das Angebot bei Hamer in Katzenelnbogen zu arbeiten und lehnte dankend ab.Sie fand schnell eine neue Arbeit als Krankenschwester. Ich habe schon vor Monaten hier gelesen und Ihr auch die Gespräche von : freie-radios.net vorgespielt.Sie erkannte Ihre ehemaligen Kolleginnen sofort und sagte nur.. Mein Gott was haben sie nur erlebt...Auch wurde sie damals als Hamer in Katzenelnbogen war Kontaktiert von ehemaligen Mitarbeitern,die Ihr erzählen,das dort etwas nicht stimmen kann im Krankenhaus... Wenn die Fenster geöffnet waren,von den Patientenzimmern,war das gewimmer und weinen zu hören...Es muss grausam gewesen sein... WARUM WIRD DIESER MANN NICHT GESTOPPT Ich bete darum... das er ganz schnell seine gerechte Strafe bekommt. - ↑ http://home.arcor.de/paralex/content/hamer1.htm (von Krista Federspiel)
- ↑ http://dummenfang.wordpress.com/2009/04/24/das-marchen-von-burgau/#more-251
- Artikel aus "Der Stern" vom 16. September 1982
- Artikel aus "Der Stern" vom 24. November 1983
- Silke Bauer:ehemalige Hamer-Mitarbeiterinnen erinnern sich
- Abschrift des Interviews von Silke Bauer siehe auch: GNM_Dokumentation