Immuno-Augmentative Therapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Februar 2011, 19:26 Uhr
Die Immuno-Augmentative Therapie (IAT, immuno augmentative therapy) ist eine patentierte alternativmedizinisch-komplementärmedizinische Methode der Krebsbehandlung auf Basis einer angestrebten Steigerung des Immunsystems. Sie gilt als nicht geeignet zum Zweck der Therapie von Krebs [1][2].
Die IAT wird in einer eigenen IAT-Klink in Freeport (Grand Bahama) durchgeführt, der eine ITL-Klinik angeschlossen ist, die Heilung durch programmierte Eigenzellen, photodynamische Therapie und Krebsimpfstoffe verspricht.
Erfinder der Methode ist der amerikanische Zoologe Lawrence Burton, der 1977 die IAT-Klink in Freeport gründete, nachdem er es aufgab, die IAT in den USA anwenden zu wollen. Eine weitere IAT-Klink existiert in Mexiko (Immune Therapy Clinic in Playas).
Nach dem Tode von Burton im Jahre 1993 führt der englische Arzt John Clement die Klinik weiter. Burton entwickelte ein patentiertes Verfahren zur extrakorporalen Behandlung von Blutzellen, die nach Behandlung zurück transfundiert werden. In den 80-er Jahren kam es bei mehreren seiner Patienten zu schweren Infektionen nach einer IAT.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen oder Studien, die das IAT-Verfahren positiv bewerten, fehlen.
IAT in Deutschland
In Deutschland wurde Herbst 1987 von dem Frankfurter Kaufmann Rolf Bareuter in Gelsenkirchen eine Tagesklinik für Immuno-augmentative Therapie (IAT) einer Gesellschaft für Immuntherapie (GIT) gegründet, die einen jährlichen Umsatz von 9-10 Millionen DM gehabt haben soll. Ärztlicher Leiter war ein Klaus Morkramer. In der IAT-Klink wurden Kranke aller Krebsarten behandelt. Eine sechswöchige Erstbehandlung kostete 18.250 Mark ohne Unterbringungskosten. Eine zweijährige Behandlung soll 60.000 DM gekostet haben [3].
Literatur
- Green S. Immunoaugmentative therapy. An unproven cancer treatment. JAMA 270:1719-1723, 1993 [1]
- Questionable methods of cancer management. Immuno-augmentative therapy (IAT). CA Cancer J Clin. 1991 Nov-Dec;41(6):357-64
- Curt GA, Katterhagen G, Mahaney F. Immunoaugmentative therapy. A primer on the perils of unproved treatments. JAMA 255:505-507, 1986.
- Urteil BSG 1 Rk 28/95, Sozr 3-2500 §135 No. 4.; BSG Az 1 Rk 17/95; 1 Rk 14/96; 1 Rk 30/95; 1 Rk 32/95 vom 16. September 1997
- Barrett S, Cassileth BR, editors. Dubious cancer treatment. Tampa, Florida: American Cancer Society, Florida Division, 1991:63-71.
- Unproven methods of cancer management: immuno-augmentative therapy. CA: a Cancer Journal for Clinicians 1984;34(4):232-237.
- Curt GA. Warning on immunoaugmentative therapy (letter). N Engl J Med 1984;311(13):859.
- MMWR (Anonymous). Cutaneous nocardiosis in cancer patients receiving immunotherapy injections - Bahamas. MMWR 1984;33:471-472,477.
Weblinks
- http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/Cancer/iat.html
- http://caonline.amcancersoc.org/cgi/reprint/41/6/357
- http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=13487625&top=SPIEGEL
- http://web2.justiz.hessen.de/migration/rechtsp.nsf/8fed0ea3ab196309c1256c5d00486428/d0a04880933a3643c1257425004a22bb?
- http://www.bccancer.bc.ca/PPI/UnconventionalTherapies/ImmunoaugmentativeTherapy.htm
Quellenangaben
- ↑ http://www.cancer.org/docroot/ETO/content/ETO_5_3X_Immuno-Augmentive_Therapy.asp
- ↑ http://www.bccancer.bc.ca/PPI/UnconventionalTherapies/ImmunoaugmentativeTherapy.htm
- ↑ G. von Stockinger: Cocktails aus der Tiefkühltruhe. In: Der Spiegel Ausgabe 14, vom 1. April 1991, S. 146-161.