Rainer Langhans: Unterschied zwischen den Versionen
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:"''Wir müssen die besseren Faschisten sein, denn der Faschist ist in meinen Augen jemand, der erstmal natürlich das Himmelreich auf Erden holen wollte, also der wirklich was Gutes wollte. Also unter dem Gesichtspunkt ist Hitler selbstverständlich für uns alle ein großer Lehrer, das wird keiner dann ablehnen können. Jetzt aber im speziellen Fall dieser Spiritualität würde ich sagen: Hitler ist ein verhinderter Spiritueller, und er hat das, was in die inneren Ebenen gehört, auf den äußeren Ebenen''"<ref>http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1999/erste7152.html</ref> | :"''Wir müssen die besseren Faschisten sein, denn der Faschist ist in meinen Augen jemand, der erstmal natürlich das Himmelreich auf Erden holen wollte, also der wirklich was Gutes wollte. Also unter dem Gesichtspunkt ist Hitler selbstverständlich für uns alle ein großer Lehrer, das wird keiner dann ablehnen können. Jetzt aber im speziellen Fall dieser Spiritualität würde ich sagen: Hitler ist ein verhinderter Spiritueller, und er hat das, was in die inneren Ebenen gehört, auf den äußeren Ebenen''"<ref>http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1999/erste7152.html</ref> | ||
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Version vom 17. Januar 2011, 08:48 Uhr
Rainer Langhans ( geb. am 19. Juni 1940 in Oschersleben ist ein deutscher Autor, Filmemacher, Esoteriker und Veganer, der vor allem für seine Mitgliedschaft in der Kommune I bekannt ist und eine Symbolfigur der 68er-Bewegung und der Spontis darstellt.
Leben als "68er"
Er wuchs in Jena als Sohn eines Ingenieurs auf und war Junger Pionier.[1] Er erlangte 1961 das Abitur. Von 1961 bis 1962 leistete er seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ab und begann anschließend eine Offiziersausbildung.[2] Danach begann er an der Freien Universität Berlin Jura zu studieren.[3] Während dieser Zeit kam Langhans mit der Studentenbewegung in Berührung und zog schließlich im März 1967 in die erst frisch gegründete Polit-WG Kommune I. [4] Langhans wollte gemäß dem Zielen der Kommune I die "Kleinfamilie aufbrechen", das Privateigentum und die Monogamie abschaffen sowie den neuen Menschen erschaffen.
Mit dem sogenannten „Kaufhausbrand-Flugblatt“, das die Kommunarden 1967 in Umlauf brachten, sollten die Konsumgesellschaft und die Napalm-Attacken der US-Amerikaner im Vietnamkrieg kritisiert werden. Während Monate später Andreas Baader und Gudrun Ensslin, die sich damals im Umfeld der Kommune I aufhielten, in Frankfurt tatsächlich zwei Kaufhäuser in Brand setzten, wurde Langhans durch das Berliner Kammergericht, vor dem er wegen Anstiftung zur Brandstiftung angeklagt war, freigesprochen.
Als 1967 der ehemalige Reichstagspräsident Paul Löbe verstarb, störte eine Gruppe um Andreas Baader die Trauerfeierlichkeiten am Schöneberger Rathaus. Sie trug einen Sarg mit der Aufschrift „SENAT“, verhöhnte Löbe und brachte den Wunsch zum Ausdruck, die Leichen der damaligen Berliner Senatoren zu „verscharren“. Rainer Langhans hatte sich im Petticoat an der Aktion beteiligt. Langhans erinnerte sich an den späteren RAF-Terroristen Baader, dass dieser gerne die Regeln gebrochen habe: „Er ist sehr unangenehm zu Leuten gewesen, die da verklemmter waren. Und nur mit uns natürlich, weil wir ja damals auch entsprechend bekannt waren, war er ganz freundlich und völlig unproblematisch, eigentlich fast unauffällig.“[5]
Bekannt wurde ferner das „Pudding-Attentat“, das Langhans und andere anlässlich des Besuchs des US-Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey geplant hatten: Wiederum als Zeichen des Protests gegen den Vietnamkrieg sollte der US-Politiker mit Pudding beworfen werden. Das Attentat blieb unausgeführt, da die Kommune I damals unter Beobachtung des Berliner Verfassungsschutzes stand und Langhans vorbeugend in Arrest genommen wurde. Die Bild-Zeitung titelte damals: „Geplant: Berlin - Bombenanschlag auf US-Vizepräsidenten“.
Langhans war eine Zeitlang der Freund des Fotomodells Uschi Obermaier, die zeitweilig ebenfalls in der Kommune I lebte.
In München gründet sie mit Langhans die „Highfish-Kommune“ mit durchgestylten Zimmern, LSD und Happenings und Pornodrehs.[6]
Als Fleetwood Mac im Rahmen einer Europatournee 1970 in München Station machen, wird der damalige Bandleader Peter Green von Obermaier und Langhans zu einer Party der Highfish-Kommune bzw. Haifisch-Kommune eingeladen.[7] Dort soll Green einen LSD-Trip erhalten haben, der seine Psyche bleibend verändert habe. Langhans' Freundin Christa Ritter plant daher laut eigenen Angaben ein Filmprojekt über Peter Green’s (Ex-Fleetwood Mac) Trauma-Nacht mit deutschen Kommunarden 1970[8].
Nach 1968
Langhans meint weiterhin, dass das Private das eigentlich Politische sei und hat sich zusätzlich spirituell-esoterischen Inhalten zugewandt. 1999 geriet Langhans wegen seiner mehrfach vorgetragenen spirituellen Deutung des Nationalsozialismus in die Kritik. Dieser sei als eine fehlgeleitete „Gottsuche“ der Deutschen zu verstehen; Hitler sei ein verhinderter Spiritueller[9]. Von Kritikern wurde er dafür als "esoterischer Faschist" bezeichnet. Wörtlich sagte Langhans:
- "Wir müssen die besseren Faschisten sein, denn der Faschist ist in meinen Augen jemand, der erstmal natürlich das Himmelreich auf Erden holen wollte, also der wirklich was Gutes wollte. Also unter dem Gesichtspunkt ist Hitler selbstverständlich für uns alle ein großer Lehrer, das wird keiner dann ablehnen können. Jetzt aber im speziellen Fall dieser Spiritualität würde ich sagen: Hitler ist ein verhinderter Spiritueller, und er hat das, was in die inneren Ebenen gehört, auf den äußeren Ebenen"[10]
Medienpräsenz
Langhans ist in den Medien sehr präsent. So ließ er sich 2003 für die Reality-Soap eines Lokalfernsehsenders mit den Frauen seines Harems in einer Wohnung einsperren und rund um die Uhr filmen.[11] Seit Ostern 2007 beantwortet Rainer Langhans für Focus-online öffentlich Leseranfragen mit regelmäßigen Videokolumnen. Im Januar 2011 zog Langhans für für die RTL-Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" in den australischen Dschungel. Hierfür erhält er eine Gage von 50.000 Euro und muss, anders als die anderen Teilnehmer der Show, keine Tiere essen, da er Veganer ist.[12] Zu seiner Teilnhme bei dieser Show sagt er, dass die Teilnahme daran seine Chance sei, um sein Mantra einem Millionenpublikum zu verkünden: „Wir sind neue Menschen, wir wissen es bloß noch nicht. Geh’ nach innen, dann siehst Du es.“[13]
Weblinks
- Autorenportal "Philibuster", in dem Langhans regelmäßig veröffentlicht
- Schneeweissrosenrot Dokumentarfilm von Rainer Langhans und Christa Ritter über das Zwillingspaar Jutta Winkelmann und Gisela Getty. Adolf-Grimme-Preis 1994
- Interview bei focus.de, 15. Januar 2007
- Rainer Langhans erzählt aus den sechziger Jahren "Alles war möglich"
- http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8736657.html
Quellenverzeichnis
- ↑ Vgl. Setzen, Sechs! - Schulgeschichten aus Deutschland (2/3). Verpasste Chancen. Dokumentarfilm von Christina Brecht-Benze im Auftrag des SWR. Deutsche Erstausstrahlung am 15. Dezember 2005
- ↑ http://www.zeit.de/campus/2010/03/leben-mensa-rainer-langhans?page=3
- ↑ http://www.zeit.de/campus/2010/03/leben-mensa-rainer-langhans?page=2
- ↑ Rainer Langhans, Christa Ritter: K1, das Bilderbuch von der Kommune, 2008, ISBN 978-3-936738-39-1
- ↑ Klaus Stern / Jörg Herrmann: Andreas Baader. Das Leben eines Staatsfeindes., 3. Auflage, dtv: München 2007, S. 86/87.
- ↑ 20 Minuten: Das Supergroupie packt aus 22. Januar 2007
- ↑ Rainer Langhans: Meine Autobiografie.
- ↑ Christa Ritter: Peter Green’s (Ex-Fleetwood Mac) Trauma-Nacht mit deutschen Kommunarden 1970.
- ↑ Fernseh-Magazin Panorama des NDR, „Von Mao zu Hitler“ http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1999/erste7152.html
- ↑ http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1999/erste7152.html
- ↑ http://www.welt.de/fernsehen/specials/dschungelcamp/article12044499/Langhans-wird-dank-Neurosen-im-Dschungel-siegen.html
- ↑ Langhans bekommt 50000 Euro für Dschungelcamp, welt.de, aufgerufen am 11. Januar 2011
- ↑ http://www.welt.de/fernsehen/specials/dschungelcamp/article12044499/Langhans-wird-dank-Neurosen-im-Dschungel-siegen.html
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