Carctol: Unterschied zwischen den Versionen

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Tiwari glaubt, mit Carctol Säuren im Körper beseitigen zu können, so dass sich ein basisches Milieu bilde, in dem Krebszellen nicht wachsen könnten. Für diese Behauptung liegen jedoch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Edzard Ernst von der Medizinischen Hochschule in Plymouth warnt vor Informationen, die im Internet über Carctol zu lesen sind, und sieht darin "irreführenden Hokuspokus".<ref>afp-Meldung in einem Artikel des Hamburger Abendblatt [http://www.abendblatt.de/vermischtes/article277983/Kraeuter-gegen-Krebs.html]</ref>
 
Tiwari glaubt, mit Carctol Säuren im Körper beseitigen zu können, so dass sich ein basisches Milieu bilde, in dem Krebszellen nicht wachsen könnten. Für diese Behauptung liegen jedoch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Edzard Ernst von der Medizinischen Hochschule in Plymouth warnt vor Informationen, die im Internet über Carctol zu lesen sind, und sieht darin "irreführenden Hokuspokus".<ref>afp-Meldung in einem Artikel des Hamburger Abendblatt [http://www.abendblatt.de/vermischtes/article277983/Kraeuter-gegen-Krebs.html]</ref>
 
  
 
Nach Ansichten der Befürworter eigne sich das als ''natürlich'' gepriesene Mittel bei ''allen Krebsarten'' als Begleittherapie und bei gleichzeitiger vegetarischer Diät sowie dem Trinken großer Wassermengen (5&nbsp;Liter), die speziell vorher abgekocht und gekühlt werden sollen. Einzige Ausnahme stelle Aszitis (Bauchwasser) bei Krebs dar, dann sei das Mittel nicht angezeigt. Auch sorge das Mittel dafür, dass sich eine vermutete Azidose (''Übersäuerung'') zurückbilde und Anwender sollen keine ''sauren Lebensmittel'' zu sich nehmen. Da die Effektivität mit Speichel-pH-Teststreifen ermittelt wird (angestrebter Wert:&nbsp;7,5), ist diese Aussage anzuzweifeln, da der pH-Wert des Speichels nicht mit dem Blut-pH-Wert korreliert.
 
Nach Ansichten der Befürworter eigne sich das als ''natürlich'' gepriesene Mittel bei ''allen Krebsarten'' als Begleittherapie und bei gleichzeitiger vegetarischer Diät sowie dem Trinken großer Wassermengen (5&nbsp;Liter), die speziell vorher abgekocht und gekühlt werden sollen. Einzige Ausnahme stelle Aszitis (Bauchwasser) bei Krebs dar, dann sei das Mittel nicht angezeigt. Auch sorge das Mittel dafür, dass sich eine vermutete Azidose (''Übersäuerung'') zurückbilde und Anwender sollen keine ''sauren Lebensmittel'' zu sich nehmen. Da die Effektivität mit Speichel-pH-Teststreifen ermittelt wird (angestrebter Wert:&nbsp;7,5), ist diese Aussage anzuzweifeln, da der pH-Wert des Speichels nicht mit dem Blut-pH-Wert korreliert.

Version vom 5. Januar 2011, 20:52 Uhr

Carctol.jpg

Carctol ist ein relativ teurer Kräutermix aus der indischen Ayurveda-Medizin, der von Anhängern der Methode bei Krebserkrankungen eingesetzt wird, für den es jedoch keine Zulassung gibt. Erfunden wurde das Mittel von dem indischen Arzt Nandlal Tiwari.

Tiwari glaubt, mit Carctol Säuren im Körper beseitigen zu können, so dass sich ein basisches Milieu bilde, in dem Krebszellen nicht wachsen könnten. Für diese Behauptung liegen jedoch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Edzard Ernst von der Medizinischen Hochschule in Plymouth warnt vor Informationen, die im Internet über Carctol zu lesen sind, und sieht darin "irreführenden Hokuspokus".[1]

Nach Ansichten der Befürworter eigne sich das als natürlich gepriesene Mittel bei allen Krebsarten als Begleittherapie und bei gleichzeitiger vegetarischer Diät sowie dem Trinken großer Wassermengen (5 Liter), die speziell vorher abgekocht und gekühlt werden sollen. Einzige Ausnahme stelle Aszitis (Bauchwasser) bei Krebs dar, dann sei das Mittel nicht angezeigt. Auch sorge das Mittel dafür, dass sich eine vermutete Azidose (Übersäuerung) zurückbilde und Anwender sollen keine sauren Lebensmittel zu sich nehmen. Da die Effektivität mit Speichel-pH-Teststreifen ermittelt wird (angestrebter Wert: 7,5), ist diese Aussage anzuzweifeln, da der pH-Wert des Speichels nicht mit dem Blut-pH-Wert korreliert.

Eine aktive Anhängerin ist die englische Ärztin Rosy Daniel.

Wissenschaftliche Studienlage

Zu Carctol liegen mit Stand Februar 2009 keine auswertbaren kontrollierten Studien vor.[2]

Zusammensetzung

Carctol ist ein Kräutermix von acht verschiedenen Pflanzen.

  • Blepharis Edulis - 200 mg
  • Piper Cubeba Linn - 120 mg
  • Smilax China Linn - 80 mg
  • Ammani Vesicatoria - 20 mg
  • Hemidesmus lndicus - 20 mg
  • Lepidium Sativum Linn - 20 mg
  • Rheumemodi Wall - 20 mg
  • Tribulus Terrestris - 20 mg

Zu den einzelnen Pflanzen und ihren Inhaltsstoffen liegen keine Daten vor, die zeigen würden, dass ein antitumoraler Effekt zu erwarten wäre. Der Kräutermix wird in Tabletten angeboten, von denen vier pro Tag einzunehmen seien.

Literatur

  • Ernst E. Carctol: Profit before patients? Breast Care 2009, 4: 31-33

Weblinks

Quellennachweise

  1. afp-Meldung in einem Artikel des Hamburger Abendblatt [1]
  2. Edzard Ernst: Carctol: Profit before Patients? Breast Care 2009;4:31-33 (DOI: 10.1159/000193025)