Barnum-Effekt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 4: Zeile 4:
  
 
Barnum-Aussagen sind beispielsweise in [[Horoskop|Zeitungshoroskopen]] zu finden – die Testreihen des amerikanischen Psychologen Bertram R. Forer beziehen sich auf solche Zeitungshoroskope.
 
Barnum-Aussagen sind beispielsweise in [[Horoskop|Zeitungshoroskopen]] zu finden – die Testreihen des amerikanischen Psychologen Bertram R. Forer beziehen sich auf solche Zeitungshoroskope.
 +
 +
Allen Barnum-Aussagen ist gemeinsam, dass es immer an Objektivität und an Falsifizierbarkeit mangelt.
 +
 +
==Typische Inhalte==
 +
*Jeder Mensch sehnt sich nach einer sicheren Umwelt. Deshalb darf die Erwähnung von Ängsten nicht fehlen.
 +
*Wünsche wie eine sichere Arbeitsstelle oder ein gutes Beziehungsleben.
 +
*Sowohl-als-auch-Aussagen wie etwa „Sie sind meistens entschlossen, doch Sie ringen immer wieder um angepasstes Verhalten“.
 +
*Unklare Formulierungen wie „Sie neigen zur Faulheit“ (anstelle „Sie sind heute faul“, was entweder stimmt oder nicht stimmt).
 +
*Suggerierte Dinge: „Heute könnten Sie jemanden verletzen“, was eine Verletzung suggeriert; der Leser sucht – und findet manchmal – eine entsprechende Handlung. Dem Leser wird aber nicht gesagt, er solle nach Hinweisen suchen, die das Gegenteil demonstrieren würden.
 +
 +
==Beispiele==
 +
„Sie sind ein bodenständiger Mensch.“
 +
„Mit Leidenschaft, Zähigkeit und Ehrgeiz nehmen Sie jeden Kampf auf.“
 +
„Oft sind Sie gut gelaunt und fröhlich, manchmal aber auch geladen und zornig.“
  
 
Siehe auch: [[Cold Reading]]
 
Siehe auch: [[Cold Reading]]
Zeile 12: Zeile 26:
 
[[category:Abkürzung/Begriffserklärung]]
 
[[category:Abkürzung/Begriffserklärung]]
 
[[category:Psychologie]]
 
[[category:Psychologie]]
 +
 +
{{wikipedia}}

Version vom 1. September 2010, 13:29 Uhr

Der Barnum-Effekt, auch Forer-Effekt oder Täuschung durch persönliche Validierung (engl. personal validation fallacy) genannt, stammt aus der Psychologie und bezeichnet die Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren.

Der Begriff wurde von Paul Meehl eingeführt und ist nach dem Zirkusgründer Phineas Taylor Barnum benannt. P. T. Barnum unterhielt ein riesiges Kuriositätenkabinett, welches jedem Geschmack etwas bieten konnte („a little something for everybody“).

Barnum-Aussagen sind beispielsweise in Zeitungshoroskopen zu finden – die Testreihen des amerikanischen Psychologen Bertram R. Forer beziehen sich auf solche Zeitungshoroskope.

Allen Barnum-Aussagen ist gemeinsam, dass es immer an Objektivität und an Falsifizierbarkeit mangelt.

Typische Inhalte

  • Jeder Mensch sehnt sich nach einer sicheren Umwelt. Deshalb darf die Erwähnung von Ängsten nicht fehlen.
  • Wünsche wie eine sichere Arbeitsstelle oder ein gutes Beziehungsleben.
  • Sowohl-als-auch-Aussagen wie etwa „Sie sind meistens entschlossen, doch Sie ringen immer wieder um angepasstes Verhalten“.
  • Unklare Formulierungen wie „Sie neigen zur Faulheit“ (anstelle „Sie sind heute faul“, was entweder stimmt oder nicht stimmt).
  • Suggerierte Dinge: „Heute könnten Sie jemanden verletzen“, was eine Verletzung suggeriert; der Leser sucht – und findet manchmal – eine entsprechende Handlung. Dem Leser wird aber nicht gesagt, er solle nach Hinweisen suchen, die das Gegenteil demonstrieren würden.

Beispiele

„Sie sind ein bodenständiger Mensch.“ „Mit Leidenschaft, Zähigkeit und Ehrgeiz nehmen Sie jeden Kampf auf.“ „Oft sind Sie gut gelaunt und fröhlich, manchmal aber auch geladen und zornig.“

Siehe auch: Cold Reading

Weblinks


Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen

Bitte Anleitung zur Benutzung der Vorlage lesen!