Kangalfisch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Roten Saugbarben leben in warmen, sehr nährstoffarmen Gewässern, in denen es einen evolutionären Vorteil darstellt, ohne Scheu die aufgeweichten oberen Hautschichten z.B. von Menschen abzuknabbern. Mitunter wird von Versuchspersonen dieser Vorgang auch als „Anstubsen“ der betroffenen Hautstellen beschrieben. Hierbei lösen sich Hautpartikel und werden von den Fischen gefressen. Dies geschieht besonders leicht bei Verhornungsstörungen, wie zum Beispiel der Psoriasis. Es wird auch von Neurodermitis-, Akne- oder Ekzem-Patienten berichtet, denen die Fische auf diese Weise Linderung und Hilfe verschaffen.
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Die Roten Saugbarben leben in warmen, sehr nährstoffarmen Gewässern, in denen es einen evolutionären Vorteil darstellt, ohne Scheu die aufgeweichten oberen Hautschichten z.B. von Menschen abzuknabbern. Mitunter wird von Versuchspersonen dieser Vorgang auch als „Anstupsen“ der betroffenen Hautstellen beschrieben. Hierbei lösen sich Hautpartikel und werden von den Fischen gefressen. Dies geschieht besonders leicht bei Verhornungsstörungen, wie zum Beispiel der Psoriasis. Es wird auch von Neurodermitis-, Akne- oder Ekzem-Patienten berichtet, denen die Fische auf diese Weise Linderung und Hilfe verschaffen.
  
Durch das milde mechanische Abtragen der hyperkeratotischen Plaques bildet sich tatsächlich die Symptome der Psoriasis sichtbar zurück, vor allem durch das Zusammenspiel mit der Sonne - denn die Behandlung erfolgt in der Regel in einem Becken unter freiem Himmel. Berichte, in denen von der Absonderung eines Dithranol-haltigen Sekretes durch die Fische berichtet wird, sind unzutreffend, da es sich bei Dithranol um eine synthetisch hergestellte Substanz handelt, die als Medikament in der Medizin gegen Psoriasis eingesetzt wird. Unwahrscheinlich sind auch Berichte, nach denen beim „Knabbern“ der Fische an der menschlichen Haut Speichel in die Haut injiziert wird. Die Kiefer der Saugbarbe scheinen in anatomischer Hinsicht diesen Vorgang nicht zu ermöglichen.
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Durch das milde mechanische Abtragen der hyperkeratotischen Plaques bilden sich tatsächlich die Symptome der Psoriasis sichtbar zurück, vor allem durch das Zusammenspiel mit der Sonne - denn die Behandlung erfolgt in der Regel in einem Becken unter freiem Himmel. Berichte, in denen von der Absonderung eines Dithranol-haltigen Sekretes durch die Fische berichtet wird, sind unzutreffend, da es sich bei Dithranol um eine synthetisch hergestellte Substanz handelt, die als Medikament in der Medizin gegen Psoriasis eingesetzt wird. Unwahrscheinlich sind auch Berichte, nach denen beim „Knabbern“ der Fische an der menschlichen Haut Speichel in die Haut injiziert wird. Die Kiefer der Saugbarbe scheinen in anatomischer Hinsicht diesen Vorgang nicht zu ermöglichen.
  
 
==Vermarktung==
 
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Version vom 24. April 2010, 05:44 Uhr

Quelle:[1]

Als Kangalfisch oder auch Knabberfisch wird die Rote Saugbarbe (Garra rufa, engl. doctor fish) bezeichnet, die zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) eingesetzt wird, indem die Tiere mit ihrem kleinen Maul die Hautläsionen wegknabbern und so eine Linderung oder sogar eine Heilung der Symptome bewirken sollen (Ichtyotherapie).

Der Kangalfisch wird bis zu 14 cm groß. Er stammt aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Kangalfische kommen im Jordan-, im Orontes- und im Euphrat-Tigris-System, sowie in einigen Küstenflüssen Nordsyriens und der südlichen Türkei vor. Bekannt wurden sie vor allem eine Population aus der Region Kangal in der Türkei, woher auch die Bezeichnung "Kangalfisch" stammt.

Rötliche Saugbarbe (Garra rufa), Quelle:[2]

Wirkung

Die Roten Saugbarben leben in warmen, sehr nährstoffarmen Gewässern, in denen es einen evolutionären Vorteil darstellt, ohne Scheu die aufgeweichten oberen Hautschichten z.B. von Menschen abzuknabbern. Mitunter wird von Versuchspersonen dieser Vorgang auch als „Anstupsen“ der betroffenen Hautstellen beschrieben. Hierbei lösen sich Hautpartikel und werden von den Fischen gefressen. Dies geschieht besonders leicht bei Verhornungsstörungen, wie zum Beispiel der Psoriasis. Es wird auch von Neurodermitis-, Akne- oder Ekzem-Patienten berichtet, denen die Fische auf diese Weise Linderung und Hilfe verschaffen.

Durch das milde mechanische Abtragen der hyperkeratotischen Plaques bilden sich tatsächlich die Symptome der Psoriasis sichtbar zurück, vor allem durch das Zusammenspiel mit der Sonne - denn die Behandlung erfolgt in der Regel in einem Becken unter freiem Himmel. Berichte, in denen von der Absonderung eines Dithranol-haltigen Sekretes durch die Fische berichtet wird, sind unzutreffend, da es sich bei Dithranol um eine synthetisch hergestellte Substanz handelt, die als Medikament in der Medizin gegen Psoriasis eingesetzt wird. Unwahrscheinlich sind auch Berichte, nach denen beim „Knabbern“ der Fische an der menschlichen Haut Speichel in die Haut injiziert wird. Die Kiefer der Saugbarbe scheinen in anatomischer Hinsicht diesen Vorgang nicht zu ermöglichen.

Vermarktung

Die Berichte über angebliche medizinische Erfolge der Rötlichen Saugbarben und über verjüngende oder hautreinigende Funktion des „Knabberns“ haben zu einem Boom der Zucht und des Handels mit den kleinen Karpfenfischen geführt. Man kann sie inzwischen in der Bundesrepublik, Österreich und der Schweiz kaufen oder auch mieten. Allerdings sind solche Eigenbehandlungen mit gekauften/gemieteten Tieren in der Badewanne oder einem Regenfass mit großem Vorbehalt zu betrachten, da zur Entfernung der Hautschuppen sehr viele Fische benötigt werden, die sich im privaten Bereich nur schwer artgerecht und ohne große Tierverluste halten lassen.

Andernfalls kann man in Thermen oder Bädern mit eigenem Bestand Kuren buchen, die allderdings nicht von den Krankenlassen bezahlt werden. Auch verschiedene Heilpraktiker bieten eine Therapie mit den Fischen an.

Eine Hamburger Apotheke bot Gara rufa als homöopathisches Mittel an und behauptete, die Fischsubstanz selbst würde die Psoriasis heilen[3].

Aufgrund der internationalen Popularität steht der Export von Exemplaren der Species Garra rufa in der Türkei inzwischen unter Strafe.

Studienlage

In Österreich wurde die Psoriasis von 67 Patienten im Rahmen einer dreijährigen Pilotstudie mit Garra rufa behandelt und hinterher mit UVA-Licht bestrahlt. Bei 43,7 Prozent der Patienten gingen die Hauterscheinungen um mindestens 75 Prozent zurück, bei weiteren 44,8 Prozent um mindestens 50 Prozent. Es gab keine ernsthaften Nebenwirkungen. Die Patienten waren ausdrücklich sehr zufrieden mit dieser Behandlung. Bei einer Anschlussbefragung antworteten 60 Prozent der Teilnehmer. Sie waren durchschnittlich 8 ½ Monate erscheinungsfrei. 87,5 Prozent hatten den Eindruck, dass diese Therapie bei ihnen besser gewirkt habe, als andere, die sie vorher ausprobiert hatten. 65 Prozent meinten, die Psoriasis sei danach weniger stark wieder ausgebrochen. Von knapp 40 Prozent der Teilnehmer weiß man nicht, wie die Therapie bei ihnen langfristig gewirkt hat[4]. Allerdings entsprach diese Studie nicht den Standard für wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise, da diese keine Vergleichsgruppe (weder Placebo noch Verum, d.h. herkömmliche Behandlung ohne Fische) aufwies und somit weder ramdomisiert noch doppelverblindet war und somit keinen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis darstellt.

Für die Wirkung der Fischbehandlung in Kangal gibt es verschiedene Erklärungen: Neben der Anwesenheit der Fische wirkt dort die zusätzliche Sonneneinstrahlung, das Selen im Wasser und das völlige Fehlen von Stress ebenso positiv. Die psychologische Wirkung eines entspannenden Wannenbades mit angenehmer Fisch-Massage schließt einen nicht unerheblichen Placebo-Effekt mit ein[5].

Risiken

Das Knabbern der Fische an der Haut selber führt zu keinen negativen Begleiterscheinungen. Da aber im Pool in der Türkei sich mehrere Patienten die Fische teilen, kann dies zu hygienischen Probleme und sogar zur Übertragung von Krankheiten führen, da die Fische von einer offenen Wunde zur anderen schwimmen können und beim Knabbern an erkrankten Hautstellen mit Blut in Kontakt kommen. Besonders bei Viruserkrankungen kann es sehr lange dauern, bis eine Krankheit zum Ausbruch kommt. Da nützt eine mehrwöchige Quarantäne der Fische nichts. Ähnlich der Behandlungsmethode mit Blutegeln müsste man die Fische theoretisch auch nach einmaliger Nutzung töten[6].

Eine weitere Gefahr stellen Fische von Züchtern dar, die die Tiere unter fragwürdigen Bedingungen schnell vermehren wollen. Hier kann es vor allem zu hygienischen Problemen kommen.

Weblinks

Quellenverzeichnis