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'''COMUSAV''' (Coalición Mundial de Salud y Vida, auch Comusav Internacional oder Comusav Mundial, en: Global Health and Life Coalition, dt: Weltkoalition für Gesundheit und Leben) ist der Name einer 2020 gegründeten anonymen Lobbyorganisation von Anbietern und Anwendern des Desinfektionsmittels [[Chlordioxid]] zur [[Behandlungsexperimente der COVID-19 Erkrankung mit Chlordioxid|Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten aller Art]]. Die Organisation scheint ihrem Ursprung in Bolivien zu haben und soll nach eigenen Angaben 3000 Ärzte aus 14 Ländern (hauptsächlich Mittelamerika und Südamerika) vereinen. Aktueller (2021) Präsident und COMUSAV-Gründer scheint der Leutnant Guillermo Tamayo Herrera aus Ecuador zu sein.<ref>https://wayka.pe/el-pseudomedico-y-los-doctores-espirituales-invitados-a-comision-del-congreso/</ref> Ehrenmitglied ist der gebürtige Wuppertaler [[MMS]]-Aktivist [[Andreas Kalcker]].
 
'''COMUSAV''' (Coalición Mundial de Salud y Vida, auch Comusav Internacional oder Comusav Mundial, en: Global Health and Life Coalition, dt: Weltkoalition für Gesundheit und Leben) ist der Name einer 2020 gegründeten anonymen Lobbyorganisation von Anbietern und Anwendern des Desinfektionsmittels [[Chlordioxid]] zur [[Behandlungsexperimente der COVID-19 Erkrankung mit Chlordioxid|Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten aller Art]]. Die Organisation scheint ihrem Ursprung in Bolivien zu haben und soll nach eigenen Angaben 3000 Ärzte aus 14 Ländern (hauptsächlich Mittelamerika und Südamerika) vereinen. Aktueller (2021) Präsident und COMUSAV-Gründer scheint der Leutnant Guillermo Tamayo Herrera aus Ecuador zu sein.<ref>https://wayka.pe/el-pseudomedico-y-los-doctores-espirituales-invitados-a-comision-del-congreso/</ref> Ehrenmitglied ist der gebürtige Wuppertaler [[MMS]]-Aktivist [[Andreas Kalcker]].

Version vom 19. März 2021, 15:05 Uhr

eine COMUSAV-Veranstaltung 2020 in Mexiko
Andreas Kalcker mit COMUSAV-Mitgliedern (2021)
wegen Anwendung von Chlordioxid im Juli 2020 geschlossene Klinik "Centro Médico Jurica" im mexikanischen Juriquilla (Querétaro). Der Direktor war oder ist weiterhin das COMUSAV-Mitglied Manuel Aparicio Alonso

COMUSAV (Coalición Mundial de Salud y Vida, auch Comusav Internacional oder Comusav Mundial, en: Global Health and Life Coalition, dt: Weltkoalition für Gesundheit und Leben) ist der Name einer 2020 gegründeten anonymen Lobbyorganisation von Anbietern und Anwendern des Desinfektionsmittels Chlordioxid zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten aller Art. Die Organisation scheint ihrem Ursprung in Bolivien zu haben und soll nach eigenen Angaben 3000 Ärzte aus 14 Ländern (hauptsächlich Mittelamerika und Südamerika) vereinen. Aktueller (2021) Präsident und COMUSAV-Gründer scheint der Leutnant Guillermo Tamayo Herrera aus Ecuador zu sein.[1] Ehrenmitglied ist der gebürtige Wuppertaler MMS-Aktivist Andreas Kalcker.

Im Eigenverständnis heisst es in deutscher Sprache (Rechtschreibung und Grammatik unverändert gelassen):

Wir sind eine globale gemeinnützige Organisation, die sich aus aufgeschlossenen und aufgeschlossenen Menschen zusammensetzt, deren einziger Wunsch darin besteht, die verschiedenen integrativen Gesundheitsspezialitäten kennenzulernen, zu erforschen und mehr darüber zu erfahren. Unsere Organisation bringt Ärzte und Angehörige der Gesundheitsberufe aller Fachrichtungen zusammen und bringt auch normale Menschen zusammen, die interessiert und entschlossen sind, die Kontrolle über ihre eigene Gesundheit zu übernehmen.

Der rechtliche Status ist unbekannt. Es ist daher nicht erkennbar, ob es sich um einen angemeldeten Verein handelt. In Mexiko soll ein Ablegerverein COMUSAV Mexico A.C. existieren, es lassen sich jedoch keine Angaben zu diesem angeblichen Verein im Internet finden. Die Organisation COMUSAV nutzt eine anonym angemeldete mehrsprachige Webseite und organisiert Online-Konferenzen und Demonstrationen. Eine Anschrift wird für diese Organisation nicht angegeben.

Ein mexikanisches Mitglied der COMUSAV ist der Arzt Manuel Aparicio Alonso. Er war Direktor eines "Centro Médico Jurica" im mexikanischen Querétaro. Die mexikanische Gesundheitsaufsichtbehörde Dirección de de Protección contra Riesgos Sanitarios (COFEPRIS) schloss diese Einrichtung im Juli 2020, weil sie gegen Gesundheitsrichtlinien verstiess. Mehrere hundert COVID-19 Patienten sollen zwischen 5 und 10ml Chlordioxid erhalten haben.[2] Aparicio gab selbst zu, COVID-19 Patienten in der Einrichtung mit dem nicht als Arzneimittel zugelassenen Desinfektionsmittel Chlordioxid behandelt zu haben.[3]

Im Januar 2021 gründete sich eine anonyme Gruppe "COMUSAV - Deutschland / Österreich / Schweiz", mit eigener Facebook-Seite.

Im deutschsprachigen Raum gelten neben Andreas Kalcker der hamburger Tierarzt Dirk Schrader und der Heilpraktiker Heinz Reinwald als Propagandisten der COMUSAV. Auffallend viele deutsche COMUSAV-Anhänger sind gleichzeitig im Milieu der Querdenken Initiativen aktiv, die sich gegen Schutzmassnahmen gegen das neuartige Coronavirus CoV-2 wenden. Zu nennen ist hier beispielsweise die Gruppe Ärzte für Aufklärung, die in einem inzwischen gelöschten Dokument Chlordioxid als wirksames Mittel bei COVID-19 bewarben und explizit die COMUSAV nannten. Paradoxer Weise engagieren sich auch Anhänger der Verschwörungstheorie Leugnung von Infektionskrankheiten für die COMUSAV, wie beispielsweise Arne Freiherr von Hinkelbein.

Warnungen von Gesundheitsbehörden und Ermittlungen gegen Chemikalienhändler

Chlordioxid-Chemikalienhändler Mark Scott Grenon und Joseph Timothy Grenon bei ihrer Verhaftung in Kolumbien 2020

In den USA kam es zu Verhaftungen und Anklagen im Zusammenhang mit der unerlaubten Anwendung von Chlordioxid gegen das neuartige Coronavirus und die entsprechende Covid-19 Krankheit. Die Gesundheitsbehörden in Chile stellten ausserdem fest, dass das Mittel MMS nicht als Arzneimittel zugelassen ist.[4] Bereits 2016 warnte Argentinien vor den Risiken der Verwendung von MMS. Seit 2010 warnt Spanien die Bevölkerung vor den Gefahren durch Chlordioxid.[5] Weitere südamerikanische Länder, in denen vor Chlordioxid gewarnt wird sind Ecuador[6], Kolumbien, Peru und Paraguay. In Mexiko stellte die Bundeaufsichtsbehörde Cofepris am 23. Juli 2020 fest, dass keine wissenschaftlichen Belege zur Verwendung von Chlordioxid zur Behandlung einer Krankheit vorliegen.[7][8] In Bolivien warnte die staatliche Agentur für Arzneimittel und Gesundheitstechnologien (AGEMED) am 27. Juni 2020 vor der Verwendung von Natriumchlorit.[9]

Ähnliche Organisationen wie die COMUSAV sind die AEMEMI aus Ecuador[10]und die Medical Association for Truth and Humans for Truth.

Galerie

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Siehe auch

Weblinks

  • anonym angemeldete Webseite comusav.com

Quellennachweise