SMOT: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''SMOT''' (Simple Magnetic Overunity Toy / | + | '''SMOT''' (Simple Magnetic Overunity Toy / Einfaches Magnetisches Energiegewinnungsspielzeug) ist der Name für ein physikalisch unmögliches "[[Perpetuum Mobile]]"-Konzept des australischen Erfinders Greg Watson aus dem Jahr 1985 (nach anderen Angaben 1997), das vom Prinzip her den so genannten [[Magnetmotor]]en zugeordnet werden kann. Bereits 1922 wurde das Prinzip von dem Tschechen F. Prachar beschrieben.<ref>F. Prachar: Jak jsem hledal a nalezl perpetuum mobile, Prag 1922</ref> Zum SMOT-Prinzip wurden in den USA mehrere Patente angemeldet. US-amerikanische Patente werden unabhängig von ihrer behaupteten Funktionsfähigkeit erteilt. Aktuell (2019) ist kein funktionierendes SMOT-Modell vorgeführt worden, das im Sinne eines Perpetuum Mobile ohne Zufuhr von Energie funktioniert oder gar Energie abzugeben vermag. Das SMOT-Prinzip verletzt physikalische Gesetzmäßigkeiten wie den Energieerhaltungssatz. Derartige Vorrichtungen werden daher nicht in einem wissenschaftlich zu nennenden Umfeld untersucht. Befürworter des SMOT nennen auch keine nachvollziehbaren Angaben dazu, woher die angeblich zu gewinnende Energie stammen soll. |
Für das SMOT-Prinzip macht unter anderem eine Vertriebsfirma für Permanentmagneten Werbung. | Für das SMOT-Prinzip macht unter anderem eine Vertriebsfirma für Permanentmagneten Werbung. | ||
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Es liegen mittlerweile verschiedene SMOT-Varianten vor. Eine typische SMOT-Vorrichtung besteht aus zwei Reihen von Permanentmagneten, zwischen denen eine Stahlkugel in Bewegung gesetzt wird. Die beiden Magnetreihen verlaufen nicht parallel, sondern nähern sich an ihrem Endpunkt an. Die Stahlkugel wird durch die Magnetfelder in Richtung der Engstelle der beiden Magnetreihen hin beschleunigt, muss aber an diesem Endpunkt zum Stehen kommen. Die Beschleunigung ermöglicht auch die Überwindung eines geringen Höhenunterschiedes. Nach Vorstellungen der SMOT-Anhänger soll die Kugel ausreichend beschleunigt werden, um nicht nur einen Höhenunterschied zu überwinden (Gewinn an potentieller Energie), sondern auch die letzten Magnete der beiden Reihen passieren können, um sodann entweder in eine nachfolgende SMOT-Schiene einzumünden oder um durch einen folgenden freien Fall Energie abzugeben. Eine der Varianten sieht vor, dass die Kugel kurz vor Erreichen der letzten Magnetpaare durch ein Loch in der Schiene nach unten fallen soll. | Es liegen mittlerweile verschiedene SMOT-Varianten vor. Eine typische SMOT-Vorrichtung besteht aus zwei Reihen von Permanentmagneten, zwischen denen eine Stahlkugel in Bewegung gesetzt wird. Die beiden Magnetreihen verlaufen nicht parallel, sondern nähern sich an ihrem Endpunkt an. Die Stahlkugel wird durch die Magnetfelder in Richtung der Engstelle der beiden Magnetreihen hin beschleunigt, muss aber an diesem Endpunkt zum Stehen kommen. Die Beschleunigung ermöglicht auch die Überwindung eines geringen Höhenunterschiedes. Nach Vorstellungen der SMOT-Anhänger soll die Kugel ausreichend beschleunigt werden, um nicht nur einen Höhenunterschied zu überwinden (Gewinn an potentieller Energie), sondern auch die letzten Magnete der beiden Reihen passieren können, um sodann entweder in eine nachfolgende SMOT-Schiene einzumünden oder um durch einen folgenden freien Fall Energie abzugeben. Eine der Varianten sieht vor, dass die Kugel kurz vor Erreichen der letzten Magnetpaare durch ein Loch in der Schiene nach unten fallen soll. | ||
Version vom 19. Februar 2019, 19:56 Uhr
SMOT (Simple Magnetic Overunity Toy / Einfaches Magnetisches Energiegewinnungsspielzeug) ist der Name für ein physikalisch unmögliches "Perpetuum Mobile"-Konzept des australischen Erfinders Greg Watson aus dem Jahr 1985 (nach anderen Angaben 1997), das vom Prinzip her den so genannten Magnetmotoren zugeordnet werden kann. Bereits 1922 wurde das Prinzip von dem Tschechen F. Prachar beschrieben.[1] Zum SMOT-Prinzip wurden in den USA mehrere Patente angemeldet. US-amerikanische Patente werden unabhängig von ihrer behaupteten Funktionsfähigkeit erteilt. Aktuell (2019) ist kein funktionierendes SMOT-Modell vorgeführt worden, das im Sinne eines Perpetuum Mobile ohne Zufuhr von Energie funktioniert oder gar Energie abzugeben vermag. Das SMOT-Prinzip verletzt physikalische Gesetzmäßigkeiten wie den Energieerhaltungssatz. Derartige Vorrichtungen werden daher nicht in einem wissenschaftlich zu nennenden Umfeld untersucht. Befürworter des SMOT nennen auch keine nachvollziehbaren Angaben dazu, woher die angeblich zu gewinnende Energie stammen soll.
Für das SMOT-Prinzip macht unter anderem eine Vertriebsfirma für Permanentmagneten Werbung.
Gescheiterte Eigenversuche können Kindern Einsichten in Gesetzmäßigkeiten der Physik geben.
Angebliches Funktionsprinzip des SMOT
Es liegen mittlerweile verschiedene SMOT-Varianten vor. Eine typische SMOT-Vorrichtung besteht aus zwei Reihen von Permanentmagneten, zwischen denen eine Stahlkugel in Bewegung gesetzt wird. Die beiden Magnetreihen verlaufen nicht parallel, sondern nähern sich an ihrem Endpunkt an. Die Stahlkugel wird durch die Magnetfelder in Richtung der Engstelle der beiden Magnetreihen hin beschleunigt, muss aber an diesem Endpunkt zum Stehen kommen. Die Beschleunigung ermöglicht auch die Überwindung eines geringen Höhenunterschiedes. Nach Vorstellungen der SMOT-Anhänger soll die Kugel ausreichend beschleunigt werden, um nicht nur einen Höhenunterschied zu überwinden (Gewinn an potentieller Energie), sondern auch die letzten Magnete der beiden Reihen passieren können, um sodann entweder in eine nachfolgende SMOT-Schiene einzumünden oder um durch einen folgenden freien Fall Energie abzugeben. Eine der Varianten sieht vor, dass die Kugel kurz vor Erreichen der letzten Magnetpaare durch ein Loch in der Schiene nach unten fallen soll.
In Videos ist zu sehen, wie eine Hand die Kugel in Bewegung setzt, ihr also kinetische Energie verleiht. Nach Passieren der Magnetbahn werden unter Kraftaufwand die beiden Reihen mit den Magneten auseinandergezogen, was der beschleunigten Kugel ermöglicht, die letzten Magnete zu passieren. Ohne menschlichen Eingriff (und Energieaufwand) ist dies jedoch nicht möglich.
Befürworter sind irrtümlich der Meinung, dass die durch Magnete (durch Aufsummierung der gering zunehmenden Felder in Richtung der eigenen Bewegung) beschleunigte Masse ausreiche, dem Magnetfeld der letzten Magnete "zu entkommen". Tatsächlich ist jedoch die positive Beschleunigung der negativen Beschleunigung am Ende der Magnetreihen gleich.
Patente
- U.S. Patent 1859764 (1932)
- U.S. Patent 4074153 (1978)
- U.S. Patent 4215330 von Emil Hartman (1980)
Weblinks
Blogartikel
Quellennachweise
- ↑ F. Prachar: Jak jsem hledal a nalezl perpetuum mobile, Prag 1922