Homöopathie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. August 2007, 11:40 Uhr
Die Homöopathie ist eine pseudowissenschaftliche Methode zur Behandlung praktisch aller Erkrankungen, die von Samuel Hahnemann etwa um 1800 begründet wurde. Die Homöopathie stützt sich auf zwei allgemeine Grundprinzipien. Nach dem Simile-Prinzip kann jede Krankheit durch Stoffe geheilt werden, die beim gesunden Patienten ähnliche Symptome hervorrufen. Nach dem Prinzip der Potenzierung wirken die Stoffe um so stärker, je stärker sie nach einem vorgeschriebenen Verfahren in Lösungsmittel verdünnt werden. Keines dieser beiden Prinzipien konnte bisher experimentell bestätigt werden.
Geschichte der Homöopathie
Der Homöopathie kann man zur Zeit der Entwicklung durchaus "wissenschaftlichen" Charakter (nach damaliger Definition) zugestehen. Immerhin ging Hahnemann empirisch vor und überprüfte seine Thesen an Selbstversuchen. Der Zugewinn an Wissen seit dieser Zeit lässt die Theorie heutzutage nur noch aus medizinhistorischer Sicht interessant erscheinen. Als ernsthafte medizinische Methode kann die Homöopathie aufgrund des fehlenden Wirksamkeitsnachweises nicht betrachtet werden. Zu Hahnemanns Zeiten gab es weder ein Fieberthermometer noch die Kenntnis von Bakterien, dafür die seltsamsten Erklärungsversuche (z.B. Miasmen - krankheitserregende Dämpfe, die vom Boden aufsteigen), so dass man Hahnemanns Modell aus historischer Sicht durchaus als vernünftig betrachten muss. Aus heutiger Sicht nach über zwei Jahrhunderten enormen Wissensgewinn kann man vermuten, dass selbst Hahnemann, würde er noch leben und über das heutige Wissen verfügen, seine Apologeten verspotten würde.
Fehlen der wissenschaftlichen Grundlage
Nach etwa 200 Jahren der Forschung von Homöopathen und Nicht-Homöopathen ist bislang kein wissenschaftlicher Beweis für eine über den Placeboeffekt hinausgehende Wirkung der Homöopathie bekannt geworden. Nach heutigem Erkenntnisstand ist sie mit einer Placebo-Therapie gleichzusetzen, was nicht heißen muss dass sie völlig wirkungslos sei. In der Tat kann man davon ausgehen dass sie gegenüber einer Nichtbehandlung (also dem Nichtstun - Nihilismus) eine Wirkung bei entsprechenden Patienten erzielen kann, insbesondere bei charismatischen Therapeuten. Gefahren der Homöopathie ergeben sich aus der Tatsache dass Homöopathen und Patienten die Placebowirkungen der Homöopathie überschätzen und effektive Behandlungen mit einem Wirksamkeitsnachweis der über den Placeboeffekt hinausgeht, unterlassen.
Für die Homöopathie sprechen theoretisch (bei erwiesener Wirkung) ökologische und wirtschaftliche Argumente. Auch ist von ihr kaum eine Nebenwirkung zu erwarten und der Anspruch die Selbstheilungsfähigkeit des Menschen (bei Erkrankungen die spontan ausheilen können) anzusprechen ist positiv zu sehen.
Gegen die Homöopathie sprechen die fehlenden Weirksamkeitsnachweise, der pseudowissenschaftliche-dogmatische Charakter der Homöopathieschulen (die tatsächliche Schulmedizinen sind), die völlig fehlende Prävention der Krankheit sowie innere Widersprüche (nicht reproduzierbarer Chinarindenversuch). Homöopathen geben ungerne an wie lange eine Therapie durchgeführt werden soll. Auch aus chemisch-naturwissenschaftlicher Sicht ist das Potenzierverfahren (was in Wirklichkeit eine Verdünnung unter bestimmten Umständen ist) nicht mit der Realität in Einklang zu bringen.