Universelles Leben: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 17. Januar 2009, 11:01 Uhr

Gabriele Wittek

Universelles Leben ist eine Organisation von etwa 2000 bis 5000 Anhängern, die sich als Glaubensgemeinschaft versteht, gleichzeitig jedoch eine eigene Ladenkette für vergetarische Lebensmittel und einen Buchverlag betreibt. Der Verein Universelles Leben e.V. selbst hat rund 500 Mitglieder. Der innere Kreis bezeichnet sich auch als Bundgemeinde Neues Jerusalem. Nach Eigeneinschätzung gehört sie zu den Neuoffenbarungsbewegungen. Die ursprüngliche Bezeichnung war Heimholungswerk Jesu Christi, seit 1984 trägt die Gruppierung den Namen Universelles Leben. Sie finanziert sich auch durch Spenden. Die Tätigkeit konzentriert sich auf Bayern, die Organisation ist aber auch in anderen Regionen Deutschlands sowie in Österreich, Italien und in der Schweiz aktiv.

Das Universelle Leben ist vor allem in der Tierrechtsszene aktiv und versucht diese für ihre Zwecke zu unterwandern.

Die "Lehren" von Gabriele Wittek

Universelles Leben (UL) bezeichnet sich als urchristliche Gemeinschaft, lehnt die heutige katholische Kirche ab und folgt einer kruden Mischung aus Religion, UFO-Theorien, Esoterik und Antisemitismus. Die Sekte ist autoritär strukturiert und wurde von der gelernten Buchhalterin Gabriele Wittek (geb. 7. Oktober 1933) ab Mitte der 1970er Jahre aufgebaut. Wittek hatte angeblich in der Vergangenheit Gespräche mit ihrer verstorbenen Mutter, mit Jesus Christus und mit einem Alien namens Mairadi und bezeichnet sich als "Prophetin von Gott". Im Laufe der Jahre kamen immer mehr esoterische, okkulte und "New-Age"-Elemente hinzu. So glauben UL-Anhänger an die Reinkarnation und behaupten, dass der Holocaust lediglich eine Bestrafung für Sünden aus früheren Leben gewesen sei. Nach Wittek würde jegliche Krankheit aus einem "seelischen Ungleichgewicht" entstehen, das die Folge von begangenen Sünden im jetzigen Leben oder einem früheren Leben sei. Heilung würde erfahren, wer den "universellen Geist" empfinge.

2005 erklärte Wittek, sie wolle die Führung von UL "vor allem jüngeren Urchristen" übertragen ^[1]. Unklar ist seitdem, in welchem Umfang sie noch an der Leitung beteiligt und aktiv ist. Zwar werden unter anderem regelmäßig Ansprachen von ihr im Rundfunk gesendet (via "Radio Santec"), wegen fehlender aktueller Bezüge ist das Alter der Aufzeichnungen jedoch kaum bestimmbar.

Angegliederte Firmen und Vereine

Christusschule
Helfende Hände Soziale Dienste e.V.
Gut Greußenheim GmbH & Co. Betriebs-KG
Gut zum Leben - Nahrungsmittel von Feld und Hof GmbH
Lebe Gesund-Versand GmbH
HG Naturklinik Michelrieth
Verlag Das Wort GmbH
Gabriele-Stiftung (G.S. Stiftung Verwaltungs-GmbH)
Radio Santec GmbH
TV-Sender Neu Jerusalem weltweit GmbH

Kritik an UL

Die Organisation regiert sehr empfindlich auf Kritik und ist für ihre Klagefreudigkeit bekannt. Geklagt wurde beispielsweise gegen das Tierrechts-Magazin "Voice", welches 2002 kritisch über Aktivitäten von UL in der Tierrechtsszene berichtete. In der Folge wurde auf dem Klageweg versucht, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern daran zu hindern, eine Pressemitteilung von "Voice" zu verbreiten ^[2].

Dem Bayerischen Rundfunk wollte UL kritische Berichterstattung gerichtlich untersagen lassen, was jedoch scheiterte ^[3]. Ausgangspunkt war eine Fernsehsendung des BR vom Januar 2003, in dem von "falschen Propheten" und einer "bedrohlichen Psychogruppe" die Rede war. In einem weiteren kritischen Beitrag des BR vom 1. Februar 2004 ist zu sehen, wie Dreharbeiten in der Nähe des im UL-Besitz befindlichen Gut Greußenheim (Landkreis Würzburg) mit Traktoren massiv behindert werden ^[4].

Der Pfarrer Michael Fragner behauptete an einer Würzburger Schule, Gabriele Wittek sei öfters in psychiatrischer Behandlung gewesen. UL versuchte dagegen im Jahre 2008 zu klagen ^[5].

Literatur

Hans-Walter Jungen: Universelles Leben. Die Prophetin der Endzeit und ihr Management. Die Praktiken der Sektenführerin Gabriele Wittek, Droemer/Knaur 1995, ISBN 3629006752
Wolfram Mirbach: Universelles Leben. Die einzig wahren Christen? Eine Neureligion zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Herder 1996, ISBN 3451236192
Wolfgang Behnk: "Abschied vom Urchristentum"? Gabriele Witteks "Universelles Leben" zwischen Verfolgungswahn und Institutionalisierung Münchner Texte ISBN 3583502108
Michael Hitziger: Weltuntergang bei Würzburg. 2008. Verlag Hans Schiler ISBN 978-3-89930-227-1

Weblinks

Quellennachweise

↑ Main-Post vom 28. Juni 2005
↑ http://www.michelrieth.de/20040724.htm
↑ Main-Post vom 7. Juli 2004
↑ http://www.agpf.de/Wittek-BayTV-1.2.04-Traktorangriff.htm
↑ Main-Post vom 18. August 2008

[1] Main-Post vom 28. Juni 2005

[2] ttp://www.michelrieth.de/20040724.htm

[3] Main-Post vom 7. Juli 2004

[4] ttp://www.agpf.de/Wittek-BayTV-1.2.04-Traktorangriff.htm

[5] Main-Post vom 18. August 2008

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[4]

[5]

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 Die Organisation regiert sehr empfindlich auf Kritik und ist für ihre Klagefreudigkeit bekannt. Geklagt wurde beispielsweise gegen das Tierrechts-Magazin "Voice", welches 2002 kritisch über Aktivitäten von UL in der Tierrechtsszene berichtete. In der Folge wurde auf dem Klageweg versucht, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern daran zu hindern, eine Pressemitteilung von "Voice" zu verbreiten <ref> http://www.michelrieth.de/20040724.htm</ref>.
-Dem Bayerischen Rundfunk wollte UL kritische Berichterstattung gerichtlich untersagen lassen, was jedoch scheiterte <ref>Main-Post vom 7. Juli 2004</ref>. Ausgangspunkt war eine Fernsehsendung des BR, in dem von "falschen Propheten" und einer "bedrohlichen Psychogruppe" die Rede war. In einem weiteren kritischen Beitrag des BR vom 1. Februar 2004 ist zu sehen, wie Dreharbeiten in der Nähe des im UL-Besitz befindlichen Gut Greußenheim (Landkreis Würzburg) mit Traktoren massiv behindert werden <ref>http://www.agpf.de/Wittek-BayTV-1.2.04-Traktorangriff.htm</ref>.
+Dem Bayerischen Rundfunk wollte UL kritische Berichterstattung gerichtlich untersagen lassen, was jedoch scheiterte <ref>Main-Post vom 7. Juli 2004</ref>. Ausgangspunkt war eine Fernsehsendung des BR vom Januar 2003, in dem von "falschen Propheten" und einer "bedrohlichen Psychogruppe" die Rede war. In einem weiteren kritischen Beitrag des BR vom 1. Februar 2004 ist zu sehen, wie Dreharbeiten in der Nähe des im UL-Besitz befindlichen Gut Greußenheim (Landkreis Würzburg) mit Traktoren massiv behindert werden <ref>http://www.agpf.de/Wittek-BayTV-1.2.04-Traktorangriff.htm</ref>.
 Der Pfarrer Michael Fragner behauptete an einer Würzburger Schule, Gabriele Wittek sei öfters in psychiatrischer Behandlung gewesen. UL versuchte dagegen im Jahre 2008 zu klagen <ref>Main-Post vom 18. August 2008</ref>.