Electro Cancer Therapy: Unterschied zwischen den Versionen
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In einem engeren Sinne ist bei der Electro Cancer Therapy ECT die Anwendung schwacher Gleichströme gemeint, die, durch einen Tumor geleitet, alleine zur Zerstörung von Tumoren und Krebszellen führen sollen. Von diesem Konzept abweichend sind aber auch zahlreiche Varianten der ECT zu beobachten, bei denen nicht Gleichströme, sondern Wechselströme eingesetzt werden. | In einem engeren Sinne ist bei der Electro Cancer Therapy ECT die Anwendung schwacher Gleichströme gemeint, die, durch einen Tumor geleitet, alleine zur Zerstörung von Tumoren und Krebszellen führen sollen. Von diesem Konzept abweichend sind aber auch zahlreiche Varianten der ECT zu beobachten, bei denen nicht Gleichströme, sondern Wechselströme eingesetzt werden. | ||
− | Die hier gemeinte Electro Cancer Therapy, mit ihren Varianten, darf dabei nicht mit bestimmten Verfahren der wissenschaftlichen Medizin verwechselt werden, die auf ersten Blick ähnlich erscheinen. Zu nennen ist die Galavanotherapie (Stanger Bad) aus dem Bereich der physikalischen Medizin | + | Die Kosten der ECT sind in der Bundesrepublik Deutschland weder in der gesetzlichen noch in der privaten Krankenversicherung erstattungsfähig, weil sie keine medizinisch notwendige Heilbehandlung darstellt.<ref>Urteil des OLG Frankfurt vom 25.02.2010, 3 U 168/09; OLG Köln, VersR 2010, 621</ref>. Auch die Kosten für eine im Zusammenhang mit der ECT durchgeführte CT oder MRT Untersuchung sind in der privaten Krankenversicherung aus denselben Gründen nicht erstattungsfähig.<ref>OLG Frankfurt, Urteil vom 20.10.2012, 3 U 278/11</ref> |
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+ | Die hier gemeinte Electro Cancer Therapy, mit ihren Varianten, darf dabei nicht mit bestimmten Verfahren der wissenschaftlichen Medizin verwechselt werden, die auf ersten Blick ähnlich erscheinen. Zu nennen ist die Galavanotherapie (Stanger Bad) aus dem Bereich der physikalischen Medizin und die HF-Chirurgie mit Elektrokautern (Radiofequenzablation), bei der hochfrequente Wechselströme zur Gewebsverkochung und Zerstörung eingesetzt werden. | ||
Befürworter dieser wissenschaftlich nicht anerkannten Methode der ECT glauben mitunter, dass durch die Anwendung herkömmliche bewährte Verfahren überflüssig seien. Dadurch können Patienten davon abgehalten werden sich einer sinnvollen Therapie zu unterziehen. | Befürworter dieser wissenschaftlich nicht anerkannten Methode der ECT glauben mitunter, dass durch die Anwendung herkömmliche bewährte Verfahren überflüssig seien. Dadurch können Patienten davon abgehalten werden sich einer sinnvollen Therapie zu unterziehen. | ||
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Eine Sonderform der ECT ist die Kombination mit Zytostatika durch Iontophorese oder Elektroporation. | Eine Sonderform der ECT ist die Kombination mit Zytostatika durch Iontophorese oder Elektroporation. | ||
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Version vom 12. März 2017, 15:04 Uhr
Electro Cancer Therapy (ECT, Bio-Elektro-Therapie nach Pekar BET, Electro Carcinom Therapie, elektrochemische Tumortherapie, perkutane Bio-Elektrotherapie PET, aseptische Bionekrose, "Weak Current" therapy, Tumor Treating Fields - TTF, Galvanotherapie, perkutane Elektro-Tumortherapie, Tumor-Galvanolyse usw.) bezeichnet in der Alternativmedizin ein experimentell gebliebenes Verfahren aus dem Bereich der Elektromedizin zur Behandlung von Krebserkrankungen durch schwache elektrische Ströme. In der wissenschaftlichen Medizin wird die Electro Cancer Therapy wegen des Fehlens eines seriös zu nennenden Wirksamkeitsnachweises nicht eingesetzt. Im deutschsprachigen Sprachraum wird zumeist die englischsprachige Bezeichnung "Electro Cancer Therapy" (dt: Elektro- Krebstherapie") und die entsprechende Abkürzung ECT verwendet.
In einem engeren Sinne ist bei der Electro Cancer Therapy ECT die Anwendung schwacher Gleichströme gemeint, die, durch einen Tumor geleitet, alleine zur Zerstörung von Tumoren und Krebszellen führen sollen. Von diesem Konzept abweichend sind aber auch zahlreiche Varianten der ECT zu beobachten, bei denen nicht Gleichströme, sondern Wechselströme eingesetzt werden.
Die Kosten der ECT sind in der Bundesrepublik Deutschland weder in der gesetzlichen noch in der privaten Krankenversicherung erstattungsfähig, weil sie keine medizinisch notwendige Heilbehandlung darstellt.[1]. Auch die Kosten für eine im Zusammenhang mit der ECT durchgeführte CT oder MRT Untersuchung sind in der privaten Krankenversicherung aus denselben Gründen nicht erstattungsfähig.[2]
Die hier gemeinte Electro Cancer Therapy, mit ihren Varianten, darf dabei nicht mit bestimmten Verfahren der wissenschaftlichen Medizin verwechselt werden, die auf ersten Blick ähnlich erscheinen. Zu nennen ist die Galavanotherapie (Stanger Bad) aus dem Bereich der physikalischen Medizin und die HF-Chirurgie mit Elektrokautern (Radiofequenzablation), bei der hochfrequente Wechselströme zur Gewebsverkochung und Zerstörung eingesetzt werden.
Befürworter dieser wissenschaftlich nicht anerkannten Methode der ECT glauben mitunter, dass durch die Anwendung herkömmliche bewährte Verfahren überflüssig seien. Dadurch können Patienten davon abgehalten werden sich einer sinnvollen Therapie zu unterziehen.
Geschichtliches
Die ECT soll von dem österreichischen Arzt Rudolf Pekar aus Bad Ischgl in den 1970er Jahren erfunden worden sein. Mehrere Quellen nennen den schwedischen Radiologen Björn Nordenström als den Erfinder des Vorläufers der ECT, der "Elektro-Chemo-Therapie" oder "electrochemical therapy" (EChT), die auch als "Electrolytic Ablation of Tumors" (EAT) bekannt ist. Nordenström behauptet zu dieser Methode durch ein Buch aus dem Jahre 1877 inspiriert worden zu sein.[3]
Der Ingenieur Andreas Schönfeld aus Karlsruhe besitzt Patente auf dieses Verfahren.[4][5]
Eine Sonderform der ECT ist die Kombination mit Zytostatika durch Iontophorese oder Elektroporation.
die klassische Methode der Electro Cancer Therapy mit schwachem Gleichstrom
Bei der ECT werden an das zuvor idenfizierte Tumorgewebe Elektroden angelegt, durch die ein Gleichsstrom fließt. Die eingesetzte Gesamtladungsmenge soll dabei zwischen 35 Coulomb und 90 Coulomb pro Milliliter Tumorgewebe liegen. Teilweise soll es sogar ausreichen, die Elektroden nicht direkt an der Tumoroberfläche zu plazieren, sondern auf die Hautoberfläche aufzusetzen, wie dies auch bei den Zappern nach Hulda Clark propagiert wird. Während der Behandlung kommt es zu einem leichten Schmerz oder Kribbeln in dem behandelten Gebiet.
Angaben zur Methode gehen soweit, zu behaupten, dass durch die den geringen Strom es zu einer ansonsten in der Medizin völlig unbekannten "Umwandlung" von Krebszellen in harmlose Fibroblasten (Zellen des Bindegewebes) käme.[6] Bei einem "Edith-Liebergeld-Institut" in Kiefersfelden hört sich das so an: Hauptindikationen - Mamma-Ca, maligne Melanome, Spinaliom, Merkelzell-Ca, Lymphome, Prostata-Ca, Tumore im Genitalbereich, Lungentumore - technische Einrichtung vorausgesetzt. [...] Durch die Stromeinwirkung findet ein stufenloser Übergang eines proliferativen, pathologischen und lokalen Gewebsprozesses in ein physiologisches Geschehen statt.[7]
Als Nebenwirkung können Verbrennungen ersten Grades mit oder ohne Brandblasen auftreten. Bei der Nadelgalvanotherapie bei der der Strom über Nadeln zugeführt wird, können starke Schmerzen auftreten.
ECT - BET Geräte
ECCT
Eine Variante ist die ECCT (Electro-Capacitive Cancer Therapy) des Indonesiers Warsito P. Taruno.
Sennex Tumor-Therapie nach Warnke
Die Sennex Tumor-Therapie nach Warnke ist eine weitere Variante der ECT und geht auf Ulrich Warnke zurück.
Literatur
- Rudolf Pekar: Die Perkutane Galvano Therapie bei Tumoren. ISBN: 3-85175-494-8
- Rudolf Pekar, Die perkutane Bio-Elektrotherapie bei Tumoren. Eine Dokumentation zu Grundlage und Praxis der perkutanen Galvanotherapie 2002, Verlag Wilhelm Maudrich
- Pekar R: ECT used in treatment of solid cancer, Verlag Wilhelm Maudrich, Wien, 1996, ISBN 3-85175-657-6
- Bernhard Weber: Heilender Strom: Biologische Elektro-Tumortherapie, Komplementäre und Integrative Medizin, Volume 49, 7, 1. Juli 2008, Seiten 25-28. doi:10.1016/j.kim.2008.05.015
- Matsushima Y. et al., Clinical and experimental studies of anti-tumoural effects of Electrochemical Therapy (ECT) alone or in combination with chemotherapy, Eur.J.Surgery, Suppl. 574, Seiten 59-67, 1994, ISSN 1102-416X
- Xin Yu Ling, Advances in the treatment of malignant tumours by Electrochemical Therapy (ECT), Eur.J.Surgery, Suppl. 574, 31-36, 1994, ISSN 1102-416X
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Urteil des OLG Frankfurt vom 25.02.2010, 3 U 168/09; OLG Köln, VersR 2010, 621
- ↑ OLG Frankfurt, Urteil vom 20.10.2012, 3 U 278/11
- ↑ Rae JH, The Application of Electricity as a Therapeutic Agent, (Buch), Verlag: Boericke & Tafel, New York 1877
- ↑ DE 10126509 C2: Vorrichtung zur Behandlung von Tumoren. Datum der Patenterteilung: 2. Oktober 2003
- ↑ US 7,204,843 B2: Apparatus for the treatment of tumors. Date of patent: Apr 17, 2007
- ↑ Morton Walker: Galvanotherapy Percutaneous Bio-Electrotherapy for the Elimination of Malignant Tumors, Townsend Letter for Doctors and Patients, Nov. 2001. Zitat: Malignant tumors treated with electric current exhibit a change in their electrical charge. A portion of the cancer cells deteriorate and disappear almost immediately and sometimes they dissipate gradually in a relatively short time. Subsequently, the tissue becomes lighter as seen upon X-ray examination. Another part of the tumor's cells are inverted and reverted; i.e., they first undergo differentiation, then form fibroblasts, and these repair cells integrate the area to bring it back to normal.'
- ↑ http://www.edith-liebergeld-institut.de/perkutane_galvanotherapie.php
- ↑ Mess- und Regeltechnik Poduschka, Horst Poduschka, Gilgaustrasse 12, D-50374 Erftstadt
- ↑ Guth Meditec GmbH, Spitzenbergstr. 6, 73084 Salach