Hans Lehner: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Januar 2009, 14:17 Uhr
Hans Lehner (bzw. Jean-Marie Lehner, geboren 13. Juli 1945 in Gränichen / Schweiz) ist ein Schweizer Buchautor, Verleger (Universal Experten Verlag, Rapperswil / Schweiz) und ehemaliger Handelsvertreter, der eigentümliche Privattheorien zu Themen der Kosmologie und Physik erfand und diese in Büchern im eigenen Verlag und im Internet verbreitet. Er kann als ein Anhänger der Freie Energie-Hypothesen angesehen werden.
Seine Ansichten zu kosmologischen Fragen werden wissenschaftlich nicht diskutiert, spielen aber in diversen privaten Vereinen mit hochtrabenden Bezeichnungen eine Rolle. Dazu gehört das Institut für Raum-Quanten-Forschung IRQF in Neuhaus (Schweiz), dessen selbsternannter Präsident Lehner ist.
Lehneronen und kosmologisches Weltbild von Lehner
Lehner beruft sich unter anderem auf einen Oliver Crane (eigentlich der Kranführer Alois Louis Siegrist), der ihn inspiriert hätte und von ihm, nach Albert Einstein, als Zweistein bezeichnet wird, während er sich selbst als ein Dreistein sieht. Nach Lehner gäbe es eine 5. physikalische Grundkraft und kosmische mechanische Energiewellen, die der Wissenschaft bislang verborgen geblieben wären (Ich hatte eine sensationelle Entdeckung gemacht, die Albert Einstein bis zu seinem Tod 1955 verborgen blieb, sowie auch allen anderen Physikern weltweit.). Diese mechanischen Energiewellen nennt er auch bescheiden Lehneronen oder noch bescheidener Higgs-Lehneronen. Zitat Lehner: Gravitation ist keine Massenanziehung, sondern die Auswirkung von höchstfrequenten, mechanischen Druck- oder Schockwellen im Raum-Quanten-Medium und im interstellaren/intergalaktischen Medium. Es ist die, von den Physikern schon lange gesuchte, 5. Grundkraft. Es sind höchstfrequente, mechanische Schallwellen aus allen Richtungen des Universums, die alles durchdringen und mit mechanischer Energie versorgen und aufladen, sowie unaufhaltsam neue Materie entstehen lassen: Expansion der Erde, der Planeten, der Sonnen etc. Auch alle atomaren Strukturen (lebende und leblose) werden dauernd mit dieser neuentdeckten, mechanischen Energie versorgt und aufgeladen. (Quelle: [1]. Im Prinzip seien seine Erfindungen in der Lage, in einer Zukunft die gesamte Luft- und Raumfahrt-Industrie, sowie die gesamte Fahrzeug-Industrie in ein neues Technologie-Zeitalter zu katapultieren, wie er schreibt.
Eine neue RQF/RQM-Impuls-Energie-Technologie auf der Basis einer elektromagnetischen Kernresonanz-Kopplung, sei zukünftig in der Lage, das Atomzeitalter und die Atomspaltung, sowie viele bekannte Verbrennungs-Technologien zu beenden und abzulösen.
Die praktische Gewinnung von Energie im großen Stil würde durch eine Raum-Quanten-Strömung möglich sein. Es handle sich um eine Konversion einer Kernschwingung des Deuteriums bei der keine radioaktive Strahlung entstehe. Nach Vorstellung der RQ-Forscher wird diese Kernschwingung vom Raum-Quanten-Medium übertragen und betrage etwa 10 hoch 23 Hertz (100000000000000 GHz). Bei der Frequenz der Kernschwingung des Deuteriums ergäbe sich eine Energie von rund 4 MeV (Millionen Elektronenvolt). Das Deuterium soll dann in einen Kristall mit piezoelektrischen Eigenschaften eingeschlossen werden und das Ganze den Schwingungen eines gepulsten RQF-Elektromagneten ausgesetzt werden. Der Kristall beginne dann resonant zu schwingen und seine Energie werde durch die Kernschwingung des Deuteriums "angeregt". Nach dem bekannten Piezoeffekt soll dann aus dem schwingenden System elektrische Energie ausgekoppelt werden.
Nach Angaben des Instituts sei es kein Manko, dass die Raum-Quanten-Forschung vornehmlich in Bildern und in Gleichnissen auf sich aufmerksam mache und ihre praktische Eignung lässt wohl noch auf sich warten.
Natürlich ist auch die Lichtgeschwindigkeit nicht konstant: Mit anderen Worten: Die neuentdeckte fünfte physikalische Grundkraft ist und wirkt schneller als die bekannte Lichtgeschwindigkeit c, die nach Oliver Crane keine universelle Konstante ist, sondern nur eine lokale Konstante innerhalb unseres Sonnensystems darstellt, weil auch die Signalübertragung von elektromagnetischen Wellen abhängig ist von Dichte und Druck des Trägermediums, also von Dichte und Druck des Raum-Quanten-Mediums in den unterschiedlichen Regionen des Universums.
Lehner bezeichnet sich als Gegner der gängigen Urknall-Theorie.
Um die Existenz seiner Lehneronen zu beweisen, werden Messungen in einem Miniatur RQM Beschleuniger von 28 cm Durchmesser am Institut für Raum Quanten-Physik IRQP in Neuhaus/Rapperswil gemacht, die nach IRQP - Angaben etwa 5-10 Millionen Euro kosten sollen.
Finanzielle Aktivitäten: die Dauerstromaktien und Konkurs der RQM
Um den Betrieb eines eigenen Labors zu finanzieren, kann man Aktien einer Euro-American Venture Capital Federation, Inc. erwerben, deren Präsident, nicht ganz unerwartet, ebenfalls Herr Lehner ist. Dafür ist aber auch der Aktienkauf denkbar einfach, man füllt einfach ein Online-Formular mit der Anzahl Aktien aus, die man haben möchte (55 $ pro Aktie, mindestens 100 Stück, maximal 5 Mio.) und überweist das Geld. Spätestens nach 14 Tagen bekommt man dann die "Aktien" zugeschickt (wenn überhaupt).
Die Rapperswiler Raumquanten-Motoren AG (RQM) ging mittlerweile am 21. Juli 1999 in Konkurs. Sie hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines Raumquantenmotors mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. Mit Hochglanzprospekten und einem Gemenge von technischen Begriffen wurde zum Investieren eingeladen. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte jedoch schon damals, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik). Der Motor sollte eine Art elektromagnetisches Perpetuum Mobile sein.
Etwa 850 Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11 Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig.
Interessanterweise sieht der Inhaber der RQM die Ursache des Konkurses in der Feindseligkeit der so genannten Schulwissenschaften, vor allem der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die ETH hatte den Raumquantenmotor als unbrauchbar und die zu Grunde liegende Raumquanten-Strömung als nicht existent bezeichnet. Auch Physiker der Universität Stuttgart und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) stellten die Baupläne ins Reich der Fabeln. Ein Teil der Anleger hält die Stellungnahmen der Wissenschaftler jedoch nach wie vor für eine Verschwörung rückständiger Forscher.