Kayvan Soufi-Siavash: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ken Jebsens bürgerlicher Name lautet Moustafa Kashefi. Er wurde 1966 in einem Flugzeug im iranischen Luftraum geboren. Seine ersten Jahre verlebte er in Teheran, wo seine Eltern für das Wirtschaftsministerium arbeiteten. Als er drei Jahre alt war, siedelte die Familie nach Deutschland über, wo Kashefi mehrere Waldorfschulen besuchte. Nach einer Ausbildung zum Zimmermann | + | Ken Jebsens bürgerlicher Name lautet Moustafa Kashefi. Er wurde 1966 in einem Flugzeug im iranischen Luftraum geboren. Seine ersten Jahre verlebte er in Teheran, wo seine Eltern für das Wirtschaftsministerium arbeiteten. Als er drei Jahre alt war, siedelte die Familie nach Deutschland über, wo Kashefi mehrere Waldorfschulen besuchte. Nach einer Ausbildung zum Zimmermann erreichte er bei einem Casting für Moderatoren den sechsten Platz und kam so zum Radio. Sein Familienname erschien ihm für deutsche Radiohörer zu schwer verständlich, sodass er sich für den Künstlernamen Ken Jebsen entschied. Der Vorname war dabei frei gewählt, der Nachname nach unterschiedlichen Darstellungen der Geburtsname seiner Mutter bzw. der Name einer Reederei, bei der er als Jugendlicher ein Praktikum absolviert hatte. |
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Version vom 31. Mai 2014, 16:47 Uhr
Ken Jebsen (geb. am 29. September 1966 als Moustafa Kashefi) ist ein deutsch-iranischer Fernseh- und Radiomoderator und seit 2011 als freischaffender Reporter tätig. Deutschlandweit bekannt wurde Jebsen 2011 durch seine Entlassung beim RBB, nachdem er verschwörungstheoretische Positionen vertreten hatte und der Vorwurf des Antisemitismus gegen ihn erhoben worden war.
Jugend und Name
Ken Jebsens bürgerlicher Name lautet Moustafa Kashefi. Er wurde 1966 in einem Flugzeug im iranischen Luftraum geboren. Seine ersten Jahre verlebte er in Teheran, wo seine Eltern für das Wirtschaftsministerium arbeiteten. Als er drei Jahre alt war, siedelte die Familie nach Deutschland über, wo Kashefi mehrere Waldorfschulen besuchte. Nach einer Ausbildung zum Zimmermann erreichte er bei einem Casting für Moderatoren den sechsten Platz und kam so zum Radio. Sein Familienname erschien ihm für deutsche Radiohörer zu schwer verständlich, sodass er sich für den Künstlernamen Ken Jebsen entschied. Der Vorname war dabei frei gewählt, der Nachname nach unterschiedlichen Darstellungen der Geburtsname seiner Mutter bzw. der Name einer Reederei, bei der er als Jugendlicher ein Praktikum absolviert hatte.
Tätigkeiten
Rundfunkmoderator
Erste journalistische Erfahrungen sammelte er beim Reutlinger Privatsender Radio Neufunkland, wo er Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre tätig war und oft unter dem Namen Keks moderierte. Die nächste Station seiner Laufbahn war dann der Fernsehsender Deutsche Welle TV, wo er als Fernsehreporter arbeitete. 1994 war Jebsen 16-mal Moderator der Mondscheinshow, die für kurze Zeit beim ZDF lief.[1] Vor seiner freien Mitarbeit beim Radiosender Fritz war er bereits bei dem Vorgängerradio Radio 4U des SFB als Radioreporter tätig.[2] Er moderierte bei Fritz zusammen mit Volker Wieprecht Die Radiofritzen am Morgen. 1999 moderierte er zusammen mit Steffen Hallaschka, Wigald Boning, Tommy Wosch und Arzu Bazman die ProSieben MorningShow.
Ab 28. April 2001 moderierte Jebsen für Radio Fritz die von ihm produzierte Radioshow KenFM. Anfang November 2011 wurde er wegen Äußerungen über die vermeintliche Verwendung des Holocaust zu PR-Zwecken kritisiert. In einer privaten Nachricht, die vom Empfänger an Henryk M. Broder weitergeleitet wurde, gab er an zu wissen, wer „den Holocaust als PR“ erfunden habe.[3] Broder warf Jebsen Antisemitismus vor, veröffentlichte die Nachricht in einem Beitrag auf seiner Website [4] und gab die Nachricht an das Programmmanagement des RBB weiter, worüber auch andere Medien berichteten.[5] In diesem Zusammenhang wurde auch über andere seiner Beiträge in Zusammenhang mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien berichtet. So hatte er unter anderem den Einsturz des World Trade Centers als „warmen Abriss“ bezeichnet.[6] Am 6. November 2011 nahm Radio Fritz Jebsens Sendung daher kurzfristig aus dem Programm. In einem YouTube-Beitrag wies dieser den Vorwurf des Antisemitismus zurück.[7][8]
Am 9. November entschied sich der RBB, Jebsen als Moderator weiterzubeschäftigen. Als Begründung wurde angegeben, dass der RBB zwar die „Vorwürfe gegen den Moderator, er verbreite antisemitisches Gedankengut und verleugne den Holocaust […] für unbegründet“ halte, Programmdirektorin Claudia Nothelle erklärte jedoch, „dass er in manchen Fällen die Grenze überschritten“ habe. [9]
Er solle in Zukunft weniger politische Themen ins Programm nehmen, diese redaktionell abstimmen sowie journalistische Standards beachten.[10] Ende 2011 wurde Jebsen wegen Antisemitismusvorwürfen und dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprechen, endgültig aus dem RBB entlassen.[11] Auf Ernst Köwings Blog "Der Honigmann sagt" solidarisierte sich Eva Herman mit ihm.[12]
Internet-Journalist und Verschwörungstheoretiker
Nach der Trennung vom RBB verlagerte Jebsen seine Sendung ins Internet, wo er auf seiner Website Beiträge und jeden Sonntag neu aufgezeichnete Sendungen unter dem Titel CamFM veröffentlichte. Diese sollten mittels Crowdfunding finanziert werden.[13]
Mittlerweile werden auf dem KenFM YouTube-Kanal in regelmäßigen Abständen KenFM im Gespräch und zu aktuellen Anlässen KenFM über sowie Telefoninterviews veröffentlicht. Interviews führte er unter anderem mit Sabine Schiffer, Jürgen Elsässer und Christoph Hörstel, aber auch Jürgen Grässlin und Werner Rügemer. Jebsen schreibt auch für Elsässers politisches Monatsmagazin Compact.[14] Dabei vertritt er unter anderem die Ansicht, dass die Anschläge vom 11. September 2001 von der amerikanischen Regierung inszeniert worden wären.[15]
Die Journalistin Anna Marohn bezeichnete in der ZEIT Jebsens politische Statements als „krudes Geblubber“,[16] im Deutschlandfunk war die Rede von „Stammtisch-Parolen“.[17]
In einem am 5. April 2012 auf seiner Website veröffentlichten, 57 Minuten langen Monolog mit dem Titel „Zionistischer Rassismus (jüngstes Opfer: Günter Grass)“ [18] behauptete Jebsen u.a., dass radikale Zionisten sowohl die USA als auch die Massenmedien unterwandert hätten. Diese „mediale Massenvernichtungswaffe“ helfe, „dass wir seit über 40 Jahren die Fresse halten, wenn im Auftrage des Staates Israel Menschen in Massen vernichtet werden“. Mit Bezug auf diese Äußerungen kritisierte Der Tagesspiegel Jebsen als „Verschwörungstheoretiker“.[19]
Jebsen solidarisierte sich im Januar 2013 öffentlich mit dem Rapper Bushido, als dieser eine Palästina-Karte ohne Israel als Profilbild bei Twitter veröffentlichte und damit Israel das Existenzrecht absprach.[20] [21]
Im Frühjahr 2014 trat Jebsen als Redner bei „Montagsdemonstration“ genannten Veranstaltungen am Potsdamer Platz in Berlin auf, die als „Mahnwache für den Frieden“ firmieren. Dabei vertrat er erneut verschwörungstheoretische Positionen. So sollen laut Jebsen angeblich amerikanische Special Forces in der Ukraine agieren, „um einen Bürgerkrieg zu generieren, damit endlich die Nato zuschlagen kann.“ Weitere Redner bei diesen Veranstaltungen waren u.a. Jürgen Elsässer und der Unternehmer Andreas Popp.[22][23][24][25][14]
Quellenverzeichnis
- ↑ Ken Jebsen – Serien/Sendungen auf wunschliste.de. imfernsehen GmbH & Co. KG, abgerufen am 30. Mai 2014
- ↑ Radio 4U – Ken Jebsen. radio4u-online.de, 2010, abgerufen am 30. Mai 2014.
- ↑ Kurt Sagatz: [Holocaust-PR? Antisemitismusvorwurf gegen Fritz-Moderator Ken Jebsen. In: Tagesspiegel online vom 19. Dezember 2011, abgerufen am 31. Mai 2014
- ↑ Henryk M. Broder: “ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat”. Die Achse des Guten, abgerufen am 31. Mai 2014.
- ↑ Michael Wuliger: Nichts gegen Juden – Der RBB, die taz und wie man Antisemitismus ignoriert, Jüdische Allgemeine vom 17. November 2011
- ↑ Wirbel um rbb-Radio-Moderator, Deutschlandfunk vom 12. November 2012
- ↑ Ken Jebsen: KenFM über "Ich – ein Antisemit?" Abgerufen am 31. Mai 2014
- ↑ Kurt Sagatz Antisemitismusvorwurf gegen Fritz-Moderator Ken Jebsen. Abgerufen am 31. Mai 2014
- ↑ Ken Jebsen bleibt Moderator bei Fritz, Abgerugen am 31. Mai 2014
- ↑ Ekkehard Kern: Antisemitismus-Vorwurf – Moderator Jebsen muss Themen nun absprechen. Ullstein GmbH Berliner Morgenpost Digital, 12. November 2011, abgerufen am 31. Mai 2014.
- ↑ RBB feuert Moderator - Ken Jebsen bestreitet Vorwürfe per Youtube-Video, Berliner Morgenpost online vom 23. November 2011, Abgerufen am 31. Mai 2014
- ↑ http://derhonigmannsagt.wordpress.com/tag/ken-jebsen/
- ↑ http://kenfm.de
- ↑ 14,0 14,1 Sonja Vogel, Leuchten der Menschheit: Die Meinung des Maschinengewehrs. In: taz vom 7. April 2012.
- ↑ Andreas Kopietz: Montagsdemos: Völkische Friedensbewegung. In Berliner Zeitung online vom 16. April 2014, Abgerufen am 31. Mai 2014
- ↑ Krudes Geblubber Anna Marohn in DIE ZEIT Nº 49/2011 vom 1. Dezember 2011
- ↑ Wirbel um rbb-Radio-Moderator, Deutschlandfunk vom 12. November 2012
- ↑ http://kenfm.de
- ↑ Nik Afanasjew, Joachim Huber Ex-RBB-Moderator Jebsen „Israel will Endlösung für Palästina“ Der Tagesspiegel vom 7. April 2012
- ↑ Streit um Pro-Palästina-Profilbild – Israels Botschaft macht sich über Bushido lustigSpiegel-Online vom 14. Januar 2013
- ↑ Jennifer Nathalie Pyka: Tweet ohne Israel Jüdische Allgemeine vom 17. Januar 2013
- ↑ Frida Thurm: Die ganz eigene Welt der Montagsdemonstranten Zeit online.de, 22. April 2014, abgerufen am 6. Mai 2014
- ↑ Julia Neumann: Neurechte „Friedensbewegung“. Im Kampf gegen die Medien-Mafia. taz.de, 16. April 2014, abgerufen am 31. Mai 2014
- ↑ Sebastian Christ: Elsässer, Jebsen und die Montagsdemos: Warum die neue „Friedensbewegung“ so gefährlich ist. huffingtonpost.de, 22. April 2014, abgerufen am 31. Mai 2014.
- ↑ Martin Reeh: Ex-Attac-Aktivist über Montagsdemos: „Warum sollte ich pfeifen?“ die tageszeitung, 5. Mai 2014, abgerufen am 6. Mai 2014: „Auf seiner Rede am 14. April sagt Jebsen: ‚Amerikanische Special Forces agieren in der Ukraine, um einen Bürgerkrieg zu generieren, damit endlich die Nato zuschlagen kann.‘“
Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen