Selbstzersetzungstest: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Selbstzersetzungstest nach Reinhold''' (auch ''Triebkraft-Test'', engl. ''microbial degradation test'') ist ein unkonventionelles Testverfahren zur Beurteilung der Qualität von Lebensmitteln. Er findet vornehmlich Anwendung bei der Begutachtung von Lebensmitteln aus dem ökologischen Pflanzenanbau oder der in der Anthroposophie bekannten biodynamischen Landwirtschaft. Die Bezeichnung Selbstzersetzungstest ist irreführend, da nicht nur autolytische Prozesse beurteilt werden sollen, sondern vor allem der Abbau durch Bakterien und Pilze. | Der '''Selbstzersetzungstest nach Reinhold''' (auch ''Triebkraft-Test'', engl. ''microbial degradation test'') ist ein unkonventionelles Testverfahren zur Beurteilung der Qualität von Lebensmitteln. Er findet vornehmlich Anwendung bei der Begutachtung von Lebensmitteln aus dem ökologischen Pflanzenanbau oder der in der Anthroposophie bekannten biodynamischen Landwirtschaft. Die Bezeichnung Selbstzersetzungstest ist irreführend, da nicht nur autolytische Prozesse beurteilt werden sollen, sondern vor allem der Abbau durch Bakterien und Pilze. | ||
− | Der Test soll unter anderem in kurzer Zeit die Lagerfähigkeit von Lebensmitteln beurteilen können. | + | Der Test soll unter anderem in kurzer Zeit die Lagerfähigkeit von Lebensmitteln beurteilen können. Auch soll der Test bestimmte Düngemaßnahmen beurteilen können. |
− | Es existieren mehrere Varianten des Tests, die dann jeweils mit dem Namen des Erstbeschreibers der Variante benannt werden. | + | Es existieren mehrere Varianten des Tests, die dann jeweils mit dem Namen des Erstbeschreibers der Variante benannt werden. Eine erste Beschreibung findet sich aus dem Jahre 1939 bei Vogel. 1940 wurde der Test von Reinhold und Vogelmann weiter entwickelt indem der Abbau der Trockenmasse bestimmt wurde. Eine weitere Entwicklung ist die Variante nach Samaras 1977. |
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+ | durch das Zerkleinern teilweise zerstört wird, ist ein direkter Vergleich mit den Folgen einer Lagerung nicht möglich. | ||
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Grob zerkleinertes Probenmaterial wird in Scheiben geschnitten oder geraspelt und in Wiederholungen für 8 - 11 Tage bei 20° C (bzw. Raumtemperatur) inkubiert. Nach Trocknung bei 120 Grad wird der Verlust an Trockensubstanz in Prozent bestimmt. Auch werden sichtbare Veränderungen (Farbwechsel, Wachstum von Mikroorganismen) während der Inkubation zur Charakterisierung der Proben herangezogen. | Grob zerkleinertes Probenmaterial wird in Scheiben geschnitten oder geraspelt und in Wiederholungen für 8 - 11 Tage bei 20° C (bzw. Raumtemperatur) inkubiert. Nach Trocknung bei 120 Grad wird der Verlust an Trockensubstanz in Prozent bestimmt. Auch werden sichtbare Veränderungen (Farbwechsel, Wachstum von Mikroorganismen) während der Inkubation zur Charakterisierung der Proben herangezogen. |
Version vom 13. März 2013, 12:58 Uhr
Der Selbstzersetzungstest nach Reinhold (auch Triebkraft-Test, engl. microbial degradation test) ist ein unkonventionelles Testverfahren zur Beurteilung der Qualität von Lebensmitteln. Er findet vornehmlich Anwendung bei der Begutachtung von Lebensmitteln aus dem ökologischen Pflanzenanbau oder der in der Anthroposophie bekannten biodynamischen Landwirtschaft. Die Bezeichnung Selbstzersetzungstest ist irreführend, da nicht nur autolytische Prozesse beurteilt werden sollen, sondern vor allem der Abbau durch Bakterien und Pilze.
Der Test soll unter anderem in kurzer Zeit die Lagerfähigkeit von Lebensmitteln beurteilen können. Auch soll der Test bestimmte Düngemaßnahmen beurteilen können.
Es existieren mehrere Varianten des Tests, die dann jeweils mit dem Namen des Erstbeschreibers der Variante benannt werden. Eine erste Beschreibung findet sich aus dem Jahre 1939 bei Vogel. 1940 wurde der Test von Reinhold und Vogelmann weiter entwickelt indem der Abbau der Trockenmasse bestimmt wurde. Eine weitere Entwicklung ist die Variante nach Samaras 1977.
Da bei dem Selbstzersetzungstest die mechanische Schutzbarriere der pflanzlichen Lebensmittel durch das Zerkleinern teilweise zerstört wird, ist ein direkter Vergleich mit den Folgen einer Lagerung nicht möglich.
Methode
Grob zerkleinertes Probenmaterial wird in Scheiben geschnitten oder geraspelt und in Wiederholungen für 8 - 11 Tage bei 20° C (bzw. Raumtemperatur) inkubiert. Nach Trocknung bei 120 Grad wird der Verlust an Trockensubstanz in Prozent bestimmt. Auch werden sichtbare Veränderungen (Farbwechsel, Wachstum von Mikroorganismen) während der Inkubation zur Charakterisierung der Proben herangezogen.
Bei der Variante nach Samaras (1978) wird mit einer Temperatur von 30 Grad inkubiert, nach Wistinghausen bei 28 Grad oder 22 Grad.