Terra Preta: Unterschied zwischen den Versionen

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(Hintergründe Terra-Preta)
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'''Terra Preta''' (Terra Preta do Indio) ist die Bezeichnung für eine schwarze, kohlenstoffhaltige Erde aus dem Amazonasgebiert in Brasilien. Terra Preta entstand aus der Verwendung von nährstoffreichen Abfällen, Pflanzenabfällen, Speiseresten, Dung, Tonscherben, Asche und teilweise unverbrannter Holzkohle, die die Ureinwohner des Amazonasgebietes regelmäßig hinter den Hütten auf ihre Pflanzbeete warfen. Daraus entwickelten sich über lange Zeiträume die fruchtbaren humusreichen Erdschichten der Terra Preta.
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'''Terra Preta''' (Terra Preta do Indio) ist die Bezeichnung für eine schwarze, kohlenstoffhaltige Erde aus dem Amazonasgebiert in Brasilien. Terra Preta entstand aus der Verwendung von nährstoffreichen Abfällen, Pflanzenabfällen, Speiseresten, Dung, Tonscherben, Asche und teilweise unverbrannter Holzkohle, die die Ureinwohner des Amazonasgebietes regelmäßig hinter den Hütten auf ihre Pflanzbeete warfen. Daraus entwickelten sich über lange Zeiträume die fruchtbaren humusreichen Erdschichten der Terra Preta.<br>
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Terra Preta war auch Forschungsgegenstand außerhalb von Brasilien. Anlass war unter anderem die Klimaerwärmung und Überlegungen Kohlenstoff aus organischen Abfällen im Boden zu binden (C-Sequestrierung). Auch gibt es Vorschläge die Humusproduktion deutscher Ackerböden zu steigern.
  
Terra Preta war auch Forschungsgegenstand außerhalb von Brasilien. Anlass war unter anderem die Klimaerwärmung und Überlegungen Kohlenstoff aus organischen Abfällen im Boden zu binden (C-Sequestrierung). Auch gibt es Vorschläge die Humusproduktion deutscher Ackerböden zu steigern.
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Die Vermarktung von Terra Preta in Deutschland als Wundererde entspringt hauptsächlich der ideologischen Adaption des Begriffs für die „ökologische Landwirtschaft. Auffällig und in der Propaganda von Öko-Landwirtschaft nicht unüblich ist, dass die prognostizierte Überlegenheit des Verfahren der Terra-Preta-Produktion und Verwendung, meist mit einer besonders harten Kritik an der konventionellen Landbewirtschaftung verbunden und unterstrichen wird. Plakative Aussagen, Alarmismus und Panikmache sind von einer ausgewogenen Beurteilung der realen Situation weit entfernt und werden der Situation nicht gerecht.<ref> http://wendepunktzukunft.org/2013/03/06/terra-preta-was-ist-dran/</ref><br>
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Weiter wird nicht ausreichend dargestellt, dass die Beispiele von Terra-Preta aus dem Amazonasgebiet Ergebnisse komplexer Vorgänge sind, welche bei uns auf ein einziges Element reduziert werden.<br> Was in Deutschland als Terra Preta angeboten wird, ist im Prinzip Biokohle, die mit der wirklichen Terra Preta aus dem Amazonasgebiet  wenig gemein hat. Der Hauptbestandteil von z.B. der Fa. Tria Terra’s sogenannter „Terra Preta“ kommt aus einer Anlage des  Labormediziners Bernd Schottorfs in Rumänien.
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: ''moderne Eden mit Pflanzenkohle-Zusätzen ähneln laut aktueller Datenlage der Terra Preta nicht einmal im Entferntesten. Die Amazonasindianer haben schon gar nicht Mischungen von Pflanzenkohle mit Dünger oder mit „Effektiven Mikroorganismen“ hergestellt, wie es hierzulande propagiert wird.'' <ref>http://lebensraum-permakultur.de/terra-preta-keine-wundererde/</ref>
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
 
*http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
 
*http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001169
 
*http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001169
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==Quellenverzeichnis==
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<references/>
  
 
[[category:Landwirtschaft und Tierzucht]]
 
[[category:Landwirtschaft und Tierzucht]]

Version vom 16. März 2017, 17:25 Uhr

Terra Preta (Terra Preta do Indio) ist die Bezeichnung für eine schwarze, kohlenstoffhaltige Erde aus dem Amazonasgebiert in Brasilien. Terra Preta entstand aus der Verwendung von nährstoffreichen Abfällen, Pflanzenabfällen, Speiseresten, Dung, Tonscherben, Asche und teilweise unverbrannter Holzkohle, die die Ureinwohner des Amazonasgebietes regelmäßig hinter den Hütten auf ihre Pflanzbeete warfen. Daraus entwickelten sich über lange Zeiträume die fruchtbaren humusreichen Erdschichten der Terra Preta.
Terra Preta war auch Forschungsgegenstand außerhalb von Brasilien. Anlass war unter anderem die Klimaerwärmung und Überlegungen Kohlenstoff aus organischen Abfällen im Boden zu binden (C-Sequestrierung). Auch gibt es Vorschläge die Humusproduktion deutscher Ackerböden zu steigern.

Die Vermarktung von Terra Preta in Deutschland als Wundererde entspringt hauptsächlich der ideologischen Adaption des Begriffs für die „ökologische Landwirtschaft. Auffällig und in der Propaganda von Öko-Landwirtschaft nicht unüblich ist, dass die prognostizierte Überlegenheit des Verfahren der Terra-Preta-Produktion und Verwendung, meist mit einer besonders harten Kritik an der konventionellen Landbewirtschaftung verbunden und unterstrichen wird. Plakative Aussagen, Alarmismus und Panikmache sind von einer ausgewogenen Beurteilung der realen Situation weit entfernt und werden der Situation nicht gerecht.[1]
Weiter wird nicht ausreichend dargestellt, dass die Beispiele von Terra-Preta aus dem Amazonasgebiet Ergebnisse komplexer Vorgänge sind, welche bei uns auf ein einziges Element reduziert werden.
Was in Deutschland als Terra Preta angeboten wird, ist im Prinzip Biokohle, die mit der wirklichen Terra Preta aus dem Amazonasgebiet wenig gemein hat. Der Hauptbestandteil von z.B. der Fa. Tria Terra’s sogenannter „Terra Preta“ kommt aus einer Anlage des Labormediziners Bernd Schottorfs in Rumänien.

moderne Eden mit Pflanzenkohle-Zusätzen ähneln laut aktueller Datenlage der Terra Preta nicht einmal im Entferntesten. Die Amazonasindianer haben schon gar nicht Mischungen von Pflanzenkohle mit Dünger oder mit „Effektiven Mikroorganismen“ hergestellt, wie es hierzulande propagiert wird. [2]

Weblinks

Quellenverzeichnis