Jacques-Arsène d'Arsonval: Unterschied zwischen den Versionen
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− | D'Arsonval studierte Physik an den Universitäten Póitíers, Limoges und Paris. Er soll auch Humanmedizin studiert haben. Ob er Arzt wurde, blieb unbekannt. Sicher ist, dass er als Präparator bei Claude Bernard arbeitete. Er promovierte 1877 und wurde 1894 in Paris | + | D'Arsonval studierte Physik an den Universitäten Póitíers, Limoges und Paris. Er soll auch Humanmedizin studiert haben. Ob er Arzt wurde, blieb unbekannt. Sicher ist, dass er als Präparator bei Claude Bernard arbeitete. Er promovierte 1877 und wurde 1894 in Paris Professor der Physik. |
− | Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Diathermie | + | Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Diathermie und ist auch der Erfinder des Hitzdrahtampèremeters (d'Arsonval-Galvanometer). Zusammen mit Paul Marie Oudin erfand er die [[Oudin-Spule]] zur Erzeugung von Hochspannung. Ferner war er an der Einführung des Telefons in Frankreich beteiligt und arbeitete auf dem Gebiet der Wärmelehre. Das Konzept des Meereswärmekraftwerks geht auf eine Idee d'Arsonvals aus dem Jahre 1881 zurück. Ein thermisch isolierendes Gefäß (Duvar) wurde nach ihm als "Vase d'Arsonval" benannt. Auch die Verflüssigung von Gasen war eines seiner Arbeitsgebiete. |
==Die d'Arsonvalisation== | ==Die d'Arsonvalisation== | ||
[[image:Darsonval1.jpg|D'Arsonval-Experiment|thumb]] | [[image:Darsonval1.jpg|D'Arsonval-Experiment|thumb]] | ||
[[image:Darsoval-Spule.jpg|D'Arsonval-Spule 1893|left|thumb]] | [[image:Darsoval-Spule.jpg|D'Arsonval-Spule 1893|left|thumb]] | ||
− | Die Anwendung der kurz zuvor entdeckten Hochfrequenz | + | Die medizinische Anwendung der kurz zuvor entdeckten Hochfrequenz war zu Lebzeiten von D'Arsonval sehr populär. Seine eigenen Anwendungen von Hochfrequenz im Gesundheitsbereich führten zum damaligen Begriff der ''d’Arsonvalisation''. Dabei wurden Patienten mit Hochfrequenzströmen (den so genannten [[Nikola Tesla|''Teslaschen Strömen'']]) behandelt. Der Strom wird dabei direkt auf die Haut oder im Autokonduktionskäfig oder Kondensatorbett angewendet, oder in Form von Spannungsströmen, die durch Resonanz oder Induktion erzeugt werden. |
Der Erfinder [[Georges Lakhovsky]] war mit ihm bekannt und dessen Erfindungen gehen auf d'Arsonvals Ideen der d'Arsonvalisation zurück. | Der Erfinder [[Georges Lakhovsky]] war mit ihm bekannt und dessen Erfindungen gehen auf d'Arsonvals Ideen der d'Arsonvalisation zurück. | ||
− | Viele der Erfindungen von d'Arsonval führten zu sinnvollen Anwendungen | + | Viele der Erfindungen von d'Arsonval führten zu sinnvollen Anwendungen wie Diathermie oder HF-Chirurgie. Auf d'Arsonval berufen sich aber auch viele Hersteller von Scharlatanerieprodukten, bei denen Hochfrequenzanwendungen mit nicht haltbaren Heilversprechen verbunden werden. Dazu gehören auch Anwendungen der [[Magnetfeldtherapie]]. |
Explizit auf d'Arsonval berufen sich die Betreiber eines [[Zeileis-Methode|Zeileis-Instituts]] im Österreichischen Gallspach, die ihre "Zeileis-Methode" auch als ''d’Arsonvalisation'' bezeichnen. | Explizit auf d'Arsonval berufen sich die Betreiber eines [[Zeileis-Methode|Zeileis-Instituts]] im Österreichischen Gallspach, die ihre "Zeileis-Methode" auch als ''d’Arsonvalisation'' bezeichnen. |
Aktuelle Version vom 16. Mai 2015, 20:10 Uhr
Jacques-Arsène d'Arsonval (8. Juni 1851, La Porcherie (Haute-Vienne) - Dezember 1940, ebenda) war ein französischer Physiker.
D'Arsonval studierte Physik an den Universitäten Póitíers, Limoges und Paris. Er soll auch Humanmedizin studiert haben. Ob er Arzt wurde, blieb unbekannt. Sicher ist, dass er als Präparator bei Claude Bernard arbeitete. Er promovierte 1877 und wurde 1894 in Paris Professor der Physik.
Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Elektrophysiologie und Diathermie und ist auch der Erfinder des Hitzdrahtampèremeters (d'Arsonval-Galvanometer). Zusammen mit Paul Marie Oudin erfand er die Oudin-Spule zur Erzeugung von Hochspannung. Ferner war er an der Einführung des Telefons in Frankreich beteiligt und arbeitete auf dem Gebiet der Wärmelehre. Das Konzept des Meereswärmekraftwerks geht auf eine Idee d'Arsonvals aus dem Jahre 1881 zurück. Ein thermisch isolierendes Gefäß (Duvar) wurde nach ihm als "Vase d'Arsonval" benannt. Auch die Verflüssigung von Gasen war eines seiner Arbeitsgebiete.
Die d'Arsonvalisation
Die medizinische Anwendung der kurz zuvor entdeckten Hochfrequenz war zu Lebzeiten von D'Arsonval sehr populär. Seine eigenen Anwendungen von Hochfrequenz im Gesundheitsbereich führten zum damaligen Begriff der d’Arsonvalisation. Dabei wurden Patienten mit Hochfrequenzströmen (den so genannten Teslaschen Strömen) behandelt. Der Strom wird dabei direkt auf die Haut oder im Autokonduktionskäfig oder Kondensatorbett angewendet, oder in Form von Spannungsströmen, die durch Resonanz oder Induktion erzeugt werden.
Der Erfinder Georges Lakhovsky war mit ihm bekannt und dessen Erfindungen gehen auf d'Arsonvals Ideen der d'Arsonvalisation zurück.
Viele der Erfindungen von d'Arsonval führten zu sinnvollen Anwendungen wie Diathermie oder HF-Chirurgie. Auf d'Arsonval berufen sich aber auch viele Hersteller von Scharlatanerieprodukten, bei denen Hochfrequenzanwendungen mit nicht haltbaren Heilversprechen verbunden werden. Dazu gehören auch Anwendungen der Magnetfeldtherapie.
Explizit auf d'Arsonval berufen sich die Betreiber eines Zeileis-Instituts im Österreichischen Gallspach, die ihre "Zeileis-Methode" auch als d’Arsonvalisation bezeichnen.
Siehe auch: Pap-Imi Therapie, Nikola Tesla, Violet Wand