Anti-Zensur-Koalition: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | aufrief, doch Nazis "kennen zu lernen", um sich ein eigenes Bild ihrer Ansichten zu machen. Der Holocaust könne nicht gerichtlich bewiesen werden, dazu fehlten die Leichen, die Spuren der Täter und die Waffen, sagte Stolz in Chur. Spuren eines Mordes würden fehlen. Eine nationalsozialistische Absicht Juden zu töten würde fehlen.<br>Ivo Sasek kritisierte die Ausführungen nicht und hinderte sie auch nicht daran ihre Leugnung des Holocaust vorzubringen. Stattdessen dankte er der Referentin danach mit tränenerstickter Stimme und bezeichnete sie als "Frau mit dem Mut eines Löwen".<ref>http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Der-grosse-Auftritt-der-HolocaustLeugnerin-/story/13425297</ref> | ||
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+ | Die in der Schweiz strafrechtlich sanktionierte Leugnung des Holocaust führte 2013 zu einer Strafanzeige sowohl gegen die Rednerin [[Sylvia Stolz]] wie auch gegen Ivo Sasek, Organisator der 8. Konferenz der Anti-Zensur-Koalition am 24. November 2012 in der Stadthalle Chur. Als verantwortlicher Moderator habe er es unterlassen der Rednerin das Wort zu entziehen, als diese über längere Dauer «offensichtlich Leugnung des Holocaust» betrieben habe.<ref>http://www.suedostschweiz.ch/vermischtes/strafanzeige-gegen-stolz-und-sasek?prev=comment%2Freply%2F1299422</ref> | ||
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+ | Am 31. Oktober 2009 trat auf einer so genannten AZK-Konferenz in St. Gallen auch der Schweizer Nazi und Holocaustleugner [[Bernhard Schaub]] auf. | ||
Am 29. Oktober 2011 trat bei der 7. AZK der deutsche Geschichtsrevisionist [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Schultze-Rhonhof Gerd Schultze-Rhonhof] auf, der davon ausgeht, dass der 2. Weltkrieg ursprünglich nicht von Adolf Hitler gewollt gewesen sei. | Am 29. Oktober 2011 trat bei der 7. AZK der deutsche Geschichtsrevisionist [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Schultze-Rhonhof Gerd Schultze-Rhonhof] auf, der davon ausgeht, dass der 2. Weltkrieg ursprünglich nicht von Adolf Hitler gewollt gewesen sei. | ||
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+ | Auf der AZK wurden in der Vergangenheit in befürwortender Weise die abwegigen Hypothesen des im norwegischen Exils lebenden deutschen Wunderheilers [[Ryke Geerd Hamer]] in Vorträgen bei AZK-Konferenzen vorgetragen, ohne darauf einzugehen, dass dieser den Holocaust leugnete (siehe: [http://psiram.com/index.php?title=Ryke_Geerd_Hamer#Politische_Ansichten_und_Beziehungen.2C_Antisemitismus_und_Holocaustleugnungen]). Gegen Hamer soll zur Zeit auch ein Verfahren wegen Volksverhetzung laufen. In der AZK-Zeitung sind auch unkommentiert die Behauptungen des wegen Volksverhetzung und anderer Vergehen verurteilten Hochstaplers und Holocaustleugners [[Iwan Götz]] zu finden. Götz bezeichnet sich fälschlich als ''Oberrabbiner''. | ||
==Eigenverständnis== | ==Eigenverständnis== |
Version vom 17. Januar 2013, 13:30 Uhr
Die Anti-Zensur-Koalition (AZK) ist die propagandistische Initiative eines Personenkreises um den Schweizer Sektengründer Ivo Sasek, welcher der Meinung ist, aufgrund einer Verschwörung nicht näher genannter mächtiger Kreise mit eigenen Ansichten nicht ausreichend in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden und daher auch wirtschaftlich benachteiligt zu sein. Dabei sind die eigenen pompösen medialen Aktivitäten gleichzeitig eine unbewusste Widerlegung dieser Verschwörungstheorie, die ihre Bestätigung allenfalls im mangelnden Widerhall der veröffentlichten Meinung über vorgetragene abwegige Ansichten findet und eine gute Basis ist, um entsprechende Produkte zu vermarkten.
Das AZK-Projekt kann als ein Versuch aufgefasst werden, völlig beliebige, pseudowissenschaftlich vorgetragene oder völlig absurde und widerlegte Hypothesen zu verbreiten, ohne gleichzeitig die dazugehörigen Behauptungen seriös belegen zu müssen.
Die AZK-Macher outen sich auch als konservative Gegner der gleichberechtigten sexuellen Selbstbestimmung, die sich ihrer Meinung nach als "Genderismus" dem "gesunden Menschenverstand" der AZK widersetze. Wer sich dieser Meinung anschließe, müsse laut einer AZK-eigenen Verschwörungstheorie sogar mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen.
Gründer der AZK ist der Schweizer Ivo Sasek. Sitz sowohl der AZK als auch der vom ehemaligen Automechaniker Sasek gegründeten Sekte Organische Christus-Generation (OCG) ist das so genannte Panorama-Zentrum im schweizerischen Walzenhausen.
Aktivitäten
Die AZK ist im Internet mit einer Webseite präsent[1] und veranstaltet Kongresse (Anti Zensur Konferenzen) mit eingeladenen Referenten. Auch die umstrittene Hip-Hop-Band Die Bandbreite trat dort bereits auf. Die AZK bietet aufgrund eines nicht durchschaubaren internen Auswahlverfahrens ausgesuchten Impfgegnern und Außenseitern zu allen möglichen Fragestellungen eine Bühne für ihre Propaganda. Die ausgesuchten Referenten haben dann bei den öffentlichen Veranstaltungen die Gelegenheit, mit der Tagungsleitung zuvor vereinbarte Literatur, DVDs etc. während der Konferenzen zum Verkauf anzubieten. Selbst absurdeste Hypothesen können problemlos präsentiert werden, die Qualifikation der Referenten und Akzeptanz bzw. wissenschaftliche Rezeption spielen keine Rolle.
Seit April 2009 gibt es auch die kostenlose Anti Zensur Zeitung (AZZ) per Briefkasteneinwurf. Der Inhalt der AZZ besteht aus zusammengefassten Meldungen von Organisationen wie Pro Life, Infokrieg.tv, Secret-TV oder diversen GNM-Kreisen.
Über die AZK können im Verbund als geeignet empfundene Heftchen, Bücher, CDs, DVDs, Radio- und TV-Mitschnitte usw. beworben und vermarktet werden.
Themengebiete
- Zahnamalgam-Kritik. Vortrag von Joachim Mutter, Nanotechnologie – (k)ein Risiko? Über Betrug in der Wissenschaft und Alltagsgifte. Wie gelangten Supergifte in unseren Mund? Und vor allem – wie bringen wir sie da wieder raus?
- Impfkritik von medizinischen Laien und Impfgegnern wie Anita Petek-Dimmer (siehe: [1]), Hans Tolzin und Jane Bürgermeister
- Germanische Neue Medizin des Wunderheilers Ryke Geerd Hamer
- Absurde Hypothesen ohne wissenschaftlichen Hintergrund wie Chemtrails, dargestellt durch Ansichten des Solartechnikers Werner Altnickel.
- Pseudowissenschaftliche Außenseitermeinungen zum Klimawandel, der in Wirklichkeit ein reines politisches Macht- und Druckmittel sei, um "Völker zu steuern und finanziell auszubeuten". Alleine Sonne und Wasserdampf seien für einen Klimawandel verantwortlich, dem Menschen komme keine Verantwortung zu.
- Gentechnik-Kritik
- Elektrosmog, Vortragender war beispielsweise Hans-Christoph Scheiner.
- Viren als Erreger von Krankheiten gebe es nicht, Viren als solche wurden bislang nicht "gesehen" oder "isoliert". Die Behauptung der Existenz irgendeines krankmachenden Virus wird als "durchsichtiger Betrug" und "fatale Lüge mit dramatischen Folgen" dargestellt.
- Propagierung der HIV/AIDS-Leugnung: Das HI-Virus löst AIDS aus AZK-Sicht nicht aus.
- Verschwörungen um die Vogelgrippe
- Erfindung von angeblichen Killerbakterien, die in wissenschaftlichen Labors gezielt geschaffen würden, um eine "bedrohliche Überbevölkerung" der Erde ein Ende zu setzen.
- Verschwörungstheorien um angebliche Bevölkerungsreduktionsprogramme durch eine Verschärfung der Lebensmittelsicherheitsbestimmungen im Codex Alimentarius
- Absurde Hypothesen der finnischen Verschwörungstheoretikerin Rauni-Leena Luukanen-Kilde über staatliche Foltermethoden und heimliche Chip-Implantationsprogramme
- Scientology. So trat am 31. Oktober 2009 der Schweizer Scientology-CH Präsident und Sprecher Scientology Deutschland und Schweiz Jürg Stettler vor der AZK-Konferenz auf, um Scientology vor Kritik in Schutz zu nehmen.
- Vortrag des schwedischen Pharmakritikers John Virapen
- Vortrag des Finanzapokalyptikers und Unternehmers Andreas Clauss
- Vortrag von Andreas Popp (7. AZK am 29.10.2011)
- Vortrag von Michael Vogt (7. AZK am 29.10.2011)
AZK, Holocaustleugner und Geschichtsrevisionisten
In der Vergangenheit wurde die AZK von Sasek von Holocaustleugnern dazu genutzt, ungestört und sogar unter Beifall Propaganda zur Leugnung des Holocaust zu betreiben. Eine Distanzierung von Sasek ist dazu nie bekannt geworden.
Die wohl spektakulärste Propaganda der Holocaustleugnung fand auf dieser "8. AZK" in Chur statt, als die deutsche Holocaustleugnerin Sylvia Stolz (Lebenspartnerin von Horst Mahler) ungestört dazu
aufrief, doch Nazis "kennen zu lernen", um sich ein eigenes Bild ihrer Ansichten zu machen. Der Holocaust könne nicht gerichtlich bewiesen werden, dazu fehlten die Leichen, die Spuren der Täter und die Waffen, sagte Stolz in Chur. Spuren eines Mordes würden fehlen. Eine nationalsozialistische Absicht Juden zu töten würde fehlen.
Ivo Sasek kritisierte die Ausführungen nicht und hinderte sie auch nicht daran ihre Leugnung des Holocaust vorzubringen. Stattdessen dankte er der Referentin danach mit tränenerstickter Stimme und bezeichnete sie als "Frau mit dem Mut eines Löwen".[2]
Die in der Schweiz strafrechtlich sanktionierte Leugnung des Holocaust führte 2013 zu einer Strafanzeige sowohl gegen die Rednerin Sylvia Stolz wie auch gegen Ivo Sasek, Organisator der 8. Konferenz der Anti-Zensur-Koalition am 24. November 2012 in der Stadthalle Chur. Als verantwortlicher Moderator habe er es unterlassen der Rednerin das Wort zu entziehen, als diese über längere Dauer «offensichtlich Leugnung des Holocaust» betrieben habe.[3]
Am 31. Oktober 2009 trat auf einer so genannten AZK-Konferenz in St. Gallen auch der Schweizer Nazi und Holocaustleugner Bernhard Schaub auf.
Am 29. Oktober 2011 trat bei der 7. AZK der deutsche Geschichtsrevisionist Gerd Schultze-Rhonhof auf, der davon ausgeht, dass der 2. Weltkrieg ursprünglich nicht von Adolf Hitler gewollt gewesen sei.
Auf der AZK wurden in der Vergangenheit in befürwortender Weise die abwegigen Hypothesen des im norwegischen Exils lebenden deutschen Wunderheilers Ryke Geerd Hamer in Vorträgen bei AZK-Konferenzen vorgetragen, ohne darauf einzugehen, dass dieser den Holocaust leugnete (siehe: [2]). Gegen Hamer soll zur Zeit auch ein Verfahren wegen Volksverhetzung laufen. In der AZK-Zeitung sind auch unkommentiert die Behauptungen des wegen Volksverhetzung und anderer Vergehen verurteilten Hochstaplers und Holocaustleugners Iwan Götz zu finden. Götz bezeichnet sich fälschlich als Oberrabbiner.
Eigenverständnis
Im Eigenverständnis glauben die AZK-Macher, dass den öffentlich-rechtlichen wie privaten Massenmedien nicht zu vertrauen sei und berufen sich dabei auch auf international agierende ähnlich klingende Projekte. Die AZK glaubt dabei an hinter den Kulissen agierende mächtige Interessengruppen, die Druck auf die Medien ausübten und insofern zu einer Medien-Zensur führten.
Zensur bei der Anti Zensur Koalition
Viele Vorträge, die auf den so genannten AZK-Konferenzen gehalten wurden, lassen sich nachträglich im Internet als Video ansehen. Interessant hingegen sind diejenigen Beiträge, die einer Zensur zum Opfer fielen und nicht gezeigt werden. Dazu gehören:
- Öffentliche Hasstiraden auf den Schweizer Journalisten Hugo Stamm (31. Oktober 2009 St. Gallen)[4]
- Auftritt des Schweizer Nazis Bernhard Schaub (31. Oktober 2009 St. Gallen)[5]
Absagen
Eine nachträgliche Absage zu einer AZK-Konferenz-Einladung ist von dem Kempener Arzt und Mobilfunkkritiker Markus Kern und dem Klimalügen-Befürworter Wolfgang Thüne bekannt. Beide sagten eine vorab zugesagte Teilnahme für den 31. Oktober 2009 ab, nachdem sie davon erfuhren, dass der Deutschland-Chef von Scientology, Jürg Stettler, ebenfalls eingeladen war.
Literatur/Zeitungsartikel
- Obskure Wahrheiten vom Apostel, Die Südostschweiz, Graubünden, Region, 22. Februar 2009 [3]
Weblinks
- http://newsnetz-blog.ch/hugostamm/blog/2009/10/31/das-klassentreffen-der-unheimlichen-patrioten/ und Hugo Stamm: Klassentreffen der unheimlichen Patrioten, Tagesanzeiger CH, Okt. 2009
Quellennachweise
- ↑ http://www.anti-zensur.info
- ↑ http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Der-grosse-Auftritt-der-HolocaustLeugnerin-/story/13425297
- ↑ http://www.suedostschweiz.ch/vermischtes/strafanzeige-gegen-stolz-und-sasek?prev=comment%2Freply%2F1299422
- ↑ Augenzeugenbericht zur 5. Konferenz der Anti-Zensur-Koalition, "Cui bono? Anti- Zensur, klingt doch gut. Was steckt dahinter?", http://www.freitag.de/community/blogs/czechbot/cui-bono-anti--zensur-klingt-doch-gut-was-steckt-dahinter
- ↑ Bernhard Schaub, Ausschnitt aus einem Vortrag bei der Anti-Zensur-Konferenz am 31. Oktober 2009, http://www.youtube.com/watch?v=eHv2GkDy6uo