Diskussion:Festhaltetherapie nach Prekop: Unterschied zwischen den Versionen
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− | In der | + | In der Therapie wird dem Kind gezeigt, wer der Stärkere und Mächtigere ist (bei nicht ausreichender Muskelkraft des Behandlers kommt der Festhaltegürtel zum Einsatz), und das Provozieren des kindlichen Widerstandes soll zur Brechung der Macht des Ichs führen (von Frau Prekop als "Regierungssturz" bezeichnet), um den für eine Bindung und Beziehung fördernden Trotz beim Kind zu erreichen. Dabei wird der Wille des Kindes gebrochen, woraufhin dem Kind dann auch noch gesagt wird, daß man es liebe. |
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Version vom 10. Oktober 2008, 10:04 Uhr
Es gibt bereits einen kleinen Eintrag dazu unter "Festhalte-Therapie". Sollte man zusammenfassen, oder?--Rincewind 10:42, 6. Jul. 2008 (CEST)
- Auf jeden Fall. Ich ersetze den alten Artikel durch einen redirect. Thomas X 21:20, 6. Jul. 2008 (CEST)
Claudia Goldner:
"Und bist du nicht willig...": Zur Wiederkehr der "Schwarzen Pädagogik"
Bezeichnend für die Affinität [...] zu autoritären Konzepten ist die Begeisterung (vieler ErzieherInnen, HeilpädagogInnen und TherapeutInnen) für die sogenannte "Festhaltetherapie" Jirina Prekops, das mit Abstand brachialste und vergewaltigendste Pseudoheilverfahren, das die Psycho- und Alternativtherapeutenszene bereithält. [...]
Festhaltetherapie, so Prekop (*1929), eine aus dem heutigen Tschechien stammende Psychologin, sei die schlichtweg ideale Methode, widerspenstige Kinder, die der Liebe ihrer Eltern mit Aufmüpfigkeit oder Trotz begegneten oder diese gar rund um die Uhr durch ständiges Herumtoben tyrannisierten, ordentlich auf Vordermann zubringen. Das "psychisch gestörte" Kind müsse einfach solange in engster Umarmung festgehalten werden, auch und gerade gegen erbittertsten Widerstand, bis es diesen aufgebe und sich nicht mehr zur Wehr setze. Falls die Kräfte des Erwachsenen oder Therapeuten nicht ausreichten, könne ein eigener Festhaltegurt - eine Art Zwangsjacke für zwei - verwendet werden ("Wie heißt sich Handschuh auf Deitsch, wo nicht hat fünf Finger, sondern nur ein Finger? - Richtig, Fäustling!", mit diesem Standardsatz, der bei praktisch jedem ihrer zahllosen Vorträge vorkommt, suggeriert Prekop die Natürlichkeit der Zwangsjacke (vgl. Herbst, 1993). Das Festhalten - laut Prekop eine "sehr dichte Umarmung, in der das Kind weder über seine Körperlage noch über seine Bewegungen entscheiden darf" - müsse möglichst oft, mindestens aber einmal täglich durchgeführt werden, die Dauer der Prozedur liege bei jeweils etwa zwei bis vier Stunden; im Einzelfalle sei allerdings auch längeres Halten, sechs Stunden und darüber, erforderlich, allemal solange, bis das Kind all "seine Wut ausgeschrien und seinen Kummer ausgeweint" habe (1999, 114f.). Und, sehr wichtig: "Das Kind liegt dabei grundsätzlich auf dem Rücken bzw. auf dem Schoß und nimmt die untere Position ein, die Mutter (der Vater) umarmt das Kind von oben. Dies entspricht der systemischen Ordnung "die Eltern sind groß, die Kinder sind klein"" (Prekop, 1998, 2). Höre im übrigen das Schreien urplötzlich auf, dürfe man keineswegs sofort loslassen: "Es kann sein, daß das Kind einen Fluchtweg in Form von Selbststimulation gefunden hat, zum Beispiel (...) beobachtet es hinter dem Rücken der Mutter seine Finger. Hier sollte der Fluchtweg versperrt werden: Das Kind wird in einer anderen Lage gehalten, das Licht wird gelöscht, es wird mit Küssen auf den Mund an seiner oralen Stimulation gehindert. Der erneute Schreiausbruch ist die richtige Interpretation der Beruhigung" (Prekop, 1999, 122). Äußere das Kind den Wunsch, auf die Toilette zu gehen, dürfe dem keinsfalls entsprochen werden: es könnte sich um einen "Fluchtversuch" handeln. Prekop: "Das Kind darf, wenn es will, ohne weiteres einnässen. Es darf in dieser "Nestsituation" nach Herzenslust regredieren. Es wird trotz der nassen Hose weiter liebevoll gehalten, als wäre nichts geschehen" (ebd., 111). Losgelassen wird erst, "wenn das Kind ohne weitere Aufforderung bereit ist, sich innig anzuschmiegen" (ebd., 129).
Prekop beschreibt ihr Verfahren als Allheilmittel gegen jedwede psychische Störung, höchst erfolgreich auch einzusetzen in der Behandlung von geistig Behinderten und Autisten. An theoretischer Begründung hat sie, außer ständigem Verweis auf den Instinktivisten und Konrad-Lorenz-Intimus Nikolaas Tinbergen, nicht viel zu bieten: das verhaltensauffällige (= psychisch gestörte) Kind, so ihre Behauptung, befinde sich in einem Motivkonflikt zwischen der Angst vor und dem Wunsch nach Kontakt. Durch das Festhalten löse sich dieser Widerspruch auf und das Kind entwickle sich offen für soziale Beziehungen. Keineswegs sei das Festhalten die brutale Vergewaltigung, als die sie vielleicht erscheine (und als die böswillige Kritiker sie hinstellten), vielmehr vermittle sie dem Kind ein Gefühl von Orientierung und absoluter Sicherheit. Nur von außen besehen setze es sich zur Wehr - fürchterliche Szenen spielen sich in den "Therapie"-Sitzungen ab, wie Prekop selbst ganz unumwunden zugibt (eine Mutter in einem "Fallbeispiel" [angeführt in einem Prekop-Lehrbuch]: "Am Anfang tobte und schrie meine Tochter, sobald ich sie in den Arm nahm. Sie erbrach sich und würgte dabei, sie kratzte und biß mich und versuchte verzweifelt, meinen Umarmungen zu entkommen. Dann schrie, weinte und schluchzte sie nur noch völlig verzweifelt"[zit.in: Prekop, 1999, 148]) -, in Wahrheit aber, wie sich letztlich in seiner "Entspannung" zeige, wolle und brauche es genau diese Form von Geborgenheit. O-Ton Prekop (1999, 198): "Trotz der scheinbaren Unterdrückung sind die Kinder nicht bedrückt und gehemmt, sondern fröhlich - es sei denn, man hat es zu früh losgelassen, als es sich noch wehrte, noch nicht erlöst war" [sic!]. Diese "Erlösung", so Prekop an anderer Stelle (1999, 137), komme "aufgrund der aufgezwungenen Anpassung an die intensiven Anregungen der körperlich und seelisch verbundenen Mutter" zustande, durch die sich eine "Umordnung der biochemischen Prozesse" innerhalb des kindlichen Organismus bewirke. (Im übrigen eigne sich das Festhalten ganz vorzüglich auch als "Therapie" unbotmäßiger Ehefrauen, wobei bewährtermaßen und "aus Gründen der Beziehungdsynamik [...] der Mann oben und die Frau unten liegt" [Prekop, 1998, 2].)
[...] Nur im deutschsprachigen Raum fand das Verfahren, Kinder solange in unnachgiebigem Klammergriff festzuhalten, bis sie in Lethargie verfallen, weite Verbreitung. Wenngleich das "erzwungene Halten" (forced holding) auch unter hiesigen Erziehungswissenschaftlern und Psychotherapeuten als "Wiederkehr der schwarzen Pädagogik" auf teils heftigste Kritik stieß (z.B. Biermann, 1985; Dalferth, 1988; Feuser, 1988; Störmer, 1989) avancierte Prekops Buch "Der kleine Tyrann" (1988) zum unangefochtenen Familien-Bestseller. Wieviel da seither in Wohnstuben und Kinderzimmern herumexperimentiert und an kaum wiedergutzumachendem Schaden angerichtet wurde - das Buch wurde bis heute mehr als zwanzigmal neu aufgelegt! -, läßt sich nicht einmal erahnen. Untersuchungen hierzu gibt es keine.
Am Stuttgarter "Institut für Kindertherapie und Familienberatung" werden eigene "Workshops" für Eltern, Erzieher und Lehrer in "Festhalten" veranstaltet, garniert gelegentlich mit esoterischem Unfug wie "Edu-Kinestetik" und dergleichen mehr (vgl. Walbiner, 1997). Selbst in öffentlichen Gesundheitszentren, wie etwa der "Vestischen Kinderklinik" in Datteln, werden Festhalte-Kurse durchgeführt, auch an der "Deutschen Akademie für Entwicklungs-Rehabilitation" (Theodor Hellbrügge) in München [...]. Über eine (steuerbegünstigte) "Gesellschaft zur Förderung des Festhaltens als Lebensform und Therapie e.V." sowie eine eigene Zeitschrift "Holding Times" werden Prekops Ideen weiter verbreitet.
Diese selbst bereist seit Ende der 1980er die Lande, um in unzähligen Vorträgen und Seminaren ihre Erkenntnisse zu propagieren. Gänzlich unbeeindruckt von aller Kritik erzählt sie Abend für Abend das gleiche - pro Jahr absolviert sie bis zu 100 öffentliche Auftritte -, eine "wirre vulgärpsychologische Suada" (Gampert, 1994), die sich über das jeweilige Publikum ergießt: Durch ungehaltene, haltlose Kinder werde die schöpferische Ordnung durcheinandergebracht. Nötig sei daher, daß sie lernten, diese Ordnung zu achten, sprich: ihre Eltern zu ehren und ihnen zu gehorchen, wie es schon das vierte Gebot fordere. Deshalb: Kein Wischiwaschi der Erziehungsberechtigten, eindeutige Vorgaben, Gebote, Verbote: Kinder müßten ans "G'schirrle" (ebd.). Wortreich und unter stetem Rekurs auf vorgeblich christliche Werte - vor allem auf Liebe, Liebe und nochmals Liebe - läßt sie sich über die Notwendigkeit totaler Repression der kindlichen Selbstfreisetzung aus: Das gnadenlose Festhalten nennt sie einen "Schutzmantel der Liebe", unter dem das Kind "offen seine Angst und seinen Haß ausschreien, seine "giftige Galle" loswerden und seine Trauer ausweinen" könne, was ein "Zapfen an der Quelle des Urvertrauens, eine Erfahrung der bedingungslosen Liebe" bedeute (1989, 60). Denn: "Im Ausleben der unermeßlichen Gefühle, die durch den Widerstand aktualisiert werden, erfährt der Festgehaltene die Unendlichkeit der Liebe des Menschen, der ihn und zu ihm hält. Indem es Widerstand leistet, dehnt das Kind die Vorbehaltlosigkeit der mütterlichen Liebe aus. Daran, wie die Mutter seine Boshaftigkeit und seine Trauer erträgt, erkennt das Kind das unfaßbar große Ausmaß ihrer Liebe" (1999, 143).
[...] Auffällig an Prekops Vorträgen ist zudem die bodenlose Geschwätzigkeit, in der sie sich über intimste Details ihrer Klienten - egal ob Kinder oder Erwachsene - auslässt und diese so der Lächerlichkeit preisgibt. Persönlichkeits- oder Datenschutz scheinen Fremdworte für sie. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb über eines ihrer Seminare: "Anstatt strukturiert und mit einem Minimum an Wissenschaftlichkeit zu referieren, äffte Prekop Klienten auf mitunter entwürdigende Weise nach. (...) Sie holte einige Zuhörer auf das Podium, um einen Fall aus ihrer Praxis nachzustellen, dabei titulierte sie die Vaterfigur erst als "grausamen und cholerischen Sepp", dann als "blöden Sepp" (Bierl, 1998).
[...] Wie der Deutsche Kinderschutzbund feststellte, biete die "Festhaltetherapie" die perfekte Maskerade und Rechtfertigung für Gewalt: Unerträgliche Machtanmaßung, kaschiert als therapeutisch notwendige Maßnahme (vgl. Kischkel/Störmer, 1989, 49). [...] Namhafte Persönlichkeiten wandten sich mit Vehemenz gegen Prekop und ihr Verfahren. Während der Antipädagoge Ekkehard von Braunmühl (1989) noch etwas süffisant schrieb: "Wer eine gewaltsame "Erneuerung" unserer "Lebensform" in Richtung Algolagnie (Sadismus/Masochismus, C.G.) für wünschenswert hält, für den ist das Festhalten nach Prekop das fraglos optimale Patentrezept", mahnte der Psychologe Heiko Ernst (1989), es werde in der Festhaltetherapie "aus der Geste der Liebe, der Umarmung, Gewalt gegen das "schwierige" Kind. Während dem Kind in dieser Umklammerung Liebe beteuert wird, soll sein Widerstand gebrochen werden". Der Soziologe Wolfgang Hinte (1989) sprach insofern von einer "eindeutig kriminellen Erziehungsmethode", gar von "sadistischem Wahnsinn": Das Festhalten sei "kein Thema für die Wissenschaft sondern ein Fall für die Staatsanwaltschaft". Der Bremer Erziehungswissenschaftler Georg Feuser bezeichnete die Festhaltetherapie in einer umfänglichen Studie als Vergewaltigung und Folter ("...ich bin der Auffassung, daß das erzwungene Halten Folter ist und seine verhaltensverändernde Wirkung der Kombination psychischer Wirkmechanismen geschuldet ist, die sämtliche in der Folter-Psychologie und -Praxis wiederzufinden sind" [1992, 735]).
Trotz dieser Kritik, die auf Straftatbestände mit dem Charakter von Offizialdelikten hinwies, sah sich bislang keine Staatsanwaltschaft aufgefordert, Prekops Veranstaltungen unter die Lupe zu nehmen. Auch eine vor einigen Jahren erstattete Strafanzeige des Marburger Psychologen Daniel Soll gegen Prekop wegen des Verdachts des "öffentlichen Aufforderns zur Mißhandlung von Schutzbefohlenen" verlief im Sande: da nur direkt Geschädigten ein Klagerecht zusteht, wurde das Verfahren eingestellt (LG Stuttgart Az.: 20 Js 1177/96).
[...] Zu erwähnen sind an dieser Stelle Festhalte-/Primärbehandlungen mit fatalem Ausgang. Prekop (1999, 141) selbst weist auf die "besondere Verwandtschaft" hin, die ihr Ansatz mit der Primärtherapie Arthur Janovs habe (der, ebenso wie diesem, bislang jede stichhaltige Wirksamkeitsuntersuchung und damit das Minimalkriterium fehlt dafür, daß man von einem ernstzunehmenden Therapieverfahren sprechen kann [vgl. Grawe et al., 1994, 735]).
[...] Erst im Mai 2000 starb ein 10jähriges amerikanisches Mädchen, das der "Therapeut" zur Behebung irgendwelcher "Verhaltensstörungen" den Adoptiveltern gegenüber in dunkle Laken eingewickelt und auf einer Matratze festgehalten hatte; es sollte dies den beengenden Uterus der leiblichen Mutter symbolisieren, aus dem die kleine Patientin sich "herauskämpfen" sollte. Zur Verschärfung des "Primärgefühls" war ihr ein Kissen aufs Gesicht gedrückt worden. Das Mädchen fiel in ein Koma, aus dem es nicht mehr erwachte (vgl. Goldner, 2000, 383).
Ungerührt gibt Prekop (2001, 21) die festhaltetherapeutische Anweisung [...], es solle, falls das Gewicht der auf dem Kind liegenden Mutter oder Therapeutin nicht ausreiche, das festgehaltene Kind samt festhaltender Person "mit dem Gewicht eines Helfers beschwert werden, damit die Wahrnehmung der Enge, des Drucks und der Atemnot dem Geburtsweg ähnlich wird. (...) Es gibt Fälle, zu denen vor allem Frühgeborene und Kaiserschnitt-Kinder zählen, die einen massiven Drang verspüren, endlich einmal den mühseligen Weg durch den Geburtskanal durchzustehen". Bei erwachsenen Klienten wird analog verfahren. Kritik aus der Hellinger-Szene an derlei kriminellem Irrwitz: Fehlanzeige.
[...] Die Festhaltetherapie Prekops wird, trotz der vernichtenden Kritik, die sie in Fachkreisen erfahren hat, bis heute flächendeckend praktiziert (was sich aus den nach wie vor enormen Verkaufszahlen der Prekop-Bücher - weit über 400.000 verkaufte Exemplare (Kösel) - und der ungebrochenen Nachfrage, die nach ihren Seminaren und Vorträgen besteht, zwanglos schließen läßt): Hunderttausende Eltern machen sich, unterstützt durch "professionelle" KinderpflegerInnen, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen etc., die sich therapeutische Befähigung und Befugnis anmaßen, nach Prekop-Vorgabe über ihre Kinder her; ganz zu schweigen von den sozial- und heilpädagogischen Einrichtungen selbst, in denen, außerhalb jeder öffentlichen Kontrolle, nach Prekop "therapiert" wird (selbst in der logopädischen Praxis wird Festhalten nach Prekop eingesetzt: zur "Sprachanbahnung und Sprachförderung").
[...] Nochmal O-Ton Prekop: "Der eigentliche Sinn der Festhaltetherapie [...] ist das Einbinden ("religio") des Menschen auf die ihm zugehörende Stelle im Leben, damit er sich selbst und die anderen achten und lieben kann. Es geht also um die ganzheitliche, leib-seelische Menschenwerdung im Bindungsgefüge der jetzigen Familie, auch in den Vernetzungen quer durch die Generationen von gestern und morgen, sowie um die Einbindung in höhere Schöpfungskräfte, von denen die Menschen die Liebe als oberstes Gesetz bekommen haben" (2000, 265). Und dazu müsse man eben festgehalten werden, bis man entweder erstickt oder gedemütigt aufgibt.
Literatur
Bierl, P.: "Ich liebe dich, auch wenn du in die Hose machst". In: Süddeutsche Zeitung (FFB) vom 3.7.1998, 16. Biermann, G. (1985): Stellungnahme eines Kinderpsychiaters zur Festhaltetherapie. In: Praxis Kinderpsychologie/Kinderpsychiatrie. Nr. 34, 2/1985, 73-75. Braunmühl, v., E. (1989): Festhalten: Ja oder Nein? (Leserbrief). In: Psychologie heute, 5/1989, 61-62. Dalferth, M. (1988): Festhalten im Heim: Zur Legitimation und Effektivität eines umstrittenen Verfahrens. In: Behindertenpädagogik. Nr. 27, 206-218. Ernst, H. (1989): (Editorial): In: Psychologie Heute, 2/1989, 3. Feuser, G. (1988): Aspekte einer Kritik des Verfahrens des "erzwungenen Haltens" (Festhaltetherapie) bei autistisch und anders behinderten Kindern und Jugendlichen. In: Behindertenpädagogik, Nr. 27, 1988, 115-155 (http://bidok.uibk.ac.at/texte/bhp2-88-festhalten.html [14.8.2002]). Feuser, G. (1992): Festhaltetherapie im Widerspruch. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, 11/1992, 722-738. Gampert, C. (1994) Halt mich fest! In: Schwäbisches Tagblatt vom 5.3.1994. Goldner, C. (2000): Die Psychoszene. Aschaffenburg: Alibri. Grawe, K./Donati, R./Bernauer, F. (1994): Psychotherapie im Wandel: Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe. Herbst, L. (1993): (Leserbrief) In: Skeptiker, 4/1993, 111 (vgl. auch: ders. [1988]: Wider die Zwänge des "Autisten": Anmerkungen zur Mutter-Kind-Haltetherapie bei beziehungsauffälligen Kindern. In: Behindertenpädagogik, Nr. 27, 1988, 197-206). Hinte, W. (1989): Festhalten: Ja oder Nein? (Leserbrief). In: Psychologie heute, 5/1989, 62. Kischkel, W./Störmer, N. (1989): Tatkräftige Liebe. In: Psychologie Heute, 2/1989, 46-51. Prekop, J. (1988): Der kleine Tyrann: Welchen Halt brauchen Kinder? München: Kösel. Prekop, J. (1989): Festhalten: Ja oder Nein? (Leserbrief). In: Psychologie heute, 5/1989, 60- 61. Prekop, J. (1998): Von der geglückten Vermählung des systembezogenen Ansatzes Hellingers mit der Festhaltetherapie Prekops. In: Holding Times, 1/1998, 1-4. Prekop, J. (1999): Hättest du mich festgehalten...: Grundlagen und Anwendungen der Festhalte-Therapie. München: Goldmann (Mosaik). Prekop, J. (2000): Von der geglückten Verbindung des systembezogenen Ansatzes mit der Festhaltetherapie. In: Weber, G. (Hrsg.): Praxis des Familien-Stellens. Beiträge zu Systemischen Lösungen nach Bert Hellinger. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme (3. überarb. Aufl.), 257-265. Prekop, J. (2001): Der besondere Weg der Hinbewegung zur Mutter "durch den Bauch". In: Praxis der Systemaufstellung, 2/2001, 19-22. Störmer, N. (1989): Trivialisierungen und Irrationalismen in der pädagogisch-therapeutischen Praxis. In: Behindertenpädagogik, 2/1989, 157-176 (http//:www.uni-koblenz.de~proedler/trivia.htm [20.8.2002]). _____________________________________________
Der komplette Text findet sich in: Goldner, Colin (Hrsg.): Der Wille zum Schicksal: Die Heilslehre des Bert Hellinger. Carl-Ueberreuter-Verlag, Wien, 2003. Zusammen mit Beiträgen von: El Awadalla * Thea Bauriedl * Frank Gerbert * Fritz R. Glunk * Colin Goldner * Ingo Heinemann * Micha Hilgers * Heiner Keupp * Claudia Kierspe-Goldner * Beate Lakotta * Ursula Nuber * Arnold Retzer * Jörg Schlee * Fritz B. Simon * Hugo Stamm * Michael Utsch * Petrus van der Let * Sigrid Vowinckel * Klaus Weber
Carl-Ueberreuter-Verlag, Wien, 2003
In der Therapie wird dem Kind gezeigt, wer der Stärkere und Mächtigere ist (bei nicht ausreichender Muskelkraft des Behandlers kommt der Festhaltegürtel zum Einsatz), und das Provozieren des kindlichen Widerstandes soll zur Brechung der Macht des Ichs führen (von Frau Prekop als "Regierungssturz" bezeichnet), um den für eine Bindung und Beziehung fördernden Trotz beim Kind zu erreichen. Dabei wird der Wille des Kindes gebrochen, woraufhin dem Kind dann auch noch gesagt wird, daß man es liebe.
Die Dauer einer Sitzung ist abhängig von der Dynamik, kann aber bis zu vier Stunden betragen und wird selten unter einer Stunde liegen. Die Orte sind verschieden, jedoch sollten sie bequem und vor allem weich sein, um Verletzungen zu vermeiden. Da das Kind schreit, wird es nicht ausbleiben, daß Außenstehend oder auch Geschwister auf das Geschehen aufmerksam werden. Prekop empfiehlt den Eltern. Nachbarn im Vorhinein zu informieren. Geschwister sollten aufgeklärt und nach Möglichkeit selbst gehalten werden, denn nur wer die Dynamik einer Haltetherapie erlebt kann sie....