Quantenmystik: Unterschied zwischen den Versionen

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Quantenmystische Ansichten werden oft vorgebracht, um ansonsten nicht überzeugende, unwirksame oder völlig spekulative Konstrukte zu "belegen" bzw. ihnen einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu verleihen. In diesen Fällen kommt den "Quantenmystikern" entgegen, dass die wissenschaftliche Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik üblicherweise Quanten''mechanik'' genannt –  für Außenstehende meist schwer verständlich bleibt. Die subatomaren Forschungsgegenstände lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und das Verhalten subatomarer Teilchen lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen oder läuft dieser sogar zuwider. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen kaum möglich, erst recht ist ohne derartiges Rüstzeug keine "Weiterentwicklung" zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren.
 
Quantenmystische Ansichten werden oft vorgebracht, um ansonsten nicht überzeugende, unwirksame oder völlig spekulative Konstrukte zu "belegen" bzw. ihnen einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu verleihen. In diesen Fällen kommt den "Quantenmystikern" entgegen, dass die wissenschaftliche Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik üblicherweise Quanten''mechanik'' genannt –  für Außenstehende meist schwer verständlich bleibt. Die subatomaren Forschungsgegenstände lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und das Verhalten subatomarer Teilchen lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen oder läuft dieser sogar zuwider. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen kaum möglich, erst recht ist ohne derartiges Rüstzeug keine "Weiterentwicklung" zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren.
  
Typische von Quantenmystikern geäußerte Sätze wie "aus der Quantenphysik wissen wir, dass..." (gefolgt von irgendeiner Behauptung) können von Laien daher kaum auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Auch wird die in der Wissenschaft praktizierte Trennung zwischen Hypothese und wissenschaftlicher Beobachtung (mit gleichzeitiger Abschätzung oder Nennung der Fehlerbehaftung) zumeist ignoriert. Quantenmystischen Konzepten ist daher trotz vorgeblicher Wissenschaftlichkeit oft eine Wissenschaftsferne oder auch Wissenschaftsfeindlichkeit gemein.
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Der typische von Quantenmystikern geäußert Satz wie "aus der Quantenphysik wissen wir, dass..." (gefolgt von irgendeiner Behauptung) kann von Laien daher kaum auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft werden. Auch wird die in der Wissenschaft praktizierte Trennung zwischen Hypothese und wissenschaftlicher Beobachtung (mit gleichzeitiger Abschätzung oder Nennung der Fehlerbehaftung) zumeist ignoriert. Quantenmystischen Konzepten ist daher trotz vorgeblicher Wissenschaftlichkeit oft eine Wissenschaftsferne oder auch Wissenschaftsfeindlichkeit eigen.
  
 
Rein philosophische Interpretationen quantenphysikalischer Beobachtungsergebnisse und daraus sich ergebende Theorien und Vorhersagen kamen bereits im zwanzigsten Jahrhundert zeitgleich mit dem Entstehen der Quantenmechanik auf.
 
Rein philosophische Interpretationen quantenphysikalischer Beobachtungsergebnisse und daraus sich ergebende Theorien und Vorhersagen kamen bereits im zwanzigsten Jahrhundert zeitgleich mit dem Entstehen der Quantenmechanik auf.

Version vom 29. Mai 2011, 14:36 Uhr

Werbung für ein "Quantum Marketing" auf Webseiten des englischen Esoterikers Karma Singh

Quantenmystik bezeichnet den Versuch, Erkenntnisse aus der etablierten Quantenphysik oder daraus abgeleitete Hypothesen und Spekulationen mit esoterischen, metaphysischen, betriebswirtschaftlichen, parapsychologischen und pseudomedizinischen Konzepten auf pseudowissenschaftliche Weise zu verbinden.

Merkmale der Quantenmystik

Quantenmystische Ansichten werden oft vorgebracht, um ansonsten nicht überzeugende, unwirksame oder völlig spekulative Konstrukte zu "belegen" bzw. ihnen einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu verleihen. In diesen Fällen kommt den "Quantenmystikern" entgegen, dass die wissenschaftliche Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik üblicherweise Quantenmechanik genannt – für Außenstehende meist schwer verständlich bleibt. Die subatomaren Forschungsgegenstände lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und das Verhalten subatomarer Teilchen lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen oder läuft dieser sogar zuwider. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen kaum möglich, erst recht ist ohne derartiges Rüstzeug keine "Weiterentwicklung" zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren.

Der typische von Quantenmystikern geäußert Satz wie "aus der Quantenphysik wissen wir, dass..." (gefolgt von irgendeiner Behauptung) kann von Laien daher kaum auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft werden. Auch wird die in der Wissenschaft praktizierte Trennung zwischen Hypothese und wissenschaftlicher Beobachtung (mit gleichzeitiger Abschätzung oder Nennung der Fehlerbehaftung) zumeist ignoriert. Quantenmystischen Konzepten ist daher trotz vorgeblicher Wissenschaftlichkeit oft eine Wissenschaftsferne oder auch Wissenschaftsfeindlichkeit eigen.

Rein philosophische Interpretationen quantenphysikalischer Beobachtungsergebnisse und daraus sich ergebende Theorien und Vorhersagen kamen bereits im zwanzigsten Jahrhundert zeitgleich mit dem Entstehen der Quantenmechanik auf.

Ein typischer Vertreter quantenmystischer Konzepte, Deepak Chopra, erhielt 1998 für seine entsprechenden Leistungen den parodistischen Ig-Nobelpreis. Auf die Quantenphysik beziehen sich auch die Macher des Filmwerks "What the Bleep Do We Know!?" aus dem Jahre 2004.

Quantenmystische Konzepte und Begriffe

Quantenheilung nach Kinslow
unkritischer Jubelartitel bei esotera[1] und "Horus-Media" zum quantenmstischen Perpetuum Mobile "RQM" am schweizer Institut für Raum-Quanten-Forschung von Hans Lehner[2]
  • Institut für Raum-Quanten-Forschung (Lehneronen als vermeintlich subatomaren Teilchen)
  • Schwache Quantentheorie (Weak Quantum Theory, WQT. Auch verallgemeinerte Quantentheorie - VQT) von Harald Walach
  • Quantenfeldtheorie nach Burkhard Heim
  • Magnetische-Raum-Quanten-Strömung nach Christian Monstein
  • "Radon-Uran-Quanten" von Josef Oberbach
  • Quantenlogik (es gibt aber auch eine wissenschaftliche Quantenlogik)
  • Quantenfeldtechnologie
  • Quanten-Entropie
  • Quantenkohärenz
  • Quanten-Resonanz
  • Magnetquanten
  • Quantenpunkt
  • "Feinstoffliche Materie" nach Klaus Volkamer, die aus etwa 2, 5 und 20 µg schweren Massequanten bestehen und einen Äther bilden soll
  • Quantenbiologie (und daraus abgeleitete erfundene Berufsbezeichnungen wie "Quantenbiologe")
  • "Quantenbewusstsein" einer Elke Riess
  • Quantenenergie
  • Quantenhologramm nach Walter Schempp
  • Quantenphilosophie

Vor allem dem Pseudomedizinmarkt zuzuordnen sind

Quantenmystische Produkte

  • Biopol, ein angeblich "quantenfeldtechnologisches" Produkt
  • Hydrino
  • Ingenium, ein "kybernetisches Quanten-Bioresonanzsystem"
  • Raum-Quanten-Motor der RQM-AG von Hans Lehner, ein nicht funktionierendes Perpetuum Mobile. Die RQM ging 1999 in Konkurs. Etwa 850 Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11 Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig.
  • ISEE ENERGYWATCH mit "Quantenchip" der Firma Pro Energetic
  • TimeWaver, ein Produkt, das auf einem HighTech-Lichtquanteneffekt beruhen soll
  • Raymaster

Relevante Vertreter

Fritjof Capra

Bekanntere Vertreter quantenmystischer Konzepte sind:

Geschichtliches

Die wissenschaftliche Quantenphysik geht auf den Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zurück. Zu nennen sind Forscher wie Erwin Schrödinger, Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli, Niels Bohr oder Eugene Wigner.

Die Mehrzahl quantenmystischer Konzepte entstand erst Jahrzehnte später, im Zuge der New Age – Periode in den siebziger Jahren. Einer der ersten Autoren auf dem Gebiet der Quantenmystik war der österreichische Physiker Fritjof Capra mit seinem Werk "Das Tao der Physik" aus dem Jahr 1975.

Weblinks

Quellennachweise

  1. esotera, Heft 4/1996, Seiten 98-99
  2. http://www.horusmedia.de/1996-strom/strom.php