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[[image:BemerFormelAlt.png|thumb|300px|Ursprünglich von Kafka angegebene Formel für die Form des magnetischen Impulses. Die Variable x ist die Zeit, mit den Parametern a, b, c, d und k kann die Form genau eingestellt werden. Mit dem dargestellten Verlauf mit a =&nbsp;b =&nbsp;3, d =&nbsp;0 und k =&nbsp;1 würde "eine für die meisten Gewebearten generell sehr gute Stimulation" erreicht.<ref name="EP463">EP 0995463 B1: Vorrichtung und elektrisches oder elektromagnetisches Signal zur Beeinflussung biologischer Abläufe. EP-Anmeldetag: 21.10.1998. EP-Patenterteilungsdatum: 16.08.2001</ref>]]
 
[[image:BemerFormelAlt.png|thumb|300px|Ursprünglich von Kafka angegebene Formel für die Form des magnetischen Impulses. Die Variable x ist die Zeit, mit den Parametern a, b, c, d und k kann die Form genau eingestellt werden. Mit dem dargestellten Verlauf mit a =&nbsp;b =&nbsp;3, d =&nbsp;0 und k =&nbsp;1 würde "eine für die meisten Gewebearten generell sehr gute Stimulation" erreicht.<ref name="EP463">EP 0995463 B1: Vorrichtung und elektrisches oder elektromagnetisches Signal zur Beeinflussung biologischer Abläufe. EP-Anmeldetag: 21.10.1998. EP-Patenterteilungsdatum: 16.08.2001</ref>]]
 
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Das Besondere an der Bemer-Methode sei die Signalform, also der zeitliche Verlauf der magnetischen Impulse. Dabei beruft man sich auf eine Erfindung des Physikers Wolf Kafka (geb. 1939), einem ehemaligen Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (2004 umbenannt in Max-Planck-Institut für Ornithologie), wo er zur Sinnesphysiologie von Insekten gearbeitet hat. Kafka behauptet, dass magnetische Impulse mit einer besonderen Kombination aus sinusförmigem und exponentiellem Verlauf heilsame und gesundheitsfördernde Wirkung haben.<ref name="EP463"/><ref name="EP481"/> Die Wiederholrate der Impulse soll zwischen 1&nbsp;Hz und 1000&nbsp;Hz liegen.
 
Das Besondere an der Bemer-Methode sei die Signalform, also der zeitliche Verlauf der magnetischen Impulse. Dabei beruft man sich auf eine Erfindung des Physikers Wolf Kafka (geb. 1939), einem ehemaligen Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (2004 umbenannt in Max-Planck-Institut für Ornithologie), wo er zur Sinnesphysiologie von Insekten gearbeitet hat. Kafka behauptet, dass magnetische Impulse mit einer besonderen Kombination aus sinusförmigem und exponentiellem Verlauf heilsame und gesundheitsfördernde Wirkung haben.<ref name="EP463"/><ref name="EP481"/> Die Wiederholrate der Impulse soll zwischen 1&nbsp;Hz und 1000&nbsp;Hz liegen.
  
Zur durchblutungsfördernden Wirkung wird vor allem auf den Mediziner Rainer Klopp (geb. 1943) und dessen "Institut für Mikrozirkulation"<ref>Institut für Mikrozirkulation, Dr. med. Rainer Klopp, Wolfener Straße 32-34 (Haus 8), 12681 Berlin</ref> in Berlin verwiesen, wo man an 18 Probanden gegenüber einer gleich großen Kontrollgruppe in zwei Geweberegionen im Hüftbereich und im Rektum eine "threapierelevante Verbesserung des Funktionszustandes der subkutanen und intestinalen Mikrozirkulation" festgestellt habe, bei 2 Behandlung am Tag von jeweils 10 Minuten und einer gesamten Behandlungsdauer von 27 Tagen.<ref>R. Klopp, W. Niemer (2007): Einfluss eines pulsierenden elektromagnetischen Feldes mit vasomotorischer Stimulation auf einen eingeschränkten Funktionszustand der Mikrozirkulation. Komplementäre und integrative Medizin 08/2007, 47-53</ref> Der Sauerstofftransport ins Gewebe würde durch die Bemer-Behandlung verbessert werden. Man könne deshalb "bessere Voraussetzungen für einen gesteigerten Zellmetabolismus" vermuten, was wiederum eine "Voraussetzung für verbesserte bzw. gesteigerte Organfunktion" sei.<ref>http://www.bemer-zentrum.ch/Micro.htm Aufruf am 8. Dezember 2010</ref>
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Zur durchblutungsfördernden Wirkung wird vor allem auf den Mediziner Rainer Klopp (geb. 1943) und dessen "Institut für Mikrozirkulation"<ref>Institut für Mikrozirkulation, Dr. med. Rainer Klopp, Wolfener Straße 32-34 (Haus 8), 12681 Berlin</ref> in Berlin verwiesen, wo man an 18 Probanden gegenüber einer gleich großen Kontrollgruppe in zwei Geweberegionen im Hüftbereich und im Rektum eine "threapierelevante Verbesserung des Funktionszustandes der subkutanen und intestinalen Mikrozirkulation" festgestellt habe, bei 2 Behandlung am Tag von jeweils 10 Minuten und einer gesamten Behandlungsdauer von 27 Tagen.<ref>R. Klopp, W. Niemer (2007): Einfluss eines pulsierenden elektromagnetischen Feldes mit vasomotorischer Stimulation auf einen eingeschränkten Funktionszustand der Mikrozirkulation. Komplementäre und integrative Medizin 08/2007, 47-53</ref> Der Sauerstofftransport ins Gewebe würde durch die Bemer-Behandlung verbessert werden. Man könne deshalb "bessere Voraussetzungen für einen gesteigerten Zellmetabolismus" vermuten, was wiederum eine "Voraussetzung für verbesserte bzw. gesteigerte Organfunktion" sei.<ref name="Micro"/>
  
 
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Version vom 8. Dezember 2010, 20:19 Uhr

Oben: Set mit Spulenmatte der älteren Baureihe "Bemer 3000". Unten: 2010 eingeführte Geräte

Bemer steht für Bio-Elektro-Magnetische Energie-Regulation und ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode aus dem Bereich der Magnetfeldtherapien. Gleichzeitig ist es der Name einer Firma, der Bemer Int. AG aus Liechtenstein, die Geräte für dieses Verfahren über MLM-ähnliche Strukturen vermarktet. Die Methode würde die Mikrozirkulation verbessern, also die Durchblutung in den kleinsten Blutgefäßen, und als Folge den Gesundheitszustand allgemein erhöhen, Wunden schneller heilen lassen und eine bessere Konzentration und höhere sportliche Leistungen ermöglichen.


Methode

Die Bemer-Therapie arbeitet mit gepulsten Magnetfeldern und wird in der alternativmedizinischen Szene daher den PEMF- bzw. PEMFT-Methoden zugerechnet (Pulsed Electromagnetic Field Therapy). Die Stärke des Feldes (magnetische Induktion) betrage im Höchstfall 100 µT. Wie viele ähnliche Systeme besteht die Bemer-Anordnung aus einem Steuergerät und einer Spulenmatte, hier Applikationsmodul genannt. Es sind verschiedene Applikationsmodule als Decken, Kissen und in Kastenform erhältlich, auch zur Anwendung bei Tieren. Zur Behandlungssdauer gibt es unterschiedliche Angaben. Bereits nach wenigen Minuten würde sich eine Verbesserung der Durchblutung zeigen. Die Dauer der Anwendung kann an den Geräten bis etwa 20 Minuten eingestellt werden. "Spürbare Therapieerfolge" seien nach vier bis sechs Wochen zu erwarten. Die Wirkung würde nach der Therapie drei bis sechs Monate anhalten. Neben Magnetspulen gibt es zum Anschluss an die Steuergeräte auch eine Rotlicht-LED-Lampe, wie sie bei vielen Alternativmedizinern und in der Wellness-Szene beliebt sind.

Ursprünglich von Kafka angegebene Formel für die Form des magnetischen Impulses. Die Variable x ist die Zeit, mit den Parametern a, b, c, d und k kann die Form genau eingestellt werden. Mit dem dargestellten Verlauf mit a = b = 3, d = 0 und k = 1 würde "eine für die meisten Gewebearten generell sehr gute Stimulation" erreicht.[1]
2007 angegebene verbesserte Formel mit Beispielen [2]
Als Beleg der Wirksamkeit verbreitete Bilder [3]

Das Besondere an der Bemer-Methode sei die Signalform, also der zeitliche Verlauf der magnetischen Impulse. Dabei beruft man sich auf eine Erfindung des Physikers Wolf Kafka (geb. 1939), einem ehemaligen Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (2004 umbenannt in Max-Planck-Institut für Ornithologie), wo er zur Sinnesphysiologie von Insekten gearbeitet hat. Kafka behauptet, dass magnetische Impulse mit einer besonderen Kombination aus sinusförmigem und exponentiellem Verlauf heilsame und gesundheitsfördernde Wirkung haben.[1][2] Die Wiederholrate der Impulse soll zwischen 1 Hz und 1000 Hz liegen.

Zur durchblutungsfördernden Wirkung wird vor allem auf den Mediziner Rainer Klopp (geb. 1943) und dessen "Institut für Mikrozirkulation"[4] in Berlin verwiesen, wo man an 18 Probanden gegenüber einer gleich großen Kontrollgruppe in zwei Geweberegionen im Hüftbereich und im Rektum eine "threapierelevante Verbesserung des Funktionszustandes der subkutanen und intestinalen Mikrozirkulation" festgestellt habe, bei 2 Behandlung am Tag von jeweils 10 Minuten und einer gesamten Behandlungsdauer von 27 Tagen.[5] Der Sauerstofftransport ins Gewebe würde durch die Bemer-Behandlung verbessert werden. Man könne deshalb "bessere Voraussetzungen für einen gesteigerten Zellmetabolismus" vermuten, was wiederum eine "Voraussetzung für verbesserte bzw. gesteigerte Organfunktion" sei.[3]

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Die Firma Bemer suggeriert, dass die Mikrozirkulation bzw. deren "Regulation" sehr häufig "gestört" sei, mit entsprechenden Nachteilen für die Gesundheit. Mit den Magnetfeldgeräten könnten diese Störungen behandelt und ihnen vorgebeugt werden. Als Indikationen und Vorteile einer solchen Therapie werden genannt:

  • Aktivierung von Selbstheilungskräften. Im Einzelnen angeführt werden: "Allgemeine Regeneration – Arthrose – Atemwegserkrankungen – Chronisches Müdigkeitssyndrom – Durchblutungsstörungen – Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Infektanfälligkeit – Chronische Kopfschmerzen – Chronische Migräne – Knochenheilung – Klimakterische Beschwerden – Nervöse Erschöpfung – Potenzstörungen – Psychosomatische Störungen – Rheumatische Erkrankungen – Schlafstörungen – Stoffwechselerkrankungen – Wundheilung – Sportverletzungen – Stressfolgen"
  • "Mehr Leistung und ein geringeres Verletzungsrisiko im Sport"
  • Angedeutet wird, dass Alterungsvorgänge verlangsamt würden.
  • Höhere Konzentrationsfähigkeit durch Stimulation der "Mikrozirkulation im Gehirn" und dadurch mehr Erfolg in Beruf und Studium
  • Behandlung von "Übersäuerungszuständen"
  • "Verminderung der Infektanfälligkeit", "vermehrte Entsäuerung des Körpers" und "generelle Steigerung der Behandlungswirksamkeit" durch eine "spezielle Signalkonfiguration für den Schlaf"


Geworben wird außerdem mit forschen Superlativen ("BEMER-Technologie stellt die derzeit am besten untersuchte und wirksamste physikalische Behandlungsmethode in der Komplementär- und Präventivmedizin dar") und pseudowissenschaftlichen Phrasen. So wird Werner Heisenberg, einer der Begründer der Quantenmechanik, mit einem Satz zum Magnetismus zitiert. Und zum Applikationsmodul "B.Light", einer Rotlichtlampe, heißt es: "Sein fotobiologisch hochwirksames Rotlicht sorgt in den Haut- und Bindegewebszellen für die zusätzliche Bildung energiereicher Verbindungen." Aus physikalischer und chemischer Sicht ist das Unsinn.

Bei einer von Bemer in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. (ZAEN) im Oktober 2010 veranstalteten Tagung zu Werbezwecken hielt auch die Ärztin Juliane Sacher einen Vortrag mit dem Titel "Bemer-Therapie und Krebsnachsorge in der naturheilkundlichen Praxis".[6] Sacher ist durch fragwürdige Ansichten zu Krebs, Impfungen und AIDS bekannt geworden.

Vertrieb

Die Bemer AG wurde 1998 als Innomed International AG gegründet und 2010 umbenannt. Sie bezeichnet sich selbst als "Technologieführer bei den physikalischen Behandlungsverfahren"[7] Am Hauptsitz in Triesen in Liechtenstein sollen 35 Mitarbeiter beschäftigt sein. Man habe aber mehr als 4500 Vertriebspartner in 20 Ländern. Diese hohe Zahl rührt daher, dass Bemer gezielt Privatpersonen und medizinische Laien für den Vertrieb anwirbt.[8] In einem MLM-Forum äußerte ein Werber für die Firma Bemer, das Marketingkonzept sei "einfaches MLM mit 2 Downlines". Bemer lege auch Wert darauf, dass die Vermittler die Produkte selbst anwenden.[9] Dazu müssen sie die Produkte natürlich kaufen. Außerdem müssen sie an kostenpflichtigen Lehrgängen teilnehmen.

Ähnliche Produkte

Vergleichbare Geräte werden von der Dr. Goettfert Systems GmbH aus Prien am Chiemsee vertrieben. Die Firma beruft sich ebenfalls auf Rainer Klopp und dessen behaupteten wissenschaftlichen Beweis für den Einfluss von schwachen gepulsten Magnetfeldern auf die Mikrozirkulation. Für die Goettfert-Systeme werden allerdings höhere Intensitäten bis 10 mT genannt.

Quellen

  1. 1,0 1,1 EP 0995463 B1: Vorrichtung und elektrisches oder elektromagnetisches Signal zur Beeinflussung biologischer Abläufe. EP-Anmeldetag: 21.10.1998. EP-Patenterteilungsdatum: 16.08.2001
  2. 2,0 2,1 EP 2050481 A1: Vorrichtung zur Magnetfeldtherapie und zu applizierendes Magnetfeldsignal. EP-Anmeldetag: 17.10.2007
  3. 3,0 3,1 http://www.bemer-zentrum.ch/Micro.htm Aufruf am 8. Dezember 2010
  4. Institut für Mikrozirkulation, Dr. med. Rainer Klopp, Wolfener Straße 32-34 (Haus 8), 12681 Berlin
  5. R. Klopp, W. Niemer (2007): Einfluss eines pulsierenden elektromagnetischen Feldes mit vasomotorischer Stimulation auf einen eingeschränkten Funktionszustand der Mikrozirkulation. Komplementäre und integrative Medizin 08/2007, 47-53
  6. http://www.bemergroup.com/bemerGroup/fileadmin/PDF/0737-0810_EINL_Tagesthemenkonferenz_Arbeitskreis_03_web.pdf
  7. http://www.bemergroup.ch/bemerGroup/service/presse/ Aufruf am 7. Dezember 2010
  8. "Von der Hausfrau mit einem monatlichen Nebenverdienst von nur einigen Hundert Euro bis hin zu Repräsentanten auf mittleren und höheren Managementebenen mit Monatseinkommen im fünfstelligen Bereich findet sich im BEMER-Vertrieb für fast jeden Anspruch die richtige Position." http://www.bemer-job.ch/index.php/konzept, Aufruf am 8. Dezember 2010
  9. http://www.mlm-infos.com/ftopic4390.html