Felix Würth AG: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
Der Inhaber, Transportunternehmer Felix Würth behauptete, ein Getriebe entwickelt zu haben, das mehr Leistung abgibt als man hineinsteckt. [http://www.murphyandspitz.de/fp/archiv/pressemedien/DiewahreAlternativezurAtomkraft.shtml]. | Der Inhaber, Transportunternehmer Felix Würth behauptete, ein Getriebe entwickelt zu haben, das mehr Leistung abgibt als man hineinsteckt. [http://www.murphyandspitz.de/fp/archiv/pressemedien/DiewahreAlternativezurAtomkraft.shtml]. | ||
− | Während der Existenz der Felix Würth AG bestanden Beziehungen zu einem Prof. [[Alfred Evert]], der selbst ein Perpetuum Mobile nach dem Vorbild von Johann Bessler aus dem Jahre 1714 durch [[Remote Viewing]] rekonstruieren wollte, zum [[Institut für | + | Während der Existenz der Felix Würth AG bestanden Beziehungen zu einem Prof. [[Alfred Evert]], der selbst ein Perpetuum Mobile nach dem Vorbild von Johann Bessler aus dem Jahre 1714 durch [[Remote Viewing]] rekonstruieren wollte, zum [[Institut für Raum-Energie-Forschung|Institut für Raumenergieforschung GmbH (IREF)]], zum [[Ehlers Verlag]], [[Kent-Depesche]] und zu [[Raum und Zeit]]. |
== Erfahrungsbericht == | == Erfahrungsbericht == |
Version vom 17. Juni 2008, 10:07 Uhr
Die Felix Würth AG war eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft, die Anlager fand um umstrittene Produkte zu entwickeln, die in der Lage gewesen wären Energie nur aus Schwerkraft und Massenträgheit zu produzieren, also de facto Perpetua Mobile. Dabei wurden die Anteile mit Network Marketing Methoden vermarktet.
In ihrer eigenen Werbung wurde für innovativen Anlagen für Ihre Energiegewinnung geworben [1]. Weiter hiess es: ...Felix Würth hat mit seiner Entwicklungsarbeit bewiesen, dass aus Gravitation, Fliehkraft und Massenträgheit Bewegungsenergie gewonnen werden kann. [...] Auf Grundlage des Trägheitsaktiven Schwungsystems (Patentanmeldung DE 0010003367A von 2000) wird ein neuartiger Stromerzeuger entwickelt, der ausschließlich diese Kräfte nutzt und als autark laufendes System eine dezentrale, umweltfreundliche Energieversorgung ermöglichen soll...Wollen Sie die regenerative Energiegewinnung und unsere bahnbrechenden Entwicklungen unterstützen? Wir bieten Ihnen ansprechende Unternehmensbeteiligungen...Die Aktie wird nicht an der Börse gehandelt. Somit besteht kein Börsenrisiko....
Gegen die Würth-AG Vorstände Leicht und Felix Würth waren Anfang 2004 staatsanwaltliche Untersuchungen wegen Anlagenbetruges eingeleitet worden. Dabei wurden die gesamten verfügbaren Akten der FW AG konfisziert.
Im Juni 2005 war die Gründung einer ENERG AG geplant, die in Konkurrenz zur FW AG tätig werden und Felix Würth als ihren Erfinder von der Würth-AG abwerben wollte. Es wurden auch Vertragsverhandlungen mit einer Global Scaling Technology AG aufgenommen, mit der Würth kooperieren wollte.
Am 12. Juli 2005 wurde mit dem Vorstand der Global Scaling Technology AG (siehe: Global Scaling), ihrem leitenden Ingenieur und einem Universitätsprofessor für Messtechnik Messungen an den Würth-Maschinen vorgenommen, die zeigten dass die untersuchte Maschine nicht den angegebenen overunity Erwartungen entsprach.
Die Felix Würth AG ist mittlerweile pleite, die Anleger haben ihr Geld verloren.
Das Würth-Getriebe
Der Inhaber, Transportunternehmer Felix Würth behauptete, ein Getriebe entwickelt zu haben, das mehr Leistung abgibt als man hineinsteckt. [1].
Während der Existenz der Felix Würth AG bestanden Beziehungen zu einem Prof. Alfred Evert, der selbst ein Perpetuum Mobile nach dem Vorbild von Johann Bessler aus dem Jahre 1714 durch Remote Viewing rekonstruieren wollte, zum Institut für Raumenergieforschung GmbH (IREF), zum Ehlers Verlag, Kent-Depesche und zu Raum und Zeit.
Erfahrungsbericht
Eine Widerlegung dieser Erfindung erübrigt sich. Statt dessen soll hier der Erfahrungsbericht eines Geschädigten wiedergegeben werden. (Quelle [2])
Meine Erfahrungen mit der FELIX WÜRTH AG Der 15. Juli 2002 war ein denkwürdiger Tag. Nicht, weil ich an diesem Tag mit meiner Freundin in den Urlaub gefahren bin, sondern weil wir zu Beginn unserer Reise noch eine kurze Station in der Nähe von Harburg gemacht haben, um eine Veranstaltung eines neuen Unternehmens SVI zu besuchen, von dem meine Freundin gehört hatte. Was wir zu sehen bekamen, im Hinterzimmer eines Hotels, war ein redegewandter Herr Steinbach, der die Zukunft in schillernden Farben ausmahlte: „in der die Menschheit unabhängig vom Öl und Atomstrom leben würden, ohne die dadurch unvermeidbare Umweltzerstörung und Kriege um die letzten Ressourcen. Wind- und Sonnenkraftwerke seien zu gering, um die Menschheit mit ausreichender Menge Energie zu versorgen, sie diene bloß als Alibifunktion für die Regierenden, um den Anschein zu wahren, etwas für die Umwelt zu tun. Aber eine Lösung aus dieser Misere sei in Sicht. Der geniale Erfinder Felix Würth hat die Gravitation als neue Energiequelle entdeckt und eine Maschine entwickelt, die die überall vorhandenen Gravitationswellen in nutzbare Energie umwandeln kann.“ Er hatte ein kleines Tischmodel dabei, mit dem er die Funktionsweise dieses Generators für die Schwerkraft demonstrieren wollte. „Es würde zurzeit an einer Steuerung gearbeitet, die diese Maschine unabhängig in Betrieb halte und keine zusätzliche Versorgung mehr benötige. Dann brauche man nur noch die benötigte Energie abziehen und die fossilen Brennstoffe wären unnötig.“ !! Dezentrale Energieversorgung für jedermann ohne zusätzliche Kosten. !! Ich fuhr mit gemischten Gefühlen in den Urlaub und das Erlebte arbeitete in mir. Sollte der Traum wirklich realisierbar werden: unbegrenzte Energie, ohne Umweltzerstörung? Aber warum suchen sie dann die Unterstützung der kleinen Leute? Um ein Gegengewicht gegen die Großkonzerne aufzubauen!?? Der Herr Steinbach war ein genialer Redner. Er hatte auf jede Frage die passende Antwort parat. Er schürte die unterschwelligen Ängste und fing uns in unseren fantastischsten Träumen. Man konnte sogar diese Idee von einer rosigen Zukunft weitergeben und verdiente auch noch Geld damit. Klar, es gab auch Widerspruch. Natürlich war die konventionelle Physik dagegen. Wurde die Gravitation nur deswegen nicht genutzt, weil die herrschende Gesellschaft nicht davon profitieren konnte. Ich war es gewohnt in den Seminaren für Waldorflehrer, dass man schnell zur Kritik durch alte Muster gedrängt wird. Es war notwendig, Neues mit all ihren Gesichtspunkten zu überdenken. Sollte Felix Würth wirklich Recht haben? Meine Freundin war Feuer und Flamme, diese Entwicklung zu unterstützen. Ich versuchte das Ganze als Betrug einzustufen. Aber war dafür nicht die ganze Vorführung zu primitiv aufgezogen? Wieder aus dem Urlaub zurück, begannen wir mit frischen Kräften, die SVI und damit Felix Würth zu unterstützen. Wir machten bei unseren Freunden Webung für diese neue Idee und veranstalteten Vortragsabende für Herrn Steinbach. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich den Dreh raus, wie diese Maschine zu bedienen ist und fühlte, wie die neue Kraft durch mich hindurchströmte. Martin, ein neuer Bekannter meiner Freundin, hatte schon viel über noch weitgehend unbekannte freie Energien gelesen und war 100%ig von der Wirkungsweise dieses Gerätes überzeugt. Da wir beide sehr kräftig waren, machten wir uns einen Spaß daraus, das einfache Modell bis zur Grenze seiner Drehbelastung anzutreiben. Ich war zwar kein Physiker, gab mir aber alle Mühe, das Prinzip dieser Maschine zu verstehen. Langsam war ich von der Überzeugung gefangen, hier zu investieren. Ich hatte gerade für meine Verhältnisse viel Geld geerbt und träumte davon, wie unbeschwert ich bei den zu erwarteten Zinsen leben konnte. Natürlich, ein Risiko war auch vorhanden! Aber wir glaubten an diese Zukunft. Meine Freundin aktivierte ihre Eltern und auch ich kaufte meinen Anteil von 450 € bei der SVI. Das tat mir finanziell nicht weh und meine Freundin verdiente sogar daran. Wir organisierten oft diese Veranstaltungen und jedes Mal hörten wir wieder neue, unglaubliche Weiterentwicklungen: „Felix hätte diese Maschine in ein Fahrrad eingebaut und mit wenig Kraftaufwand eine Geschwindigkeit von 80 km/h erzielt. Der Verstärkungsfaktor dieser Maschinen wäre gemessen worden und hätte bei kleinen Stromgrößen einen 10fachen Überschuss erwirkt. Bei höherer Leistung sei die Verstärkung aber geringer.“ Es gab eine Filmvorführung, bei der ein Prototyp nach kurzer Antriebsphase ohne weitere Energiezufuhr einen Generator antrieb. Das war zwar alles fast unglaublich, aber mit eigenen Augen zu sehen. Anfangs blieben noch einige Zweifel, denn der Film war sehr schlecht gemacht, aber diese Zweifel konnte Herr Steinbach auf späteren Veranstaltungen wieder ausräumen. Dann wurde als neue Überzeugungshilfe für alle interessierten Aktionäre ein Besuch bei Felix Würth ermöglicht, um bei einer Messung in Anwesenheit des TÜVs dabei zu sein. Da ich selber gerne Filme drehte, bot ich an, die Messung zu filmen und daraus einen überzeugenden Werbefilm zu machen. Dieser Vorschlag wurde interessiert aufgenommen. Allein, der Termin verzögerte sich immer weiter. Erst passten die Messinstrumente von Würth und dem TÜF nicht zusammen, dann sollte ein höherer Beitrag an Unterstützung bezahlt werden, um an dem Messtermin teilzunehmen. Schließlich war eine Besichtigung bei Felix Würth nur noch möglich, wenn man für einen privaten Termin Genussscheine im Werte von 5000 € kaufte. Wir waren inzwischen von der Idee so aufgepuscht, dass ich auf jeden Fall diese Maschinen sehen wollte. Wir vereinbarten einen Privattermin, bei dem ich die ganzen Messungen filmen wollte. Durch dieses ganze Hin- und Her hatte ich immer mehr das Gefühl, einem Betrug aufzusitzen und ich wollte nun endlich wissen, woran ich war. Dafür war ich inzwischen auch schon bereit 5000 € zu zahlen. Wir nahmen Kontakt zu Gerald Kirchner auf, der uns als enger Mitarbeiter von Felix Würth empfohlen worden war und endlich im November 2002 fuhren Martin und ich mit unserer Kameraausrüstung zu Felix Würth in die Nähe von Würzburg. Zunächst trafen wir mit Gerald Kirchner in einem Hotel in Geiselwind zusammen, der uns freundlich begrüßte und in einem kurzen Gespräch über uns informiert werden wollte. Seitens der AG bestand anscheinend immer die Angst, dass Ingenieure einer anderen Firma diese Erfindung begutachten und stehlen könnten. Angesichts dieser tollen Erfindung konnten wir ihre Angst nachvollziehen, aber da wir nur interessierte Laien waren, konnten wir alle Vorbehalte ausräumen. Schließlich brachte uns Herr Kirchner zum Hof von Felix Würth. Das chaotische Hinterzimmer sah nicht gerade wie ein Forschungslabor aus, aber die Maschinen und Messcomputer waren eindrucksvoll. Es wurden uns Kurven im Computer gezeigt, die einwandfrei die Überlegungen von Felix Würth bestätigen sollten. Ich konnte dem noch nicht so ganz folgen, aber Martin schien viel davon zu verstehen und übernahm die Konversation. Dann kam der finanzielle Teil. Das Angebot war verlockend. In zwei Jahren sollte die Erfindung zur Marktreife gebracht werden, immerhin hatte Felix Würth schon 10 Jahre an dieser Erfindung gearbeitet, und dann waren die Papiere mit 12% verzinst, natürlich rückwirkend zu Kauftermin. Ich hatte mich schon eine ganze Weile mit Überlegungen herumgeschlagen, wie ich das geerbte Geld gut verzinst anlegen konnte, um bei sparsamem Lebenswandel von den Zinsen leben zu können. Hier bot sich eine verlockende Gelegenheit und ich tat noch dazu etwas Gutes für die Zukunft und einem dauerhaften Frieden in der Welt. Wie viel sollte ich einsetzen? 10.000 €? 20.000 €? Und dann machte ich den größten Fehler meines Lebens und setzte 50.000 € ein. Die Hälfte in Genuss-Scheinen und die andere in Aktien. Ich träumte von einer tollen Zukunft und überhörte meinen Bauch, der mir eindringlich von diesem Abenteuer abriet. Auf der Fahrt zurück erklärte mir Martin noch einmal die Funktion der Maschine, die er jetzt vollkommen durchblickt hatte. Filmaufnahmen hatten wir noch keine gemacht, denn so eindrucksvoll war es noch nicht in diesem Durcheinander von Felix Würth. Wir hatten vereinbart, dass Felix seine älteren Maschinen mit etwas Farbe zu neuem Glanz verhalf, damit wir die Chronologie seiner Forschung besser dem Laienpublikum darstellen konnten. Das Angebot mit dem Film hatte ich eigentlich nur gemacht, um mich umfassender über die Arbeit von Felix zu informieren und meine bohrenden Fragen nach der Ehrlichkeit dieser Firma zu beantworten. Wieder zu Hause nahm ich die Überweisungen vor, wie ich es verabredet hatte. Nun konnte ich nicht mehr zurück, obwohl die Zweifel in meinem Bauch sich nicht ausräumen ließen und kümmerte mich erstmal um andere Vorhaben. Im März war es endlich soweit. Herr Würth hatte uns einen Termin für Filmaufnahmen angeboten. Mit einem Kofferraum voll Ausrüstung an Lampen und Stativen kamen wir an einem schönen Frühlingstag bei Felix Würth an. Das Forschungszimmer des Erfinders war voll gestellt mit den verschiedensten Maschinen, die wir nacheinander filmen konnten. Mich hätte ja besonders das legendäre Fahrrad interessiert, aber dass war zur Zeit anscheinend zum Test an einer Universität. Ich filmte alles, was ich vor die Linse bekam und mit einer Stunde Filmmaterial und vielen Erklärungen seitens Felix Würth traten wir wieder den Heimweg an. Die nächsten Monate gingen damit drauf, dass wir stundenlang vor einzelnen Passagen des Filmes saßen und uns überlegten, was Herr Würth zu den Maschinen in seiner tiefsten, bayrischen Mundart und überlagert von dem Quietschen der Gummibremsen wohl gemeint haben mochte. Schließlich entschieden wir uns, Felix in dem Film nur wenig zu Wort kommen zu lassen und weitgehend einen eigenen Text dazu zu sprechen, der wohl dem entsprach, was Felix Würth gemeint haben mochte. Wir hatten uns zur Einleitung des Filmes ein Handmodell des Selbstläufers geliehen, wie es in den Veranstaltungen des SVI Verwendung fand, und versuchten damit die Bewegungsabläufe genau zu studieren. Zur Erklärung der Technik dieser Maschinen erstellte Martin eine Computersimulation des Selbstläufers und ich baute einen Trickfilm zu den anderen Maschinen. Schließlich war der Film geschafft und wurde auf der Aktionärsvollversammlung im August 2003 vorgeführt. Er kam bei allen Teilnehmern gut an, war aber nur ein Beitrag von vielen anderen Neuentwicklungen für umweltbewusste Energieerzeugung, die auf dieser Veranstaltung einen Rahmen zur Präsentation erhielten. Ich hatte alle Beiträge des Abends gefilmt und lieh meine Kassetten an die Firma weiter, die mit einer Profiausrüstung angereist war. Ich habe meine Kassetten nie wieder gesehen. Parallel dazu versuchten wir in Hamburg Werbeveranstaltungen für die Würth AG durchzuführen, doch keiner der Zusagen zu dieser Veranstaltung wurde jemals eingehalten. In der nächsten Zeit hofften wir alle auf positive Nachrichten über Weiterentwicklungen aus der Würth AG, doch außer neuen Nachrichten aus dem Vertrieb der Aktien und Genuss-Scheinen kam nichts ergreifend Neues. Schließlich kam noch ein Rundschreiben vom scheidenden Geschäftsführer Rudolf Leicht, worin er andeutete, das ganze Unternehmen sei ein großer Betrug und die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet. Doch das wollten wir natürlich alle nicht wahrhaben. Wir glaubten an Felix Würth und bei den hohen Einsätzen konnten wir uns ein Scheitern der Entwicklung schon lange nicht mehr leisten. Ich hatte inzwischen meinen Job und meine Partnerin verloren und hatte Angst, hier nun auch noch meine finanzielle Lebensgrundlage zu verlieren. Es wurde ein neuer Geschäftsführer gesucht und ich entschloss mich, Felix mit meiner tatkräftigen Mithilfe solange zu unterstützen, bis ein Durchbruch erzielt wurde und wenn es mehrere Jahre dauern sollte. Zu einem internen Treffen aller Verantwortlichen der SVI und der Würth AG reiste ich nach Geiselwind und besprach mein Vorhaben mit Felix. Er nahm mein Angebot dankend an, stellte mir einen Raum als Unterkunft zur Verfügung und zeigte mir stolz die ausgebaute Werkhalle auf seinem Hof, in der seine Maschinen für die große Präsentation vor den Aktionären aufgebaut waren. Sonst war dieses Treffen eine Krisensitzung. Es ging in erster Linie darum, diesem Unternehmen wieder einen seriösen Anstrich zu geben und die aufkommenden Zweifel seitens der Aktionäre aus dem Wege zu räumen. Die Machenschaften von Rudolf Leicht hatten dem Unternehmen anscheinend einen großen finanziellen Schaden zugefügt und es ging nun darum, Herrn Leicht offiziell von seinen Aufgaben zu entbinden und einen neuen Geschäftsführer einzuführen. Herr Steinbach hatte durch seine Tätigkeiten in der SVI den passenden Mann kennen gelernt. Doch noch andere Probleme waren zu lösen: die Staatsanwaltschaft saß ihnen im Nacken, doch die konnten weitere Versuche, Finanzen für die AG ein zu werben nicht verhindern, die Patentanmeldungen für die Erfindungen von Felix Würth waren ausgelaufen und nicht vom alten Geschäftsführer verlängert worden, und von der Universität wurde es verboten zu behaupten, die Maschinen wären von ihnen vermessen worden. Zum Schluss herrschte wieder Hochstimmung, denn auf einer Abschlussrunde bei Kaffee und Kuchen verkündete Felix, er werde eine Maschine mit einem Wirkungsgrad von mehr als 99% konstruieren. Er sage damit ja nicht Falsches, denn höher dürfe man einen Wirkungsgrad nicht angeben und auch dieser klinge schon fantastisch. Aber natürlich liege der Wirkungsgrad seiner Maschinen weit über 100%. Ich fuhr wieder nach Hamburg und bereitete alles für eine lange Abwesenheit vor. Alle Freunde wurden informiert, alle meine Pflanzen in der Nachbarschaft verteilt und auch die Post erhielt einen Nachsendeauftrag. Zwei Wochen später fuhr ich mit meinem randvoll gepackten Golf in das große Abenteuer und träumte vom Nobelpreis. In wenigen Tagen war der Termin für die Aktionärs-Vollversammlung 2004. Als ich den Hof erreichte, trafen auch langsam die Verantwortlichen der Würth AG und der SVI ein. Dann kam die erste Zusammenkunft. Es wurde vereinbart, dass der alte Vorstand zurück zu treten habe, denn er hätte solche Vorkommnisse wie die unlauteren Tätigkeiten des Herrn Leicht verhindern müssen. Herr Steinbach hatte einen jungen Mann mitgebracht, der in Berlin gute Erfolge mit der Entwässerung von Kellern und Wänden hatte und dazu auch eine noch nicht akzeptierte Energie nutzte. Meine Anwesenheit war bei diesen Besprechungen auch respektiert, immerhin gehörte ich durch meinen Film und mein Hilfsangebot jetzt dazu. Dieser Versuch der Schadensbegrenzung ging mir ziemlich auf die Nerven. Doch ich wollte lieber nicht in dieser Situation kopfschüttelnd den Raum verlassen. Der neue Geschäftsführer tat seiner Bezeichnung alle Ehre und sah sich gleich geschäftig in der Vorführungshalle um. Kenntnisreich entschied er: hier fehlt es an der nötigen Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen. Von da an räumte ich die Halle mit auf und fegte sie aus. Er schweißte Sicherheitsblenden an die Maschinen, damit bei einem Abreißen der Pendelgewichte niemand zu Schaden kommt. Ab und zu raste ich auch mit dem Auto los, um Schrauben und Lager zu besorgen, die sich beim Probelauf der Maschinen beschädigt hatten. Na gut, wenn ich so helfen konnte, spielte ich eben auch den Laufburschen. Am nächsten Tag war die Vollversammlung. Gelangweilt hörte ich den Tagesordnungspunkten zu. Ich konnte diesen einschmeichelnden Reden zur Schadensbegrenzung nicht mehr hören. Alle wurden von ihrer Verantwortung entlastet und das Volk stimmte zu. Gespannt wartete ich auf die Vorführungen auf dem Hof von Felix Würth. Als die erste Gruppe sich bildete, fuhr ich mit eigenem PKW voraus. Die Aktionäre und andere interessierten Besucher versammelten sich in der Halle und bestaunten die Geräte. Dann wurde sie der Reihe nach in Betrieb gesetzt und erklärt. Schließlich kam der Highlight des Abends: das Handgerät mit zwei Messköpfen und einer Computerunterstützten Auswertung. Hier sollten die eingegebene Arbeit und die erzielte Leistung gemessen und graphisch dargestellt werden. Bei der ersten Messung trat Verwirrung auf, denn der Bildschirmschoner überdeckte nach kurzer Zeit die graphische Darstellung. Durch Bewegen der Maus erschien das Bild wieder. Felix Würth war mit den Diagrammen noch nicht zufrieden, sagte etwas vom Vorführeffekt und startete die Maschine erneut. Nach mehreren Versuchen wurde deutlich, dass der Bildschirmschoner sich immer nach 30Sekunden aktivierte. Ich versuchte ihn durch Bewegen der Maus zu überlisten, aber Herr Würth schrie mich an, ich sollte das Programm nicht stören. Es wurde aber ebenfalls deutlich, dass das Messprogramm sich selbst nach einer Minute abschaltete. Umständlich versuchte Herr Würth die Messkurven zu interpretieren. Im Grunde war es recht einfach, denn die Diagramme enthielten eine eindeutige Beschriftung. Ich versuchte durch Nachfragen Würths Aussagen zu konkretisieren bis er mich anschrie: Sie haben ja keine Ahnung! Ich denke, hier irrte Herr Würth, denn in 20 Jahren akademischer Tätigkeit habe ich durchaus gelernt, Diagramme zu erstellen und auszuwerten. Nach der Vorführung zog mich Herr Würth zur Seite und erklärte mir, seine Frau wünsche nicht, dass ich noch länger bei ihm im Haus leben würde. Wenn ich ihm helfen wollte, könne ich mir ja woanders ein Zimmer besorgen. Dann zog die Gruppe weiter um den Selbstläufer im Nachbargebäude zu besichtigen. Ich blieb zurück und versuchte zu verstehen, was seine Frau jetzt plötzlich gegen mich hätte. Als die Gruppe sich sammelte, hörte ich noch wie Felix zu Herrn Steinbach sagte, dass die Batterien verbraucht waren, mit dem der „Selbstläufer“ angetrieben wurde. Ich sah ihnen zu, wie sie den Hof verließen und hatte inzwischen alle meine Pläne umgeworfen. So schnell ich konnte packte ich meine Sachen wieder ein und verließ den Ort des Geschehens. Auf der Autobahn hatte ich viele Stunden Zeit, mir das Erlebte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Warum diese plötzliche Ablehnung? Hatte seine Frau Angst, dass ich ihrem Mann den Ruhm streitig machen könnte? Warum diese offensichtlichen Fehler bei der Messung? Ich fand keine klaren Antworten, aber eins wurde mir klar: jetzt würde ich allein versuchen, die Maschine weiter zu entwickeln, lange genug hatte ich mich in die Materie eingearbeitet. Ich hatte oft mit Felix besprochen, dass nur eine mechanische Rückkopplung als Steuerung sinnvoll war, denn die Erzeugung von elektrischer Energie und die Rückwandlung in mechanische Energie für die Steuerung hätten einfach zu viele Verluste. Felix meinte damals, ich könne ja später in Hamburg den Selbstläufer weiterentwickeln und in einer FELIX WÜRTH Filiale vertreiben. Eine Bemerkung von ihm kam mir in den Sinn. Er hatte sich etwas verächtlich über einen Aktionär geäußert, der auch versuchte, die Maschine nachzubauen: „Der sitzt ja immer noch an seinem Holzmodell.“ ´Danke für den Tipp, Felix`, dachte ich. Mit Holz konnte ich schnell und ohne großen Kostenaufwand arbeiten und hiermit konnte ich das Zusammenwirken der Teile gut durchspielen. Eine neue Aufgabe war gefunden. Ich hatte ja sonst keine Verpflichtungen. Sollte die Angst von Frau Würth doch Wahrheit werden; ich träumte schon wieder vom Nobelpreis. Drei Wochen später war das Holzmodell fertig. Es hatte einen Rahmen wie die neuen Maschinen von Felix Würth und eine zentrale, drehbare Achse. Der Steuerhebel lag als Hülse um diese Achse herum und konnte das Planetengetriebe antreiben, wie bei dem Demonstrationsmodell. Die größten Probleme hatten die Dreisterne gemacht, die der Swastika von Felix Maschinen entsprechen sollten. Jetzt brauchte ich alle Teile aus Stahl. Nach vielen Telefonaten hatte ich mehrere Firmen, die als Zulieferer nötig waren. Mit meinem Holzmodell im Kofferraum und einer CD meines Films lief ich die verschiedenen Firmen an und erzählte von meinem Vorhaben. Nach anfänglichem Unglauben fand ich aber in jeder Firma einen freundlichen Herrn, der dem Ergebnis meines Experimentes erwartungsvoll entgegensah. Die maasgefertigten Einzelteile erhielt ich zum Selbstkostenpreis und die angesetzten Kosten von 1500 € für die neue Maschine wurden nicht überschritten. Die größten Probleme machten wieder die Swastika-Träger und wurden später von einfachen Dreisternen ersetzt. Meine Überlegung war: wenn diese Maschine beim Drehen Energie erzeugen soll, dann muss sie zumindest in der Lage sein, nach einem Start alleine weiter zu laufen, auch wenn geringe Reibungswiderstände vorhanden waren. Felix Würth hatte ja zur Vorbeugung einer inneren Beschleunigung immer Bremsen eingebaut. Ohne diese Bremsen sollte sich die Maschine bei einer bestimmten Geschwindigkeit selbst bescheunigen, bis sie sich durch Materialermüdung schließlich selbst zerlegen sollte. Herr Würth hatte ja von herumfliegenden Teilen erzählt, die Löcher in den Wänden verursacht hatten. Gezeigt hatte er diese Löcher nie. In der ersten Stufe wurde die Maschine soweit zusammengebaut, bis sie wie das bekannte Modell von Hand gesteuert werden konnte. Der zweite Teil, eine Rückkopplung aufzusetzen, gestaltete sich schwierig, doch nach langen Diskussionen mit den technischen Meistern der Zahnradfirma wurden auch diese Hürden überwunden. Zuletzt wurde eine Halterung für die Bohrmaschine aufgesetzt, um den Selbstläufer zu starten. Um die Maschine wieder abzubremsen, hatte ich keine Lösung gefunden. Als nach vielen Experimenten, in denen die richtige Einstellung für die Steuerung gesucht wurde, die Maschine am Ende immer nur langsam wieder auslief, setzte sich langsam die Antwort auf meine Frage durch: “Hatte Felix Würth Recht?“ Hier war nun die Antwort auf diese entscheidende Frage. Und die Antwort war NEIN. Ich begriff langsam, von welchen Phänomenen ich geblendet war, wahrscheinlich wir alle geblendet waren: Die Maschinen von Felix Würth waren Schwungräder, wie sie auch in der stahlverarbeitenden Industrie eingesetzt werden. Mit wenig Energie werden große rotierende Scheiben angetrieben, um kurzzeitig hohe Energie, wie zum Fräsen von Stahlplatten abzugeben. Zum Starten dieser Scheiben brauchte man viel Energie, für den Betrieb dagegen nur wenig. Genauso demonstrierte uns Felix Würth seinen „Selbstläufer“. Er hat nie gezeigt, wie viel Strom seine Batterien für die Steuerung abgeben, denn das hätte den Betrachter zu denken gegeben. Aber das ist gerade der Nachteil dieser Batterien, sie können hohe Ströme abgeben, sind aber dann auch schnell verbraucht. Dieses passierte dann auch auf der Demonstration am 24.4.2005. Durch den Trick mit dem Planetengetriebe wurde der rotierende Betrieb durch eine Pendelbewegung ausgelöst. Doch der Rückschlag, der dabei auftrat und der vom Betreiber zu halten war, diente jetzt als Energiezufuhr. Selbst erzeugen kann die Maschine diese Energie nicht. Wenn ich jetzt über viele Widersprüche nachdenke, die mich im Zusammenhang mit Felix beschäftigt haben, passt mit diesem Ergebnis alles viel besser zusammen: - Herr Steinbach erzählte etwas von einem Fahrrad, das niemals jemand zu sehen bekam. - Herr Würth hatte die Entwicklung an seinem „Selbstläufer“ schon im März 2002 abgebrochen, mit der kaum verständlichen Mitteilung: “Das funktioniere so nicht.“ - Er hat nie eine korrekte Messung zwischen zugeführter Arbeit und abgenommener Energie gemacht. Wenn er mit seinem Drehmoment – Messgerät gemessen hatte, dann nur gegen eine Bremse und die aufgetretenen Ausschläge im Messdiagramm hatte er dabei auch noch als Zufuhr und Abgabe von Energie gedeutet. Dabei wurde bei der Pendelbewegung in beiden Richtungen Energie der Maschine zugeführt. Erst bei der letzten Vorführung hat er mit zwei Messgeräten gearbeitet, aber es wurden mehrere Tricks angewendet, um den Betrachter in die Irre zu führen (der Bildschirmschoner, das 1 Minuten Messprogramm). Wenn er die Messungen hätte korrekt ausführen wollen, dann müsste er den gesamten Verlauf der Bewegung erfassen, denn naturgemäß ist in der Beschleunigungsphase die zugeführte Arbeit höher als die abgegebene Energie, denn der Rotor wird ja zunächst beschleunigt. Nach dieser Phase kann die zugeführte Arbeit beendet werden, der Rotor dreht sich jetzt auch alleine weiter. Aber durch die Reibung wird er dabei immer langsamer, bis er zuletzt zum Stillstand kommt. Erst jetzt kann man die zugeführte und abgenommene Energie vergleichen. In der ersten Minute der Startphase einen positiven Energieüberschuss zu verkünden, ist für mich ein offensichtlicher Täuschungsversuch. Ich weiß natürlich nicht, wie aus den Experimenten von Felix Würth, mit denen er sich vermutlich selbst getäuscht hat, ein groß angelegter Betrug wurde, aber irgendwann hat sich das Unternehmen, die Forschung von Felix Würth zu finanzieren und dabei auch noch jedermann mitverdienen zu lassen, verselbständigt. Ich habe es ja am eigenen Leib erlebt, wie viel Euphorie diese Maschine auslöste, aber es muss den Verantwortlichen der FELIX WÜRTH AG schon seit einiger Zeit klar geworden sein, dass hier ein Denkfehler vorliegt. Auch die übrigen Geschehnisse auf der Vollversammlung im August 2004 bekamen jetzt eine Sinn: Nach der Warnung von Rudolf Leicht, die Erfindungen von Felix Würth seien Schwindel, wurde verkündet, er habe sehr viel Geld aus der Firma entnommen. War das Schweigegeld für seine Erkenntnis? Bei der Vorführung wollte Felix Würth mich loswerden. Hat er damals erkannt, dass ich sehr schnell den Irrtum in seinem System durchblicke? Er schrie mich verzweifelt an, ich hätte ja keine Ahnung. Meinte er gar nicht mein Fachliches Können, sondern wurde er gezwungen, mit dieser unsinnigen Vorführung alle Zuschauer weiterhin in die Irre zu führen? Am 24. April 2005 auf der außerordentlichen Hauptversammlung suchte ich ein Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Jens Heinke und erzählte ihm von meiner Erkenntnis. Ich bot ihm an, meine Beteiligungen und mein Modell für 80 % ihres gezahlten Wertes zurück zu nehmen, dann sei ich aus der ganzen Angelegenheit heraus. Ich erzählte ihm auch von meiner jetzigen finanziellen Notlage. Er sagte mir zu, dass in diesem Fall eine Auffanggesellschaft meinen Wünschen entsprechen könne und notierte sich Handy Nummer und Email-Adresse. Ich gab ihm Zeit bis Pfingsten, weil ich so lange irgendwo in Deutschland arbeitete und für die Organisation unauffindbar war. Ich hoffte, so meine finanziellen Verluste mit der AG wenigsten auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Warum die Herren sich nicht wieder bei mir gemeldet haben, weiß ich nicht und kann darüber nur spekulieren. Die abenteuerliche Version ist sicher: sie glaubten mich zu finden und ohne finanzielle Einbußen die Sache zu regeln. Die zweite Möglichkeit ist, sie glauben nicht, dass ich diesen Brief abschicken würde, weil ich auch viel zu tief finanziell mit drin stecke. Die dritte Möglichkeit ist, die Aktionäre träumen auch nach diesem Rundschreiben weiter, weil sie sich nicht eingestehen wollen, einem Schwindel aufgesessen zu sein und alle Einlagen verloren zu haben. Oder alle Beteiligten haben inzwischen erkannt, dass sich der Schwindel nicht mehr länger aufrechterhalten lässt und sich in Sicherheit gebracht. Vielleicht danken sie es mir, dass ich Ihnen die betrübliche Nachricht überbringe, die Forschungen von Felix Würth waren seit langem ein großer Schwindel. Nachrichten, dass die Messungen alle nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, gab es in jüngster Vergangenheit ja genug. Es ist Pfingsten und ich weiß, dass ich über 50.000 € für die Realisierung eines Traums verloren habe. Ihnen Allen wünsche ich frohe Pfingsten, Dr. Gunnar Groth P.s.: Wenn Sie jetzt weiterträumen wollen, biete ich Ihnen gerne meine Genussscheine und Aktien zu 50% ihres Nennwertes zum Kauf an. Bitte geben Sie diese Mail an alle weiter, die sich für die FELIX WÜRTH AG interessieren.