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Laut Befürwortern solle die Hydrino-Theorie eine Rolle bei der Entwicklung von Hausheizungen und zukünftigen Raketenantrieben spielen. Die amerikanische Behörde NASA zeigte jedoch kein Interesse daran. | Laut Befürwortern solle die Hydrino-Theorie eine Rolle bei der Entwicklung von Hausheizungen und zukünftigen Raketenantrieben spielen. Die amerikanische Behörde NASA zeigte jedoch kein Interesse daran. |
Version vom 2. November 2010, 20:54 Uhr
Hydrino ist die Bezeichnung für eine Erfindung des amerikanischen Arztes und Elektroingenieurs Randell Mills (geb. 1957), mit der es möglich sei, die Energie eines Wasserstoffatoms noch unter seinen energetischen Grundzustand abzusenken, indem dieses komprimiert werde. Als Resultat bewege sich das den Atomkern (Proton) des Wasserstoffatoms umkreisende Elektron auf einer energetisch niedrigeren Bahn. Als Konsequenz müsste das hypothetisch gebliebene und bislang nie beobachtete Hydrino-Atom Energie an die Umgebung abgeben und müsste stabiler sein als das Wasserstoffatom im Grundzustand. Dies wäre ein Widerspruch zu Erkenntnissen der Quantenphysik, was Mills selbst akzeptiert, der der Meinung ist, dass an die Stelle der herkömmlichen Quantenphysik seine von ihm erfundene CQM grand unified theory of classical quantum mechanics (Große vereinigende Theorie der klassischen Quantenmechanik) treten solle, mit der die Existenz des Hydrino kompatibel sei. Mills beruft sich dabei auf den MIT-Ingenieur Herman Haus.
Laut Befürwortern solle die Hydrino-Theorie eine Rolle bei der Entwicklung von Hausheizungen und zukünftigen Raketenantrieben spielen. Die amerikanische Behörde NASA zeigte jedoch kein Interesse daran.
Kommerzielle Aktivitäten
Eine Firma namens "Blacklight Power" ist als Anbieter für die Hydrino-Technologie bekannt. Blacklight Power wurde 1991 von Mills als "HydroCatalysis Inc." gegündet und firmiert in Cranbury (New Jersex USA). Die Firma finanziert sich aus Privatanlagen von Investoren und nicht aus dem Verkauf von Produkten oder Lizenzen. In der Vergangenheit hatte Blacklight Power immer wieder verkündet, "wenige Monate" vor einem "Durchbruch" der eigenen Technologie zu stehen, was jedesmal dazu führte, dass neue Investoren einstiegen. So verkündete Blacklight Power im Jahr 1997, man stünde sechs Monate vor dem Bau eines 100-Kilowatt-Aggregats. Ähnliche Ankündigungen sind in Deutschland von der Firma Felix Würth AG und von der Firma Perendev-Group bekannt. Die Münchner Perendev Group eines Mike Brady ist inzwischen nicht mehr telefonisch erreichbar; Beteiligte haben sich in Richtung Schweiz abgesetzt und Brady wurde am 29. März 2010 in seinem Haus in Wollerau (Schweiz / SZ) verhaftet. Zuvor hatte es Anzeigen gegeben, da Anzahlungen zu angeblich energieproduzierenden Magnetgeneratoren einbehalten wurden. Auch in der Schweiz ist eine Firma namens Raum-Quanten-Motoren AG (RQM) eines Hans Lehner nach einem ähnlichen Muster auf Investorensuche gegangen. In Irland versucht seit Jahren die Firma Steorn Anleger für eine eigene "Orbo"-Technologie zu finden, die es ermögliche "in naher Zukunft" Ernergie zu erzeugen.
Laut Angaben von Mills und Blacklight Power würden die besagten Hydrinos Energie in Form von ultraviolettem Licht abgeben (als so genanntes Schwarzlicht) und es gebe 137 Energiezustände des Wasserstoffs unterhalb seines Grundzustandes. Aus Wasserstoff könne auch hundert bis zweihundert mal mehr Energie gewonnen werden als durch die Verbrennung mit Sauerstoff. Ein Prototyp eines Generators produziere 50 Kilowatt Wärmeleistung. Ein Bruchteil dieser abgegebenen Energie reiche wiederum aus, um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen. Somit ließe sich - wenn die Angaben der Firma Blacklight Power stimmen sollten - aus Wasser als "Kraftstoff" Energie gewinnen.
Wissenschaftliche Stellungnahmen zu Hydrino
Mehrere Stellungnahmen von Physikern weisen die Existenz von Hydrinos und ihre Erzeugbarkeit zurück.[1]
Hydrex
Die Hydrino-Theorie ähnelt stark den Annahmen der Franzosen Jacques Dufour und Jacques Foos, die unter dem Namen Hydrex ebenfalls ein komprimiertes Wasserstoffatom verstehen und es mit einer hypothetischen kalten Fusion in Verbindung bringen. Allerdings sind die Vorschläge zur Erzeugung eines Hydrex-Atoms von denjenigen des Hydrino verschieden. Ein Hydrex bilde sich nämlich bei Anwesenheit eines intensiven elektromagnetischen Feldes.
Patente
- US Patent 6,024,935: Lower-Energy Hydrogen Methods and Structures. Date of Patent: Feb 15, 2000
Literatur
- Alok Jha: Fuel's paradise? Power source that turns physics on its head, The Guardian, 4. November 2005
Weblinks
- http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28971/1.html
- http://en.wikipedia.org/wiki/Blacklight_Power
- http://techskeptic.blogspot.com/2008/07/more-nonsense-in-energy-sector.html
- http://www.phact.org/e/z/hydrino.htm
- http://www.nytimes.com/external/venturebeat/2008/10/21/21venturebeat-blacklight-power-bolsters-its-impossible-cla-99377.html
- http://www.chem.info/ShowPR.aspx?PUBCODE=075&ACCT=0000100&ISSUE=0908&ORIGRELTYPE=TJI&RELTYPE=PR&PRODCODE=00000&PRODLETT=EA&CommonCount=0
- http://www.iop.org/EJ/article/1367-2630/7/1/127/njp5_1_127.html
- http://www.iop.org/EJ/abstract/0022-3727/41/10/108001/
- http://www.space.com/scienceastronomy/generalscience/blacklight_hydrinos_000523.html
Quellennachweise
- ↑ http://www.space.com/scienceastronomy/generalscience/blacklight_hydrinos_000523.html E. Baard: Wild Science: Entrepreneur Takes On Quantum Theory. Space.com, 23 May 2000