Heilerde: Unterschied zwischen den Versionen
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Heilerde kann aufgrund der enthaltenen Mineralien Magensäure binden und neutralisieren. Mineralien können zudem durch die Magensäure teilweise herausgelöst werden, dies trifft besonders auf Kalzium und Magnesium zu. Heilerde ist auch in der Lage, andere Stoffe zu absorbieren. Daher kann Heilerde die Wirkstoffe eingenommener Medikamente binden und unwirksam machen. Je feinkörniger die Heilerde, desto größer ist ihre innere Oberfläche und desto besser kann sie andere Stoffe binden. | Heilerde kann aufgrund der enthaltenen Mineralien Magensäure binden und neutralisieren. Mineralien können zudem durch die Magensäure teilweise herausgelöst werden, dies trifft besonders auf Kalzium und Magnesium zu. Heilerde ist auch in der Lage, andere Stoffe zu absorbieren. Daher kann Heilerde die Wirkstoffe eingenommener Medikamente binden und unwirksam machen. Je feinkörniger die Heilerde, desto größer ist ihre innere Oberfläche und desto besser kann sie andere Stoffe binden. |
Version vom 10. Mai 2010, 09:53 Uhr
Heilerde ist ein mineralisches Pulver, das aus eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen und vor allem in der Pseudomedizin und von Anhängern der Urkost für verschiedene innere und äußere Anwendungen genutzt wird.
Geschichte
Tonheilerden wurden bereits seit langer Zeit angewendet, im Mittelalter wurden sie auch als Bolus Armenicus bezeichnet. Später wurde ihre Anwendung unter anderem von Sebastian Kneipp, dem "Lehmpfarrer" Emanuel Felke und Adolf Just propagiert. Laut Just handelte es sich bei der Heilerde um "das beste Heilmittel der Natur".
Auch Tiere nehmen gelegentlich Erde zu sich, um ihren Mineralienbedarf zu decken.
Bestandteile
Heilerde besteht im Wesentlichen aus Silikaten (über 50 %), Dreischichttonmineralen, Feldspat, Kalzit und Dolomit. Auf Elemente bezogen enthält Heilerde im Wesentlichen Sauerstoff, Silizium, Kalzium, Aluminium, Eisen und Kalium; ferner unter 1 % Magnesium, Natrium, Titan und Wasserstoff.
Anwendung
äußere Anwendung
Für Heilerde werden unterschiedliche Anwendungsgebiete angegeben, teils mit übertriebenen Versprechungen. Meist wird sie äußerlich in Form von Wickel, Verbänden, Auflagem, Badezusätzen oder Gesichtsmasken angewendet. Sie soll bei allergischen Hautbeschwerden, Ausschlägen, Ekzemen und Insektenstichen, bei Arthrose, Muskel- und Gelenkbeschwerden und Prellungen, bei Akne, unreiner und fettender Haut, bei Durchblutungsstörungen und Entzündungen helfen, ebenso als Leibwickel bei Magenbeschwerden.
Eine Wirkung lässt sich teilweise damit begründen, dass durch den Kältereiz bei der Anwendung die Blutgefäße verengt und Muskelspannungen und somit Schmerz oder Juckreiz gemindert werden. Eine entzündungshemmende Wirkung, weil beim Trocknen des aufgetragenen Breis eine Art Saugwirkung auftritt, die überflüssige Gewebsflüssigkeit nach außen ableitet, ist indes in plausibel und nicht belegt.
Innere Anwendung
Bei innerlicher Anwendung wird Heilerde in Kapseln, aber auch verrührt in einem Glas Wasser eingenommen. Einsatzgebiete sind insbesondere Durchfall, Sodbrennen, säurebedingte Magenbeschwerden sowie bei der Darmsanierung und der Entgiftung. Auch bei Mund- und Rachenspülungen und bei Zahnfleischauflagen kommt sie zum Einsatz, z.B. in Zahncremes.
Heilerde kann aufgrund der enthaltenen Mineralien Magensäure binden und neutralisieren. Mineralien können zudem durch die Magensäure teilweise herausgelöst werden, dies trifft besonders auf Kalzium und Magnesium zu. Heilerde ist auch in der Lage, andere Stoffe zu absorbieren. Daher kann Heilerde die Wirkstoffe eingenommener Medikamente binden und unwirksam machen. Je feinkörniger die Heilerde, desto größer ist ihre innere Oberfläche und desto besser kann sie andere Stoffe binden.