Mikrowellen-Resonanz-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Literatur) |
K (→Methode) |
||
| Zeile 20: | Zeile 20: | ||
==Methode== | ==Methode== | ||
| − | Es werden ausgesuchte Akupunkturpunkte längs angenommener [[Meridian]]e mit elektromagnetischer Strahlung im Frequenzbereich 50 bis 80 GHz bestrahlt. Für jeden Patienten muss zunächst durch Versuche eine "charakteristische Frequenz" bzw. Resonanzfrequenz ermittelt werden, bei der | + | Es werden ausgesuchte Akupunkturpunkte längs angenommener [[Meridian]]e mit elektromagnetischer Strahlung im Frequenzbereich 50 bis 80 GHz bestrahlt. Für jeden Patienten muss zunächst durch Versuche eine "charakteristische Frequenz" bzw. "Resonanzfrequenz" ermittelt werden, bei der eine positive Wirkung auftritt. Als Beispiele nennt Sit'ko Werte wie 59.37 GHz oder 61.4 GHz. |
Die Intensität der Strahlung ist verglichen mit konventioneller Mikrowellen-Anwendung zur Diathermie gering. Als Obergrenze wird eine Leistungsdichte von1 W/m<sup>2</sup> angegeben, typisch verwendete Leistungsdichten seien weitaus niedriger. Ähnlich wie die optimale Frequenz soll eine minimale wirksame Stärke der Strahlung ermittelt werden; für einen Patienten nennt Sit'ko beipielsweise 10<sup>-6</sup> W/m<sup>2</sup>. Die Angaben in der Patenschrift<ref name="patent"/> sind allerdings widersprüchlich. Teilweise werden auch spektrale Leistungsdichten von 10<sup>-20</sup> W/m<sup>2</sup> bis 10<sup>-10</sup> W/(Hz m<sup>2</sup>) genannt. Da über die Bandbreite der Strahlung nichts mitgeteilt wird, diese aber allem Anschein nach schmalbandig ist, machen diese Angaben wenig Sinn und sind nicht mit den angeführten Leistungsdichten in Einklang zu bringen. | Die Intensität der Strahlung ist verglichen mit konventioneller Mikrowellen-Anwendung zur Diathermie gering. Als Obergrenze wird eine Leistungsdichte von1 W/m<sup>2</sup> angegeben, typisch verwendete Leistungsdichten seien weitaus niedriger. Ähnlich wie die optimale Frequenz soll eine minimale wirksame Stärke der Strahlung ermittelt werden; für einen Patienten nennt Sit'ko beipielsweise 10<sup>-6</sup> W/m<sup>2</sup>. Die Angaben in der Patenschrift<ref name="patent"/> sind allerdings widersprüchlich. Teilweise werden auch spektrale Leistungsdichten von 10<sup>-20</sup> W/m<sup>2</sup> bis 10<sup>-10</sup> W/(Hz m<sup>2</sup>) genannt. Da über die Bandbreite der Strahlung nichts mitgeteilt wird, diese aber allem Anschein nach schmalbandig ist, machen diese Angaben wenig Sinn und sind nicht mit den angeführten Leistungsdichten in Einklang zu bringen. | ||
Version vom 25. April 2010, 07:49 Uhr
Die Mikrowellen-Resonanz-Therapie (MRT, englisch: microwave resonance therapy) ist eine patentierte[1] pseudomedizinische Methode, die Elemente der traditionellen chinesischen Medizin (Akupunktur) mit denen einer Quantenmedizin zu vereinigen sucht.[2] Prinzipiell handelt es sich dabei um die Anwendung von Mikrowellenstrahlung zur Beeinflussung so genannter Akupunkturpunkte. Patentinhaber ist der Ukrainer Sergei P. Sit'ko aus Kiew. Sit'ko ist auch Autor von Traktaten zur Quantenmedizin.
Das Verfahren spielt im deutschsprachigen Raum nur eine geringe Rolle. Sie wird insbesondere von Personenkreisen ins Spiel gebracht, die gleichzeitig zu pseudodiagnostischen Zwecken Bioresonanzverfahren wie AMSAT-HC einsetzen.
Indikationen
Zur Mikrowellen-Resonanztherapie wird von den Befürwortern ein erstaunlich großes und uneinheitliches Feld von Störungen und Zuständen angegeben, bei der die Methode wirksam sein soll. Genannt werden Erkrankungen aus den Bereichen
- Chirurgie und Traumatologie,
- Kardiologie und Gefäßerkrankungen,
- Urologie,
- Gynäkologie,
- Dermatologie,
- Gastroenterologie,
- Lungenheilkunde,
- Neurologie,
- Onkologie
usw. Als Kontraindikation werden lediglich "akute Schmerzen im Bereich des Bauches" und Schwangerschaft genannt. Wissenschaftliche Nachweise einer Eignung aus seriösen Studien fehlen völlig.
Methode
Es werden ausgesuchte Akupunkturpunkte längs angenommener Meridiane mit elektromagnetischer Strahlung im Frequenzbereich 50 bis 80 GHz bestrahlt. Für jeden Patienten muss zunächst durch Versuche eine "charakteristische Frequenz" bzw. "Resonanzfrequenz" ermittelt werden, bei der eine positive Wirkung auftritt. Als Beispiele nennt Sit'ko Werte wie 59.37 GHz oder 61.4 GHz.
Die Intensität der Strahlung ist verglichen mit konventioneller Mikrowellen-Anwendung zur Diathermie gering. Als Obergrenze wird eine Leistungsdichte von1 W/m2 angegeben, typisch verwendete Leistungsdichten seien weitaus niedriger. Ähnlich wie die optimale Frequenz soll eine minimale wirksame Stärke der Strahlung ermittelt werden; für einen Patienten nennt Sit'ko beipielsweise 10-6 W/m2. Die Angaben in der Patenschrift[1] sind allerdings widersprüchlich. Teilweise werden auch spektrale Leistungsdichten von 10-20 W/m2 bis 10-10 W/(Hz m2) genannt. Da über die Bandbreite der Strahlung nichts mitgeteilt wird, diese aber allem Anschein nach schmalbandig ist, machen diese Angaben wenig Sinn und sind nicht mit den angeführten Leistungsdichten in Einklang zu bringen.
Als vermeintlicher Wirkmechanismus werden von Befürwortern Interaktionen zwischen dem von außen angelegten HF-Feld und einem inneren Feld ("internal microwave (MW) electromagnetic field") genannt, die sich auf die sog. gap junctions an den Kontaktstellen zwischen Körperzellen auschließlich positiv in einem "psychosomatischen Sinne" auswirken sollen. Hierbei komme es zu "quantenähnlichen kohärenten" Phänomenen ("quantum-like coherent characteristics of the MRT").
Siehe auch
- Photonen-Resonanz-Therapie
Literatur
Näheres zur Methode findet sich nur in alternativmedizinischer Literatur oder in Publikationen mit geringem impact. Dabei fällt in derartigen Veröffentlichungen ein nichtsagendes und spekulatives "Geschwurbel" auf, wie dieses Zitat zeigt:[3]
- The quantum-like coherent characteristics of the MRT (sharply-resonant sensory response of the disordered organism, extremely low-intensity and low-energy non-thermal biologically efficient MW radiation, and negligible MW energy losses down acupuncture meridians) might be viewed as a consequence of the existence of biological nonlocal selfconsistent macroscopic quantum potentials, which can give rise to nonlinear coherent EM MW long-range maser-like excitations of biological nonlinear absorption medium with the cells as active centers--with acupuncture meridians related to eigenfrequencies and spatio-temporal eigenwaves distributions of every individual biological quantum system. This suggests that a healthy condition might be considered as an absolute minimum (ground state) of the nonlocal selfconsistent macroscopic quantum potential of the organism. Some disorders of an acupuncture system correspond to higher minimums of the (spatio-temporally changeable) potential hypersurface in energy-configuration space, which possibly explains the higher sensory responses of the more excited (more disordered) acupuncture system and the poor MRT sensory response of the healthy acupuncture system being already in the ground state. Such a picture also supports the EM/ionic "optical" ultralowfrequency modulated MW quantum holographic neural network-like function of the acupuncture system (similar to complex-valued oscillatory holographic Hopfield-like neural networks), and its essential relation to consciousness, as strongly suggested from biophysical modeling of altered states of consciousness.
- Jovanović-Ignjatić Z, Raković D: A review of current research in microwave resonance therapy: novel opportunities in medical treatment, Acupunct Electrother Res. 1999;24(2):105-25.
- D. Rakovic, Z. Jovanovic-Ignjatic, D. Radenovic, M. Tomasevic, E. Jovanov: An Overview of Microwave Resonance Therapy and EEG correlates of Microwave Resonance Relaxation and other Consciousness-altering Techniques
Quellennachweise
- ↑ 1,0 1,1 Patent 5507791: Microwave Resonance Therapy. Date of Patent: Apr.16, 1996
- ↑ http://medtex.org/index.php?option=content&task=view&id=103
- ↑ Jovanović-Ignjatić Z, Raković D: A review of current research in microwave resonance therapy: novel opportunities in medical treatment, Acupunct Electrother Res. 1999;24(2):105-25.