Probiotikum: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. März 2010, 21:01 Uhr
Ein Probiotikum (von gr. "pro" = für und "bios" = das Leben) sind Produkte, die entweder lebende, lebensfähige oder abgetötete Mikroorganismen enthalten, die oral (über den Mund) aufgenommen werden sollen um gesundheitliche Wirkungen zu entfalten.
Probiotika werden entweder als Lebensmittel (Functional Food), Nahrungsergänzungsmittel oder als zugelassene Arzneimittel angeboten werden.
Ein Präbiotikum ist hingegen ein Mittel, das das Wachstum von bereits sich im Darm befindenden Mikroorganismen fördern soll. Symbiotika sind Mittel die sowohl als Probiotikum und als Präbiotikum angesehen werden sollen.
Insgesamt ergeben sich für Probiotika-Anwendungen schwerwiegende Probleme:
- Die Menge der in Probiotika enthaltenen Erreger ist verschwindend gering im Vergleich zu den Bakterien und Pilzen die sich bereits im Darm des Kunden befinden. Daher ist nur eine geringe Wirkung (wenn überhaupt) zu erwarten.
- Die über den Mund aufgenommenen Bakterien müssen den Magen passieren. Im Magen herrscht ein niedriger pH-Wert vor, der einen schädlichen Einfluss auf einen Grossteil der zugeführten Bakterien hat.
- Vermehrungsfähige Probiotika-Bakterien (etwa "Milchsäurebakterien") müssen im Darm eine Überlebensmöglichkeit haben. Im Darm müssen diese zugeführten Bakterien zusammen mit anderen Keimen und Pilzen koexistieren können.
Probiotische Lebensmittel
Die Lebensmittelindustrie bietet eine Reihe von Lebensmitteln an, die als Lebensmittel-Probiotika die ansonsten die durch Sterilisation, Pasteurisierung und andere Maßnahmen ferngehaltenen Mikroorganismen enthalten. Allerdings werden hier zu gesundheitsfördernden Zwecken bestimmte Mikroorganismen eingesetzt.
Probiotika-Lebensmittel sind meist Joghurts, Quark, Käse oder Wurstprodukte, die probiotische Bakterien enthalten sollen. Eine typisches Produkt aus dieser Kategoie ist "Actimel" von Danone.
Probiotische Arzneimittel
Probiotika werden für ein grosses Spektrum von Erkrankungen eingesetzt, meist im Bereich der Alternativmedizin. Einen festen Platz haben probiotische Arzneimittel bei der so genannten Symbioselenkung bzw "mikrobiologischen Therapie". Zu nennen sind hier das bekannte Mittel "Mutaflor".
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten wegen fehlendem Nachweis einer Wirksamkeit nicht die Kosten für eine "Mikrobiologische Therapie" oder Symbioselenkung.