Kohnstamm-Effekt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Dezember 2008, 18:34 Uhr
Der Kohnstamm Effekt (oder Kohnstamm-Phänomen) ist ein Phänomen aus der Neurologie und geht auf den deutschen Neurologen und Psychiater Oskar Kohnstamm (1871-1917) zurück der diesen Effekt 1915 entdeckte. Der Kohnstamm-Effekt beschreibt eine unwillkürliche Anspannung der Muskulatur (als idiomotorische Bewegung) nach vorheriger intensiver Muskelanspannung. Bei einem konzentrierendem Denkvorgang oder einer Meditation können Muskeln kleinste Ruck- und Zuckbewegungen durchführen, welche mit gedanklichen Inhalten und Vorstellungen unbewusst koordiniert sind. Diese kleinsten muskulären Bewegungen sind gut messtechnisch erfassbar und können von einzelnen Personen auch gefühlt werden.
Der Kohnstamm-Effekt spielt zusammen mit dem Carpenter-Effekt eine Rolle bei der Entstehung der Bewegungen von Wünschelruten bei Rutengängern.
Literatur
- Kohnstamm, O. Demonstration einer Katatonieartigen Erscheimung beim Gesunden (Katatonusversuch). Neurol. Zentral B1 34S: 290-291, 1915
- Donald M. Krus, Seymour Wapner, Heinz Werner: Studies in Vicariousness: Effect of Muscular Involvement on Visual Threshold, The American Journal of Psychology, Vol. 71, No. 2 (Jun., 1958), pp. 395-398
- Duclos C, Cerebral correlates of the “Kohnstamm phenomenon”: An fMRI study, NeuroImage Vol 34, Issue 2, 15 January 2007, Pages 774-783
- Wright WG, Interaction of involuntary post-contraction activity with locomotor movements, Exp Brain Res. 2006 Feb 169(2): 255–260
- Mathis J, Facilitation of motor evoked potentials by postcontraction response (Kohnstamm phenomenon), Electroencephalogr Clin Neurophysiol. 1996 Aug