Steinzeitdiät: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Grundannahme ist, dass sich das menschliche Erbgut seit der Steinzeit nicht verändert habe. Folglich sei die steinzeitliche Ernährung die einzig „artgerechte Ernährung“ des Menschen, da sich der menschliche Organismus im Laufe von Millionen Jahren an diese perfekt angepasst habe. Die Altsteinzeit umfasste einen Zeitraum von fast 2,4 Mio. Jahren, alle weiteren Zeitalter bis heute insgesamt nur rund 15.000 Jahre, angeblich zu kurz für die nötige Anpassung des Körpers an neue Nahrungsmittel, wie z.B. Getreideprodukte und Milch. | Die Grundannahme ist, dass sich das menschliche Erbgut seit der Steinzeit nicht verändert habe. Folglich sei die steinzeitliche Ernährung die einzig „artgerechte Ernährung“ des Menschen, da sich der menschliche Organismus im Laufe von Millionen Jahren an diese perfekt angepasst habe. Die Altsteinzeit umfasste einen Zeitraum von fast 2,4 Mio. Jahren, alle weiteren Zeitalter bis heute insgesamt nur rund 15.000 Jahre, angeblich zu kurz für die nötige Anpassung des Körpers an neue Nahrungsmittel, wie z.B. Getreideprodukte und Milch. | ||
− | + | Die „nicht artgerechte“ Ernährung mit nach-steinzeitlichen Nahrungsmitteln führt zu einer Vielzahl von Krankheiten, vor allem Hyperinsulinismus und Insulinresistenz durch einen hohen Anteil von Kohlenhydraten in der üblichen „Zivilisationskost“. Weitere Erkrankungen des metabolischen Syndroms sind Hypertonie, Hyperlipidämie und Hyperglykämie. Erkenntnisse aus der Paläopathologie sollen belegen, dass die altsteinzeitlichen Vorfahren größer und gesünder waren als die Menschen der folgenden Epochen. Knochenfunde erlauben jedoch nur bedingte Rückschlüsse auf den Zustand der nicht mehr erhaltenen inneren Organe und der Blutwerte. Die medizinischen Aussagen stützen sich daher auf Studienergebnisse zu Völkern, die heute noch als Nomaden oder Jäger und Sammler leben. Diese ließen den Schluss zu, dass sie auch im Alter nicht an typischen Zivilisationskrankheiten litten. Allerdings ist die Lebenserwartung dieser Ethnien deutlich niedriger als in Industriestaaten. Da jedoch bei der Lebenserwartung die hohe Säuglingssterblichkeit mit einfließt, lässt dies nur bedingt Rückschlüsse zu. | |
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+ | Mit Hilfe der Steinzeiternährung soll nicht nur das metabolische Syndrom verhindert werden, sondern auch das Risiko für Krebserkrankungen und Allergien soll signifikant sinken, die Leistungsfähigkeit soll steigen. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Langzeitstudien zu dieser Ernährungsform, die diese Erwartungen bestätigten könnten. | ||
==Methode== | ==Methode== |
Version vom 3. Februar 2010, 09:50 Uhr
Die Steinzeitdiät (Paleo-Diät) ist eine Diät, die sich laut Befürwortern an Vorstellungen orientiert, wie eine Ernährungsweise des Menschen zur Altsteinzeit (Paleolithikum: -2 Millionen Jahre bis etwa -20.000 Jahre) ausgesehen haben könnte - und zwar bevor der Mensch Ackerbau und Viehzucht betrieb.
Die Steinzeitdiät geht im deutschsprachigen Raum auf das Buch ("Steinzeitdiät") von Walter L. Voegtlin aus dem Jahr 1975 zurück. Voegtlin ging davon aus, dass der damalige Altsteinzeitmensch ein Fleischfresser war, während die heutige Forschung im damaligen Menschen einen Allesfresser sieht. Der amerikanische Arzt Boyd Eaton propagiert die Steinzeitdiät ebenfalls seit 1985 und geht davon aus, dass die Ernährung unserer Vorfahren aus der Steinzeit die optimale und artgerechte Kost für den Menschen sei. Der Mensch soll an die Art der Nahrung, wie sie in der Altsteinzeit aufgenommen wurde, genetisch angepasst sein, so dass moderne Ernährungsformen für die Zivilisationskrankheiten verantwortlich seien.
Enge Beziehungen existieren zu den "low carb" Diäten (Beispiele Atkins-Diät, LOGI und Glyx) und Ernährungsweisen, wie auch zur ketogenen Ernährungsweise. Gemeinsam ist diesen Ernährungsweisen ein geringer Konsum von Kohlenhydraten (Zucker). Meist werden die Diäten und Ernährungsempfehlungen zur angestrebten Gewichtsreduktion eingesetzt.
Ein wissenschaftlicher Beleg für die Eignung dieser Methode zur dauerhaften Gewichtsreduktion existiert nicht. Der deutsche Lebensmittelchemiker Udo Pollmer bezeichnete die Steinzeitdiät als eine Hypothese ohne jeden wissenschaftlichen Beweis.
Grundannahmen
Die Grundannahmen zur Steinzeitdiät beziehen sich auf die Altsteinzeit, also den Zeitraum vor ca. 20.000 bis 10.000 Jahren. Im Gegensatz zu den Annahmen der Steinzeitdiät ist heute bekannt, dass zur Altsteinzeit unbegrenzte Mengen an hochglykämischen Speisen wie getrocknete Datteln oder Feigen geläufig waren.
Die Grundannahme ist, dass sich das menschliche Erbgut seit der Steinzeit nicht verändert habe. Folglich sei die steinzeitliche Ernährung die einzig „artgerechte Ernährung“ des Menschen, da sich der menschliche Organismus im Laufe von Millionen Jahren an diese perfekt angepasst habe. Die Altsteinzeit umfasste einen Zeitraum von fast 2,4 Mio. Jahren, alle weiteren Zeitalter bis heute insgesamt nur rund 15.000 Jahre, angeblich zu kurz für die nötige Anpassung des Körpers an neue Nahrungsmittel, wie z.B. Getreideprodukte und Milch.
Die „nicht artgerechte“ Ernährung mit nach-steinzeitlichen Nahrungsmitteln führt zu einer Vielzahl von Krankheiten, vor allem Hyperinsulinismus und Insulinresistenz durch einen hohen Anteil von Kohlenhydraten in der üblichen „Zivilisationskost“. Weitere Erkrankungen des metabolischen Syndroms sind Hypertonie, Hyperlipidämie und Hyperglykämie. Erkenntnisse aus der Paläopathologie sollen belegen, dass die altsteinzeitlichen Vorfahren größer und gesünder waren als die Menschen der folgenden Epochen. Knochenfunde erlauben jedoch nur bedingte Rückschlüsse auf den Zustand der nicht mehr erhaltenen inneren Organe und der Blutwerte. Die medizinischen Aussagen stützen sich daher auf Studienergebnisse zu Völkern, die heute noch als Nomaden oder Jäger und Sammler leben. Diese ließen den Schluss zu, dass sie auch im Alter nicht an typischen Zivilisationskrankheiten litten. Allerdings ist die Lebenserwartung dieser Ethnien deutlich niedriger als in Industriestaaten. Da jedoch bei der Lebenserwartung die hohe Säuglingssterblichkeit mit einfließt, lässt dies nur bedingt Rückschlüsse zu.
Mit Hilfe der Steinzeiternährung soll nicht nur das metabolische Syndrom verhindert werden, sondern auch das Risiko für Krebserkrankungen und Allergien soll signifikant sinken, die Leistungsfähigkeit soll steigen. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Langzeitstudien zu dieser Ernährungsform, die diese Erwartungen bestätigten könnten.
Methode
Laut Befürwortern seien im Rahmen der Steinzeitdiät nur Nahrungsmittel zu konsumieren, die bereits in der Altsteinzeit zur Verfügung gestanden haben sollen. Dazu werden Fleisch (Wild), Fisch, Insekten, Larven und Würmer, Meeresfrüchte, Eier, Obst und Gemüse, ergänzend Kräuter, Pilze, Nüsse, Esskastanien und Honig genannt. Auf diese Weise soll der Körper seine Energie überwiegend aus Proteinen, Fett und Kohlenhydraten auf Gemüse- und Salatbasis gewinnen. Auf aufbereitete Nahrung wie Mehl, Getreide oder Milch- und Milchprodukte soll verzichtet werden. Lebensmittel wie Oliven, die ohne Verarbeitung ungenießbar wären, sollen ebenfalls gemieden werden.
Weblinks
- http://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeitern%C3%A4hrung
- http://www.das-eule.de/Steinzeitdiat_5_6_2005.pdf
- http://www.stern.de/wissen/ernaehrung/steinzeit-diaet-schlank-und-gesund-durch-reichlich-fleisch-558196.html