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− | '''Johann Lechner''' (geb. 1949), Dr. med. dent., ist ein Zahnarzt und [[Heilpraktiker]] aus München, der sich als Experte für "Bioenergetische Testverfahren und ganzheitliche Zahnheilkunde" bezeichnet. Lechner beschäftigt sich auch mit [[Kinesiologie|kinesiologischen]] Methoden, z.B. dem [[Arm-Längen-Reflex-Test]], und hat einige dubiose Verfahren und Apparate erfunden, die | + | '''Johann Lechner''' (geb. 1949), Dr. med. dent., ist ein Zahnarzt und [[Heilpraktiker]] aus München, der sich als Experte für "Bioenergetische Testverfahren und ganzheitliche Zahnheilkunde" bezeichnet. Lechner beschäftigt sich auch mit [[Kinesiologie|kinesiologischen]] Methoden, z.B. dem [[Arm-Längen-Reflex-Test]], und hat einige dubiose Verfahren und Apparate erfunden, die er teilweise auch zur "Begleitbehandlung" im Rahmen seiner zahnärztlichen Tätigkeit empfiehlt. |
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+ | Lechners Erfindungen werden von der Firma Mindlink einer Christiane Lechner und teilweise auch von anderen Anbietern vertrieben. Sie werden mit scheinwissenschaftlichem Geschwätz und frei erfundenen Begriffen und aus den Naturwissenschaften entlehnten Fachvokabeln beworben. bezug genommen wird auch auf Vorstellungen von [[Dietrich Klinghardt]] | ||
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− | Ein "medizinisches Expertensystem" für kinesiologische Tests, dessen Besonderheit eine "akustische Feldinduktion" darstellt: Normalerweise lassen Kinesiologen den Patienten z.B. ein Medikament anblicken, um dann per kinesiologischem Muskeltest festzustellen, ob das Medikament vertragen wird. Bei Lechners Erfindung bekommt der Patient stattdessen "akustisch wahrnehmbare Testfragestellungen" vorgespielt. Lechner hat das Verfahren inzwischen so verfeinert, dass die in der Praxis oft lästigen akustischen Reize unhörbar dargeboten werden können. Zum einen wird dazu ein "Trägersignal" genanntes lauteres Geräusch überlagert, zum anderen kann anstelle von Lautsprechern eine "Transduzerschleife" angeschlossen werden, die angeblich [[Skalarwellen]] aussendet und eine völlig geräuschlose Behandlung ermöglicht. | + | Ein "medizinisches Expertensystem" für kinesiologische Tests, dessen Besonderheit eine "akustische Feldinduktion" darstellt: Normalerweise lassen Kinesiologen den Patienten z.B. ein Medikament anblicken, um dann per kinesiologischem Muskeltest festzustellen, ob das Medikament vertragen wird. Bei Lechners Erfindung bekommt der Patient stattdessen "akustisch wahrnehmbare Testfragestellungen" vorgespielt. Lechner hat das Verfahren inzwischen so verfeinert, dass die in der Praxis oft lästigen akustischen Reize unhörbar dargeboten werden können. Zum einen wird dazu ein "Trägersignal" genanntes lauteres Geräusch überlagert, zum anderen kann anstelle von Lautsprechern eine "Transduzerschleife" angeschlossen werden, die angeblich [[Skalarwellen]] aussendet und eine völlig geräuschlose Behandlung ermöglicht.<ref>Patentschrift DE 10060893: ''Kopfhörerähnliche Vorrichtung mit Möbiusschleifen und deren Verwendung.'' Anmeldetag: 7. Dezember 2000, Patenterteilung: 12. April 2007</ref> Hersteller ist die Skasys Produktionsgesellschaft mbH in 92637 Weiden. |
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− | + | Unter dieser Bezeichnung (eigene Schreibweise: MindLINK) werden Produkte angeboten, mit denen ein "emotionales Selbstmanagement" möglich sei, welches die "Reizverarbeitung im Gehirn und die Koordination beider Gehirnhälften" optimiere. Die Erzeugnisse gleichen den oben beschriebenen "Transduzerschleifen" und heißen hier meist "Teslaspulen" oder Transmitterspulen. Durch eine "Holografische Bewusstseins-Kopplung mit Skalarwellen" würden "Informationen" in "Bewusstseinsfelder" umgewandelt und so "direkt an das Unterbewusstsein des Anwenders übermittelt". Als Informationen werden "klassische Musik, zum Beispiel Mozart, Bach, Vivaldi, Ravel, oder Naturgeräusche und Tierlaute (Walgesänge, Vogelgezwitscher, Frösche etc.)" empfohlen. Mit einer besonders großen Spule ("Mindlink Wall") sei auch eine "Raumharmonisierung" möglich; Lechner spricht dabei von "elektronischem [[Feng-Shui|Feng Shui]]". | |
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+ | Eine Computersoftware namens ''Mindlink Test'' soll mit einer "Resonanz Psychologie" – das sei "eine nicht hörbare und nicht sichtbare Vermittlung positiver Glaubenssätze" – zur Diagnose von "Blockaden in der psycho-emotionalen Dynamik" dienen. Gewerblichen Anwendern würde die Software einen "schnellen und gezielten Einstieg in jede Gesprächstherapie" ermöglichen. | ||
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+ | Vorläufer der Mindlink-Produkte wurden unter dem Namen ''Skasync'' angeboten. | ||
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− | Lechner hat eine ''Akademie für Integrative Medizin, Zahnmedizin und Bewusstseinstechniken AIM'' gegründet. Im Jahr 2002 hat er eine Vorlesung an der ''Capital University of Washington'' gehalten. Diese Universität existiert allerdings nur in Lechners Fantasie. Gemeint ist die ''Capital University of Integrative Medicine'' (siehe: [[Bradfordtest#Robert W. Bradford|Robert W. Bradford]]), eine inzwischen geschlossene [[title-mill|Titelmühle]]; die "Vorlesung" war offenbar eine Werbeveranstaltung für sein Skasys-System. Real ist dagegen die [[Donau Universität Krems]], an der Lechner 2003 nach eigenen Angaben eine Lehrtätigkeit aufgenommen hat. Er wird dort auf der Dozentenliste des Projektes '' PUSH – Postgraduale Universitätsstudien für Heilberufe'' geführt, in dem Zahnärzte ein Aufbaustudium absolvieren können (5 Semester, Kosten ca. 24.000 Euro) mit dem Abschluss Master of Science (M.Sc.), z.B. "Master of Science Orofazialer Schmerz und Funktionsstörungen". | + | Lechner hat eine ''Akademie für Integrative Medizin, Zahnmedizin und Bewusstseinstechniken AIM'' gegründet. Im Jahr 2002 hat er eine Vorlesung an der ''Capital University of Washington'' gehalten. Diese Universität existiert allerdings nur in Lechners Fantasie. Gemeint ist die ''Capital University of Integrative Medicine'' (siehe: [[Bradfordtest#Robert W. Bradford|Robert W. Bradford]]), eine inzwischen geschlossene [[title-mill|Titelmühle]]; die "Vorlesung" war offenbar eine Werbeveranstaltung für sein Skasys-System. Real ist dagegen die [[Donau Universität Krems]], an der Lechner 2003 nach eigenen Angaben eine Lehrtätigkeit aufgenommen hat. Er wird dort auf der Dozentenliste des Projektes ''PUSH – Postgraduale Universitätsstudien für Heilberufe'' geführt, in dem Zahnärzte ein Aufbaustudium absolvieren können (5 Semester, Kosten ca. 24.000 Euro) mit dem Abschluss Master of Science (M.Sc.), z.B. "Master of Science Orofazialer Schmerz und Funktionsstörungen". |
Lechner gibt an, mehrjähriges Vorstandsmitglied des Mannheimer Vereins ''Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin (GZM)'' gewesen zu sein, desgleichen bei der ''Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Herd- und Regulationsforschung (DAH)''. | Lechner gibt an, mehrjähriges Vorstandsmitglied des Mannheimer Vereins ''Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin (GZM)'' gewesen zu sein, desgleichen bei der ''Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Herd- und Regulationsforschung (DAH)''. |
Version vom 1. Februar 2010, 07:35 Uhr
Johann Lechner (geb. 1949), Dr. med. dent., ist ein Zahnarzt und Heilpraktiker aus München, der sich als Experte für "Bioenergetische Testverfahren und ganzheitliche Zahnheilkunde" bezeichnet. Lechner beschäftigt sich auch mit kinesiologischen Methoden, z.B. dem Arm-Längen-Reflex-Test, und hat einige dubiose Verfahren und Apparate erfunden, die er teilweise auch zur "Begleitbehandlung" im Rahmen seiner zahnärztlichen Tätigkeit empfiehlt.
Erfindungen
Lechners Erfindungen werden von der Firma Mindlink einer Christiane Lechner und teilweise auch von anderen Anbietern vertrieben. Sie werden mit scheinwissenschaftlichem Geschwätz und frei erfundenen Begriffen und aus den Naturwissenschaften entlehnten Fachvokabeln beworben. bezug genommen wird auch auf Vorstellungen von Dietrich Klinghardt
SkaSys
Ein "medizinisches Expertensystem" für kinesiologische Tests, dessen Besonderheit eine "akustische Feldinduktion" darstellt: Normalerweise lassen Kinesiologen den Patienten z.B. ein Medikament anblicken, um dann per kinesiologischem Muskeltest festzustellen, ob das Medikament vertragen wird. Bei Lechners Erfindung bekommt der Patient stattdessen "akustisch wahrnehmbare Testfragestellungen" vorgespielt. Lechner hat das Verfahren inzwischen so verfeinert, dass die in der Praxis oft lästigen akustischen Reize unhörbar dargeboten werden können. Zum einen wird dazu ein "Trägersignal" genanntes lauteres Geräusch überlagert, zum anderen kann anstelle von Lautsprechern eine "Transduzerschleife" angeschlossen werden, die angeblich Skalarwellen aussendet und eine völlig geräuschlose Behandlung ermöglicht.[1] Hersteller ist die Skasys Produktionsgesellschaft mbH in 92637 Weiden.
Mindlink
Unter dieser Bezeichnung (eigene Schreibweise: MindLINK) werden Produkte angeboten, mit denen ein "emotionales Selbstmanagement" möglich sei, welches die "Reizverarbeitung im Gehirn und die Koordination beider Gehirnhälften" optimiere. Die Erzeugnisse gleichen den oben beschriebenen "Transduzerschleifen" und heißen hier meist "Teslaspulen" oder Transmitterspulen. Durch eine "Holografische Bewusstseins-Kopplung mit Skalarwellen" würden "Informationen" in "Bewusstseinsfelder" umgewandelt und so "direkt an das Unterbewusstsein des Anwenders übermittelt". Als Informationen werden "klassische Musik, zum Beispiel Mozart, Bach, Vivaldi, Ravel, oder Naturgeräusche und Tierlaute (Walgesänge, Vogelgezwitscher, Frösche etc.)" empfohlen. Mit einer besonders großen Spule ("Mindlink Wall") sei auch eine "Raumharmonisierung" möglich; Lechner spricht dabei von "elektronischem Feng Shui".
Eine Computersoftware namens Mindlink Test soll mit einer "Resonanz Psychologie" – das sei "eine nicht hörbare und nicht sichtbare Vermittlung positiver Glaubenssätze" – zur Diagnose von "Blockaden in der psycho-emotionalen Dynamik" dienen. Gewerblichen Anwendern würde die Software einen "schnellen und gezielten Einstieg in jede Gesprächstherapie" ermöglichen.
Vorläufer der Mindlink-Produkte wurden unter dem Namen Skasync angeboten.
PrevenTest
Ein softwaregestütztes Diagnoseverfahren, mit dem eine Früherkennung möglich sein soll, ob jemand später an Altersdemenz erkranken wird oder anderen "Krankheiten, von denen wir noch gar nichts wissen". Dies soll durch einen "Dialog mit dem Inneren Bewusstsein" bewerkstelligt werden. Bei dem Verfahren spielen ebenfalls Skalarwellen und Kinesiologie eine Rolle.
Weitere Aktivitäten
Lechner hat eine Akademie für Integrative Medizin, Zahnmedizin und Bewusstseinstechniken AIM gegründet. Im Jahr 2002 hat er eine Vorlesung an der Capital University of Washington gehalten. Diese Universität existiert allerdings nur in Lechners Fantasie. Gemeint ist die Capital University of Integrative Medicine (siehe: Robert W. Bradford), eine inzwischen geschlossene Titelmühle; die "Vorlesung" war offenbar eine Werbeveranstaltung für sein Skasys-System. Real ist dagegen die Donau Universität Krems, an der Lechner 2003 nach eigenen Angaben eine Lehrtätigkeit aufgenommen hat. Er wird dort auf der Dozentenliste des Projektes PUSH – Postgraduale Universitätsstudien für Heilberufe geführt, in dem Zahnärzte ein Aufbaustudium absolvieren können (5 Semester, Kosten ca. 24.000 Euro) mit dem Abschluss Master of Science (M.Sc.), z.B. "Master of Science Orofazialer Schmerz und Funktionsstörungen".
Lechner gibt an, mehrjähriges Vorstandsmitglied des Mannheimer Vereins Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin (GZM) gewesen zu sein, desgleichen bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Herd- und Regulationsforschung (DAH).
Bis Mitte 2009 war er Mitglied im Vorstand der Global Health AG, deren Ziel es ist, Anbieter auf dem alternativmedizinischen Markt mit Methoden des Multi-Level-Marketings zu binden. Unter dem Begriff "Bewusstseinsmedizin" werden von der Global Health AG auch Produkte von Lechner (Mindlink/Skasync und Preventest) beworben.
Quellennachweise
- ↑ Patentschrift DE 10060893: Kopfhörerähnliche Vorrichtung mit Möbiusschleifen und deren Verwendung. Anmeldetag: 7. Dezember 2000, Patenterteilung: 12. April 2007