Nikolaus Klehr: Unterschied zwischen den Versionen
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Immunozyten'' durchgeführt wird. Mit diesem Verfahren soll ''die Möglichkeit gegeben werden, daß autologe Immunozyten über unterschiedliche Zeiträume hin maskierte Tumorzellen in vitro erkennen zu können''. Dem Patienten wird dazu eine kleine Menge Blut entnommen und ein spezielles Verfahren soll die weißen Blutkörperchen zur verstärkten Produktion von Zytokinen anregen. Die entnommene Menge Blut wird dem Patienten sodann zurück transfudiert. Auf der privaten Homepage von Klehr <ref>http://www.klehr-dr-med.de</ref> wird sein Verfahren allerdings nicht näher erläutert sodern lediglich von einem ''...speziell entwickelten Verfahren..'' gesprochen. | Immunozyten'' durchgeführt wird. Mit diesem Verfahren soll ''die Möglichkeit gegeben werden, daß autologe Immunozyten über unterschiedliche Zeiträume hin maskierte Tumorzellen in vitro erkennen zu können''. Dem Patienten wird dazu eine kleine Menge Blut entnommen und ein spezielles Verfahren soll die weißen Blutkörperchen zur verstärkten Produktion von Zytokinen anregen. Die entnommene Menge Blut wird dem Patienten sodann zurück transfudiert. Auf der privaten Homepage von Klehr <ref>http://www.klehr-dr-med.de</ref> wird sein Verfahren allerdings nicht näher erläutert sodern lediglich von einem ''...speziell entwickelten Verfahren..'' gesprochen. | ||
− | ==Kritik an Klehr== | + | ==Kritik an Klehr und Prozesse== |
Klehr wurde vorgeworfen sein Verfahren mit übertriebenen Heilversprechen in der Bildzeitung beworben zu haben, ein Heilerfolg trete bei Krebs in 92% der Fälle ein, hiess es da grosspurig. Inzwischen äussert sich Klehr anders und gibt auf seiner Homepage an dass die gemeinte ''Therapie mit Human-Eigenblutzytokinen'' wissenschaftlich ''umstritten ist'' und ''wir Ihnen einen Heilerfolg weder zusichern können noch wollen''. | Klehr wurde vorgeworfen sein Verfahren mit übertriebenen Heilversprechen in der Bildzeitung beworben zu haben, ein Heilerfolg trete bei Krebs in 92% der Fälle ein, hiess es da grosspurig. Inzwischen äussert sich Klehr anders und gibt auf seiner Homepage an dass die gemeinte ''Therapie mit Human-Eigenblutzytokinen'' wissenschaftlich ''umstritten ist'' und ''wir Ihnen einen Heilerfolg weder zusichern können noch wollen''. | ||
− | Klehr gilt auch als Befürworter des gegen Krebs unwirksamen Mittels [[Galavit]]. Klehr und sein Kollege Eike Rauchfuss vertrieben nach Angaben der Presse das Galavit. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte im Jahre 2000 gegen Klehr wegen Verdachts des Betruges und der Körperverletzung. Eine frühere Pflegedienstleiterin der Klehr'schen Klinik in Bad Heilbrunn hatte ausgesagt, dass ihr Chef sie unter Druck gesetzt habe, an Tagen, an denen Galavit in der Praxis ausgegangen war, den Patienten Kochsalzlösung zu spritzen und so eine Behandlung vorzutäuschen. | + | Klehr gilt auch als Befürworter des gegen Krebs unwirksamen Mittels [[Galavit]]. Klehr und sein Kollege Eike Rauchfuss vertrieben nach Angaben der Presse das Galavit. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte im Jahre 2000 gegen Klehr wegen Verdachts des Betruges und der Körperverletzung. Eine frühere Pflegedienstleiterin der Klehr'schen Klinik in Bad Heilbrunn hatte ausgesagt, dass ihr Chef sie unter Druck gesetzt habe, an Tagen, an denen Galavit in der Praxis ausgegangen war, den Patienten Kochsalzlösung zu spritzen und so eine Behandlung vorzutäuschen. |
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+ | Klehr geriet auch in die Kritik, von Schauspieler Klausjürgen Wussow (''Schwarzwaldklinik'') sowie seiner inzwischen verstorbenen Ex-Frau Yvonne Wussow (Yvonne Viehöver) in der Regenbogenpresse promoted zu werden <ref>Artikel in "Stern", Nr. 17, 18.4.1996, Seite 268</ref><ref>"Stern", Nr. 10, 29.02.1996, Seite 16 (Autoren Christoph Fasel und Georg Wedemeyer)</ref>. | ||
Der Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft bezeichnete Klehr laut Spiegel <ref>Spiegel 7.8.1995</ref> als „Scharlatan“. | Der Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft bezeichnete Klehr laut Spiegel <ref>Spiegel 7.8.1995</ref> als „Scharlatan“. |
Version vom 10. Februar 2008, 17:14 Uhr
Nikolaus Klehr ist ein deutscher Hautarzt und Erfinder und Anmelder von Patenten zu umstrittenen Krebstherapien. Auf seiner privaten Homepage bezeichnet Klehr sein Verfahren als alternative Therapie für das er keinen Heilerfolg zusichern könne [1].
Biographie
Klehr studierte in Heidelberg und Frankfurt Medizin und Biologie und machte eine Facharztausbildung zum Hautarzt. Klehr öffnete in München ein privates Institut für Immunforschung.
als Patent angemeldete Verfahren
- Eigenblutzytokine-Behandlung nach Klehr (ATC): (DE 3923848 C 2 - "Demaskierungstraining für autologe Immunozyten gegen maskierte Tumorzellen in vitro."). Laut Patentschrift soll dieses Verfahren auf der Überlegung beruhen dass ein zelluläres Demaskierungstraining für autologe
Immunozyten durchgeführt wird. Mit diesem Verfahren soll die Möglichkeit gegeben werden, daß autologe Immunozyten über unterschiedliche Zeiträume hin maskierte Tumorzellen in vitro erkennen zu können. Dem Patienten wird dazu eine kleine Menge Blut entnommen und ein spezielles Verfahren soll die weißen Blutkörperchen zur verstärkten Produktion von Zytokinen anregen. Die entnommene Menge Blut wird dem Patienten sodann zurück transfudiert. Auf der privaten Homepage von Klehr [2] wird sein Verfahren allerdings nicht näher erläutert sodern lediglich von einem ...speziell entwickelten Verfahren.. gesprochen.
Kritik an Klehr und Prozesse
Klehr wurde vorgeworfen sein Verfahren mit übertriebenen Heilversprechen in der Bildzeitung beworben zu haben, ein Heilerfolg trete bei Krebs in 92% der Fälle ein, hiess es da grosspurig. Inzwischen äussert sich Klehr anders und gibt auf seiner Homepage an dass die gemeinte Therapie mit Human-Eigenblutzytokinen wissenschaftlich umstritten ist und wir Ihnen einen Heilerfolg weder zusichern können noch wollen.
Klehr gilt auch als Befürworter des gegen Krebs unwirksamen Mittels Galavit. Klehr und sein Kollege Eike Rauchfuss vertrieben nach Angaben der Presse das Galavit. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte im Jahre 2000 gegen Klehr wegen Verdachts des Betruges und der Körperverletzung. Eine frühere Pflegedienstleiterin der Klehr'schen Klinik in Bad Heilbrunn hatte ausgesagt, dass ihr Chef sie unter Druck gesetzt habe, an Tagen, an denen Galavit in der Praxis ausgegangen war, den Patienten Kochsalzlösung zu spritzen und so eine Behandlung vorzutäuschen.
Klehr geriet auch in die Kritik, von Schauspieler Klausjürgen Wussow (Schwarzwaldklinik) sowie seiner inzwischen verstorbenen Ex-Frau Yvonne Wussow (Yvonne Viehöver) in der Regenbogenpresse promoted zu werden [3][4].
Der Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft bezeichnete Klehr laut Spiegel [5] als „Scharlatan“.
Weblinks
- http://berlin.rmn.net/sixcms/detail.php/4138694
- http://www.pei.de/cln_049/nn_154580/DE/infos/presse/pm/1997/09.html
Quellennachweise
- ↑ http://www.klehr-dr-med.de
- ↑ http://www.klehr-dr-med.de
- ↑ Artikel in "Stern", Nr. 17, 18.4.1996, Seite 268
- ↑ "Stern", Nr. 10, 29.02.1996, Seite 16 (Autoren Christoph Fasel und Georg Wedemeyer)
- ↑ Spiegel 7.8.1995