Digitale Biologie: Unterschied zwischen den Versionen
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*WO/2007/147982 METHOD OF DETECTING MICROORGANISMS WITHIN A SPECIMEN. Inventors: MONTAGNIER, Luc; AISSA, Jamal; eingereicht 22.06.2006 | *WO/2007/147982 METHOD OF DETECTING MICROORGANISMS WITHIN A SPECIMEN. Inventors: MONTAGNIER, Luc; AISSA, Jamal; eingereicht 22.06.2006 | ||
*WO2007/068831 A3. METHOD FOR CHARACTERISING A BIOLOGICALLY ACTIVE BIOCHEMICAL ELEMENT BY ANALYSING LOW FREQUENCY ELECTROMAGNETIC SIGNALS. Inventor MONTAGNIER LUC, publication date 2007-08-09 | *WO2007/068831 A3. METHOD FOR CHARACTERISING A BIOLOGICALLY ACTIVE BIOCHEMICAL ELEMENT BY ANALYSING LOW FREQUENCY ELECTROMAGNETIC SIGNALS. Inventor MONTAGNIER LUC, publication date 2007-08-09 | ||
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Version vom 31. Oktober 2009, 13:25 Uhr
Die Digitale Biologie (frz. biologie digitale, biologie numérique) ist die Bezeichnung einer auf den französischen Pseudowissenschaftler Jacques Benveniste zurückgehenden Hypothese aus der Zeit um das Jahr 2000, nach der elektromagnetische Felder einerseits einen Einfluss auf biologische Systeme hätten und gleichzeitig in Wasser stark verdünnte RNA- und DNA-Moleküle von Bakterien und Viren sich über eine elektromagnetische Strahlung bemerkbar machen würden, die detektierbar sei. Jeweils seien dabei für das jeweilige Bakterium oder Virus eine spezifische Frequenz ermittelbar. Medizin Nobelpreisträger Luc Montagnier, der sich seit 2005 mit der Digitalen Biologie befasst, ist zudem der Meinung, dass nur von pathogenen (also Krankheiten auslösenden) Mikroorganismen bzw. ihren Nanostructuren eine derartige Strahlung ausginge. Ähnliche Überlegungen sind auch von bekannten Scharlatanen wie Royal Raymond Rife oder Hulda Clark bekannt. Das Konzept der Digitalen Biologie ist dabei dem Spektrum der Methoden der Bioresonanz zuzuordnen. Eine wissenschaftliche Rezeption steht aus.
1995 wurde Beneviste aus dem renommierten l’INSERM entlassen. Benveniste stellte Überlegungen zu einem Wassergedächtnis an, die jedoch widerlegt wurden, jedoch im Umfeld der Homöopathie weiter Beachtung fanden und finden. Nach Beneviste ließen sich hypothetische, im Wasser gespeicherte Informationen digitalisieren. Derartig digitalisierte Informationen sollen auch per Telefon übertragbar sein, was jedoch ebenfalls widerlegt wurde. Seine Bemühungen führten schließlich im Jahr 1998 zum Ig-Nobelpreis.
Benveniste gründete eine eigene Firma namens DigiBio SA (www.digibio.com), die 2006, nach dem Tod von Benveniste, in die Nanectis Biotechnologies von Luc Montagnier aufging, der sich nach dem Tod von Benveniste mit der Digitalen Biologie befasst.
Postulierte Eigenschaften der Digitale Biologie Strahlung
Nach Montagnier sei die gemeinte Stahlung im Niederfrequenzbereich (20 Hz - 20.000 Hz) mit der Technik der herkömmlichen Elektroakustik erfassbar. Eine übliche elektromagnetische niederfrequente Hintergrundstrahlung würde letzendlich die Strahlung auslösen, und zwar im Sinne eines Resonanzphänomens. Bedingung sei dass die in Wasser befindlichen DNA- oder RNA-Moleküle stark verdünnt vorlägen. Die Substanzen sollen dabei auf Konzentrationen von 10-5 bis 10-12 verdünnt werden. Um auswertbare Signale zu erzielen, muss jedoch zwischen jedem Verdünnungsschritt die Probe 15 Sekunden stark durch eine Maschine (Vortex genannt) geschüttelt werden - wie bei der Herstellung homöopathischer Heilmittel. Dies sieht zumindest die Montagnier Patentschrift 0605599 vor. Probengläser mit der postulierten Signalaussendung sollen auch ihre Eigenschaften verlieren, wenn sie neben eine Probe verbracht werden, die zwar denselben Keim enthält, aber in höherer Konzentration. Der Verlust der Sendefähigkeit trete hingegen nicht ein, wenn die hochverdünnte Probe neben eine Probe gebracht wird, die in geringer Verdünnung einen anderen Keim/Virus enthält. Diesen Auslöscheffekt glaubt Luc Montagnier auch diagnostisch nutzen zu können: Eine aktive, hochverdünnte Probe eines bestimmten pathogenen Erregers brauche nur in die Nähe einer mit dem gleichen Erreger infizierten Person gelangen, um inaktiviert zu werden. Um inaktiviert zu werden, müsse der Patient die Probe 5 Minuten lang in der Hand halten. Die hohe Erregerkonzentration im Körper des Infizierten lösche quasi die Sendeeigenschaft der Probe aus, und der Test der Probe wäre dann negativ und somit eine Infektion im Sinne der Digitalen Biologie beweisend. Analoge Pseudodiagnosen sind auch von der Elektroakupunktur nach Voll bekannt.
Die erfassten Signale sollen in nichtstädtischer Umgebung weniger intensiv sein. Die Abschaltung elektrischer Geräte in der Umgebung führe ebenfalls zu einer Abnahme der Signale. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die gemeinten Spektren in Wirklichkeit Artefakte sind. Das trotz der Differenzbildung der Signale aus zwei verschiedenen Spulen (nicht im Bild gezeigt) von denen eine für eine Leermessung sorgen soll. Dazu werden die beiden Eingänge einer Stereo-Soundkarte benutzt. Da die Spule für die Leermessung jedoch nicht identisch ist mit der Messpule, und beide räumlich getrennt sind, ergibt sich keine exakte Möglichkeit der Unterscheidung. Bei ausreichend hoher Verstärkung werden so externe Störfelder in der Differenz erscheinen. Von Montagnier gezeigte Spektren stammen von der Software WaveLab die keine automatische Differenzbildung der beiden Kanäle kennt. 50 Hertz-Felder aus dem öffentlichen Stromnetz und ihre Oberwellen, sowie Spektren von Schaltnetzteilen, Lampendimmern und Energiesparlampen kommen hier als Störquellen in Frage.
Ähnliche Behauptungen wurden bereits von den Berliner Pseudowissenschaftlern Fosar und Bludorf im Zusammenhang mit ihrer Verschwörungstheorie Teddybär vorgebracht.
Methodik zur Erfassung der Molekül-Signale
Laut Patentschrift soll das Signal einer PC-Soundkarte mit einem Verstärker verstärkt werden und einer Spule zugeführt werden, die die Probe dem erzeugten magnetischen Wechselfeld aussetzt (Bild links).
Um die Signale zu detektieren, wird das hypothetische Signal mit einer Soundkarte aufgenommen und mit Hilfe des mathematischen Verfahrens der Fourier-Analyse wird der jeweilige Energiegehalt eines Frequenzsegments über einen bestimmten Frequenzumfang im Niederfrequenzbereich berechnet. Es ergibt sich also eine herkömmliche Spektralanalyse (Bild rechts).
Das in der Patentschrift gezeigte schematische Bild ist dabei mit einem Bild identisch, das von dem verstorbenen Benveniste bereits vorher gezeigt wurde, um Wasser mit homöopathischen Signaturen zu versehen.
Der mittlerweile betagte Montagnier veröffentlichte 2009 zur Digitalen Biologie und stellte dazu seine positiven Messergebnisse in der Arbeit vor. Mitautor war der ehemalige Benveniste-Mitarbeiter Jamel Aissa. Aissa war zuvor dafür bekannt geworden dass in seiner Anwesenheit bestimmte Experimente von Benveniste zur Homöopathie gelangen, und in seiner Abwesenheit hingegen misslangen.
Literatur
- MONTAGNIER, L, AÄISSA, J et al. Electromagnetic Signals Are Produced by Aqueous Nanostructures Derived from Bacterial DNA Sequences. Interdiscip Sci Comput Life Sci (2009) DOI: 10.1007/s12539-009-0036-7 Volltext
Weblinks
Patente
- WO/2007/147982 METHOD OF DETECTING MICROORGANISMS WITHIN A SPECIMEN. Inventors: MONTAGNIER, Luc; AISSA, Jamal; eingereicht 22.06.2006
- WO2007/068831 A3. METHOD FOR CHARACTERISING A BIOLOGICALLY ACTIVE BIOCHEMICAL ELEMENT BY ANALYSING LOW FREQUENCY ELECTROMAGNETIC SIGNALS. Inventor MONTAGNIER LUC, publication date 2007-08-09