Jomol: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Januar 2008, 16:18 Uhr
Jomol ist ein umstrittenes alternativmedizinisches Heilmittel gegen alle möglichen Krebsarten das auf der Basis einer Immunsystemstimulation als unspezifischer bakterieller Immunstimulator funktionieren soll. Die entsprechende Immuntherapie Jomol-Therapie geht auf den deutschen Chirurgen Udo Ehrenfeld [1] zurück der Jomol 1983 als Diagnostikum patentierte [2] [3]. Jomol kann oral eingenommen oder injiziert werden. Jomol wurde von der Bezirksregierung Oberpfalz als Arzneimittel eingestuft und Ehrenfeld verliess sodann Deutschland Richtung Brasilien wo er 2001 starb.
Bezüge bestehen zur seit langem wegen Erfolglosigkeit überholten Coley-Therapie (Coley's Toxin) sowie zur Anwendung des Tuberkulose-Impfstoffs BCG bei einigen Krebsarten (zB Blasenkrebs). Spontane Remissionen (teilweise dauerhaft) traten in der Vergangenheit gelegentlich nach bakteriellen Infektionen auf und bereiteten den weg zu entsprechenden Therapien bei Krebs.
Die Jomol-Therapie gilt als eine Aussenseitermethode ohne wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis [4]. Die gesetzliche Krankenversicherung erstattet die Kosten nicht [5].
Hohes Fieber kann als Nebenwirkung auftreten.
Zusammensetzung
Jomol besteht aus einer wässrigen Suspension von Zellwandbestandteilen des Bakteriums Nocardia Opaca (Rhodococcus rhodochrous) aus der Gattung der Strahlenpilze. Der Extrakt beinhaltet hauptsächlich Oligopeptide und Polysaccharide. Die exakte chemische Zusammensetzung ist unbekannt.
unterstellter Wirkungsmechanismus
Jomol soll sich selektiv an Krebsgewebe binden und es für Killerzellen erkennbar machen und gleichzeitig die körpereigene Abwehr aktivieren. Bei der Jomol "Carrier-Zytostase" werden Zellgifte an die Jomolbestandteile gekoppelt um einen zytopathischen Effekt zu erzielen.
Jomol in der Krebsdiagnostik
Mit Technetium angereichertem Jomol (Jomo tech) oder mit Indium markiertem Jomol (als Jomo) wird Jomol auch zur Diagnostik eingesetzt.
rechtliche Lage
Jomol ist kein Fertigarzneimittel und kann aufgrund keiner Zulassung nicht in der Apotheke erworben werden.
Literatur und Quellennachweise
- ↑ *Jomol Pharma GmbH, Regensburg
- ↑ *http://www.google.de/patents?id=hM8iAAAAEBAJ&printsec=abstract&zoom=4&dq=jomol&ie=ISO-8859-1
- ↑ *http://www.freepatentsonline.com/EP0199085B1.html
- ↑ Allewelt MC, Hauser SP., JOMOL--immunostimulation and rejection of tumor cells?, Schweiz Rundsch Med Prax. 1997 May 14;86(20):856-60
- ↑ Verfahren B1KR19/96R vom 23.7.98