Umckaloabo: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Umckaloabo''' (auch als ''Kaloba'' im Handel) ist der Handelsname eines populären Arzneimittels aus Auszügen der Wurzeln der Pflanze ''Pelargonium-sidoides'' (Kapland - Pelargonie), einer lilafarbenen Geranienart (bzw Pelargonien-Art) aus der Familie der Storchschnabelgewächse, die in Südafrika wächst.
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'''Umckaloabo''' (auch als ''Kaloba'' oder ''Umcka'' im Handel) ist der Handelsname eines populären Arzneimittels aus Auszügen der Wurzeln der Pflanze ''Pelargonium-sidoides'' (Kapland - Pelargonie), einer lilafarbenen Geranienart (bzw Pelargonien-Art) aus der Familie der Storchschnabelgewächse, die in Südafrika wächst.
  
 
Der Name Umckaloabo bezieht sich auf die Zulu-Wörter ''umkhuhlane'' für fiebrige Krankheiten und ''uhlabo'' für Brustschmerz - in der Zulu-Sprache bedeutet Umckaloabo etwa ''großer Husten''.
 
Der Name Umckaloabo bezieht sich auf die Zulu-Wörter ''umkhuhlane'' für fiebrige Krankheiten und ''uhlabo'' für Brustschmerz - in der Zulu-Sprache bedeutet Umckaloabo etwa ''großer Husten''.

Version vom 6. Oktober 2009, 12:44 Uhr

Umckaloabo (auch als Kaloba oder Umcka im Handel) ist der Handelsname eines populären Arzneimittels aus Auszügen der Wurzeln der Pflanze Pelargonium-sidoides (Kapland - Pelargonie), einer lilafarbenen Geranienart (bzw Pelargonien-Art) aus der Familie der Storchschnabelgewächse, die in Südafrika wächst.

Der Name Umckaloabo bezieht sich auf die Zulu-Wörter umkhuhlane für fiebrige Krankheiten und uhlabo für Brustschmerz - in der Zulu-Sprache bedeutet Umckaloabo etwa großer Husten.

Umckaloabo wird als nicht-rezeptpflichtiges alkoholhaltiges (bis zu 12%) "pflanzliches Antibiotikum" angeboten und ist zur Behandlung der akuten Bronchitis bei Kindern ab einem Jahr und bei Erwachsenen zugelassen. Die früher von Herstellern beanspruchten Indikationen Mandelentzündung (Angina tonsillaris), Entzündung des Nasen- und Rachenraums (Rhinopharyngitis) und Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) wurden mit der Nachzulassung im Dezember 2005 fallengelassen, Wirksamkeitsnachweise sind dazu nicht erbracht worden. Hersteller sind heute die Firmen Spitzner und Schwabe. Arzneimittel mit Pelargonium-Extrakt sind nur in einigen wenigen Ländern der Welt im Handel. So findet sich beispielsweise in der Wikipedia nur ein Eintrag in deutscher, englischer und türkischer Sprache.

Im Jahre 2003 wurden in Deutschland jährlich 4,1 Millionen Packungen im Wert von 55 Mio. € verkauft[1] und soll somit Echinacea-Produkten den Rang abgelaufen haben.

Nach Europa kam diese Pflanze 1897: Der an Lungentuberkulose erkrankte Engländer Charles Henry Stevens war von einem Zulu-Medizinmann mit dem Wurzelextrakt behandelt worden und behauptete auf diese Weise geheilt worden zu sein.

Aus was besteht Umckaloabo ?

Arzneimittel mit Umckaloabo enthalten einen alkoholischen Auszug aus den Wurzeln der Pelargonium sidoides.

Im Auszug werden unter anderem mehrfach substituierte Benzopyranonderivate und kondensierte Gerbstoffe gefunden. Bestandteile sind z. B. Scopoletin und Umckalin. Unter den Gerbstoffen finden sich Proanthocyanidine. In Auszügen aus Pelargonium Wurzeln finden sich auch Cumarine, die ein mögliches Blutungsrisiko bergen (siehe dazu: [1]). Außerdem wird Kindern mit dem umstrittenen Mittel 12%iger Alkohol zugeführt.

Pelargonium sidoides-Anbau

Die für Umckaloabo notwendige Beschaffung der Wurzeln der Pflanze Pelargonium sidoides geschah früher durch Wildsammlung. Heute wird die Pflanze speziell zur Umckaloabo-Herstellung in Plantagen angebaut. Geerntet wird die Pflanze wenn sie drei Jahre alt ist. Erst nach dieser Zeit haben die Wurzel einen ausreichenden Wirkstoffgehalt erreicht.

Studienlage / Wirksamkeit

Randomisierte kontrollierte Umckaloabo Vergleichsstudien mit Standardantibiotika existieren derzeit nicht. Jedoch erwies sich in klinischen Studien das Wirkstoffgemisch bei Patienten mit akuter Bronchitis als gegenüber Placebo wirksamer, im Vergleich mit Acetylcystein erwies sich Umckaloabo als gleichwertig. Es gibt schwache Hinweise, dass Umckaloabo bei Atemwegsinfektionen die Krankheitsdauer verkürzen und die Beschwerden lindern könnte. Das Mittel kann aber unerwünschte Wirkungen haben, zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden.

Literatur

  • Timmer A, Günther J, Rücker G, Motschall E, Antes G, Kern WV. Pelargonium sidoides extract for acute respiratory tract infections. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 3.

Weblinks

Quellennachweise