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Der Begriff „Psychoanalyse“ selber wurde von Freuds frühem Mitstreiter Joseph Breuer geprägt | Der Begriff „Psychoanalyse“ selber wurde von Freuds frühem Mitstreiter Joseph Breuer geprägt |
Version vom 18. September 2009, 11:44 Uhr
Die Psychoanalyse ist eine Theorie von der menschlischen Psyche und gleichzeitig auch eine Form der Psychotherapie. Sie wurde von Sigmund Freud begründet. Die Psychoanalyse spaltete sich seitdem in verschiedene Schulen auf.
Der Begriff „Psychoanalyse“ selber wurde von Freuds frühem Mitstreiter Joseph Breuer geprägt
In einem Brief an Sigmund Freud schlägt Breuer vor, das von ihm bei der Behandlung von Bertha Pappenheim (in der Literatur bezeichnet als Anna O.) 1880/1881 entwickelte Verfahren „Psychoanalyse“ zu nennen – in Anlehnung an das Theaterstück „König Ödipus“ von Sophokles, das Schiller 1787 in einem Brief an Goethe als „tragische analysis“ bezeichnet hatte: Der Ödipus des Sophokles versteht es, aufrichtig und selbstlos die lange zurück liegenden Umstände seiner familiären Verstrickung – aus der Rückschau – aufzulösen[1].
Theorie der Psychoanalyse
Instanzenlehre
Die Psychoanalyse postuliert, dass die menschliche Psyche aus drei Instanzen aufgebaut ist. Diese werden mit „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“ bezeichnet. Dabei verkörpert das “Es“ die Triebe (s. Triebtheorie), das „Ich“ den bewussten Teil der Psyche und das „Über-Ich“ die moralischen Werte und Normen. Erkenntnisse der modernen Neurowissenschaften können dieses Modell nicht bestätigen, da der Aufbau des menschlichen Gehirns nicht dieser Unterteilung entspricht. Zwar sind moralische Verhaltensmuster wie z.B. gesellschaftliche Normen eng mit den Stirnlappen korreliert, „Triebe“ (z.B. Sexualität, Nahrungsaufnahme) eher mit phylogenetisch ursprünglicheren Hirnabschnitten, jedoch lässt sich daraus kein Gesamtkonstrukt für die menschliche Psyche ableiten.
Phasenlehre
Die Phasenlehre geht davon aus, dass die psychische Entwicklung von Kindern in verschiedenen Phasen abläuft, die danach benannt werden, welche Körperregion bevorzugt dem Lustgewinn dient. In der modernen Entwicklungspsychologie sind solche Entwicklungsphasen bei Kindern unbekannt.
Kinder seine nach Freud anfangs „polymorph pervers“, sie wollten sich z.B. triebhaft in das Sexualleben ihrer Eltern einmischen. Die erste Phase ist die orale Phase in einem Alter vom ersten bis ca. drittem Lebensjahr. Der Lustgewinn des Säuglings soll aus der Art der Nahrungsaufnahme, dem Saugen an der Mutterbrust resultieren. Die darauf folgende Phase ist die anale Phase (ca. drittes bis fünftes Lebensjahr), die aus dem Lustgewinn bei der Kontrolle der Ausscheidungen, wenn das Kind sauber wird, resultieren soll. Danach kommt es zur genitalen Phase (fünftes bis siebtes Lebensjahr), in der das Kind den Lustgewinn durch seine Genitalien entdeckt. In dieser Phase entwickelt sich auch der „Ödipuskomplex“, der dazu führt, dass das Kind sich in den entgegengesetzt geschlechtlichen Elternteil verliebt, mit ihm sexuell verkehren will und auf den gleichgeschlechtlichen Elternteil eifersüchtig sein soll. Dabei soll der Junge Angst vor dem Vater haben, weil dieser ihn aus Eifersucht kastrieren wolle. Diese Kastrationsangst soll der Junge beim Anblick eines penislosen Mädchens entwickelt haben, in der Annahme, dies sei ein kastrierter Junge. Umgedreht sollen Mädchen angeblich nicht verstehen, wieso sie keinen Penis haben und sollen somit ein Leben lang darauf neidisch sein (Penisneid).
Weder für die Existenz der einzelnen Phasen, noch für den Ödiouskomplex noch dür den Penisneid gibt es einen einzigen wissenschaftlichen Beleg.
Theorie der Neurosenentstehung
Psychische Störungen im Erwachsenenalter (Neurosen) lassen sich angeblich jeweils aus Störungen in einer bestimmten Phase (siehe Phasenmosell) herleiten.
Durch eine sogenannte orale Fixierung (Störung in der oralen Phase) soll es zu Verschlossenheit und Misstrauen gegenüber anderen (schizoide Haltung) oder zu einer depressiven Haltung (Antriebsminderung, Niedergeschlagenheit) kommen. Erfolgt eine Störung in der analen Phase zwischen dem zweiten und dem vierten Lebensjahr soll es zu einer analen Fixierung kommen, die durch Geiz und Pedanterie zum Ausdruck kommt. Bei einer phallischen Fixierung (Störung etwa im 4. Lebensjahr) soll es zu leistungsorientiertem und konkurrierendem Verhalten kommen. Und durch eine ödipale Haltung durch einen nicht gelösten Ödipuskonflikt sollen hysterische Symptome wie Konversion, Dissoziation bis hin zur multiplen Persönlichkeit oder Hypochondrie verursacht werden.
Allerdings fehlen für diese Annahmen jegliche wissenschaftliche Nachweise.
Traumtheorie
Triebtheorie
Schulen
Jung
Adler
weitere
heutige Anwendung
Kritik
Kritik der Instanzenlehre
Ödipuskomplex: Greve und Roos (1996) beschäftigen sich mit dem Ödipuskomplex, der als zentrales Modell der Psychoanalyse gilt. Die Autoren, die auch eine eigene Untersuchung an Kindern durchführten, diskutieren die bestehenden Forschungsergebnisse kritisch. Ihr Fazit ist eindeutig: Der Ödipuskomplex als psychoanalytische Entwicklungstheorie gehört nicht in die Lehrbücher der Entwicklungspsychologie, sondern in Darstellungen der Psychologiegeschichte. [2].
Sigmund-Freud-Archiv
Viele Originalquellen wie Briefe von und an Freud werden bis weit in das 22. Jahrhundert unter Verschluss gehalten und sind öffentlich nicht zugänglich. Dies erschwert eine kritische Auswertung der Daten und lässt vermuten, dass diese nicht zur Verifizierung der Psychoanalyse geeignet sind.
Weblinks
- http://skepdic.com/German/psychoanalyse.html
- http://www.udo-leuschner.de/psychologie/f0.htm
- http://www.personalityresearch.org/psychoanalysis.html
http://www.sgipt.org/wisms/ptf/konsum/t02-02.html http://www.sgipt.org/th_schul/pa/gesch/wolfsman.htm http://www.sgipt.org/th_schul/pa/gesch/israels.htm http://www.sgipt.org/medppp/schizo/haefn0.htm
Quellenverzeichnis
- ↑ http://www.oedipus-online.de/
- ↑ Greve, W.; Roos, J. (1996): Der Untergang des Ödipuskomplexes - Argumente gegen einen Mythos. Huber, Bern