Eiweißspeicherkrankheit: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheit ist wissenschaftlich unplausibel. Eiweiße werden bei der Verdauung im Darm in ihre einzelnen Bausteine, die Aminosäuren zerlegt. Diese werden durch die Zellen der Darmschleimhaut (Mucosazellen) ins Pfortaderblut aufgenommen und gelangen so in alle Zellen, hauptsächlich in Leber und Niere. Hier stehen sie für den Aufbau körpereigener Eiweiße zur Verfügung, wobei es irrelevant ist, ob die Aminosäuren ursprünglich aus pflanzlichen oder tierischen Nahrungseiweißen stammen. Aminosäuren, die der Körper nicht benötigt, werden über unterschiedliche Wege abgebaut, der Stickstoff der Aminogruppe wird über Ammoniak in Harnstoff überführt und über die Nieren ausgeschieden. Das Kohlenstoff-Gerüst wird im Zuckerstoffwechsel verwertet <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Aminos%C3%A4ure-Stoffwechsel</ref>. | Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheit ist wissenschaftlich unplausibel. Eiweiße werden bei der Verdauung im Darm in ihre einzelnen Bausteine, die Aminosäuren zerlegt. Diese werden durch die Zellen der Darmschleimhaut (Mucosazellen) ins Pfortaderblut aufgenommen und gelangen so in alle Zellen, hauptsächlich in Leber und Niere. Hier stehen sie für den Aufbau körpereigener Eiweiße zur Verfügung, wobei es irrelevant ist, ob die Aminosäuren ursprünglich aus pflanzlichen oder tierischen Nahrungseiweißen stammen. Aminosäuren, die der Körper nicht benötigt, werden über unterschiedliche Wege abgebaut, der Stickstoff der Aminogruppe wird über Ammoniak in Harnstoff überführt und über die Nieren ausgeschieden. Das Kohlenstoff-Gerüst wird im Zuckerstoffwechsel verwertet <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Aminos%C3%A4ure-Stoffwechsel</ref>. | ||
− | Eine gezielte Reduktion der Eiweißzufuhr ist nötig, wenn der Aminosäure-Stoffwechsel oder Harnstoffsynthese gestört sind oder die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen vermindert ist. Die Eiweiß-Reduktion kann das Fortschreiten des Krankheitsprozesses erheblich verzögern. Sie wird angewandt bei verminderter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), Störung der Harnstoffsynthese und z.B. | + | Eine gezielte Reduktion der Eiweißzufuhr ist nötig, wenn der Aminosäure-Stoffwechsel oder Harnstoffsynthese gestört sind oder die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen vermindert ist. Die Eiweiß-Reduktion kann das Fortschreiten des Krankheitsprozesses erheblich verzögern. Sie wird angewandt bei verminderter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), Störung der Harnstoffsynthese und bei Lebererkrankungen wie z.B. Leberzirrhose |
Eine angeborene Störung des Aminosäure-Stoffwechsels ist jedoch relativ selten (ca. 1:5 000 - 1:10 000) <ref>http://www.uniklinikum-giessen.de/med3/studenten/skripte/PathoErnaehr/03-Protein-AS.pdf</ref> | Eine angeborene Störung des Aminosäure-Stoffwechsels ist jedoch relativ selten (ca. 1:5 000 - 1:10 000) <ref>http://www.uniklinikum-giessen.de/med3/studenten/skripte/PathoErnaehr/03-Protein-AS.pdf</ref> | ||
Version vom 17. August 2009, 09:02 Uhr
Unter einer Eiweißspeicherkrankheit (Proteothesaurismose) wird in pseudomedizinischen Kreisen ein Krankheitsbild verstanden, das durch Eisweißablagerungen im Bindegewebe und an den Wänden der Blutgefäße verursacht werden soll. Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheit wurde von Prof. Lothar Wendt in dem 40er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgestellt und zusammen mit seinem Sohn Thomas Wendt weiter entwickelt [1]
Inhalt des Konzeptes ist, dass der Mensch durch seine Ernährung mit Fleisch und Fleischprodukten, sowie Milch und Milchprodukten ein Übermaß an Eiweißen zu sich nimmt („Eiweißmast“) und der Körper nur wenig tierische Produkte problemlos verarbeiten kann. Die Folge dieser „Eiweißmast“ sei eine Überlastung der Eiweißspeicher und eine Übersäuerung, die zu vielen Erkrankungen kommen, wie z.B. Arteriosklerose, Arthrose, Bluthochdruck, Diabetes Typ II, Gicht, Rheuma und sogar Krebs führen soll. Die Eiweißspeicherkrankheit soll angeblich etwa die Hälfte aller Todesfälle u.a. durch Krebs verursachen. So will Colin T. Campbell in seiner „China-Studie" nachgewiesen haben, dass tierische Eiweiße stark krebserregend sein sollen [2].
Die Existenz einer sogenannten Eiweißspeicherkrankheit (Proteothesaurismose) wird von der medizinischen Wissenschaft abgelehnt [3]
Anbieter aus dem pseudomedizinischen Bereich zur „Diagnose“ bieten auch gleich noch 'Erfolgsmethoden' zur Heilung von dieser - nichtexistenten - Krankheit an. Eine „Therapie“ ist neben anderen Methoden der Entsäuerung, Entgiftung und Entschlackung z.B. das Eiweißfasten nach Prof. Lothar Wendt [4] [5].
Anhänger der Existenz einer Eiweißspeicherkrankheit kommen vor allem auch aus Veganerkreisen [6].
Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheit ist wissenschaftlich unplausibel. Eiweiße werden bei der Verdauung im Darm in ihre einzelnen Bausteine, die Aminosäuren zerlegt. Diese werden durch die Zellen der Darmschleimhaut (Mucosazellen) ins Pfortaderblut aufgenommen und gelangen so in alle Zellen, hauptsächlich in Leber und Niere. Hier stehen sie für den Aufbau körpereigener Eiweiße zur Verfügung, wobei es irrelevant ist, ob die Aminosäuren ursprünglich aus pflanzlichen oder tierischen Nahrungseiweißen stammen. Aminosäuren, die der Körper nicht benötigt, werden über unterschiedliche Wege abgebaut, der Stickstoff der Aminogruppe wird über Ammoniak in Harnstoff überführt und über die Nieren ausgeschieden. Das Kohlenstoff-Gerüst wird im Zuckerstoffwechsel verwertet [7].
Eine gezielte Reduktion der Eiweißzufuhr ist nötig, wenn der Aminosäure-Stoffwechsel oder Harnstoffsynthese gestört sind oder die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen vermindert ist. Die Eiweiß-Reduktion kann das Fortschreiten des Krankheitsprozesses erheblich verzögern. Sie wird angewandt bei verminderter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), Störung der Harnstoffsynthese und bei Lebererkrankungen wie z.B. Leberzirrhose Eine angeborene Störung des Aminosäure-Stoffwechsels ist jedoch relativ selten (ca. 1:5 000 - 1:10 000) [8]
Weblinks
- http://www.zentrum-der-gesundheit.de/eiweissspeicherkrankheit.html
- http://www.carsten-feller-naturheilpraxis.de/therapie/isopathie/verhaengnisvolle-eiweissmast.html
- http://www.semmelweis.de/sanumpost/49/krankheitsursachen.pdf
- http://www.gesund-heilfasten.de/ernaehrung/eiweissspeicherkrankheiten-nach-lothar-wendt.html
- http://www.torstenengelbrecht.com/artikel_wissenschaft/9_krank_low.pdf
Quellenverzeichnis
- ↑ http://www.prof-wendt.com/profdrlotharwendt/daskonzeptdereiweispeicherkrankheiten/index.php
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/The_China_Study
- ↑ http://www.arthrose-therapie-verzeichnis.de/cgi-php/rel00a.prod/atverz/index.php?idnr=Eiwei%DFspeicherkrankheit
- ↑ http://www.gesund-heilfasten.de/ernaehrung/eiweissspeicherkrankheiten-nach-lothar-wendt.html
- ↑ http://www.naturheilbund.de/images/tipps/pdf/31.pdf
- ↑ http://www.vegetarismus.ch/heft/2001-4/eiweiss.htm
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Aminos%C3%A4ure-Stoffwechsel
- ↑ http://www.uniklinikum-giessen.de/med3/studenten/skripte/PathoErnaehr/03-Protein-AS.pdf