Neutralizer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Neutralizer''' (''Aulterra-Neutralizer'') ist ein auf den Namen Kim Dandurand patentiertes<ref name="patent">United States Patent 7,485,885: ''Electromagnetic radiation transformation for powered devices''. Inventor: Kim Dandurand. Filed: Jul.&nbsp;23, 2007. Date of patent: Feb.&nbsp;3, 2009</ref> Produkt auf dem [[Esoterik|Esoterikmarkt]], welches vor Strahlung von Handys und anderen technischen Geräten in einem Frequenzbereich von 100&nbsp;Hz bis 10&nbsp;GHz schützen soll. Es handelt sich dabei wie bei vielen anderen Erzeugnissen dieser Art um einen kleinen Chip bzw. eine mehrschichtige Folie zum Aufkleben. Der Chip muss dabei lediglich im Akkufach des Mobiltelefons untergebracht werden, um die behauptete Wirkung zu entfalten.
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Der '''Neutralizer''' (''Aulterra-Neutralizer'') ist ein auf den Namen Kim Dandurand patentiertes<ref name="patent">United States Patent 7,485,885: ''Electromagnetic radiation transformation for powered devices''. Inventor: Kim Dandurand. Filed: Jul.&nbsp;23, 2007. Date of patent: Feb.&nbsp;3, 2009</ref> Produkt auf dem [[Esoterik|Esoterikmarkt]], welches vor Strahlung von Handys und anderen technischen Geräten schützen soll. Es handelt sich wie bei vielen anderen Erzeugnissen dieser Art um einen kleinen Chip bzw. einen Aufkleber aus Kunststoff. Um die behauptete Wirkung zu entfalten, soll es ausreichen, ihn im Akkufach des Mobiltelefons unterzubringen.
  
Der Neutralizer wird von der Firma Aulterra aus Coeur d'Alene in Idaho, USA hergestellt und wird von zahlreichen Esoterik-Händlern verkauft. Zeitweise war er auch in einigen Filialen des Elektronikdiscounters MEGA Company erhältlich. Von dem österreichischen Unternehmer und Esoterik-Autor Günter Sator wird er auch unter dem Namen '''Raysaver''' (bzw. ''raySAVER'') vermarktet. Gründer und Geschäftsführer von Aulterra ist der Neutralizer-Erfinder Kim Dandurand.
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Der Neutralizer wird von der Firma Aulterra aus Coeur d'Alene in Idaho, USA hergestellt und wird von zahlreichen Esoterik-Händlern verkauft. Zeitweise war er auch in einigen Filialen des Elektronikdiscounters MEGA Company erhältlich. Von dem österreichischen Unternehmer und Esoterik-Autor Günter Sator wird er auch unter dem Namen '''Raysaver''' (bzw. ''raySAVER'') vermarktet. Gründer und Geschäftsführer von Aulterra ist der Erfinder des Neutralizers Kim Dandurand.
  
 
==Aufbau==
 
==Aufbau==
[[Image:Neutralizer2.png|thumb|Das paramagnetische Material (1104) befindet sich in mehreren übereinander liegenden Schichten (1110) zwischen verschiedenen Träger- und Deckfolien<ref name="patent"/>]]
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[[Image:Neutralizer2.png|thumb|Das paramagnetische Material (1104) befindet sich in mehreren Schichten (1110) zwischen Träger- und Deckfolien<ref name="patent"/>]]
Kernstück des Neutralizers sollen paramagnetische Substanzen<ref>Paramagnetische Stoffe sind solche, die in ein Magnetfeld "hineingezogen" werden, ähnlich wie dies bei ferromagnetischen Stoffen wie Eisen der Fall ist, die dabei aber selbst nicht magnetisch sind. Beispiele sind Aluminium, Platin, Sauerstoff (insbesondere flüssiger), Kupfersulfat, und die meisten der sog. Seltenen Erden.</ref> sein, die in drei oder mehr übereinander liegenden Folienschichten eingebettet sind. Als Substanz werden nicht näher spezifizierte Seltene Erden<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden</ref> genannt. Die Substanz, die auch als "Aulterra Pulver" verkauft wird (zum "Hinzufügen zu Ihren pharmazeutischen Rezepturen"), soll elektromagnetische Strahlung "transformieren" können, wobei unter Transformation eine Änderung der Intensität oder &ndash; physikalisch absurd &ndash; der Frequenz verstanden wird.
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Kernstück des Neutralizers sollen paramagnetische Substanzen<ref>Paramagnetische Stoffe sind solche, die in ein Magnetfeld "hineingezogen" werden, ähnlich wie dies bei ferromagnetischen Stoffen wie Eisen der Fall ist, die dabei aber selbst nicht magnetisch sind. Beispiele sind Aluminium, Platin, Sauerstoff (insbesondere flüssiger), Kupfersulfat, und die meisten der sog. Seltenen Erden.</ref> sein, die in drei oder mehr übereinander liegenden Folienschichten eingebettet sind. Als Substanz werden nicht näher spezifizierte Seltene Erden<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden</ref> genannt. Die Substanz, die auch als "Aulterra Pulver" verkauft wird (zum "Hinzufügen zu Ihren pharmazeutischen Rezepturen"), soll elektromagnetische Strahlung "transformieren" können, wobei unter Transformation eine Änderung der Intensität oder &ndash; physikalisch absurd &ndash; der Frequenz verstanden wird. Zur Herstellung des Pulvers wird laut Dandurand "Stein gemahlen, mit einem weiteren Mineral gemischt und mit Tinte und einer homöopathischen Lösung gebunden."<ref>"Wir neutralisieren Handy-Strahlen." Exklusiv-Interview mit
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Kim Dandurand, CEO von Aulterra und Handy-StrahlenblockerGEWINN 6/2007, 142</ref> Der Neutralizer soll in einem Frequenzbereich von 100&nbsp;Hz bis 10&nbsp;GHz wirksam sein.
  
 
==Wissenschaftliche Bestätigungsversuche==
 
==Wissenschaftliche Bestätigungsversuche==
In der Werbung wird unter anderem behauptet: ''"Der Aulterra Neutralizer ist das einzige Produkt, bei dem der Schutz der DNS vor elektro-magnetischen Schäden wissenschaftlich nachgewiesen wurde."'' Im Zusammenhang mit angeblichen wissenschaftlichen Bestätigungen der Wirksamkeit werden z.B. der schottische Chemiker und Esoterik-Autor David Hamilton genannt sowie [[Walter Medinger]] von der Firma [[International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility|IIREC]], die ein Zertifikat für das Produkt erstellte. Seitens des Herstellers Aulterra werden vor allem Untersuchungen des "Bioelektromagnetismus-Forschers" [[Glen Rein]] und der mit Rein zusammenarbeitenden Psychologin Maria Syldona zitiert. Wissenschaftlich zu nennende Studien werden jedoch nicht angegeben.
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In der Werbung wird unter anderem behauptet: ''"Der Aulterra Neutralizer ist das einzige Produkt, bei dem der Schutz der DNS vor elektro-magnetischen Schäden wissenschaftlich nachgewiesen wurde."'' Im Zusammenhang mit angeblichen wissenschaftlichen Bestätigungen der Wirksamkeit werden z.B. der schottische Chemiker und Esoterik-Autor David Hamilton genannt sowie [[Walter Medinger]] von der Firma [[International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility|IIREC]], die ein Zertifikat für das Produkt erstellte. Seitens des Herstellers Aulterra werden vor allem Untersuchungen des "Bioelektromagnetismus-Forschers" [[Glen Rein]] und der mit Rein zusammenarbeitenden Psychologin Maria Syldona zitiert. Wissenschaftlich zu nennende Arbeiten werden jedoch nicht angegeben.
  
In einer der im Zuge der Werbung verbreiteten "Studien"<ref>Maria Syldona: The Neutralizer reduced the intensity of cell phone radiation. Quantum Biology Research, 670 Carll’s Path, Deer Park, N.Y. 11729. June 2006</ref> wird beispielsweise festgestellt, dass die Strahlung eines Mobiltelefons bei 94&nbsp;MHz durch den Neutralizer stark verringert werden konnte. Bildschirmausdrucke eines üblichen Spektrumanalysators zeigen ein schwaches Signal, welches aber "signifikant über den Hintergrundschwankungen" läge. Mit einem Neutralizer im Telefon ist das Signal nochmal 15 bis 20&nbsp;dB schwächer. Die Frequenz 94&nbsp;MHz hat allerdings nichts mit der Sende- und Empfangsfrequenz von Mobiltelefonen zu tun, die üblicherweise bei 900 oder 1800&nbsp;MHz liegt. In welcher Beziehung dieses Signal im UKW-Rundfunkband zum Telefon steht, ist unklar.
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In einer der im Zuge der Werbung verbreiteten "Studien"<ref>Maria Syldona: The Neutralizer reduced the intensity of cell phone radiation. Quantum Biology Research, 670 Carll’s Path, Deer Park, N.Y. 11729. June 2006</ref> wird beispielsweise festgestellt, dass die Strahlung eines Mobiltelefons bei 94&nbsp;MHz durch den Neutralizer stark verringert werden konnte. Bildschirmausdrucke eines üblichen Spektrumanalysators zeigen ein schwaches Signal, welches aber "signifikant über den Hintergrundschwankungen" läge. Mit einem Neutralizer im Telefon ist das Signal nochmal 15 bis 20&nbsp;dB schwächer. Die Frequenz 94&nbsp;MHz hat allerdings nichts mit der Sende- und Empfangsfrequenz von Mobiltelefonen zu tun, die üblicherweise bei 900 oder 1800&nbsp;MHz liegt. In welcher Beziehung dieses Signal im UKW-Rundfunkband zum Telefon steht, ist unklar. Der Text zeigt zudem völlige Unkenntnis über die verwendete Messtechnik und die Messgrößen. So heißt es an einer Stelle: ''"the average background value was 45&nbsp;dBm. The cell phone signal showed strong peaks reaching a maximum value of 66&nbsp;dBm. In the presence of the Neutralizer the same cell phone produced signals with an intensity corresponding to 50dBm. Subtracting the background contribution to the signal, the cell phone signal was 21dBm and the neutralized cell phone signal was 5dBm. This corresponds to a 76% (4-fold) reduction of the signal in the presence of the Neutralizer."'' Diese Zahlenwerte sind sämtlich unsinnig. 66&nbsp;dBm (dBm = Dezibel bezogen auf 1&nbsp;Milliwatt) würde eine Leistung von 4000&nbsp;W bedeuten, 50&nbsp;dBm immer noch 100&nbsp;W. Offensichtlich hat die Autorin weder erfasst, dass die Skala des Analysators (den sie als "Magnetometer" bezeichnet) ''negative'' dBm-Werte (und dementsprechend schwache Signale) anzeigt, noch dass der im Display als "Ref" angezeigte Wert das obere und nicht das untere Ende des Skalenbereichs angibt. Ferner ist ihr rechnerischer Umgang mit Pegeln<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Pegel_(Physik)</ref> grob falsch: 45&nbsp;dBm Hintergrundsignal von einem Gesamtsignal von 50&nbsp;dBm abgezogen ergibt 48,4&nbsp;dBm und nicht 5&nbsp;dBm. Ein Rückgang von 21&nbsp;dBm auf 5&nbsp;dBm würde außerdem keine 4-fache Verkleinerung des Signals bedeuten, sondern eine Abnahme der Leistung um den Faktor 40 und der elektrischen oder magnetischen Feldstärke um den Faktor &radic;40 oder ungefähr&nbsp;6.
 
 
Der Text zeigt zudem Unkenntnis über die Messtechnik und die verwendeten Messgrößen. So heißt es an einer Stelle: ''"the average background value was 45&nbsp;dBm. The cell phone signal showed strong peaks reaching a maximum value of 66&nbsp;dBm. In the presence of the Neutralizer the same cell phone produced signals with an intensity corresponding to 50dBm. Subtracting the background contribution to the signal, the cell phone signal was 21dBm and the neutralized cell phone signal was 5dBm. This corresponds to a 76% (4-fold) reduction of the signal in the presence of the Neutralizer."'' Diese Zahlenwerte sind sämtlich unsinnig. 66&nbsp;dBm (dBm = Dezibel bezogen auf 1&nbsp;Milliwatt) würde eine Leistung von 4000&nbsp;W bedeuten, 50&nbsp;dBm immer noch 100&nbsp;W. Offensichtlich hat die Autorin weder erfasst, dass die Skala des Analysators (den sie als "Magnetometer" bezeichnet) ''negative'' dBm-Werte (und dementsprechend schwache Signale) anzeigt, noch dass der im Display als "Ref" angezeigte Wert das obere und nicht das untere Ende des Skalenbereichs angibt. Ferner ist ihr rechnerischer Umgang mit Pegeln<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Pegel_(Physik)</ref> grob falsch: 45&nbsp;dBm Hintergrundsignal von einem Gesamtsignal von 50&nbsp;dBm abgezogen ergibt 48,4&nbsp;dBm und nicht 5&nbsp;dBm. Ein Rückgang von 21&nbsp;dBm auf 5&nbsp;dBm würde außerdem keine 4-fache Verkleinerung des Signals bedeuten, sondern eine Abnahme der Leistung um den Faktor 40 und der elektrischen oder magnetischen Feldstärke um den Faktor &radic;40 oder ungefähr&nbsp;6.
 
  
 
Diese Messungen werden auch (und ebenfalls falsch) in der Patentschrift zum Neutralizer dargestellt.
 
Diese Messungen werden auch (und ebenfalls falsch) in der Patentschrift zum Neutralizer dargestellt.
  
Neben derartigen scheinwissenschaftlichen Stellungnahmen existiert speziell für die Variante Raysaver ein befürwortendes Schreiben des Architekten Werner Vogl, der dem Produkt nach einer "geomantischen Untersuchung" mittels [[Biotensor]] und verschiedenen [[Pendel]]n ausgezeichnete Eigenschaften bescheinigt (die er in [[Bovis-Einheit]]en angibt), selbst bei abgeschalteten Mobiltelefonen, die seiner Untersuchung zufolge in diesem Zustand ansonsten "noch immer krankmachend" seien.
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Neben derartigen scheinwissenschaftlichen Stellungnahmen existiert speziell für die Variante Raysaver ein befürwortendes Schreiben des Architekten Werner Vogl, der dem Produkt nach einer "geomantischen Untersuchung" mittels [[Biotensor]] und verschiedenen [[Pendel]]n ausgezeichnete Eigenschaften bescheinigt (die er in [[Bovis-Einheit]]en angibt). Der Raysaver soll auch selbst bei abgeschalteten Mobiltelefonen wirksam sein, die Vogl zufolge in diesem Zustand ansonsten "noch immer krankmachend" seien.
  
 
==Ähnliche Produkte==
 
==Ähnliche Produkte==

Version vom 2. August 2009, 14:06 Uhr

Neutralizer.jpg

Der Neutralizer (Aulterra-Neutralizer) ist ein auf den Namen Kim Dandurand patentiertes[1] Produkt auf dem Esoterikmarkt, welches vor Strahlung von Handys und anderen technischen Geräten schützen soll. Es handelt sich wie bei vielen anderen Erzeugnissen dieser Art um einen kleinen Chip bzw. einen Aufkleber aus Kunststoff. Um die behauptete Wirkung zu entfalten, soll es ausreichen, ihn im Akkufach des Mobiltelefons unterzubringen.

Der Neutralizer wird von der Firma Aulterra aus Coeur d'Alene in Idaho, USA hergestellt und wird von zahlreichen Esoterik-Händlern verkauft. Zeitweise war er auch in einigen Filialen des Elektronikdiscounters MEGA Company erhältlich. Von dem österreichischen Unternehmer und Esoterik-Autor Günter Sator wird er auch unter dem Namen Raysaver (bzw. raySAVER) vermarktet. Gründer und Geschäftsführer von Aulterra ist der Erfinder des Neutralizers Kim Dandurand.

Aufbau

Das paramagnetische Material (1104) befindet sich in mehreren Schichten (1110) zwischen Träger- und Deckfolien[1]

Kernstück des Neutralizers sollen paramagnetische Substanzen[2] sein, die in drei oder mehr übereinander liegenden Folienschichten eingebettet sind. Als Substanz werden nicht näher spezifizierte Seltene Erden[3] genannt. Die Substanz, die auch als "Aulterra Pulver" verkauft wird (zum "Hinzufügen zu Ihren pharmazeutischen Rezepturen"), soll elektromagnetische Strahlung "transformieren" können, wobei unter Transformation eine Änderung der Intensität oder – physikalisch absurd – der Frequenz verstanden wird. Zur Herstellung des Pulvers wird laut Dandurand "Stein gemahlen, mit einem weiteren Mineral gemischt und mit Tinte und einer homöopathischen Lösung gebunden."[4] Der Neutralizer soll in einem Frequenzbereich von 100 Hz bis 10 GHz wirksam sein.

Wissenschaftliche Bestätigungsversuche

In der Werbung wird unter anderem behauptet: "Der Aulterra Neutralizer ist das einzige Produkt, bei dem der Schutz der DNS vor elektro-magnetischen Schäden wissenschaftlich nachgewiesen wurde." Im Zusammenhang mit angeblichen wissenschaftlichen Bestätigungen der Wirksamkeit werden z.B. der schottische Chemiker und Esoterik-Autor David Hamilton genannt sowie Walter Medinger von der Firma IIREC, die ein Zertifikat für das Produkt erstellte. Seitens des Herstellers Aulterra werden vor allem Untersuchungen des "Bioelektromagnetismus-Forschers" Glen Rein und der mit Rein zusammenarbeitenden Psychologin Maria Syldona zitiert. Wissenschaftlich zu nennende Arbeiten werden jedoch nicht angegeben.

In einer der im Zuge der Werbung verbreiteten "Studien"[5] wird beispielsweise festgestellt, dass die Strahlung eines Mobiltelefons bei 94 MHz durch den Neutralizer stark verringert werden konnte. Bildschirmausdrucke eines üblichen Spektrumanalysators zeigen ein schwaches Signal, welches aber "signifikant über den Hintergrundschwankungen" läge. Mit einem Neutralizer im Telefon ist das Signal nochmal 15 bis 20 dB schwächer. Die Frequenz 94 MHz hat allerdings nichts mit der Sende- und Empfangsfrequenz von Mobiltelefonen zu tun, die üblicherweise bei 900 oder 1800 MHz liegt. In welcher Beziehung dieses Signal im UKW-Rundfunkband zum Telefon steht, ist unklar. Der Text zeigt zudem völlige Unkenntnis über die verwendete Messtechnik und die Messgrößen. So heißt es an einer Stelle: "the average background value was 45 dBm. The cell phone signal showed strong peaks reaching a maximum value of 66 dBm. In the presence of the Neutralizer the same cell phone produced signals with an intensity corresponding to 50dBm. Subtracting the background contribution to the signal, the cell phone signal was 21dBm and the neutralized cell phone signal was 5dBm. This corresponds to a 76% (4-fold) reduction of the signal in the presence of the Neutralizer." Diese Zahlenwerte sind sämtlich unsinnig. 66 dBm (dBm = Dezibel bezogen auf 1 Milliwatt) würde eine Leistung von 4000 W bedeuten, 50 dBm immer noch 100 W. Offensichtlich hat die Autorin weder erfasst, dass die Skala des Analysators (den sie als "Magnetometer" bezeichnet) negative dBm-Werte (und dementsprechend schwache Signale) anzeigt, noch dass der im Display als "Ref" angezeigte Wert das obere und nicht das untere Ende des Skalenbereichs angibt. Ferner ist ihr rechnerischer Umgang mit Pegeln[6] grob falsch: 45 dBm Hintergrundsignal von einem Gesamtsignal von 50 dBm abgezogen ergibt 48,4 dBm und nicht 5 dBm. Ein Rückgang von 21 dBm auf 5 dBm würde außerdem keine 4-fache Verkleinerung des Signals bedeuten, sondern eine Abnahme der Leistung um den Faktor 40 und der elektrischen oder magnetischen Feldstärke um den Faktor √40 oder ungefähr 6.

Diese Messungen werden auch (und ebenfalls falsch) in der Patentschrift zum Neutralizer dargestellt.

Neben derartigen scheinwissenschaftlichen Stellungnahmen existiert speziell für die Variante Raysaver ein befürwortendes Schreiben des Architekten Werner Vogl, der dem Produkt nach einer "geomantischen Untersuchung" mittels Biotensor und verschiedenen Pendeln ausgezeichnete Eigenschaften bescheinigt (die er in Bovis-Einheiten angibt). Der Raysaver soll auch selbst bei abgeschalteten Mobiltelefonen wirksam sein, die Vogl zufolge in diesem Zustand ansonsten "noch immer krankmachend" seien.

Ähnliche Produkte

Quellen und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 United States Patent 7,485,885: Electromagnetic radiation transformation for powered devices. Inventor: Kim Dandurand. Filed: Jul. 23, 2007. Date of patent: Feb. 3, 2009
  2. Paramagnetische Stoffe sind solche, die in ein Magnetfeld "hineingezogen" werden, ähnlich wie dies bei ferromagnetischen Stoffen wie Eisen der Fall ist, die dabei aber selbst nicht magnetisch sind. Beispiele sind Aluminium, Platin, Sauerstoff (insbesondere flüssiger), Kupfersulfat, und die meisten der sog. Seltenen Erden.
  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden
  4. "Wir neutralisieren Handy-Strahlen." Exklusiv-Interview mit Kim Dandurand, CEO von Aulterra und Handy-StrahlenblockerGEWINN 6/2007, 142
  5. Maria Syldona: The Neutralizer reduced the intensity of cell phone radiation. Quantum Biology Research, 670 Carll’s Path, Deer Park, N.Y. 11729. June 2006
  6. http://de.wikipedia.org/wiki/Pegel_(Physik)