Vitamin-C-Infusion: Unterschied zwischen den Versionen

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Der größte Teil des weitweit hergestellten Vitamin C stammt von gentechnisch veränderten Mikroorganismen (sog. "GMO-Ascorbinsäure").
 
Der größte Teil des weitweit hergestellten Vitamin C stammt von gentechnisch veränderten Mikroorganismen (sog. "GMO-Ascorbinsäure").
 
==Siehe auch==
 
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*[Thomas Edward Levy]], angeblicher Erfinder der hochdosierten Vitamin C - Infusion.
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*[[Thomas Edward Levy]], angeblicher Erfinder der hochdosierten Vitamin C - Infusion.
  
 
==Literatur==
 
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Aktuelle Version vom 16. November 2024, 12:16 Uhr

Typische Propaganda für Vitamin C von Matthias Rath

Vitamin C Infusionen sind seit Jahren als experimentelle und möglicherweise wirksame Krebstherapie im Gespräch, aber auch für andere Erkrankungen wie Allergien oder rheumatische Erkrankungen. Um wirksam zu sein, müssen sehr hohe (Mega)-Dosen im Grammbereich infundiert werden. Patienten, die sich im Rahmen alternativmedizinischer Therapieversuche einer Hochdosis-Infusion von Vitamin C unterzogen, berichten beispielweise über Infusionen mit 60 Gramm Ascorbinsäure.

Hohe Dosen an Ascorbinsäure verursachen eine hohe Osmolarität, daher müssen die Präparate ausreichend verdünnt werden. Eine simple Injektion in eine Vene kommt nicht in Betracht.

In den 1990er Jahren konnten drei große Studien überzeugend belegen, dass sich mit Vitamin C-Gabe (und A-, und E-Gabe) keine Krebsprävention erzielen lässt. Die Anwendung von Vitamin C-Infusionen war bei Krebserkrankungen wirkungslos.[1][2] Die österreichische Pharmainformation stellte deswegen 1995 auch fest, dass - eine ausgewogene Ernährung vorausgesetzt - eine zusätzliche Vitamingabe "zur Krebsprävention offensichtlich nicht sinnvoll ist".[3]

In einem Laborversuch haben sich im Jahre 2008 Krebszellen als ausgesprochen widerstandsfähig gegen verschiedene Medikamente für die Krebsbehandlung gezeigt, nachdem Forscher sie mit Vitamin C vorbehandelt hatten. Die Arzneien töteten dann nur noch 30 bis 70 Prozent der gestärkten Tumorzellen im Vergleich zu unbehandelten Zellen. Außerdem wuchsen die mit Vitamin C behandelten Krebszellen in Mäusen besonders schnell zu Tumoren heran. Die Wissenschaftler vom Memorial Sloan-Kettering Krebszentrum in New York gehen davon aus, dass dieser Effekt von Vitamin C auch im menschlichen Organismus eintritt.[4]

Die Verstoffwechselung führt über die Bildung von Oxalsäure bei 40% aller Patienten zu einer Nierensteinbildung.[5][6] Eine Untersuchung aus dem Jahre 2013 bestätigt die Ergebnisse.[7]

Ascorbinsäureproduktion und Vitamin C-Markt

Ascorbinsäure (Vitamin C) wird unter der Nummer E 300 zahlreichen Produkten zugesetzt. Weitere E-Nummern von Ascorbinsäurederivaten sind E 301 (Natriumascorbat), E 302 (Calciumascorbat), E 304a (Ascorbylpalmitat) und E 304b (Ascorbylstearat).

Die Jahresproduktion für Ascorbinsäure liegt weltweit bei etwa 110.000 Tonnen (Stand 2008).[8] Diese Menge hat sich seit 1999 mehr als verdoppelt (1999: 35.000–40.000 t[9], 2004: >50.000 t[10]). Marktführer war lange Zeit das Schweizer Pharmaunternehmen Hoffmann-La Roche (30% Weltumsatz), gefolgt vom BASF-NPEG Kartell (auch etwa 30 %) und der Firma Merck KGaA. 2002 hat Hoffmann-La Roche seine Vitaminsparte für 3,4 Milliarden Schweizer Franken (etwa 2,1 Milliarden Euro) an die niederländische Koninklijke DSM verkauft. Ascorbinsäure wird zurzeit hauptsächlich in der Volksrepublik China produziert.

Der größte Teil des weitweit hergestellten Vitamin C stammt von gentechnisch veränderten Mikroorganismen (sog. "GMO-Ascorbinsäure").

Siehe auch

Literatur

  • Nierensteine durch Vitamin C Deutsches Ärzteblatt, 5. Februar 2013
  • Coulter ID, Hardy ML, Morton SC, Hilton LG, Tu W, Valentine D, Shekelle PG: Antioxidants vitamin C and vitamin e for the prevention and treatment of cancer. J Gen Intern Med. 2006 Jul;21(7):735-44
  • Head KA: Ascorbic acid in the prevention and treatment of cancer. Altern Med Rev. 1998 Jun;3(3):174-86.
  • Mark L. Heaney, Jeffrey R. Gardner, Nicos Karasavvas, David W. Golde, David A. Scheinberg, Emily A. Smith and Owen A. O'Connor: Vitamin C Antagonizes the Cytotoxic Effects of Antineoplastic Drugs. Cancer Research 68, 8031-8038, 1. Oktober 2008. doi: 10.1158/0008-5472
  • Combet E, Paterson S, Iijima K, Winter J, Mullen W, Crozier A, Preston T, McColl KE: Fat transforms ascorbic acid from inhibiting to promoting acid catalysed n-nitrosation. Gut 2007. doi: 10.1136/gut.2007.12857

Weblinks

Weblogs

Quellennachweise

  1. Creagan ET, Moertel CG, O’Fallon JR, et al.: Failure of high-dose vitamin C (ascorbic acid) therapy to benefit patients with advanced cancer. A controlled trial. N Engl J Med 1979; 301: 687-690
  2. Moertel CG Fleming TR Creagan E Rubin J O'Connell M Ames M: High-dose vitamin C versus placebo in the treatment of patients with advanced cancer who have had no prior chemotherapy. New-Engl-J-Med. Massachusetts Medical Society. Jan 17, 1985. v. 312 (3) p. 137-141
  3. http://www2.i-med.ac.at/pharmakologie/info/info10-1.html#Vitamin
  4. Mark L. Heaney, Jeffrey R. Gardner, Nicos Karasavvas, David W. Golde, David A. Scheinberg, Emily A. Smith and Owen A. O'Connor: Vitamin C Antagonizes the Cytotoxic Effects of Antineoplastic Drugs. Cancer Research 68, 8031-8038, 1. Oktober 2008. doi: 10.1158/0008-5472
  5. Massey LK: Ascorbate increases human oxaluria and kidney stone risk. J Nutr. 2005 Jul;135(7):1673-7
  6. Wong K, Thomson C, Bailey RR, et al.: Acute oxalate nephropathy after a massive intravenous dose of vitamin C. Aust N Z J Med 1994;24:410-1
  7. Laura D. K. Thomas, Carl-Gustaf Elinder, Hans-Göran Tiselius, Alicja Wolk, Agneta Åkesson: Ascorbic Acid Supplements and Kidney Stone Incidence Among Men: A Prospective Study. JAMA Intern Med. 2013;():1-2. doi:10.1001/jamainternmed.2013.2296 Ascorbic Acid Supplements and Kidney Stone Incidence Among Men: A Prospective Study The Risk of Taking Ascorbic Acid
  8. http://www.zeit.de/2009/21/A-Vitamin-C
  9. M. S. Hähnlein: Entwicklung und Charakterisierung von Edelmetallträgerkatalysatoren und Edelmetallnanosolen zur katalytischen Nitrat- und Nitritreduktion sowie zur Sorboseoxidation. Dissertation Technische Universität Braunschweig, 1999.
  10. J. Emsley, A. Schleitzer (Übers.): Fritten, Fett und Faltencreme: Noch mehr Chemie im Alltag. Wiley-VCH, 2004, ISBN 978-3-52731147-7.