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Das '''Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Klinik für Anthroposophische Medizin''', ist gelegen in Kladow, einem Ortsteil von Spandau im Westen Berlins. Die Klinik betreibt eine Tochtergesellschaft namens [[AnthroMed]] Berlin-Brandenburg GmbH und ist einer der Gesellschafter der AnthroMed gGmbH; die beiden Unternehmen teilen sich mit dem Krankenhaus die Anschrift. Das Krankenhaus Havelhöhe besitzt den Status eines akademischen Lehrkrankenhauses an der renommierten [[Charite]].<ref>http://www.havelhoehe.de/Akademisches_Lehrkrankenhaus.html Aufruf am 19. April 2014</ref> Chefarzt ist Harald Matthes, der gleichzeitig seit 2017 eine Stiftungsprofessur Integrative und [[Anthroposophische Medizin]] an der Berliner Charite hat und Mitglied des Verwaltungsrates der Pharmafirma [[Weleda]] ist. Kurse von Professor Matthes finden an der Charite jedoch nicht statt. Die Stiftungsprofessur, von der finanziell das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe profitiert, wird von der anthroposophisch orientierten Firma Software-AG-Stiftung aus Darmstadt mit 293.000 Euro pro Jahr bezahlt. Seit 2010 wurde die Stiftungsprofessur von Matthes zu einer „Akademisierung der Anthroposophischen Medizin“ vorbereitet.<ref>https://taz.de/Anthroposophische-Medizin-an-der-Charite/!5930859/</ref> Dazu recherchierte die Berliner Tageszeitung taz und stiess auf Schwierigkeiten bei der Recherche. Die Die Zeitung taz erhielt seit 2022 zunächst von der Charite keinen Einblick in die Verträge und Korrespondenz und musste sich vor Gericht auf das Informationsfreiheitsgesetzes berufen um diese dann in teilweise geschwärzter Form zu erhalten<ref name=":0" />.
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Das '''Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Klinik für Anthroposophische Medizin''', ist gelegen in Kladow, einem Ortsteil von Spandau im Westen Berlins. Die Klinik betreibt eine Tochtergesellschaft namens [[AnthroMed]] Berlin-Brandenburg GmbH und ist einer der Gesellschafter der AnthroMed gGmbH; die beiden Unternehmen teilen sich mit dem Krankenhaus die Anschrift. Das Krankenhaus Havelhöhe besitzt den Status eines akademischen Lehrkrankenhauses an der renommierten [[Charite]].<ref>http://www.havelhoehe.de/Akademisches_Lehrkrankenhaus.html Aufruf am 19. April 2014</ref> Chefarzt ist Harald Matthes, der gleichzeitig seit 2017 eine Stiftungsprofessur Integrative und [[Anthroposophische Medizin]] an der Berliner Charite hat und Mitglied des Verwaltungsrates der Pharmafirma [[Weleda]] ist. Kurse von Professor Matthes finden an der Charite jedoch nicht statt. Die Stiftungsprofessur, von der finanziell das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe profitiert, wird von der anthroposophisch orientierten Firma Software-AG-Stiftung aus Darmstadt mit 293.000 Euro pro Jahr bezahlt. Seit 2010 wurde die Stiftungsprofessur von Matthes zu einer „Akademisierung der Anthroposophischen Medizin“ vorbereitet.<ref>https://taz.de/Anthroposophische-Medizin-an-der-Charite/!5930859/</ref> Dazu recherchierte die Berliner Tageszeitung taz und stiess auf Schwierigkeiten bei der Recherche. Die Zeitung taz erhielt seit 2022 zunächst von der Charite keinen Einblick in die Verträge und Korrespondenz und musste sich vor Gericht auf das Informationsfreiheitsgesetzes berufen um diese dann in teilweise geschwärzter Form zu erhalten<ref name=":0" />.
    
2022 wurde durch Journalisten der taz festgestellt, dass die zeitweise geltenden Coronarichtlinien für Krankenhäuser nicht eingehalten würden. In der Behandlung von COVID-19 würden auch Senf- und Ingwerwickel angewendet. Chefarzt Matthes habe sich für eine Durchseuchung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgesprochen und dem Personal empfohlen, sich nur mit einer halben Dosis impfen zu lassen, was nicht den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission entspricht.Zudem gebe es [[impfkritik|impfkritische]] Oberärzte.<ref name=":0">https://taz.de/Anthroposophisches-Krankenhaus-Havelhoehe/!5830435/</ref> Harald Matthes behauptete auch im Oktober 2020 dass es an seiner Klinik keine verstorbenen COVID-19 Patienten gegeben habe, und führte dies auf [[alternativmedizin]]ische Therapien mit (unter anderem) Meteoreisen, Phosphor und Zaunrübe zurück<ref name=":1">[https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/pandemie/vom-katastrophenmodus-der-politik-zum-risikostratifizierten-handeln/?tx_ttnews%5Bpointer%5D=2 https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/pandemie/vom-katastrophenmodus-der-politik-zum-risikostratifizierten-handeln]</ref>. Die Behauptung, in Havelhöhe seien keine COVID-19 Patienten verstorben, stellte sich später als falsch heraus (siehe Abschnitt weiter unten).
 
2022 wurde durch Journalisten der taz festgestellt, dass die zeitweise geltenden Coronarichtlinien für Krankenhäuser nicht eingehalten würden. In der Behandlung von COVID-19 würden auch Senf- und Ingwerwickel angewendet. Chefarzt Matthes habe sich für eine Durchseuchung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgesprochen und dem Personal empfohlen, sich nur mit einer halben Dosis impfen zu lassen, was nicht den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission entspricht.Zudem gebe es [[impfkritik|impfkritische]] Oberärzte.<ref name=":0">https://taz.de/Anthroposophisches-Krankenhaus-Havelhoehe/!5830435/</ref> Harald Matthes behauptete auch im Oktober 2020 dass es an seiner Klinik keine verstorbenen COVID-19 Patienten gegeben habe, und führte dies auf [[alternativmedizin]]ische Therapien mit (unter anderem) Meteoreisen, Phosphor und Zaunrübe zurück<ref name=":1">[https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/pandemie/vom-katastrophenmodus-der-politik-zum-risikostratifizierten-handeln/?tx_ttnews%5Bpointer%5D=2 https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/pandemie/vom-katastrophenmodus-der-politik-zum-risikostratifizierten-handeln]</ref>. Die Behauptung, in Havelhöhe seien keine COVID-19 Patienten verstorben, stellte sich später als falsch heraus (siehe Abschnitt weiter unten).
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