Govallo-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Gemeinsamkeiten im Verhalten embryonaler und bösartiger Zellen wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von einem Schüler des deutschen Pathologen R. Virchow, J. Conheim, festgestellt (auch Konheim geschrieben). Er war der erste, der eine Theorie der Onkogenese (Entwicklung von Krebs) vorschlug, die auf Postulaten der Entwicklungsbiologie beruhte. Grundlage für viele "embryonale" Konzepte zu Krebs. Govallo hatte 1987 auf diese Analogien hingewiesen. | Gemeinsamkeiten im Verhalten embryonaler und bösartiger Zellen wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von einem Schüler des deutschen Pathologen R. Virchow, J. Conheim, festgestellt (auch Konheim geschrieben). Er war der erste, der eine Theorie der Onkogenese (Entwicklung von Krebs) vorschlug, die auf Postulaten der Entwicklungsbiologie beruhte. Grundlage für viele "embryonale" Konzepte zu Krebs. Govallo hatte 1987 auf diese Analogien hingewiesen. | ||
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*William Kelly Eidem: "The Doctor Who Cures Cancer" (Sachbuch) | *William Kelly Eidem: "The Doctor Who Cures Cancer" (Sachbuch) |
Version vom 26. November 2022, 22:50 Uhr
Die Govallo-Therapie (auch Krebsimmuntherapie oder Immuno-Plazental-Therapie - IPT) ist eine Krebstherapie des russischen Arztes Valentin Ivanovich Govallo (1932-2010, ru Говалло Валентин Иванович). Die Therapie wurde etwa 1975 entwickelt. Hauptbestandteil der Therapie ist das Mittel VG 1000 von Govallo, als Immunmodulator vermarktet wird. Govallo wird in verschiedenen Berichten als Immunologe und Professor für Immunologie bezeichnet. Er soll der Direktor eines Moskauer Laboratoriums für klinische Immunologie gewesen sein. Es finden sich auch Hinweise auf ein privates russisches "Institut für Immuntherapie Prof. V. I. Govallo" in Moskau[1], welches von einem Lukachevsky Pavel Lvovich gegründet wurde. In wissenschaftlichen Datenbanken finden sich Artikel von V.I. Govallo für den Zeitraum 1958 bis 1988. 1989 veröffentlichte Govallo ein Sachbuch mit dem Titel "Immunology of pregnancy and cancer".
Eine private Krebsklinik auf Teneriffa bietet eine einwöchige Kur zum Preis von 25.000 EUR an. Ebenso soll die Substanz von Holland und den Bahamas aus vermarktet werden. Sie wird auch in Singapur und in alternativmedizinischen Kliniken im USA-nahen Tijuana (Mexiko) angeboten.
Unterstellter Wirkmechanismus
Govallo ist der Meinung, dass bestimmte, aus der menschlichen Plazenta kurz nach der Geburt gewonnene Substanzen (Plazenta Abwehrfaktoren) zur Herstellung eines Krebsimpfstoffes geeignet seien. Govallos Ausgangspunkt für seine Therapie waren in der Plazenta gebildete Faktoren, die das Wachstum schnell wachsender Zelle hemmen. Gleichzeitig solle das Immunsystem durch Extrakte der Plazenta stimuliert werden. Die Idee, Plazentabestandteil gegen Krebs einzusetzen, war aber in Russland der siebziger Jahre nicht neu. Bereits mindestens vierzig Jahre zuvor gab es in Russland tradionelle Behandlungen mit Plazenta-Extrakten gegen Krebs.
Ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis für die Krebsimmuntherapie nach Govallo fehlt, klinische Studien wurden nicht durchgeführt.
"Placenta Research Foundation - Biologics International - Autobiologics" Van Ewijk
Ein Anbieter von Arzneimitteln, die dem VG 1000 von Govallo ähnlich sind, ist die Firma "Biologics International" von William H. van Ewijk in Singapur[2], die zuvor in den Niederlanden residierte[3] Van Ewijk bietet eine eigene "Immuno Embryo Therapy" (IET) an, und beruft sich explizit auf Govallo.[4] Der Niederländer Van Ewijk beruft sich auf Analogien zwischen dem Wachstum in der Schwangerschaft und dem Krebswachstum. Nach seiner Ansicht finde sich auch stets das Hormon Beta hCG (welches beim klassischen Schwangerschaftstest getestet wird) auf Krebszellen, seiner Meinung nach ein Zeichen dafür dass Krebs dem embyonalen Wachstum entspreche, nur zum falschen Zeitpunkt und Ort. Seine Produkte sind Extrakte der menschlichen Plazenta, kombiniert mit dem Rezept für das VG 1000 von Govallo. Die Firma von Van Ewijk wird in einer Liste von Anwendern der Erfindungen und Therapievorschläge von Hulda Clark (Directory of Dr.Clark Information Center) genannt.[5]
Gemeinsamkeiten im Verhalten embryonaler und bösartiger Zellen wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von einem Schüler des deutschen Pathologen R. Virchow, J. Conheim, festgestellt (auch Konheim geschrieben). Er war der erste, der eine Theorie der Onkogenese (Entwicklung von Krebs) vorschlug, die auf Postulaten der Entwicklungsbiologie beruhte. Grundlage für viele "embryonale" Konzepte zu Krebs. Govallo hatte 1987 auf diese Analogien hingewiesen.
Auch eine Firma namens Active Biotech beruft sich mit ihrem Mittel "Magic Bullet" auf Govallo.
Literatur
- William Kelly Eidem: "The Doctor Who Cures Cancer" (Sachbuch)
Quellennachweise
- ↑ Moskau, Kutuzovsky Prospekt, 36 Gebäude 8
- ↑ The Placenta Research Foundation - Biologics International, 10 Anson Road #15-14 International Plaza, Singapore 079903, Singapore
- ↑ Autobiologics The Placenta Research Foundation, Jol 2419, LELYSTAD, NL-8243 Niederlande
- ↑ https://ezinearticles.com/?Dutch-Doctor-Pioneers-Remarkable-Cancer-Cure-Based-on-Extracts-Taken-from-the-Human-Placenta&id=169809
- ↑ https://drclark.net/en-us/directory/146-dr-william-h-van-ewijk-m-d-m-a-singapore