Commander Jansen - SHAEF Bande: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Dezember 2021, 13:58 Uhr
Spätestens seit 2020 verbreitete eine anonyme Commander Jansen - SHAEF Bande im deutschsprachigen Internet (vornehmlich Telegram) Hassbotschaften und so genannte Todesurteile gegen von Ihnen verhasste Personen. Auf Grund der Inhalte der Botschaften, Wortwahl und Vorgehen ist die Band dem Überschneidungsbereich zwischen Reichsbürgerbewegung und den Coronamassnahmengegnern zuzuordnen.
Die Bande begann ihre Aktivitäten spätestens im Jahre 2020 und agierten in Niedersachsen aus dem Raum Oldenburg, Bovenden (Ortsteil von Göttingen) und Bad Sachsa (Landkreis Göttingen). Als Kopf der Bande machte ein 54 Jähriger mit dem Phantasienamen "Thorsten Gerhard Jansen, Soldier, Lieutenant Commander SHAEF" auf sich aufmerksam. Ihm zur Seite stand eine Frau, die sich als "lieutenant Andra" bezeichnete und von Beobachtern einer Anna Tischler zugeordnet wurde. Die Gruppe gab in Reichsbürgerjargon vor eine erfundene "S.H.A.E.F. Regierungsinstitution Deutschland" zu vertreten.
Inhaltlich orientierten sich die inzwischen Beschuldigten Bandenmitglieder an typischen Reichsbürgernarrativen und an Verschwörungstheorien und Falschnachrichten der Querdenker in Deutschland. Ihre Hassbotschaften verbreitete die Gruppe anonym über Twitter und Telegram.
Unterstützerszene
Die Bande agierte nicht ohne aktive Unterstützer. Zahlreiche der Hassbotschaften und "Todesurteile" wurden von Unterstützern und Sympathisanten gelobt, weiterverbreitet und somit "multipliziert". Zu den Unterstützern gehören (Liste nicht vollständig):
- deutschsprachige Qanon-Anhänger
Kriminalgeschichte
Am 1. Dezember 2021 konnte von der Schwerpunktstaatsanwaltschaft "Göttinger Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet" (gegründet September 2020) die bereits seit vielen Monaten aktive Commander Jansen/SHAEF - Bande von Reichsbürgern und Gegnern von Coronaschutzmassnahmen festnehmen. Zugleich wurden bei Hausdurchsuchungen Computer, Smartphones und Tablets beschlagnahmt. Als Zeitpunkt wählte man den bundesweiten "Aktionstag gegen Hasskriminalität" am 1. Januar 2021. Nach den Festnahmen wurden die von "Commander Jansen" benutzten Telegramkanäle abgeschaltet.
Der vermutete 54 jährige Haupttäter (alias Commander Jansen) war bereits vor dem Aktionstag ins Visier der Ermittler geraten und war nach Stuttgart abgetaucht. Er wurde in Stuttgart zusammen mit einer ebenfalls beschuldigten Frau verhaftet.
Beobachter der Gruppe hatten zuvor mehrfach die Behörden auf die Gruppe aufmerksam gemacht.
Presseartikel
- Ermittler verhaften mutmaßlichen Verfasser von "Todesurteilen", Göttinger Tageblatt, S. 27, 2. Dezember 2021 (kostenpflichtig)